In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Im Sommersemester 2022 habe ich mein sechsmonatiges Praktikum im Designstudio Ta-Trung absolviert. Hier findest Du meinen Praktikumsbericht!
Ta-Trung ist ein 2009 von Pierre Becker gegründetes Designstudio in Berlin Mitte. Das Team setzt Konzept- und Kommunikationslösungen für Kund:innen aus vor allem Kultur, aber auch Wissenschaft und Wirtschaft um. Zu Ta-Trungs Kund:innen gehören die Staatlichen Museen zu Berlin, Berliner Festspiele, Futurum, Stiftung Planetarium Berlin, Liebermann Villa am Wannsee, Theater an der Parkaue, Georg Kolbe Museum und dem Kulturland Brandenburg. Für mich zeichnet sich Ta-Trung durch eine klare Kommunikation und den charakteristischen Umgang mit lebhaften Farben aus. Zum Team Ta-Trung gehören derzeit sechs Personen, zwei Geschäftsführern, zwei Designer:innen, einer studentischen Hilfskraft und eine Praktikumsstelle. Das Studio befindet sich an der U-Bahn Bernauer Straße in der Rheinsberger Straße 7 im Souterrain auf zwei Räume verteilt.
Mit einer Gleitzeit von einer Stunde kam ich zwischen 09:00-10:00 Uhr indes Büro. Montags fand ein Journalist Fix von 10:00 bis ca. 12:00 Uhr statt. Ansonsten konnte die Arbeitszeit frei eingeteilt werden. Im Montagsmeeting gingen wir alle Kund:innen durch und besprachen die aktuellen To-Dos, im Anschluss gab es Raum für ein teaminternen Austausch zu aktuellen Themen im Büro. Gemeinsame Meetings zu Projekten und Pitches vereinbarten wir über die Woche verteilt. Direkte Absprachen konnten jeweils an den Schreibtischen vorgenommen werden. Projekte wurden von einer:einem Projektmanager:in betreut und meist von einer weiteren Person unterstützt. Feierabend fand somit zwischen 18:00 und 19:00 Uhr statt. Überstunden fanden über das halbe Jahr verteilt nur zweimal statt und wurden durch einen gemeinsamen freien Tag ausgeglichen.
Meine allererste Praktikumsaufgabe war die Umsetzung eines Webbanners im Rahmen des neuen Albums UUUU von WhomadeWho. Zu Beginn präsentierte ich noch relativ viele Variationen, da ich es aus der Universität kannte, auch misslungene Entwürfe zu besprechen, wurde in meiner gestalterischen Tätigkeit über das Praktikum jedoch immer fokussierter und entschiedener.
Der Betrieb der Adelsfamilie Bernstorff im östlichen Niedersachsen umfasst die Forst- und Waldwirtschaft, Landwirtschaft, einen eigenen Hofladen, Ferienunterkünfte, Tourismus- und Freizeitaktivitäten, sowie einen Friedwald. Ich durfte von Anfang an die Kommunikation per Mail und Telefon mit den Kund:innen übernehmen. Der Kund:innenkontakt hat für mich kein Problem dargestellt. Die Zusammenarbeit hat mir Spaß bereitet und ich habe ein ähnliches Feedback zurückbekommen können. Entwürfe konnte ich gut verargumentieren. Ich lernte Bedürfnisse bezüglich des gemeinsamen Zeitplans zu kommunizieren. Mein größtes Projekt war dabei die Erstellung der Etiketten für den Hofladen. Ansonsten habe ich bestehende Projekte wie einen Lageplan, Flyer, Einladungen, Karten, Giveaways und Stempel übernommen, aktualisiert und in ihrer Produktion mit Absprachen mit dem Projektmanager betreuen können
„Jeden Tag im Museum“
Im Sommer 2022 kurratierten die Staatlichen Museen zu Berlin die Ausstellungsintervention „Jeden Tag im Museum“, die dem Sicherheitspersonal eine Stimme verlieh und die Lieblingsobjekte und ganz persönlichen Geschichten dieser teilte. Die Hauptaufgabe war es dabei auf dem Format der Sammelkarte dem Sicherheitspersonal, sowie den Objekten möglichst viel Raum zu schaffen
„Berührende Formen“
Die Retrospektive des klassizistischen Bildhauers Johann Gottfried Schadow (1764 – 1850) „Berührende Formen“ ist in der Alten Nationalgalerie im Winter 22 / 23 zu besichtigen. Der lebendige und dynamische Formewirbel um die sogenannte Prinzessinnengruppe, ist das Kampagnenmotiv. In der Umsetzung des Ausstellungsflyers und der Banner der Alten Nationalgalerie konnte ich diesen mit einem entsprechendem Schriftbild ergänzen.
