In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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Der Begriff Kristall stammt von dem griechischen Wort κρύσταλλος krýstallos („Eiseskälte, Frost, Eis“). Vermutlich begründet durch die Bergung von Quarz-Kristallen, welche von griechischen Bergbauern mit Eis verwechselt wurden.
Kristalle sind feste Körper und kommen in den unterschiedlichsten Formen vor. Graphit, den du in deiner Bleistiftmine findest, ist ebenso wie Rosenquarz oder Diamant ein Kristall.
Die Unterschiede in ihrem Aussehen und ihrer Beschaffenheit entstehen durch die variierende Zusammensetzung der Atome, Ionen und Moleküle. Diese sind in gleichmäßigen Strukturen angeordnet, dem sogenannten Kristallgitter. Ein Kristall kann also ein schöner Schmuckstein sein oder ein einfacher Zeichenstift. Aber auch: Salz, Zucker, Schnee, Minerale, Metall
Ein Edelstein ist zunächst genau wie ein Kristall ein Mineral. Den ent- scheidenden Unterschied macht die Härte des Steines aus. So wird ein Stein als Edelstein betrachtet, wenn er eine Mohshärte von über 7 auf- weist. Die Mohshärte ist das Maß, in dem die Härte von Kristallen ge- messen wird. Sie wird nach dem Widerstand festgelegt, der entsteht, wenn mit einem scharfkantigen Instrument in den Stein geritzt wird.
Insgesamt gibt es 10 Härtegrade. Der Diamant erreicht bei einem solchen Test die Stufe 10. Kein scharfkantiges Instrument kann seine Oberfläche verletzen. Kristalle wie Rosenquarz und Amethyst erreichen eine Stufe von 7. Sie gehören damit zu den harten Steinen.
Als weitere Unterschiede werden die Seltenheit und die Schönheit des Steins genannt. Also ihr Glanz, ihre Farbe und die Reinheit. Das erklärt auch die unterschiedlichen Preisniveaus bei Diamanten.
Jährlich wird mit Kristallen ein Umsatz von 67 Milliarden Dollar generiert.
- Kristallzucht -
Es lassen sich durch systematische Zucht sauberer strukturierte Kristalle bilden als die natürlich vorkommenden Kristalle, die allesamt fehlerhaft gewachsen sind. Gut ausgebildete Kristalle spielen in der präparativen Chemie neuer Substanzen eine wichtige Rolle. Mit derartigen Kristallen können Röntgenstrukturanalysen (Einkristalldiffraktometrie) durchgeführt werden, die einen eindeutigen Strukturbeweis ermöglichen.
Es lassen sich große Mengen Kristalle vergleichsweise billig herstellen. Das Erschürfen von Kristallen wäre um ein Vielfaches teurer, ganz zu schweigen von den teilweise miserablen Arbeitsbedingungen in den Edelsteinminen, die meisten davon in Südafrika, Israel, oder Indien.
Unternehmen reagieren bereits, indem sie Themen wie die Herkunft der Steine oder Emissionen und Umweltschutz bei Abbau und Verarbeitung mit angeben, nichtsdestotrotz leidet das XXXX
Ich begann zunächst damit, zu recherchieren, wie Kristalle in einem künstlichen Vorgangsprozess, wachsen können.
Da ich zuhause nicht unbedingt Laborähnliche Verhältnisse schaffen kann, war schnell klar, dass ich das Wachstum in einer Lösung herbeiführen muss. Dabei wird eine Substanz in einem geeigneten Lösungsmittel bis zur Sättigung gelöst. Das Kristallwachstum aus der Lösung wird dann entweder durch Verdunsten des Lösungsmittels oder durch Temperaturänderung ausgelöst.
Lösung = Lüsungsmittel (Wasser) + gelöster Stoff (Salz)
Aus den Proben in Salz- und Kaliumalaunlösung ergab sich dann folgende Idee:
Die Idee war sich formal an den Umrissen von Kristallvasen zu orientieren, dies in Pfeifenreinigerdraht zu übertragen und in einer Kaliumaluminiumlösung mit Kristallen bewachsen zu lassen.
