In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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Im Rahmen des Kurses (A place for) Some: The Action Issue entwickelten die Studenten ein neues Bild für die kommende Fila Tennis/Padel Kollektion, erarbeiteten einen Beitrag für das Some Magazine und erschufen ein Eigenprojekt zum Thema „Action“.
In der direkten Zusammenarbeit mit FILA bekamen wir einen Einblick, was uns bevorstand. Die Aufgabe war es für die neue Tennis/Padel Kollektion ein Konzept zu erstellen.
Wir standen währenddessen stets in Kontakt mit Thomas Olschewski, Sales und Marketing Director von Fila. Außerdem haben wir durch David Lamb, Student an der FH Potsdam, ausreichend Fotomaterial für unsere Mockups bekommen.
Am Anfang habe ich mich erst einmal an die Farben gesetzt. Ich wollte explizit von dem typischen Blau-Rot, das Fila prägte, wegkommen und einige frische Farbkombinationen reinbringen.
Daraufhin habe ich mit der Idee gespielt, das Fila Logo bzw. das „F“ in ein Monogramm-Muster zu verformen. Jedoch gab es bei diesem dann die offensichtliche Assoziierung mit dem Hakenkreuz.
Den Tennis- bzw. Padelcourt in irgendein Pattern oder eine Linienführung habe ich nach kurzen Experimenten direkt verworfen.
Der Tennisball ist ja das entscheidende Element, das beide Sportarten miteinander verknüpft. Deshalb habe ich mir diesen mal genauer angeguckt und auch daraus ein Muster entwickelt. In diesem Muster habe ich großes Potenzial gesehen. Man kann es auf Kleidungsstücken, Schuhen und sämtlichen Accessoires legen und diese würden nicht sofort „Sportkleidung“ schreien.
Nach einer Besprechung im Kurs bin ich dann von den eigentlichen Farbkombinationen auf meine finale Farbpalette gestoßen. Inspiriert von den Trikots von Hans Grohe, habe ich mit zwei Rottönen und drei Türkistönen dutzende Pattern-Variationen erstellt.
Danach konnte ich dann mit den Mockups anfangen. Dabei habe ich mir zunächst etwas schwer getan, nachdem ich aber eine gute Methode gefunden habe, ging es wie von selbst. Mit den Fotografien von David Lamb und seinem Team hatten wir auch sehr gute Ausgangsfotos mit denen wir die Mockups machen konnten.
Nachdem sich Thomas uns sein Team für meinen und drei weitere unserer Entwürfe entschieden hat, sollten wir mit festgelegten Farbcodes und Schnitten weitere Design erstellen.
Darunter entstanden Designs für die Herren-, Damenkollektion und für einen Unisex-Sneaker.
Für den Beitrag der aktuellen Ausgabe des Some-Magazines haben wir zunächst auf einem Miro Board interessante Themen und Personen gesammelt, die gut zu dem Action Thema passen. Nach einer kurzen Ausfilterung haben sich Teams gebildet und die Beiträge wurden „verteilt“. Maik Reinke, Juri Walser, Oliver Johannsen und ich haben uns für das Berliner Kunstkollektiv „Rocco & seine Brüder“ interessiert. Durch einen alten Kontakt von Oliver hatten wir die Möglichkeit mit Rocco direkt zu kommunizieren.
„Rocco & seine Brüder“ sind ein Berliner Kunstkollektiv mit Streetart und Graffiti Hintergrund. Sie agieren im Anonymen und Verborgenen und möchten mit ihren sozial- und politisch-kritischen Installationen und Aktionen auf gesellschaftliche und politische Missstände aufmerksam machen wollen. Die Installationen, oft gut getarnt, sollen die Menschen zum nachdenken anregen.
Damit die Anonymität von Rocco gewährleistet blieb, haben wir unser Interview per Chat in Telegram gehalten. Dieses Interview haben wir in mehrere Sessions aufgeteilt und konnte dadurch unsere Fragen nacheinander abarbeiten. Die Schwierigkeit dabei war, dass der typische Interview-Flow nicht wirklich gegeben war. Wir haben natürlich lange auf Antworten warten müssen, da das Schreiben wesentlich mehr Zeit in Anspruch nimmt als Reden. Es hat sich auch herausgestellt, dass ein bestimmtes Projekt tatsächlich gar nicht von Ihnen war sondern von Nachahmern woraufhin wir unsere Fragen desbezüglich auch stetig abändern mussten.
Durch die Anonymität und das Risiko bei Aktionen und Installationen erwischt zu werden, ist die Dokumentationen davon auch oft sehr schlecht. So waren ein Teil des Fotomaterials einfach nicht brauchbar und generell auf sämtlichen Speichergeräten und Personen verteilt, weshalb wir auch oft länger darauf warten mussten.
Dennoch ist ein cooler Beitrag mit sehr interessantem und spannendem Inhalt entstanden, der dazu noch coole Bilder vermittelt. Insgesamt empfanden wir das Interview und den Beitrag dazu als sehr gelungen.
