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Rituale. Formen. Gefäße

Ein Ritual: eine (lieb gewonnene) Gewohnheit, eine regelmäßige Handlung. Rituale bringen dich dazu, innezuhalten und Momente bewusst wahrzunehmen. Sie bringen Geborgenheit, Achtsamkeit und Zusammenhalt.

Im Kurs Rituale.Formen.Gefäße von Maike Panz haben wir uns mit Ritualen im Allgemeinen sowie unseren ganz eigenen Ritualen auseinandergesetzt und diese in einem Entwurf (ein Gefäß) umgesetzt.

Was sind Rituale?

Ich würde sagen Rituale sind sehr unterschiedlich, je nach Lebensabschnitt. Wenn ich z. B. auf dieses Semester zurückblicke, so hat sich viel geändert. Ich bin erneut umgezogen, habe einen neuen Platz gefunden. Einen Platz, an dem ich mich immer wohler fühle, einen Ort, den ich mittlerweile auch Zuhause nenne. Nebenbei bemerke ich, wie viele meiner RITUALE zurückkehren und auch sehr viele neue entstehen. Jetzt stelle ich mir die Frage erneut.

Was sind denn eigentlich Rituale?

Am Anfang des Semesters habe ich wie folgt darauf geantwortet.

Meine Rituale:

- Gemeinsam Kochen

- Baden

- Jedes mal sobald ich Nachhause komme, alls aller erstes eine echte italienische Pizza essen

- Weihnachten

- Dicke Umarmung als Begrüßung wenn mein Freund oder ich Nachhause kommen

- Spaziergänge alleine in der Natur

- Kuscheln

- Am Abend gemeinsam im Bett essen/Film schauen dabei

- Jeden Morgen auf Weg zu Uni Brezel für Bahnfahrt

Dabei ist mir aufgefallen, dass meine Rituale weniger im Zusammenhang mit Dingen stehen, sondern viel eher (an) Personen gebunden sind. Das mag womöglich auch daran liegen, dass ich erst vor Kurzem nur mit dem nötigsten hierhin gezogen bin. So habe ich viele Dinge gar nicht hier, die früher meine Rituale ausmachten.

Idee|Entwurf

Meine originale Idee war es, einen Aschenbecher zu gestalten. Dieser sieht aus wie eine kleine Schale und hat in der Mitte eine art Spirale, auf dem etwas abgelegt werden kann. Da mein Entwurf aber sehr komplex in der Produktion war und dies meine erste Arbeit in der Modellierwerkstatt/mit Steinzeug war, entschied ich mich dazu, die Spirale in der Mitte weck zu lassen und diese in einem weiteren Verfahren und späterem Moment von Hand hinzu zu modellieren. Mein Design war von vornherein so gestaltet, dass es mehre Verwendungsmöglichkeiten zulässt. Inspiriert von einem meiner Lieblingbsobjekte aus Ton, die ich als Schmuckablage zweckentfremdete.

So dient mein Entwurf mehreren verschiedenen Bedürfnissen und kann als Aufbewahrungsgefäß, Schmuckanlage, Schale oder Schüssel ganz individuell verwendet werden.

Prozess

Mein Prozess durchlief mehrere Höhen und Tiefen.

Als ersten Schritt habe ich eine analoge Zeichnung meines Entwurfs in Originalgröße angelegt, um ein Gefühl für die Größenverhältnisse zu bekommen. Diese Zeichnung (3 TP) diente mir dann in meinem weiteren Verlauf für die Herstellung einer Schablone für mein Positiv.

Clay

Für die Arbeit mit Clay haben wir erst eine Grundplatte angefertigt, auf welche ein Schaumkörper montiert wurde. Darauf wurde dann der Clay aufgetragen und anschließend mit der zuvor gefertigten Schablone, Klingen und Hobel bearbeitet. Hier hatte ich zu Beginn meine größten Schwierigkeiten und habe den Clay mehrmals neu auf- und abgetragen, um eine drehsymmetrische Form zu erhalten. Während des Prozesses habe ich mich dann auch dazu entschieden, den Fuß des Objektes für ein effektiveres Ergebnis zu ändern. Ich habe sehr viel Zeit in die exakte Ausarbeitung meiner Form gesteckt, was im Nachhinein nicht unbedingt nötig gewesen wäre. Dabei habe ich aber gemerkt, desto mehr ich mit dem Material gearbeitet habe, desto einfacher viel es mir und am Ende machte es dann doch Spaß. Dennoch finde ich braucht es viel Übung, um wirklich sauber Kanten und Radien herausarbeiten zu können.

