In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
als ich den Kurs „Transformation des Raumes“ belegt habe, war für mich klar, dass ich in meiner freien Serie unsichtbare Räume behandeln werde. Der intime Raum und der Raum, den er in der Gesellschaft einnimmt.
Zu Beginn beschränkte ich mich auf die weibliche Menstruation, da es mir ein großes Anliegen ist, das Tabu darum aufzubrechen. Ich habe bald gemerkt, dass ich mich aber noch breiter mit dem intimen Raum befasst habe, nämlich mit dem Körpergefühl, aus meiner persönlichen Sicht, als Frau in der Gesellschaft.
Jeden Tag setze ich mich unweigerlich mit den Erwartungen an meinen weiblich gelesenen Körper auseinander. Ich habe mit verschiedenen FLINTA Personen, Erfahrungen und Gedanken ausgetauscht und habe sie zum Teil während dessen/anschließend porträtiert. Es hat mich sehr inspiriert und mir Freude bereitet. Trotz der negativen Emotionen, die in den Gesprächen definitiv Raum gefunden haben, stachen für mich immer Selbstbestimmtheit, Selbstliebe und enorme Stärke hervor.
Durch starke, knallende Farben und Motive habe ich dieses Körpergefühl dargestellt. Die Arbeit steht metaphorisch für das selbstbestimmte Leben im eigenen Körper, als Frau, in dem man sich selbst präsentiert und liebt wie man ist oder wie man es selbst möchte. Kein Anpassen und kein Verstecken.
Der Titel „bướm“ kommt aus dem Vietnamesischen und bedeutet Schmetterling. Im Sprachgebrauch auch Vulva.
Der Vergleich der Vulva mit etwas so schönem und vulnerablem, wie einem Schmetterling, finde ich großartig. Die Vulva, der gemeinsame Ursprung von allem menschlichen Leben und das schönste Symbol der Körperlichkeit, Zärtlichkeit, Verletzlichkeit und Sensibilität ist zugleich noch immer ein Gegenstand von Unterdrückung, Verachtung und geringerer Wertigkeit in der Gesellschaft. Die Transformation, mit der ich mich auseinander gesetzt habe, ist die Stärke, diesen omnipräsenten Druck durch Internalisierung und Adaption zu etwas positivem für sich selbst zu machen.
Die Fotographien der Serie „bướm“ sind im Zeitraum zwischen Mai und Juli 2022 in Potsdam, Berlin, Mailand und Hamburg entstanden.
Großes Dankeschön an Georg Ander, Katja Grahl, Kathrin Katzek, Prof. Holger Jahn, Friederike von Rauch und Prof. Wiebke Loeper !!