In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In diesem Atelier-Kurs geht es grundlegend um Farbe und Material. Wie wirkt Farbe in welchem Zusammenspiel? Wie schaffen unterschiedliche Materialien unterschiedliche Oberflächen und wie kann man mit diesen gestalterisch umgehen? Anhand praktischer Aufgaben widmen wir uns diesen und weiteren Fragen. Es entsteht eine individuelle Arbeit mit Farbe & Material.
Nachdem wir etwas theorethischen Input zum Thema Farbe, Licht und Wirkung bekommen haben, kam die erste Aufgabe. Wir sollten rumexperimentieren mit Pigmenten. Ein erstes Gefühl für Binder (Kleister) und das Malen mit Pigmenten bekommen. Wir haben gelernt wie man Papier spannt und grundiert.
Um ein Gefühl für Farbanmischung zu bekommen sollten wir uns 2 Farben (als Pigment vorhanden) aussuchen. Diese sollten wir in Form von bemaltem Kärtchen einmal in Hell-Dunkel und dann in Farbe-Grau abstufen. Da ich davor nie mit Pigmenten gearbeitet habe, war es für mich eine richtige Herausforderung ein Gefühl von : wie viel von was ?? zu bekommen. Besonders beim Anmischen der Graustufen bis hin zu einem richtigen Grau. Bei den Blautönen ging es - bereits nach ein paar Versuchen erreichte ich einigermaßen graues Grau. Bei den Rotabstufungen war es unglaublich schwierig. Ich rutschte immer sofort in einen Auberginen-Ton. Ebenso die richtige Konsitenz von Kleister und Pigment für eine satte, deckende Farbe zu treffen war wesentlich schwieriger als ich es erwartet hatte.
Mit unseren vorgefertigten Kärtchen sollten wir die Farben nun innerhalb eines Rasters komponieren. Für mein Raster zog ich vertikale und horizontale Linien. Mit einer Kreisel setzte ich symmetrische Kreise in unterschiedlichen Größen. Mein Raster war zentriert und symmetrisch. Es dauerte sehr lange und erforderte viel Konzentration die Formen genau mit Farbe zu füllen. Ich hatte etwas Misstrauen gegnüber der Abklebtechnik. Wie ich aber dann bei Ariel beobachten konnte,wie er die Ablebetechnik nach und nach perfektionierte, würde ich es beim nächsten mal wahrscheinlich auch so machen. Es erspart viel Zeit und Schweiß.
Ich war mit dem Rasterbild zufrieden und wollte noch etwas anderes ausprobieren. Ich experimentierte mit Pigmenten, Pinseln, Schere und uns zur Verfügung gestellten, bemalten Bildfetzen. Mit dem pinken Kreis und der Leitfarbe Orange schuf ich mir einen Rahmen und wollte zwei verschieden Umsetzungen ausprobieren, dabei entstanden die abgebildeten Entwürfe.
Die Exkursion zur Haus der Materialisierung war eine große Bereicherung. Mich haben ihre Worte, ihre Aufklärung zum verbreiteten Umgang mit Müll/Resten sowie ihr Drive etwas zu verändern sehr berührt. Es hat mich geschockt zu sehen, was für Mengen an tollen Materialien/Resten, Tag täglich auf dem Müll landen, würden sie nicht gerettet werden... und was man daraus alles machen kann!! Ich habe all meinen Freunden davon erzählt und war definitiv nicht das letzte Mal dort.
Für unsere größtes Semesterprojekt sucht sich jeder ein Material, welches sonst weggeschmissen werden würde. Upcycling in Kombination mit Farbe. Was gibt ein Material her und was kann man alles damit machen?
Als ich in der Küche saß viel mir auf, dass wir einen großen anfallenden Rest an Gemüse- und Obstnetzen haben. Überwiegend rote, orangene und gelbe Netze. Nachdem ein paar Kursteilnehmer ebenfalls fleißig sammelten, erweiterte sich mein Farbrepertoir enorm. Ich probierte etwas rum und entschied mich relativ früh dazu die Netze zu spannen.
Da Maria zufälligerweise einen Rahmen, Nägel und ein Holzbrett da hatte, konnte ich direkt rumprobieren. Ich teste verschiedene Anordnungen. Im Prozess entstanden Ideen. Es ergaben sich spannende Formen und Farbkompositionen. Ich teste verschiedene Hintergründe. Dank Maria kleiner Photoshop-Instruction konnte ich zeitsparend digital rumprobieren. Ich entschied mich dazu die Rahmen und Bretter selber zu bauen.
Nachdem ich mich in der Holzwerkstatt mit Anne beraten habe, besorgte ich meine Holzmaterialien. Anne war sehr hilfsbereit und schneidete die Holzbalken zurecht. Ich schliff sie ab und leimte sie. Den Zeitaufwand unterschätze ich extrem, vorallem weil ich mich dazu entschied 3 Rahmen zu bauen. Ich konnte aber sehr viel mitnehmen und habe viel über den Umgang mit Holz gelernt.
Nach dem der Leim über Nacht getrocknet war schliff ich alles nochmal fein (240er) ab damit die Farbe anschließend gut aufträgt.
Auch beim Anstrich habe ich den Zeitaufwand erfolgreich unterschätzt. Bei den Holzplatten reichte ein Anstrich da ich eine Lasur wählt um die Holzstruktur beizubehalten. Den Rahmen wollte ich aber in einem satten Schwarz, da reichte ein Anstrich nicht. Nachdem die Farbe getrocknet war, schliff ich die Rahmen erneut an und trug dann die zweite Farbschicht auf.
Nachdem dieser unglaubliche Aufwand die Rahmen zu bauen erledigt war, widmete ich mich der Tatsächlichen Gestaltung der Netze. Ich probierte erneutr verschieden Hintergründe und Kombinationen. Wenn meine eine untere Netzschicht ändern wollte, musste man alle darüberliegenden Netze wieder abspannen was sehr viel Zeit schluckte. Nach langem Hin-und Her entstanden 3 unterschiedliche Farb-und Formkonzepte.
Abschließend kann ich sagen, dass der Kurs mir sehr viel Spaß bereitet hat und sich für mich neue Türen geöffnet haben. Mir gefiel die Kurstruktur mit den aufeinander aufbauenden kleinen Arbeiten die im großen Projekt endeten. Die freie Aufgabenstellung der Semesterarbeit gefiel mir ebenfalls sehr. Ich habe die Holzwerkstatt kennengelernt und kann jetzt eigene Rahmen bauen, was cool ist. Also vielen Dank an Maria für diesen tollen Kurs, aus dem ich sehr viel mitnehmen konnte.