Das Theater an der Parkaue ist ein Theater für junges Publikum in Berlin. Die von Ta-Trung gestaltete Marke zeichnet sich durch die verspielte Park Langulaire, experimentelle Risografien und starke Farbkombinationen aus. In der Umsetzung von Spielplänen, Bauzaunbanner sowie einiger kleinerer Projekte konnte ich die Marke durch Komposition, Bild- sowie Farbauswahl weiter stärken.
Die Liebermann-Villa am Wannsee ist Künstlerhaus, Garten und Museum des impressionistischen Künstlers Max Liebermann. Ta-Trung schuf mit dem bisherigen Erscheinungsbild eine moderne Ästhetik, die den Fokus auf den Inhalt und die Kunst richtet. Die aktuelle Ausstellung „Wenn Bilder sprechen“ bietet einen Einblick in die Provinienzforschung anhand der Werke des jüdischen Malers Max Liebmann.
Zum Abschluss meines Praktikums durfte ich den digitalen Tagungsband zur Ausstellung von Anfang bis Ende betreuen und umsetzen, das fand unter aktiver Absprache mit Pierre Becker und Projektmanagerin Johanna Böcking statt, der digitale Tagungsband verbindet die Sachlichkeit einer wissenschaftlichen Arbeit mit einem modernen Umgang mit Bildern, als digitale Publikation wurde er für das E-Reading konzipiert und final in der Bibliothek Heidelberg publiziert
Die Covergrafik wurde aus der aktuellen Kampagne genutzt, das Layout der Publikation lehnten wir an die Gestaltung der bisherigen Ausstellungskataloge an. Neben unglaublich vielen Technischen Erfahrungswerten die ich mitnehmen durfte übte ich mich in der Kommunikation meine Bedürfnisse mit Team und Kund:innen um den gemeinsamen Zeitplan einzuhalten, da auf Grund eines geringen Budgets der Zeitrahmen stark begrenzt war.
Bereits während des Praktikums wurde in zwei festen Feedbackgespräche Raum für einen Austausch über die persönliche Entwicklung geboten.
Ich konnte meine bestehenden Stärken beweisen und ausbauen, wie beispielsweise die konzeptionelle Arbeit. Ich konnte mich beispielsweise in Pitchsituationen, an denen stets das gesamte Team beteiligt war, im Diskutieren über Entwürfe erproben.
Ich habe unglaublich viele technische Fähigkeiten gefestigt und erlernt., Ich konnte weiteres Wissen und Erfahrungswerte in der Adobe Cloud, Feintypo, Reinzeichnung und der Druckdatenerstellung sammeln.
Die erstmalige Zusammenarbeit mit Kund:innen hat mir Spaß bereitet.
Die aktive Entwicklung kreativer Ideen ist mir teilweise in der Büroatmosphäre noch schwer gefallen. Ein Grund dafür mag auch die Unsicherheit gewesen sein, inwieweit die visuelle Handschrift des Büros oder der Kund:innen ausgereizt werden kann, ich denke jedoch, dass sich hier eine Sicherheit über die Zeit einstellt und bereits eingestellt hat
Ich habe zudem Werkzeuge erlernt um auch in den immer größer werdenden Projekten einen bestmöglichen Überblick zu behalten.
Trotz allem bin ich eine eher ruhige Person und habe Mut in der Kommunikation im Team gewonnen um Bedürfnisse einzufordern oder eigene Ideen zu präsentieren, wodurch eine sehr angenehme Zusammenarbeit entstehen konnte.
Ich kann mir die Arbeit in einem Designstudio vor allem im kulturellen Bereich gut vorstellen, ich würde mich freuen in Zukunft weiter konzeptionell zu arbeiten, sowie die Arbeit mit einem Fokus auf queerfeministisches Design und Accessibility zu vereinen.