In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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Eine gute Infografik schafft es die Betrachter*innen schnell über komplexe Themeninhalte zu informieren. Im Idealfall passiert dies auch noch in einer visuell ansprechenden Form und lädt die Betrachter*innen so zum verweilen ein.
Als Beispiel für personenbezogene Infografiken, haben wir uns die „Quantifed Self“- Bewegung angeguckt. Diese Bewegung war vor etwa 10 Jahren besonders aktiv, als viele Leute begangen eigene Daten über sich zu sammeln. Das so genannte „self-tracking“ erhielt damals großen Zuspruch, lässt sich jedoch auch kritisieren, da es sehr viel um das Optimieren, des eigenen Lebens ging. Dieser Wahn nach Perfektion kann auch schnell gefährlich ausarten.
Da wir uns in diesem Kurs jedoch mit Dilettantismus beschäftigen, näheren wir uns dem self-tracking von einer ganz anderen, spannenden Seite. Wir sollen uns mit intensiv mit Dingen beschäftigen, die wir nicht (besonderss gut) können.
„There are no good infographics without good stories“ - Rob Orchard, Erfinder des „slow journalism“ und Mitbegründer des Magazins „Delayed Gratification„
Also was macht eine gute Geschichte aus?
-Szenensetting
-eine Aussage
-eine Reise und eine Richtung
- Killer Facts
-Persönlichkeiten
-Bezugnahme zur Betrachter*in
-Humor
Um an die Geschichte heranzukommen muss man jedoch erst die Daten verstehen. Und wie befragt man einen Datensatz?
- interessante Individuen, Gruppen und Muster
- Anomalien und Ausreißer
- Höhen, Tiefen und Durchschnitte
- Stereotypen und Klischees bestätigen/ widerlegen
Im Bereich der Datenvisualisierungen unterscheidet man kategorisch zwischen Liniendiagrammen, Kreisdiagrammen, Prozessdiagrammen und Datenblöcken. Wobei Säulen- und Balkendiagramme in letztere Kategorie fallen. Dann gibt es noch einige Sonderformen wie z.b. Piktogramme und Karten.
All diese Kategorien lassen sich in einer Infografiken natürlich auch miteinander kombinieren. Aber es ist wichtig für den richtigen Datensatz und die richtige Geschichte auch das richtige Chart auszuwählen.
Exkurs // The Orange Peel Problem
Kartenprojektionen sind die verschiedenen Möglichkeiten, die dreidimensionale Welt auf die zweidimensionale Oberfläche einer Karte zu reduzieren. Manchmal auch als „Orangenschalenproblem“ bekannt, ist es unmöglich, eine Orange zu schälen und in einer perfekt rechteckigen Form auf eine ebene Fläche zu schieben. Das Gleiche gilt für eine Weltkarte.
Es gibt seit jeher verschiedene Projektionen der Welt, die bekannteste ist die Mercator Projektion. Das größte Problem an der Projektion ist, dass sie einen falschen Eindruck von der Masseverteilung auf unserer Erde erweckt. Und in klassisch kolionaler Weise wurde hierbei der Fokus auf den Globalen Norden gelegt, konkret heißt das, das Grönland in fast so groß wirkt wie Afrika, obwohl es eigentlich 14,5x kleiner ist.
Infografiken nahmen ihren Anfang im logischen Empirismus. So begann nach dem Mittelalter, das Zeitalter der Aufklärung und somit auch die Darstellung von Daten. Durch den Buchdruck konnten ab 1453 mehr Menschen erreicht werden und die Darstellungsformen wurden immer wichtiger.
William Playfair brachte 1786 eine Buch (Commercial and Political Atlas) heraus mit vielen Diagrammen und war damit einer der Ersten der seine Ideen mit Infografiken unterstütze. Er gilt als der Erfinder von Linendiagrammen, Säulendiagrammen und Kreisdiagrammen.
Im Wiener Kreis wurde ab ca. 1907 über Infografiken diskutiert. 1924 wurden im mathematischen Seminar die ersten Versammlungen zu Infografiken gehalten. Dort wurden Grundelemente von Infografiken besprochen. Großer Mitbegründer waren z.B. Hans Hahn, Otto Neurath und Moritz Schlick.
Vor allem Otto Neurath trieb dann die Erstellung von Piktogrammen und Icons voran (Isotype).
Durch die Digitalisierung wurde die Datenerhebung viel demokratischer, da immer mehr Menschen Daten erheben, veröffentlichen und darstellen können
Wir sollten uns also intensiv mit etwas beschäftigen, in dem wir nicht gut sind und darüber Daten erheben.
Ich kam relativ schnell auf mein Thema, denn wenn es eine Sache gibt, in der ich wirklich nicht gut bin und die ich auch absolut nicht mag, dann ist es telefonieren.
So beschloss ich einen Monat lang (19.4.2023-18.5.2023) alle meine Telefonanrufe zu tracken. Dabei habe ich alles mögliche gesammelt: Mit wem, wie lange, worüber wir geredet haben, wie ich mich gefühlt habe, was ich dabei gemacht habe, und einiges weitere. Außerdem ein Rating, der gesamten Telefonerfahrung.
Während ich diese recht umfassende Sammlung zusammentrug, begann ich zu überlegen, wie ich die Daten visualisieren wollte.
Seit wir mit dem Kurs die Riso Werkstatt besucht haben, wollte ich unbedingt Riso drucken.
Einerseits weil ich noch nie mit dem Riso gearbeitet hatte und es mir gefiel der klassischen Zine Drucktechnik nachzugehen und andererseits weil mir die Kombination von klaren, flächigen Datenvisualisierungen und der Struktur des Risos sehr zusagte.
Aufgrund des Feedbacks nach der Zwischenpräsentation entschied ich mich zusätzlich zu den Infografiken noch ein weiteres wiederkehrendes Element hinzuzufügen. Die Wahl fiel auf Fotos von ikonischen Filmszenen, in denen telefoniert wird. Von Mean Girls, über Scream bis zu Ferris Bueller's Day Off