Migrationsbewegungen aufgrund von Wetter-, Klima- und Flutextremen steigen und lassen sich als die bedeutendste Einzelfolge des Klimawandels verstehen [vgl. BMF, 2012: WorkingPaper 45, Klimamigration - Definition, Ausmaß und politische Instrumente in der Diskussion].

Die Aktion ↗ tendenzsteigend soll Aufmerksamkeit auf die bisherige Klimapolitik und resultierende Ungerechtigkeit lenken. Denn es existiert eine Diskrepanz zwischen Hauptverursachenden und Leidtragenden: Wir leben auf Kosten des globalen Südens! Die bereits ausgelösten Migrationsströme aufgrund von Klimakatastrophen sind riesig - die Prognosen aber noch viel höher.  Das Thema bedarf eines gesellschaftlichen Bewusstseins, denn Migration ist komplex und ein politisch umsichtiger und vorausschauender Umgang nötig.

research

Die Datenlage ist gewaltig und undurchsichtig. Gerade weil Prognosen hochspekulativ und schwierig zu treffen sind, ist es wichtig hier aussagekräftige Zahlen zu finden.

Das Workingpaper 45 „Klimamigration - Definitionen, Ausmaß und politische Instrumente in der Diskussion“ vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gibt einen guten Überblick über veröffentlichte Daten und eine Einschätzung ihrer Belastbarkeit. Ausgehend von dieser Arbeit haben wir Reports des Intergovernmental Panel on Climate Change, der World Bank Group sowie der International Organization for Migration bearbeitet. Die Daten, die wir schließlich für das Projekt bezogen haben, wurden 2020 vom Internal Displacement Monitoring Center in Kollaboration mit dem Norwegian Refugee Council erhoben. Hier werden geophysika­lische Ereignisse wie Vulkanausbrüche und Erdbeben, die nicht auf den Klimawandel zurückzuführen sind, gesondert aufgeführt. Dauer der Abwanderung sowie eventuelle Rückkehr werden nicht erfasst, dennoch schien diese Quelle die für uns verlässlichste. Die Daten lassen sich in einer interaktiven Online-Datenbank einsehen.

https://www.internal-displacement.org/database/displacement-data

Alle Angaben zu CO₂-Emissionen wurden 2021 von der European Commision im „GHG emissions of all world countries“ erhoben.

https://edgar.jrc.ec.europa.eu/report_2021#emissions_table

Alle relativen Zahlen beziehen sich auf die Einwohnerzahlen, die vom Statistischen Bundesamt erhoben wurden.

https://www.destatis.de/DE/Themen/Laender-Regionen/Internationales/Thema/Tabellen/Basistabelle_Bevoelkerung.html

work

Nach Festlegen der Quellen, habe wir uns die Daten in einer großen Excel-Tabelle organisiert. Der konzeptuelle und organisatorische Teil des Projekts verlief über ein gemeinsames Miro-Board. Die Animation ist mit Adobe After Effects erstellt. Einen Prototypen für die Website haben wir in Figma gebaut, den wir dann auf unserer Domain über Wordpress umgesetzt haben.

Die Aktion haben wir schließlich in Potsdam gestartet.

↗ tendenzsteigend

Plakataktion

Im öffentlichen Stadtraum werden alle Menschen durch eine Plakataktion visuell angesprochen. Die Plakate sind kleinformatig, schwarz-weiß und sehr schlicht. Sie reißen das Thema an und eröffnen ein Gedankenexperiment, liefern aber weder Erklärungen noch Details. Um diese zu bekommen wird auf allen Plakaten auf einen QR-Code verwiesen.

Website

Der QR-Code leitet Interessierte in öffentlichen digitalen Raum weiter und es öffnet sich unsere, für mobile Anwendungen optimierte, Website.

Falls du die Doku auf dem Desktop anschaust: Scan den QR-Code vom Bildschirm!

Für mobile Geräte: Folge einfach dem Link! https://www.tendenzsteigend.com/

Hier spielt sich per Autoplay zunächst eine Animation vier ausgewählter Casestudies ab. Im Hintergrund sind Sattelitenbilder der Google Earth Engine zu der Länder zu sehen. Im Vordergrund steigt die Zahl der Menschen, die aufgrund von Klimakatastrophen aus dem jeweiligen Land vertrieben wurden. Die Animation endet mit der Prognose:

Die Zahl der Wetter-, Klima- und Flutextreme steigt und sie werden in vielen Teilen der Welt als eine Folge des Klimawandels noch häufiger und heftiger werden. - Petteri Taalas, WMO-Generalsekretär

Weitere Links

Für Menschen, deren Interesse wir wecken konnten, bietet die Website am Ende die Möglichkeit sich weiter zu informieren, sich unsere Quellen anzuschauen und zusätzlich dazu sogar zu Spenden. Die Kampagne kann außerdem auf Instagram unter dem #tendenzsteigend geteilt werden.

reflection

Was ist im Semester schlecht gelaufen?

Die digitale Lehre ist leider schwierig und über Zoom zu kommunizieren hemmt den natürlichen Austausch untereinander. Das führt auf jeden Fall zu qualitativen Einbußen.

Persönliche haben wir auf jeden Fall gemerkt, dass wir uns im anfänglichen Research-Teil verloren haben. Wir haben uns immer wieder in Details aufgehangen und hatten das Zeitmanagement nicht gut im Griff. Hier wäre etwas Hilfe zur Datenauswertung sicher angebracht gewesen, gerade aufgrund der Komplexität des Themas.

Was ist im Semester gut gelaufen?

Wir waren sehr zufrieden mit dem Thema und die gesamte Zeit über motiviert das Projekt auch wirklich zu realisieren. Die Zusammenarbeit dabei hat super funktioniert, gerade weil wir kurze bzw. schnelle Kommunikatioswege hatten. Wir hatten Freude daran ein neues Medium auszuporbieren, als es an die Website ging, denn das war für uns beide Neuland. Die reale Umsetzung des Projekts zum Schluss war ein schöner Abschluss.