In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Anhand von 3 gestalterischen Übungen, in welchen wir versuchten Gehörtes ein Aussehen und eine Dynamik zu verleihen, wurden uns in diesem Kurs die Grundlagen der Animation nahe gebracht. Alles was dabei entstand, halte ich hier fest.
Als Einstieg in das, was uns die nächsten Monate beschäftigen wird, blieb mir vor Allem eins im Gedächtnis hängen - Unser visuelles Sichtfeld beträgt 190 Grad, wobei unser Fixationspunkt, in welchem wir scharf und farbig sehen, nur Daumen groß ist. Verbinden wir jedoch Bild mit Ton erweitern wir unsere Wahrnehmung auf 360 Grad. Bislang hatte ich mir wenig Gedanken darüber gemacht, meine Designs mit Audio in Verbindung zu bringen, so langsam wurde mir jedoch bewusst, wieviel mehr Möglichkeiten sich dabei eröffnen würden, Andere etwas Bestimmtes fühlen und erleben zulassen.
Auch unterhielten wir uns über Notationen, welche zusammen mit einem color script dazu da sind, auditive Vorstellungen im Vorfeld zu visualisieren.
Motiviert haben mich die inspirierenden Beispiele für die Zusammenführung von Bild und Ton. Besonders gefallen hat mir das Intro von dem Film „Wimbledon“, welches auch für ein gutes Beispiel für unseren Fixationspunkt steht.
https://www.artofthetitle.com/title/wimbledon/#
Auch haben wir Bekanntschaft mit den 3 Haupt-Animationstechniken gemacht:
1. Frame by Frame Animation (= Aneinanderreihung von Bildern einer Animations-Serie, ab 8 fps als flüssig wahrgenommen)
2. Keyframe Animation (= Erstellung von Keyframe-Abfolge um Bewegung od andere Parameter eines Objekts zu steuern)
3. Script Animation (= Verwendung von Programmiersprache, um die Bewegung von Objekten definieren)
In der ersten Übung sollten wir lernen wie man Bild und Musik zusammenbringt und aufeinander abstimmt. Hierfür hatten wir einige, bereits mit Musik und Objekten ausgestattete AE Projekte zur Auswahl, um uns den Einstieg in die Software zu erleichtern. Für ein Projekt bzw. ein Set aus Musik und Sounds sollten wir uns entscheiden und dieses schließlich mit unseren eigenen Ideen füllen. Zu guter Letzt sollten Bild und Ton etwas über einander erzählen und einen Einklang bilden.
Da ich in meinem Leben noch nie einen Überschneidungspunkt mit After Effects hatte, hatte ich auch dementsprechend großem Respekt vor dieser Software.
Nach ein paar ersten Erklärungen wurde aus Respekt dann Respekt und Neugier.
Zuerst lernte ich die Audio-Wellenform in Keyframes umzuwandeln, um verschiedenste Parameter eines Objekts, wie Rotation, Position oder Größe, auf die Amplituden einer Musik anzupassen. Hiermit konnte man herrlich experimentieren und kreativ werden. Die Möglichkeiten schienen überwältigend grenzenlos. Als ich schließlich auch die Wucht an Plugins kennenlernte, war ich in einer positiven Weise überfordert.
Klar bahnten sich auch einige Herausforderungen für mich. Zum Beispiel öffnete ich immer wieder aus Versehen den Vollbildmodus einer Komposition und kam nicht mehr heraus. Je mehr Fehler ich jedoch machte, desto weniger machte ich dann später. Wobei ich mir schwer vorstellen kann, bei solch einem komplexen Programm gar keine Fehler zu machen.
Durch die riesige Menge an möglichen Funktionen, war neben Prof. Dufke, YouTube einer meiner ersten Ansprechpartner. Tutorials zu Problemen aller Art halfen mir weiter und inspirierten mich neues auszuprobieren. Da ich die Innovativität meines Entwurfs, bei der aller ersten Anwendung von After Effects nicht so sehr in den Vordergrund stellen konnte, wie ich es wollte, wand ich mich an ein Tutorial, welches meine Neugier packte und erklärte wie man ein eigene Kaleidoskop-Animation erstellt.
Im Endeffekt muss ich sagen, dass ich wirklich viel Zeit damit verbrachte, alle nötigen Funktionen zu verstehen um trotz der Erklärungen meinen eigenen gestalterischen Weg zu gehen. Ich muss aber auch sagen, dass ich aufs Neue überrascht bin, wie viele Möglichkeiten die Keyframe-Animation bietet und wie entscheidend die Musik bei der Wirkung der Animation ist. Hierbei muss man bewusst selbst entscheiden inwiefern Musik durch Bild oder Bild durch Musik hervorgehoben und in Szene gesetzt wird. Auch gilt es zu entscheiden, welche Farben hierfür verwendet werden sollten, welche Dynamiken ins Spiel kommen und welche Formsprache eingesetzt wird.
