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Hausheld

Interflex-Projekt zum Thema Motivation und Problembewusstsein bei der Haushaltsführung

Abstract

„Hausheld“ ist ein Spieleentwurf, der helfen soll innerhalb von WGs oder Familien mit mindestens drei Personen die Motivation bzw. das Problembewusstsein zu steigern.

Problemstellung

In vielen Haushalten besteht das Problem der ungerechten Aufgabenverteilung. Meist ist dabei mindestens eine Person stark benachteiligt (in Familien meist die Mutter), findet sich aber dennoch mit ihrer Rolle ab. Auf der anderen Seite sind die anderen Haushaltsmitglieder wenig motiviert im Haushalt mitzuhelfen, da dies oft als lästige Aufgabe empfunden wird. Dieses Problem ist nicht zwangsläufig abhängig von der Größe der Wohnung bzw. des Hauses oder der Anzahl der Haushaltsmitglieder, denn die fehlende Motivation zur Erledigung ungeliebter Aufgaben ist allgegenwärtig.

Zwar bestehen bereits einige Apps und auch analoge Versionen in Form von Listen, die zur Organisation und Motivation beitragen sollen, jedoch sind diese wenige kommunikationsfördernd.

Entwurf

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„Hausheld“ ist ein Brettspiel, das dazu beitragen soll ein Problembewusstsein innerhalb eines Haushalts zu schaffen und die Aufgabenverteilung zu erleichtern. Dazu besteht das Spiel aus zwei Seiten: Spielbrett und Hängetafel zur Übersicht über die Wochenaufgaben.

Ziel des Spiels Das Spiel hat grundsätzlich das Ziel alle gewählten Aufgaben für die kommende Woche relativ gleichmäßig zu verteilen. Dazu sortieren die Spielenden vor Beginn des Spiel die Karten aus, die für die sie (diese Woche) keine Verwendung haben bzw. die auf ihren Haushalt generell nicht zutreffen.

Karten Die Karten teilen unterteilen sich dabei in Wochenaufgabe, die sogesehen außerhalb des Spiels unter der Woche erledigt werden und Aktionskarten, die während des Spiels gelten. Diese werden nochmals in Aktionen und Sofortaufgaben unterteilt. Eine Aktion kann dabei z.B. das Weitergeben einer Karte sein, eine Sofortaufgabe z.B. das Kontrollieren des Staubsaugerbeutels. Die Sofortaufgaben müssen immer nach Ziehen der Karte innerhalb der Zeitangabe erledigt werden. Die Karten werden immer dann gezogen, wenn der Spieler auf dem jeweiligen gefärbten Feld landet.

Spielfiguren Die Spielfiguren haben hier die Form von Haushaltsgegenständen. Da jeder Spieler zwei Figuren hat, besitzen diese die gleiche Farbe und passen auch inhaltlich zusammen (z.B. Bügeleisen und Bügelbrett). Weitere Spielfiguren sind die sogenannten Blocker, welche nicht übersprungen und nur versetzt werden dürfen, wenn man genau auf ihrem Feld landet. Die Blocker haben bestimmte Ausgangspunkte, die dem Spieler den Weg in die inneren Kreise verwehren. Je eine Spielfigur einer Farbe befindet sich zu Beginn auf einem der Ausgangsfelder an der Seite des Spielfelds.

Punkte Zur zusätzlichem Motivationssteigerung können innerhalb (durch Erledigen der Sofortaufgaben) und außerhalb des Spiels (durch Erledigen der Wochenaufgaben) Punkte erworben werden. Diese werden in Form von schwarzen (1 Punkt) und roten (10 Punkte) Stäbchen gesammelt und in die Aussparungen am Spielfeldrand gesteckt. Die Punkte bleiben die ganze Zeit über vorhanden und werden immer weitergeführt. Eine Abgabe von Punkten wird nur dann notwendig, wenn ein Spieler sich dazu entscheidet eine Aufgabe abzulehnen.

Spielverlauf Jeder Spieler beginnt mit seinen Figuren auf den Ausgangsfeldern. Die Richtung in die er läuft ist nicht vorgegeben und kann bei jedem Spielzug neu gewählt werden. Gelangt ein Spieler auf ein Blockerfeld, so kann er es um zwei Felder in eine beliebige Richtung verschieben. Erreicht der Spieler ein Feld auf dem bereits eine andere Figur steht, so kann er diese um ein Feld in eine beliebige Richtung verschieben und ihr so z.B. zu einer Wochenaufgabe verhelfen.

Spielende Das Spiel endet, wenn alle Figuren das Zentrum den Spielfelds erreicht haben. Ist ein Spieler dort mit seinen beiden Figuren angelangt, wird er nicht mehr in das Spiel mit einbezogen, d.h. er kann keine Aufgaben mehr erhalten, abgeben oder tauschen.

Rückseite Die Rückseite des Spielbretts kommt nach Beendigung des Spiels zum Einsatz. Es kann für alle sichtbar z.B. in der Küche aufgehängt werden um eine Übersicht über die Aufgaben der Woche zu erhalten. Alle Karten befinden sich zunächst auf der linken Seite des jeweiligen Felds. Wurde eine Aufgabe erledigt, so darf der Spieler sie auf die rechte Seite stecken. Die Punktevergabe erfolgt am Ende der Woche, jedoch nur für die erledigten Aufgaben.

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Evaluation

Die Wahl des Spielfelds stellte sich als spannende Variante heraus, da der Einsatz der Blocker eine gewisses strategisches Denken erfordert. Die Anzahl der Felder sowie Spielfiguren konnten nur durch mehrmaliges Ausprobieren optimiert werden. Zwei Spielfiguren lassen dabei genügend Handlungsspielraum für den Spieler und ermöglichen es trotzdem das Spiel in maximal einer Stunde zu beenden.

Related Works

Auf dem Markt befinden sich mehrere analoge und digitale Varianten, die sich mit der Haushaltsorganisation beschäftigen, wobei die analogen Systeme sich meist nur an Kinder richten. So zum Beispiel „Did my Chores“, „My Star Rewards“ oder „My Responsibility Chart“. Als vergleichbare Apps wären „Chore Hero“, „Hausarbeit3“ oder „Epic Win“ zu nennen. Die beliebteste Variante ist wohl derzeit „Chore Wars“, bei dem man durch Erledigung von Haushaltsaufgaben Punkte für ein Online-Spiel sammeln kann. Diese Spiel wurde bereits von Jane McGonigal, die selbst Game Designerin ist, ausprobiert.

Fachgruppe

Sonstiges

Art des Projekts

Studienarbeit im zweiten Studienabschnitt

Betreuung

foto: Prof. Reto Wettach foto: PM foto: SM

Entstehungszeitraum

Wintersemester 2011 / 2012