In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Wir kennen uns schon ziemlich lang, doch auf dem Gebiet des Grafik- und Kommunikationsdesigns haben wir noch nie so richtig zusammen gearbeiten. Mein Praxissemester sollte der Moment sein indem wir uns treffen und neue ungeahnte Wege zusammen gehen. Mal sehen was die Zukunft bringt...
Das „Praktikum“ beginnt… aka ich komme jetzt enfach jeden Tag in Martins Büro und wir schauen mal was passiert. Wir haben beide einen vollen Sack mit Ideen mitgebracht und sprechen viel darüber, was wir uns von der Zeit erhoffen und wie wir die Dinge sehen und angehen wollen. Ich bin total beeindruckt davon, wie locker Martin die Dinge angeht. Wenn ich Dinge sage, meine ich, wie er an seine Arbeit als Grafikdesigner versteht: Ausgiebige Mittagspausen und Gespräche, um dem Kopf etwas Ruhe von der Arbeit am Rechner zu gönnen. Ein Umfeld schaffen, indem kreative Ideen Bestand haben können, keine Hektik, let it flow…
Nach der Pause geht es mit neu gewonnenen Erkenntnissen zurück an den Rechner. Etwas Recherche, Bilder und Beispiele zeigen, Buchlektüre, erste Dinge formulieren und bauen, immer im Austausch bleiben. Wir werfen uns gegenseitig Ideen zu und spornen einander an, das Projekt und die Idee weiter zu denken. Die Zusammenarbeit macht einfach nur Spaß und wir begeben uns in eigene Welten, die bis dato nur wir kennen. Auf kurze Entspanungspausen, folgen immer wieder intensive und lange Arbeitsphasen. Es fühlt sich immer wieder nach einem tollen und ergiebigen Arbeitsrhytmus an.
Ich arbeitete mich in das erste Projekt ein. Für das Odyssey Of The Mind Deutschland Finale hatte ich die Chance die gesamtem Printmedien zu gestalten. Dies beeinhaltete 2 Faltflyer, diverse Urkunden und die Gestaltung von Medaillen Stickern. Für die Gestaltung gab es die Randgedingung, dass ein abstrakt gemaltes Bild eines Kindes für die Gestaltung verwendet werden sollte. Bereits im Vorjahr wurde dieses Bild von Martin als Grundlage für den Siebdruck auf T-Shirts für die Veranstaltung verwendet. Ich nahm mir dieses Bild als Vorlage und versuchte mittels verschiedener Mechanismen einen ansprechenden Workflow für mich zu kreieren, bei dem sowohl ich, als auch die Kunden zufrieden waren. Das Bild des Kindes war stets Grundlage jeder Gestaltung.
Für das Localize Festival 2022 mit der Überschrift „Übern Berg“ versuchten wir gemeinsam Konzepte zu entwickeln, die das Überwinden von Grenzen, das über den Berg kommen, als Themenschwerpunkt behandelten. Wir entwickelten 2 Konzepte, mit denen wir uns beim Festival in Form von Mikro-websites bewarben. Zu sehen hier:
Tell me what you see, tell me what you feel.
https://www.martingnadt.de/localize-tellme/
Transit
https://www.martingnadt.de/localize-transit/
Mit dem Konzept „ Transit“ wurden wir angenommen und konnten dieses, sowie ein kleineres spontanes Projekt auf dem Festival umsetzen.
Einen Zusammenschnitt des Festivals bekommt man hier zu sehen:
https://vimeo.com/751284298?embedded=true&source=vimeo_logo&owner=48975020
Eine videografische Zusammenfassung unseres Projektes ist ohne Ton in meinem Präsentationsvideo des Praxissemesters zu sehen. Eine Veröffentlichung dieses Videos steht leider noch aus.
Wir fühlten uns bereits in der Vorbereitung super wohl auf dem brach liegenden Gelände der Telekom, weshalb wir entschieden ein zweites Sideproject aufzumachen und uns mit einer zweiseitig begehbaren Faltwand auseinander zu setzen. Die Faltwand kaschierten wir mit silbernen Wärmedecken und bemalten sie mit Wandfarbe und gaben den Besucher:innen so die Möglichkeit, Typografische Spiele und Verformungen mit diesen Türen vorzunehmen. Im Zentrum standen die Worte:
Wand1: ME-WE
Wand 2: US-THEM
Die Verformung und die Wahl der Seiten bzw. der Wechsel der Betrachtungsrichtung gab den Besucher:innen die Möglichkeit darüber nachzudenken, wo sie sich als Mensch in der Gesellschaft sehen.
Kämpfe ich für mich allein? Bin ich Teamplayer:inn? Wer bin Ich und wo sehe ich Mich im Kontext mit Anderen? Wer sind die Anderen? Bin ich nicht auch Teil von Ihnen?
Um von der einen auf die andere Seite der Falttür zu gelangen, muss diese bei seite geschoben und somit das Erscheinungsbild des jeweilligen Zustandes verändert und verzerrt werden.
