In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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Die Eisfrau - seit 2015 ist sie der zentrale Anlaufpunkt in Potsdam, wenn es um natürliches Eis ohne künstliche Zusatzstoffe geht. In dem Kurs bei Prof. Matthias Beyrow entwickelten wir kundennah eine neue visuelle Identität für einen der beliebtesten Hotspots der Landeshauptstadt Brandenburgs in der Sommerzeit.
Eis in der reinsten Form – einfach, handgemacht – mit hochwertigen Zutaten und sorgfältiger Auswahl der Zulieferer. Einfaches Eis, aber alles andere als langweilig. Denn die Eisfrau ist mehr als eine Eisdiele: Im Sommer ist sie der sozialer Treffpunkt an dem Familie, Kinder, Jugendliche – eigentlich jeder der die warmen Tage in Potsdam genießt – zusammenkommt um sich es gut gehen zu lassen.
Bei der Eisfrau trifft gutes, traditionelles Handwerk auf einen kulturellen Hotspot in den Sommermonaten.
Eis schmilzt, Eis fließt, Eis tropft – Eis ist dynamisch. Eis besitzt keine Form, sondern zeichnet sich durch seine schnelle Formveränderung aus.
In meinem Grundkonzept für die Eisfrau spielt diese Eigenschaft eine zentrale Rolle - auch, weil die Eisdiele an sich Dynamik ausstrahlt: Menschen aller Altersklassen strömen ein, um sich Eis an einem warmen Sommertag zu gönnen, es ist trubelig, man kommt zusammen und genießt. Ein lebendiger Ort also.
Neben dem Aspekt der Lebendigkeit und Dynamik verleiht die eigene Philosophie der beiden Autodidakten der Eisdiele mehrere Alleinstellungsmerkmale.
Beispielsweise beginnt die Eisproduktion im direkten Ursprung, somit wird Karamelleis mit dem Schmelzen von Zucker begonnen. In der weiteren Produktion wird auf Konservierungs- und Zusatzstoffe verzichtet – so entsteht ein reines, 100% natürliches Eis.
Des Weiteren spielt die Regionalität eine große Rolle. So findet man im Kühlschrank Getränke aus Brandenburg und Umgebung, die Zulieferer der Zutaten des Eises kommen, soweit es möglich ist, aus dem direkten Umfeld. Die Eisfrau soll auch Potsdam vorbehalten bleiben, denn eine Expansion in andere Standorte ist nicht geplant.
Die Eisfrau begrüßt eine breite Zielgruppe, doch für Kinder ist sie ein ganz besonderer Ort. Hier werden sie mit günstigeren Preisen begrüßt, sodass sie sich vom Taschengeld ein Eis kaufen können und bestellen dank der Geduld und der Freundlichkeit der Mitarbeiter:innen gerne selbst.
Lebhafte, laute Farben, aber gleichzeitig eine Farbpalette, die im Gesamtbild dennoch im Einklang sind und harmonisch wirkt. Für diese Aufgabe zog ich als Referenz die Eissorten selbst heran.
Daraus ergeben sich in meinem Konzept zwei Farbklassifizierungen:
Die Farben der Sorbets, spiegeln mit ihrer Buntheit, Sättigung und Lautstärke die Lebendigkeit des Ortes Eisfrau wieder. Blassere, entsättige Töne, die basierend auf dem Milcheis abgeleitet wurden stehen wiederum für die Natürlichkeit des Eises selbst.
Daraus entsteht eine Farbpalette, die mit einem Wiedererkennungswert besticht und sich in Kombination mit weiteren Elementen eine Assoziation mit Eissorten auf abstrakter Ebene zulässt.
Das Logo basiert auf einer dynamischen Trägerform, welche an einen Eisklecks oder schmelzendes Eis erinnert. Diese ist lebendig – kann sich also über unterschiedliche Variationen transformieren.
Darin befindet sich ein zweizeiliger, handschriftlicher Schriftzug mit dem Markennamen „Eisfrau“. Die Handschrift beschreibt einerseits die handwerkliche Tradition, andererseits aber auch die eigene Persönlichkeit die die Lisboas der Marke durch ihre Philosophie verleihen. Bewusst wird hier die Schreibweise durch einen vollständigen Einsatz von Minuskeln aufs Einfachste reduziert. So wird der Textmarke eine Individualität verliehen, welche neben der einfachen Trägerform für den Wiedererkennungswert sorgt.
Das Logo kann optional um zwei Claims ergänzt werden, zum einen „100% natürlich“ oder alternativ „Lokal aus Potsdam“.
Für den Schriftzug im Logo wird die Handschrift „Chauncy Pro“ von Chank Fonts in individuell angepasster Form verwendet. Sie besticht durch die dynamisch angeordneten Buchstaben und individuellem Schriftbild.
In den sonstigen Anwendungsfällen wird aufgrund des Aufwandes der individuellen Anpassung und der eingeschränkten Lesbarkeit auf eine ergänzende Handschrift zurückgegriffen, der „Providence Sans Pro“ von Guy Jeffrey Nelson.
In der Anwendung von Fließtexten wird die serifenlose Linear-Antiqua Rubik von Hubert und Fischer verwendet. Sie garantiert eine gute Lesbarkeit mit einem freundlichen Charakter.
In der weiteren visuellen Ausführung wird eine Auswahl an Pattern und und skizzenhaften Interventionen bereitgestellt, welche multiple Anwendungsszenarien zulassen:
Das Erscheinungsbild der Elemente begrüßt das aktuelle Konzept von handgeschriebenen Tafeln und Notizen in der Eisdiele – so lässt sich das Branding auch ohne komplexe Abwicklungen auf unterschiedliche Kommunikationsmittel umsetzen und der Wiedererkennungswert bleibt auf allen Medien erhalten.
Zur besseren Vorstellung der unterschiedlichen Syntaxmittel im Gesamtbild und deren Anwendungsmuster, folgt eine Auswahl von unterschiedlichen Kommunikationsmitteln.
Bereits bei den Vorstellungen hat der Kurs „Vom Zeichen zur Marke … am Beispiel ›Eisfrau‹“ von Matthias Beyrow mein Interesse geweckt. Besonders spannend fand ich die Vorstellung, ein reales Projekt in enger Abstimmung mit dem Kunden umzusetzen – eine potenzielle Aufgabe also, mit der man als Designer:in nach dem Studium also durchaus konfrontiert werden könnten.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht! Es macht unheimlich viel Spaß, seine eigene Vorstellung für den Außenauftritt einer hier in Potsdam ansässigen Eisdiele zu entwickeln. Dabei hilft der sehr kurzweilige Input zum Thema Markenidentität und das ehrliche und konstruktive von Prof. Matthias Beyrow und Kalina Mateeva, seine eigene Idee iterativ voranzutreiben und zu festigen. Es war schön, die Entwicklung des eigenen, aber auch der Projekte der anderen Kurteilnehmer:innen zu beobachten. Ich kann den Kurs also nur empfehlen – man erlebt neben dem Erwerb von Fähigkeiten zur Markenentwicklung, auch eine persönliche Weiterentwicklung, sodass einerseits an den eigenen Schwächen gearbeitet wird, andererseits die eigenen Stärken weiter geschärft werden.
2 Kommentare
Please login or register to leave feedbackWirklich tolles, farbenfrohes Konzept, das Lust auf Eis macht! :))
Soooo coool!