In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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Werkstattkurs in der Modellierwerkstatt bei Jörg Misch
Naturform aus Ton Modellieren - Negativschalen aus Gips anfertigen - Naturform aus Gips reproduzieren
Zum Kursbeginn gibt es eine Einführung von Jörg in den Kurs. Das Semesterthema wird erklärt und wie man sich beim Arbeiten mit Ton und Gips verhalten soll. Es soll sich eine Form aus der Natur gesucht werden, welche wir als Modell das ganze Semester über beibehalten. Ab nächster Woche beginnen wir dann richtig mit der praktischen Arbeit in der Modellierwerkstatt.
Zu der ersten Kurseinheit bringt jede*r seine/ihre Naturform mit. Ich werde mit einer halben geöffneten Walnuss arbeiten. Zuerst geht es nun daran eine Halterung für das Objekt zu bauen. Die Nuss wird auf einen Draht gespießt und ein Tonwürfel dient als stützender Fuß. Als das getan ist, beginnen wir an den Ständern unsere Naturform aus Ton zu modellieren. Erst versucht man die grobe Form zu modellieren bevor es an die Details geht. Am Ende des Kurses wird das Objekt luftdicht verpackt, damit in der nächsten Woche daran weitergearbeitet werden kann.
In den nächsten Wochen versuchen wir unser Tonobjekt immer weiter der Naturform anzunähern. Um ein möglichst identisches Ergebnis zu erzielen wird das kleine Modell immer wieder gedreht um alle Seiten anzupassen. Mit immer kleineren Tonstückchen werden mehr Details und Kleinigkeiten hinzugefügt bis man den Eindruck hat, dass das Modell ziemlich identisch zur Urform ist.
Als ich mit der Form meiner Walnuss zufrieden bin, streiche ich die Oberfläche mit Wasser glatt. Dadurch werden kleine Unebenheiten angeglichen.
Der nächste Schritt ist es, die Form mit einer Tonwand durch zwei zuteilen. Dieser Schritt ermöglicht uns das Auftragen von zwei Gipshälften, welche nach dem Trocknen wieder entfernt werden können.
Nach dem Bau der Tonbrücke, möglichst auf den höchsten Stellen der Form, mischen wir den Gips an.
Ich beginne den Gips anzumischen. Der wird dann zuerst auf der einen Seite aufgetragen bis er die Höhe der Trennwand erreicht. Im flüssigen Zustand kann man ihn noch aufpinseln. Pusten hilft dabei den Gips wirklich in alle kleinen Ecken zu bekommen. Wenn der Gips härter wird, nimmt man den Spachtel um großflächiger zu arbeiten. Für eine Hälfte muss ich circa dreimal Gips anrühren um meine ganze Form zu ummanteln.
Nachdem die erste Gipshälfte innerhalb der letzten Woche getrocknet ist, geht es jetzt an die zweite Seite. Dafür entferne ich die Tonwand und trage dann ein Trennmittel auf die Gipskante auf. Das Mittel sorgt dafür, dass die zweite Gipshälfte sich nicht mit der ersten verbindet und so ein getrenntes Abnehmen der zwei Schalen möglich ist. Die zweite Hälfte des Modells wird jetzt auch mit Gips gefüllt bis eine geschlossene Form entsteht.
Jetzt ist es an der Zeit die getrockneten Gipshälften, getrennt voneinander, von der Tonform zu entfernen. Mit ein wenig Gewalt fallen, dank des Trennmittels, beide Gipshälften ab. Da meine Naturform, die Walnuss, sehr verwinkelt ist, war es mir schon klar das sich meine Tonform nicht halten wird. Der Ton bricht auseinander und ich muss ihn dann aus den Gipshälften kratzen. Doch danach sind meine Negativ-Gipsformen gut erkennbar.
Der letzte Schritt ist nun die Gipsformen zu waschen und wieder zusammenzusetzen. Ein Spanngurt hält die Formen gut zusammen. Um meine Naturform aus Gips zu erhalten, muss erneut Gips angerührt werden und in nasser Form in die Schalen gekippt werden. Ein Schwenken der Form ermöglicht es dem flüssigen Gips in jede Ecke und Rundung der Form zu gelangen.
Nach dem Trocknen müssen die Negativformen wieder abgenommen werden. Es hat ein bisschen gedauert bis ich alle Gipsteile der Schalen abgeschlagen habe. Leider ist eine Spitze der Form abgefallen aber im großen und Ganzen ist die Form sehr gut geworden. Mit ein wenig Gips klebe ich meine abgesprungen Teile wieder an die Form, sodass sie nun komplett ist.