Das nächste Festival ruft! Wie in jedem Jahr plane, baue und gestalte ich einen Musikfloor auf dem Musikfestival „Nation of Gondwana“, doch in diesem Jahr nehme ich Martin mit auf eines meiner Projekte und wir geben weiter Vollgas. Gerade noch den Abbau unserer Installation auf dem Localize Festival fertiggestellt, düse ich mit voll gepacktem Auto in mein Heimatort, um hier weiter zu machen. Martin kommt einige Tage später nach, denn er hat noch einige Dinge in seinen eigenen Projekten fertig zu stellen.
Aufbau, Aufbau, Aufbau
Party, Party, Party
Abbau, Abbau, Ab....
Zurück aus dem Parallelwelttourismus.
2 Wochen Zeit und bereits vor und während der genannten Projekte waren Martin und ich, im ständigen Austausch mit unserer Hypergraphia Festival Crew, um unser eigenes Festival zu wuppen. Bereits in den letzten Jahren hatten wir uns die Einschränkung auferlegt, lediglich mit meiner eigens gestalteten Schrift „Stencil Cargo 1451“ das Festival und alles Drum herum zu gestalten. Nun war es an der Zeit zurück an den Rechner zu gehen und zuvor begonnene Konzepte weiter zu führen. letzte Posts auf Instagram mussten kreiert werden und wir lagen weit hinter der Zeit.
Ich hatte mir die Einschränkung einiger bestimmter Filter für die Gestaltung gesetzt und das Farbkonzept des Festivals stand bereits lange zuvor, denn wir wollten wie in jedem Jahr, die digitale Gestaltung an das Farbkonzept vor Ort anpassen.
Wir arbeiteten Tag und Nacht, um alle Informationen und Posts für das Festival rechtzeitig herausgeben zu können. Ich hatte mich auf Grund der verwendeten Filter dafür entschieden, den Buchstaben mehr Raum zu geben und diese einzeln großformatig darzustellen. Ich wollte ein gesamtes Alphabet durchgestalten und dazugehörig einzelne Posts kreieren, die Informationen an unsere Gäste weitergeben, passend zum jeweilligen Buchstaben. A wie Awareness, B wie Battle usw.. Die Hälfte des Alphabets konnten wir posten doch dann wurde die Zeit zu knapp. Ich konzentrierte mich auf die wichtigen Infomationen wie Playtimes, Artists etc und konnte dies abschließen bis zum Festivalbeginn. Dann begann der Aufbau und der allgemeine Ablauf des Festivals. Einige der Buchstaben des Alphabets postete ich im Nachhinein. Das Festival war ein voller Erfolg, jedoch sollten wir alle ganzschön mitgenommen sein, von den Strapazen die so ein Festival mit sich trägt.
Oder auch der Workload, den wir alle bereits zuvor hatten…
Nach unserem eigenen Festival inklusive dessen Nachbereitung sollte der Druck langsam etwas abklingen und wir konnten uns etwas entspannen...
Martin und Ich hatten das Glück angefragt zu werden, den Typewalk des Typostammtisch Berlin zu gestalten unter dem besonderen Augenmerk von Graffiti. Wir freuten uns riesig über die Anfrage und hatten größten Spaß bei der Gestaltung des Walks. Außerdem fuhren wir mit dem 9 Euro Ticket nach Salzburg, um hier der Abschlusspräsentation der Studenten von Martins Typo Kurs beizuwohnen. Wir hatten einige schöne Tage in Salzburg und beschlossen das Praxissemester mit einer weiteren Kurzreise nach Leipzig abzuschließen. Hier sollte ein Buch released werden, welches Martin im letzten Jahr gelayouted hatte. Auch hier hatten wir eine grandiose Zeit! Ein Wundervoller Abschluss eines erfolgreichen und kräftezährenden halben Jahres ging vorbei...
Kurz vor Beendigung des Praktikums kam noch die Anfrage aus Freundes- und Familienkreisen, ob ich Lust hätte einen Flyer und 2 Banner für einen Feuerwehrwettkampf in meinem Heimatort zu gestalten. Ich hatte super Lust auf das Projekt und traf mich mit der Feuerwehr, um während einer ihrer Übungseinheiten ein kleines Fotoshooting abzuhalten. Die Fotografien sollten die Grundlage für die Gestaltung der Flyer werden. Ich konzentrierte mich auf die Feuerwehrschläuche und verwendete diese als Hauptmerkmal der Gestaltung. Auch hier konnte ich anschließend noch Urkunden für die Plazierungen der Podiumsplätze gestalten.
Ein Großteil meines Fazits ist bereits innerhalb des Dokumentationsvideos zu hören. Ich denke auch, dass die Fülle an verschiedenen Projekten und die Bilder ihre eigene Aussage treffen.
Ich bin unglaublich froh, dass Martin und Ich in diesem Punkt unserers Lebens zueinander gefunden haben! Ich habe aus meiner eigenen Sicht große Sprünge gemacht in dieser Zeit und unglaublich viel an Selbstbewusstsein gewonnen, nichtsdestotrotz war es auch eine Zeit, die unglaublich viel Kraft gekostet hat. Ich denke man muss sich immer im klaren darüber sein, dass alles am Ende seinen Preis hat. Ich war und bin auf jeden Fall bereit diesen Preis für so viel Freude, Emotion, Stärke, Passion, Erkenntnis und Glück zu zahlen.
Yin Yang