In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Anfang des Semesters war mir schnell klar mit welcher Schrift ich mich dieses Semester beschäftigen möchte. Aus drei wesentlichen Gründen hat mich diese Schrift so fasziniert und interessiert. Einmal ist die Schrift eine sehr „fundamentale“ Schrift weil sie so super anpassungsfähig ist durch die schnörkellose Art und die vielen verschiedenen Schriftschnitte. Das macht einen flexibel und die Schrift passt sich dem Inhalt und dem Wesentlichen wie ein Chamäleon an.
Dann spiegelt sie einen wichtigen Teil meines persönlichen Geschmacks wieder. Die Schrift ist fest verankert in der Moderne der Schweizer Grafik, eine Stilrichtung mit der ich mich schon lange vor meinem Studium beschäftigt habe. Grafiker wie Josef Müller-Brockmann haben eine große Neugier geweckt und haben es mir leicht gemacht, mit welcher Schrift ich mich gleich als erstes beschäftigen möchte am Anfang meines Studiums.
Helvetica Neue ist nicht nur ein Teil Geschichte, sondern auch auch Überall in der Gegenwart zu finden. Ein Anwendungsbereich hat es mir hier besonders angetan, der Lifestyle, bestehend aus Mode, Design und anderen Themen.
Mir war schnell klar, dass ich mit der Wahl der Schrift diese beiden Welten vereinen kann.
Das Plakat war die erste „wirkliche“ gestalterische Aufgabe in meinem ersten Semester und gleichzeitig die erste Aufgabe, die später in den Druck gehen sollte.
Mein Ziel war es genau die Faszination für die zwei Welten zu erzählen, die sich so gut verbinden lassen, Helvetica und Lifestyle. Ich habe ausschließlich Anwendungsbeispiele verwendet, die ich selber kannte. Das war mir sehr wichtig, weil ich etwas persönliches erzählen wollte.
Ich habe gelernt wie entscheidend der Weißraum für das Plakat sein kann. Er entscheidet hier nicht nur, was wie viel Platz hat, sondern auch dass wir „Helvetica“ genau so stark wie den bunten Inhalt wahrnehmen. Dabei gewichtet der Inhalt hier visuell viel mehr.
Ein nicht so schönes Learning war, dass ich mir Nachhinein dachte, ich hätte auch wirklich gerne eine gestalterische Lösung gefunden oder zumindest versucht, sprich nicht nur mit Fotos zu kuratieren sondern grafisch ganz andere/ abstraktere Lösungen zu probieren. Das ist leider aussen vor geblieben.
Das Fanzine war für mich die wichtigste Aufgabe. Ich konnte über mehrere Seiten hinweg gestalten, layouten, umdenken, neu denken und erzählen. Auch diese Aufgabe sollte meine Faszination der Schrift im Lifestyle zeigen - aber dieses Mal noch mehr in der Tiefe. Mir war schnell bewusst, dass wenn ich meine Idee auf die Grundidee herunter breche, dass ein Magazin-Charackter diese Geschichte am besten erzählen würde. Abgesehen davon habe ich für Editorial Design viel übrig, was den Reiz noch viel größer gemacht hat.
Eine wichtige Erkenntnis war während der Arbeit, dass es eine eindeutige Parallele für mich zwischen Qualität und der Zeit gibt, die man in die Arbeit steckt. Meine ersten Entwürfe im Januar fand ich im Nachhinein zum wegschmeissen, meine finalen Ergebnisse hingegen möchte ich nicht verstecken.
Ein schlechtes Learning war hier wieder, dass ich gerne mehr gestalterisch ausprobiert hätte, vielleicht mal mit Pinseln, Farbe, Illustration oder Ähnlichem.
Meine Instagram Posts sind vor dem finalen Entwurf meines Fanzines entstanden, aber da die Posts früher fertig sein mussten und sich an der Grundidee wenig geändert hat, sind die Posts immer noch aktuell.
Der Post sollte ein sogenannter Carousel Post werden, bei dem man mehrere Bilder einfügt und man gezwungen ist sich durchzuscrollen, um den ganzen Post zu sehen. Das Prinzip hat mir sehr gefallen, weil man mehr mit dem Post interagiert, wodurch sich schnell die Idee ergeben hat, „Helvetica“ über die gesamte Breite zu ziehen und eine Landschaft der Schweizer Alpen einzufügen.
Insgesamt war es ein super lehrreiches erstes Semester in jederlei Hinsicht, welches kurs-technisch zur Hälfte aus den beiden Kursen Typo100 und der Textsatz-Werkstatt bestand.
Da es sehr schwierig ist diese ganzen Learnings textlich festzuhalten, möchte ich aber zwei ganz wichtige Dinge festhalten die ich auf alle Fälle in das zweite Semester mitnehmen möchte.
Das ist einmal, dass ich mehr freihändig entwerfen möchte und überhaupt gestalterisch mehr ausprobieren möchte. Alle Arbeiten für den Typo Kurs sind in InDesign entstanden, ein Programm mit welchem ich seit zwei Jahren Vollzeit arbeite. Hier hätte ich mir von mir selber mehr Experimentierfreudigkeit gewünscht.
Das andere ist, ist dass ich durch meine Arbeit nebenbei extrem eingespannt war, wenn es mir nur irgendwie möglich sein sollte in Zukunft hier kürzer zu treten, würde ich das auf jeden fall versuchen.