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Abgegrast

Ein Animationsfilm, der die Problematik der Nahrungsmittelknappheit am Beispiel des Getreidemarktes erklärt.

Grundlage

In dem Kurs Illustrative Infografik bei Ole Häntzschel (WS 10/11) entwickelten wir eine Informationsgrafik in Form eines Faltblattes, das die komplexen Zusammenhänge des Problems der Getreideknappheit erklärt.

Im ersten Schritt zum Animationsfilm haben wir den Inhalt der Grafik in die Form eines zusammenhängenden Textes gebracht. Darauf basierend entwickelten wir ein Storyboard.

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Sprechertext

Einleitung Getreide gehört zu unseren wichtigsten Grundnahrungsmitteln. In Deutschland werden pro Jahr 7 Mio. t Backwaren produziert - 2 Mio. t davon landen im Müll obwohl sie noch genießbar wären.

Titel ABGEGRAST, ein Animationsfilm von Sylvia Kautz und Julia Kontor Getreideknappheit – ein Thema, das eher früher als später jeden betrifft.

Getreide für Menschen Der Bäcker, von dem wir unser Brot kaufen, muss 10% seiner Ware entsorgen, die Supermärkte sogar 20%, beeinflusst durch unsere Erwartung an volle Regale bis Ladenschluss. Wir Endverbraucher werfen 15% weg. Insgesamt ergeben das 28% Brotreste pro Jahr an Müll. Diese Verschwendung verursacht eine massive Überproduktion von Teigwaren. Ein Drittel der weltweiten Landoberfläche wird agrarwirtschaftlich genutzt. 14,3% davon für Getreideanbau. Pro Jahr werden auf einer Fläche von 7 Mio qkm 2,27 Mrd. t Getreide erwirtschaftet, welche zu 47% zum menschlichen Verzehr genutzt werden.

Getreide für Tiere 34% werden für Tierfutter verwendet und auf einer Fläche von 2,38 Mio. qkm angebaut. Zählt man die Nutzfläche für Viehhaltung hinzu, ergibt das eine Fläche, die fast so groß ist, wie der Kontinent Amerika. (35 Mio. qkm) Das Verhältnis der Nährwerte von Getreide zu Rindfleisch beträgt 8:1. Das heißt, dass in 1 kg Fleisch 8 kg Getreide investiert werden müssen, welche jedoch 6 mal mehr Menschen sättigen könnten. Für die Erzeugung von Fleisch wird 100 mal mehr Wasser benötigt, wie für eine entsprechende Menge Getreide. Insgesamt werden 50% des weltweit verbrauchten Trinkwassers in der Massentierhaltung genutzt. Dies stellt eine immense Trinkwasserverschwendung dar, wenn man bedenkt, dass ein erheblicher Teil des produzierten Fleisches im Müll landet. Alleine die Nutztiere der USA produzieren 130 mal mehr Exkremente als die gesamte Weltbevölkerung. Die Folge ist Grundwasserverunreinigung

Getreide für Biosprit Seit einiger Zeit wird auch bei der Kraftstoffgewinnung vermehrt auf Biologische Erzeugnisse wie Getreide gesetzt. 6% des weltweiten Ertrages an Getreide werden zur Zeit für die Herstellung von Biosprit verwendet. Tendenz steigend. Regierungen legen weltweit Richtlinien für einen verstärkten Einsatz von Biosprit fest, in dem Wissen, dass die Anbauflächen dafür nicht vorhanden sind. Das Ergebnis ist eine massive Rodung der Primärwälder in den Anbauländern. Auch hier ist die Wasserverschwendung enorm. Um 1 Liter Biosprit herzustellen, werden bis zu 3.500 Liter Wasser benötigt, was die Trinkwasserknappheit in den zumeist trockenen Anbauländern noch verschlimmert.

Folgen Durch den weltweit steigenden Konsum von tierischen Lebensmitteln und der zunehmenden Verwendung biologischer Treibstoffe, steigt der weltweite pro Kopf Bedarf an Getreide. In Verbindung mit einer wachsenden Weltbevölkerung, der begrenzt vorhandenen Anbaufläche und einem folglich annähernd konstanten Ertrag, führt diese Situation zu folgenden Problemen:

  1. Die Nachfrage nach Getreide ist schon heute höher als das Angebot. Zur Zeit kann jedoch noch auf vorhandene Speicher zurückgegriffen werden. Durch unser verschwenderisches Konsumverhalten wird dieses Problem zusätzlich verschärft.
  2. Ackerland und Getreide werden zum knappen Gut und damit eine attraktive Investition für Spekulanten an der Börse, was die Preise für Getreide in die Höhe treibt. Da alle Länder auf einem Weltmarkt kaufen, führt dies zu Hunger in den Entwicklungsländern.
  3. Die Ressourcenknappheit führt zu Landgewinnung durch Rodung von Regenwäldern und der Landenteignung Einheimischer.

Maßnahmen Was können wir tun? Um Getreideknappheit und Lebensmittelverschwendung entgegen zu wirken, sollten wir Lebensmittel bewusster, also in Maßen kaufen Lieber öfter kleinere Einkäufe tätigen. Fleisch beim Metzger oder im Bioladen kaufen und uns über die Herkunft informieren. Unseren Fleischkonsum reduzieren. Wir können darauf achten, keine genießbaren Lebensmittel wegzuschmeißen. Fastfoodketten sollten wir meiden. Es ist gut, vermehrt saisonale und regionale Produkte zu kaufen, die nicht schon tagelange Transportreisen hinter sich haben. Das Mindeshaltbarkeitsdatum ist ein Richtwert, der zum Beispiel bei Milchprodukten nur eine bestimmte Konsistenz garantiert. Bei Fleisch und Eiern ist es jedoch einzuhalten.

Schluss Bei immer knapper werdendem Ackerland stellt das Wegwerfen von Getreideprodukten eine enorme Ressourcenverschwendung dar. Jeder Einzelne kann durch sein Verhalten die Situation verbessern.

Storyboard

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Film

In Anlehnung an die visuelle Sprache unserer Informationsgrafik entstand die Umsetzung des Storyboards in Form eines Animationsfilmes.

Da der Film noch in Bearbeitung ist, folgt hier ein Zusammenschnitt des bisherigen Ergebnisses:

Sprecherin: Johanna Möhring

Fachgruppe

Kommunikationsdesign

Art des Projekts

Studienarbeit im zweiten Studienabschnitt

Betreuung

foto: Prof. Klaus Dufke

Entstehungszeitraum

SoSe 11 – WiSe 11 / 12