In dem letzten Abschnitt des Kurses sollten wir noch ein Eigenprojekt machen. Dabei war es egal ob es ein Print, eine Animation oder eine Fotostrecke wird solange es zum Thema Action passt.
In einem vergangenen Semester habe ich eine Methode entwickelt, Moviestills und Gemälde abstrahiert darzustellen und darin nur die Farben zu zeigen. Dabei ging es nicht um die Form sondern explizit um die Farben und Kontraste. Dieser Methode wollte ich noch einmal nachgehen.
Letztes Mal habe ich mit Aquarellfarben und Pastellkreiden gearbeitet, weshalb ich es diesmal mit Photoshop abstrahieren und modifizieren und dann mit dem Risodrucker drucken wollte.
Da Film und Fernsehen eine riesige Inspirationsquelle für mich ist, entschied ich mich dafür einige ausgewählte Filmszenen zu nehmen und diese zu bearbeiten.
Der Druckprozess ist aktuell allerdings noch nicht abgeschlossen.
Meindl Taxer - ein Grafiker aus Innsbruck, war die Inspiration für einen weiteren Ansatz. Mit seinen sehr grafischen aber doch monochromen Arbeiten „blanc“ & „noir“ hat er mich dazu inspiriert, etwas ähnliches zu machen. Diese Idee habe ich nach einem Test aber nicht weiter verfolgt.
Bei meinen Experimenten mit Photoshop bin ich auf einen Workflow gestoßen, die Moviestills so zu verzerren, dass diese „Streaks“ entstehen.
Aber auch diese Idee habe ich schnell verworfen.
Ich wusste als ich den Kurs im Vorlesungsverzeichnis entdeckt habe sofort, dass ich ihn belegen muss. Nachdem ich nicht direkt reingekommen bin, hab ich Sven angeschrieben und bekam noch einen Platz.
Darüber bin ich extrem froh. In diesem Kurs ist so viel entstanden wie in noch keinem anderen Kurs bei mir. Obwohl ich immer etwas zu tun hatte, habe ich mich aber nie gestresst gefühlt.
FILA
Die Arbeit mit einem direkten Partner, in unserem Fall FILA, fand ich extrem cool. Der direkte Austausch war echt interessant und das war eine tolle Chance für uns. Obwohl ich mir das Feedback von FILA etwas umfassender erhofft habe, bin ich absolut zufrieden mit meiner Arbeit und denke, dass es eine coole Kollektion ergeben würde.
Durch den hohen Anspruch von Sven entstanden im Kurs bei allen Studierenden auch sehr viele unterschiedliche Konzepte und Design womit wir wöchentlich sehr interessante Präsentationen zu Gesicht bekamen und wodurch sich auch spannende Diskussionen gebildet haben. Das Design eines Kleidungsstücks ist schon etwas spezieller, ich würde sagen das geht eher in das Modedesign, weshalb auch so eine breite Auswahl entstanden ist.
Die vielen spannenden Mockups hätten auch niemals ohne die unzähligen Fotos von David entstehen können, deshalb auch ein Riesen Dankeschön an euch.
Rocco & his brothers
Die Erarbeitung des Beitrags für das Some Magazine war in unserer Gruppe sehr angenehm und entspannt. Wir waren direkt alle auf einer Schiene und hatten immer eine lockere Atmosphäre bei unseren Meetings. Die Arbeit mit Rocco war auch sehr entspannt und locker, einzig dass wir immer wieder Bildmaterial hinterherrennen mussten fanden wir nicht so cool, doch das ist auch der Anonymität und Illegalität zu schulden.
Die Aufarbeitung des Textes war doch aufwendiger als gedacht, besonders als Hans uns ein wenig Material gestrichen hat. Zum Ende war dann bei uns ein wenig die Luft raus, es war das Ende des Semesters und alle waren gut beschäftigt. Ich bin aber richtig gespannt wie der Beitrag dann im Magazin aussehen wird und wir können stolz auf uns sein.
BLUR
Das Eigenprojekt hat mir wirklich Spaß gemacht. Ich wusste bei Semesterbeginn direkt was ich machen will. Deshalb kam ich auch sehr schnell voran. Das einzige Problem war der Workflow, den ich erst einmal entwickeln musste, da ich diese Konzept ja in der Vergangenheit analog benutzte. Ich habe es zwar noch nicht geschafft, alle Stills zu drucken, bin aber bereits jetzt sehr glücklich mit dem Ergebnis. Das Drucken mit dem Riso war für mich zu Beginn Neuland, doch nach einer kurzen Einweisung hat auch das super geklappt. Damit die verschiedenen Farbschichten auch aufeinander liegen und nicht versetzt voneinander, muss man ein wenig herumexperimentieren. Das gelingt mir noch nicht hundertprozentig, doch ich bin sicher das kommt noch.