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Plakat zur Arbeit mit Clay (Industrieplastelin):  https://fhp.incom.org/project/24120

Gips

Das arbeiten mit dem Gips lief sehr gut, mein Clay Modell lies sich einfach aus dem Gips-Negativ lösen und ich war erstaunt, wie gut das geklappt hat. Dann kam der große Rückschlag.

Beim gießen des Giesrings ist meine aus Ton angebrachte „Hilfe“ gerissen und der Gips ist trotz Schutzvorkehrungen in meine Gipsform geronnen. Das meiste konnte ich noch mit meinen Händen entfernen, jedoch war die Form dann nicht mehr zu retten. Ich entschied mich, noch mal von vorne zu beginnen und mein Clay-Modell erneut abzugießen.

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Abguss

Für meinen Abguss habe ich anthrazitfarbene Steinzeugmasse gewählt, da ich mir diese spannend in Kombination mit einer Glasur vorstellte und interessante Effekte erhoffte.

Das Abgießen an sich war nicht sehr schwierig, nahm jedoch sehr viel Zeit in Anspruch. Ich benötigte mehrere Versuche, um wirklich gute Resultate zu bekommen. Dieser Prozess war bei jedem sehr verschieden und obwohl ich dieselbe Masse wie andere verwendete, gab es unterschiedliche Probleme. Zu Beginn war meine Gießmasse zu dickflüssig, weswegen sie sehr lange zum Trocknen brauchte und sich schwer aus dem Gips-Negativ lösen lies. Bei meinen weiteren Abgüssen lief es ähnlich, die Masse trocknete nur sehr langsam, und obwohl ich sie nicht lange in der Form lies hatte ich sehr dicke Wandstärken. Erst bei meinem Dritten oder vierten Versuch erhielt ich eine Wandstärke, wie ich sie mir vorstellte, dieses mal aber nicht gleichmäßig. Zum Glück konnte ich das, sobald mein Abguss trocken war, mit Schleifpapier und Nachbearbeitung korrigieren.

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Brand und Glasur

Brand

Meine Gefäße warten gerade auf den Schrühbrand. Sobald sie diesen hinter sich haben werde ich auch Bilder davon hochladen.

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Glasur

Das selbe gilt auch hier.

Fertiges Objekt

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(Vor dem Schrühbrand)

Plakatentwurf

Das Plakat wird Ergänzt, sobald ich Fotos von meinen Glasierten Endergebnissen habe.

Endpräsentation

Endpräsentation_Rituale.Formen.Gefäße_Zuggal.pdf PDF Endpräsentation_Rituale.Formen.Gefäße_Zuggal.pdf

FAZIT

Ich fand den Kurs sehr gelungen und bin auch mit meinem Endergebnis sehr zufrieden. Ich habe diesen Kurs gewählt, um vor allem den Prozess des Abgießens kennenzulernen, da diese Verfahren für mich bis dahin neu war. Ich konnte sehr viel neues Wissen aus dem Kurs mitnehmen und danke Philip und Maike für die vielen Tipps.

Die gemeinsamen „Check-in“ /„Check-out“ runden haben mir sehr gutgetan, sie haben mir gezeigt, dass nicht nur bei mir gerade etwas schief läuft und es anderen ähnlich oder sogar gleich geht. Oder auch sie manchmal einen schlechten Tag haben. Manchmal vergesse ich das nämlich, wenn man am Ende nur die tollen Ergebnisse der anderen sieht. So habe ich mich trotz Hindernisse und die investierten extra Stunden immer wieder auf diesen Freitagskurs sowie auf das Arbeiten in der Modellierwerkstatt gefreut.

Ein Projekt von

Fachgruppe

Gestaltungsgrundlagen

Art des Projekts

Projekt-Tagebuch

Betreuung

foto: Maike Panz foto: Philip Sutor foto: jörg misch

Zugehöriger Workspace

Rituale.Formen.Gefäße

Entstehungszeitraum

Wintersemester 2022 / 2023