Ich bin stolz auf meinen ersten Versuch mit After Effects.
Als zweiten Teil der Übung, galt es unsere Animation mit dem Plakat des Berliner Musikfestes in eine Komposition zu verwandeln. Hierfür wurde uns eine Illustrator-Datei zur Verfügung gestellt, welche in After Effects eingefügt werden kann.
Ich vertiefte hierbei mein Wissen, indem ich mit den Ebenen des Plakates experimentierte, den Sound anpasste, Masken erstellte, Farbe von Objekten änderte und mit Plugins versuchte die Aussage des Plakats zu unterstützen. Zu letzt, stellte ich sicher, dass die Animation als Loop funktioniert. Es entstand ein Plakat, welches ein Zusammenspiel aus unbewegtem Layout und bewegter Animation darstellt.
Bestandteil der zweiten Übung war es, Gesagtem ein eine Form zu geben. Hierfür konnten wir vorgegebene Audios verwenden, oder ein eigenes vorschlagen, in welchem mindestens ein Dialog enthalten ist. Ich entschied mich dafür, mir eines der Kurz-Hörspiele auszusuchen. Meine Wahl fiel schließlich auf das mit dem Namen „Rauhaardackel Amadeus“ - Was soll ich sagen? Es sprach mich an.
Gut begleitet, durch die Inhalte des Kurses, welche inspirierende Werke & Persönlichkeiten, ausführliche Erklärungen zu AfterEffects sowie Einführungen zu Methoden der Animation beinhalteten, fing ich nun an mir ein Konzept für die Visualisierung des Hörspiels auszudenken.
Um ein Gefühl für die gestalterische Richtung und Umsetzungsmethode meiner Animation zu bekommen, erstellte ich zunächst ein Moodboard.
Hierbei wurde mir schnell klar, dass ich sehr sehr gern Frame by Frame Animation mit der Anwendung von AfterEffects ausprobieren wollte. Dabei schwebte mir vor, illustrative Elemente mit Typografie zu kombinieren.
Auch sah ich einen lockeren, simplen und dynamischen Illustrations-Stil vor mir, der sich selbst nicht ganz so ernst nimmt, um den Charakter und das Gesagte des Podcasts zu unterstreichen und ihm gleichzeitig einen neuen Blickwinkel zu verleihen.
Um meine Vorstellungen also zu konkretisieren, erstellte ich meine erste kleine Animation, welche gleichzeitig meinen Style-Frame darstellte und meine Farbpalette genauer definierte.
Ich nahm mir Zeit genauer darüber nachzudenken, wie meine Animation wirken soll. Was wird gezeigt? Wie viele Figuren gibt es? Wie viel Gesagtes wird als Text übernommen? Wie soll die Typo präsentiert werden?
Um also eine Struktur bzw. einen Leitfaden für die Umsetzung zu haben, stand für mich fest, dass ich als nächstes ein Storyboard brauchte. Dafür hörte ich mir das Audio viele Male an und stellte mir Szenarien zu den gesagten Sätzen in meinem innerlichen Auge vor. Abschnitt für Abschnitt hielt ich dann die Szenarien im Storyboard fest die mir besonders gefielen. Hierfür schrieb ich mir den Timecode der jeweiligen Stelle des Audios auf, machte eine Skizze für die Szene und notierte kurz die Idee.
Ich entschied mich dazu, dass es nur eine visuell dargestellte Figur in der Geschichte geben wird - der Rauhaardackel. Die beiden anderen Stimmen werden sich visuell lediglich in der Typografie äußern. Damit möchte ich bei einer so kurzen Geschichte, einen Wiedererkennungswert schaffen, indem der Fokus auf einem dominanten Hauptcharakter fällt. Da ich mich für Frame by Frame Animation entschieden habe und somit wusste, dass ich diesen Charakter viele Male aus verschiedensten Perspektiven zeichnen werde, machte ich zunächst eine Charakterskizze als Referenz.
Dann orientierte ich mich an meinem Storyboard und fing an Stück für Stück die Animationen zu erstellen, die ich später für die jeweiligen Kompositionen in AfterEffects brauchen werde. Hierfür nutzte ich die Animations-Funktion von Procreate und speicherte jede Animation als Gif mit transparentem Hintergrund, um sie später gut einbinden zu können.