Die Gitterstrukturen habe ich in die Kaliumalaunlösung wachsen lassen. Sobald der Kristallwachstum stagniert ist bzw. aufgehört hat, habe ich eine neue Lösung aufgesetzt, in der Hoffnung noch mehr bzw. größere Kristalle ranzuzüchten.
Insgesamt waren die Gitter etwa 4x in Lösungen getaucht. Während der Wachstum am Anfang sehr gut voranschritt, ist es von mal zu mal weniger geworden.
Bei der zuvor gebrannten Tonvase kam es auch recht schnell zum Wachstum von Salzkristallen. Diese waren eher porös und fein, dafür aber sehr gleichmäßig in ihrer Beschaffenheit.
Während die Kristallvase sich in den 80ern noch großer Beliebtheit erfreute, und massenhaft produziert wurde, verstaubt sie derzeit auf den Regalen der Trödelläden. Sie standen für Eleganz und Handwerk, nun werden sie eher als altmodisch oder Kitsch betitelt.
Das Thema der Gestaltung widmet sich der Konfrontation mit den Konventionen der Wahrnehmung und Einschätzung des Wertes von Gegenständen.
Auf der Basis der Ästhetik von alten Kristallvasen entstanden Objekte die das Thema transformieren, hin zu „Kristall-Vasen“, im wahrsten Sinne des Wortes.
Dazu wurden die Objekte in Lösungen eingetaucht und der Kristallwachstum über einen Zeitraum von zwei Wochen dokumentiert.
Es ist eine Art Self-fulfilling Prophecy wenn man ein Zufallsdesign plant und das Ergebnis nicht die persönlichen Erwartungen trifft. Schließlich schafft man nur Rahmenbedingungen, richtig Eingreifen kann man in den Entwurf nur bedingt. Das kann sowohl interessante neue & interessante, als auch ernüchternde Ergebnisse bedeuten.
Ich war etwas frustriert, da ich die richtige „Formel“ für den Kristallwachstum nicht so recht finden konnte. Mal wuchsen die Kristalle über Nacht, mal gar nicht, mal gleichmäßig und kleinteilig, manchmal nur als vereinzelte Riesen Kristalle.
Das größte Problem machte mir die Statik. Nach dem einen Ausflug zur Zwischenpräsentation sind die zwei bis dahin vorhandenen Vasen durch den Transport deutlich in Mitleidenschaft gezogen worden. Ein weiterer Umzug innerhalb Berlins meinerseits hat sie Sache nicht besser gemacht.
Um den fortschreitenden Zerfall entgegenzuwirken habe ich neue Kaliumalaunsalze bestellt und die Vasen erneut mehrmals über Tage „tauchen lassen“. Es wuchsen eher wenige Kristalle, dafür schritt die Korrosion des Drahts voran, wodurch die Vasen vollständig kollabierten. Für einen neuen Anlauf war es bereits zu spät und finanziell hatte das Projekt auch schon einiges an Mitteln geschluckt. Eine Tragödie in glitzernd.
Hier hätte ich rückblickend weniger auf ein Drahtgestell bauen, sondern eine vollflächige Oberfläche schaffen sollen. Mein Projekt ist damit zwar nicht portfoliotauglich, kann mir aber vorstellen, dies mit einer „new and improved“ Version zu ändern. Vorerst habe ich aber genug von Kristallen jeglicher Art.
Die Idee hinter dem Design by Zufall finde ich nach wie vor spannend - die Unplanbarkeit in einem definierten Rahmen schafft Potenzial für komplett neuartige Outputs, die durch ihre Unerwartbarkeit umso überraschender und bereichender in Ihrem Dasein sein können.
Der Kurs hat mich zudem empfänglicher für das Phänomen des Zufalls gemacht, ich gehe bewusster durch die Welt und kann mich mehr an den seltenen Phänomenen des Alltags erfreuen und Inspiration ziehen.