Nach dem ich alle, für die Geschichte notwendigen, Frame by Frame Animationen beisammen hatte, fügte ich alles bei AfterEffects mit Typografie, Farbschema und Dynamik zusammen. Um den Überblick zu behalten, arbeitete ich für jede Szenen meines Storyboards in einer separaten Komposition.
Diese reihte ich zu guter Letzt aneinander und die Geschichte vom Rauhaardackel war komplett.
FUI steht hierbei für „Fake User Interface“ und genau dieses galt es in unserer letzten Übung zu animieren.
Da ich mich noch nie mit dem Design von User Interfaces beschäftigt habe, hatte ich ziemlichen Respekt vor dieser Aufgabe. Glücklicherweise stand uns bereits eine Projektdatei mit einigen Kompositionen zur Verfügung. Das Videomaterial bestand aus einer Frau, welche eine VR Brille trug und Swipe-Bewegungen in die unterschiedlichsten Richtungen ausführte. Für sie sollten wir ein neues Szenario schaffen und ein imaginäres Interface erstellen. Vor allem galt es aber auch, ihren Aktionen neue Sounds zu geben, um ein neues Erlebnis zu schaffen. Die Objekte und Elemente der Kompositionen konnten ausgetauscht oder bearbeitet werden. Genauso gut konnten aber auch auch neue Objekte hinzukommen.
Entgegen der Idee die Frau in ein futuristische Umgebung einzubinden, entschied ich mich für eine humorvolle Umsetzung der Aufgabe und nutzte die Macht der Kontrolle über dieses Szenario aus, um sie in eine absurde Situation zu stecken.
Trotz der Absurdität meiner Idee, lernte ich wirklich viel auch bei dieser Übung. Ich wusste, dass das Animieren eines Interfaces nicht meine Stärke war, jedoch lernte ich genau in den Situationen, in denen ich feststeckte und nach einer Lösung suchen musste am meisten.
Auch erhielten wir weiteren Input durch gemeinsame Problemlösungen, ausführliche Erklärungen und Inspiration durch Beispiele aus Filmen und Spielen.
Für die Umsetzung meiner Idee tauschte ich zuerst den Hintergrund durch ein Video einer Poolparty aus. Auch änderte ich das Interface des Bildschirms zu einem, das mehr in den Party-Kontext passt. Dann fügte ich dem Bildschirm Wassertropfen hinzu und lies die Frau diesen nutzen um einen Nachricht an den Betrachter zu senden. Auch änderte ich Farben, Musik und Soundeffekte passend zu meinem Konzept. Ganz besonders stolz war ich auf den Schwimmring, welchen ich letztendlich um die Taille der Frau platzierte, damit sie beim Tippen ja nicht untergeht.
Dieser Kurs hat sich als einer meiner Liebsten heraus gestellt und mir offenbart wie sehr mir Animation Spaß macht, aber auch wie viel mehr ich noch lernen möchte.
Alle drei Übungen haben auf unterschiedlichste Weise eine große Brandbreite an Wissen und Erfahrungen übermittelt, sodass ich letztelendes mit einer wirklich guten Menge an Basiswissen über AfterEffects mein neues Semester bestreiten kann. Dabei hatte ich jedoch nie das Gefühl überfordert zu sein, sondern war durch die unglaubliche Menge and Möglichkeiten die AfterEffects aber auch andere Programme bieten motiviert verschiedenste Dinge auszuprobieren.
Da ich nie zuvor mit AfterEffects gearbeitet hatte, war das neue Arbeitserlebnis natürlich manchmal etwas überwältigend und ungewohnt, jedoch habe ich mich gut aufgehoben gefühlt und nicht gezögert Fragen zu stellen, welche schließlich sehr ausführlich geklärt wurden.
Besonders toll fand ich auch den Audio-Workshop, welcher meinen ersten Berührungspunkt mit Audio-Aufnahmen & Postproduktion formte. Ich war beeindruck von der Aufnahmequalität der Mikrofone und ich hatte viel Spaß während der Aufnahmen. In Kombination mit der Audio-Einführung im Video-Kurs von Jan Schütze wurde ich motiviert auch in einem anderen Kurs mit eigenen Audioaufnahmen zu arbeiten und wünsche mir das auch weiterhin zu tun.
Am Ende dieses Kurses weiß ich nun, das Animation einer der Bereiche des Kommunikationsdesign ist, in welchem ich mich weiter ausprobieren und mein Wissen vertiefen möchte.