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Ich hab' zu Hause alle Wände erst Schwarz, dann Grün angestrichen.

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Dokumentation des Kurses »Farbe« bei Maria Kleinschmidt (WiSe 21/22)


Materialerkundung

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Unsere erste Aufgabe war die Materialerkundung. Dazu gehörte das Aufziehen von Papier auf Holzbretter mit Hilfe von Nassklebeband. Wir arbeiteten auf Großformaten ab circa 50x70cm. Ebenfalls neu war die Arbeit mit Pigmenten und das Anmischen der Farben mit Acrylbinder und Wasser.

Das abstrakte Malen, auf welches wir uns konzentrierten, fiel mir zum Glück nicht schwer, da ich mich dafür sowohl in Konsumtion, als auch Produktion schon immer begeistern konnte.

Hier arbeitete ich sehr organisch texturell und probierte verschiedene Techniken und Pinsel aus. Doch durch diese im Detail sehr spannende Struktur fehlte ein Fokuspunkt, es war als Gesamtbild erstmal nicht besonders interessant. Deshalb legte ich das Bild auf den Boden und goss weiße Farbe in die Mitte. Daraufhin rotierte ich das Bild in schnellen Bewegungen immer um 90°, wodurch die Farbe verlief. Es entstand ebenfalls eine unerwartete Struktur dadurch, dass das weiße Pigment zusammenklumpte. Ich ergänzte eine zweite rötliche Ebene. Dabei war die weiße Struktur noch nicht ganz getrocknet und wurde in der Mitte weg gespült. Dies erzeugt für mich in der Gesamtheit einen starken, visuelle Sog.

Diese Ergänzung war das eigentlich spannende Element. Deshalb wollte ich dieses Konzept auf monotonen Hintergründen in einer Serie weiter ausarbeiten.


Freie Arbeiten

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Diese freien Arbeiten entstanden über das Semester verteilt. Nach der Materialerkundung hatte ich noch mehr Ideen, welche ich umsetzen wollte. Durch diesen Prozess habe ich meine Technik sehr verfeinern und kontrollieren können.

Das bezieht sich zum Einen auf das Auftragen der Farbe und zum Anderen auf das Verteilen. Anfänglich verdünnte ich die angemischte Farbe sehr mit Wasser, um die Viskosität entsprechend zu reduzieren, damit sie sich durch reine Gravitation verteilt. Die richtigen Fließeigenschaften zu erreichen war praktisch unmöglich. Entweder es bewegte sich gar nichts oder es war zu flüssig, und damit zu schwierig zu kontrollieren. Deshalb fing ich an immer nur ein bisschen Farbe in die Mitte zu gießen und diese dort mit Wasser vorsichtig zu vermischen.

Danach folgte jeweils das Verteilen der Farbe. Bei meinen ersten Versuchen stellte ich das Brett jeweils auf und rotierte es so schnell wie möglich um 90°. Doch auch hier ergab sich die Herausforderung der Kontrollierbarkeit. Dementsprechend passte ich meinen Prozess an, indem ich das Brett jeweils über eine Kante vorsichtig anwinkelte und dann wieder in die flache Ausgangsposition brachte.

Außerdem experimentierte ich mit den Trocknungszeiten zwischen den Ebenen. Bei dem ersten Bild hatte ich praktische keine, wodurch das weiße Pigment mit seinen Strukturen lediglich weg gespült wurde. Also wartete ich bei dem zweiten Bild entsprechend länger, da sich das Papier auch durch die Nässe der ersten Ebene wellt und sich die Farbe der zweiten Ebene in den Tälern ansammelt.

Die Farbideen für das erste und zweite Bild waren mir irgendwie relativ intuitiv klar. Das letzte hatte ich mit diesem fantastischen, puren Orangeton angefertigt, bei dem ich eigentlich die ganze Zeit etwas Respekt vor hatte. Sowohl in der Farbwahl, als auch der Komposition. Doch in einer Unterhaltung mit einer Kommilitonin (ich weiß leider nicht mehr wer, aber Danke!) kam die Idee von Schwarz auf. Das Schwarz gibt hier dem Orange den Platz, den es braucht und verdient. Deshalb habe ich auch versucht kompositorisch minimaler zu bleiben. Damit das Schwarz über dem Orange an nicht deckenden Stellen nicht zu einem Braun wird, mischte ich ebenfalls noch etwas Blau mit bei.


Synästhetisches Grün

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In dieser Aufgabe fokussierten wir uns mehr auf eine Farbe: Grün. Basierend auf vorher ausgewählten farbfremden Begriffen galt es mit verschiedenen Blau- und Gelbtönen (und Rot zum Abdunkeln) Grüntöne zu mischen.
Meine Begriffe waren: glatt-rau | lecker-eklig | hoch-tief

Für mich ergab sich hier ein hauptsächlich logistisches Problem, welches mich etwas von dem Farbfokus ablenkte. Ich hatte einfach noch nicht die richtige Technik zum Anmischen der Farben, also Pigment mit Binder und Wasser, gefunden. Ich benutzte ausschließlich einen Pinsel, was aber auf Grund der Eigenschaften des Pigments recht schwierig war und eine gute Durchmischung des Pigments (besonders bei mehreren) sich als sehr schwierig herausstellte.


Rot|Grün

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Parallel zu den Grüntönen erarbeiten wir auch Rot-Grün-Kontraste, die wir später anordneten. Hier fiel mir eine Thematik, über die wir anfänglich schon einmal sprachen wieder auf: Sprache. Ich hielt mich im Vergleich eher in den Nuancen von Rot und Grün auf, während sehr viele der Töne der Anderen in Bereiche gingen, die für mich nicht mehr in meinen Sprachgebrauch der Wörter „Rot“ und „Grün“ fielen. Ein Rotanteil allein macht kein Rot.


Rot|Grün im Großformat

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Basierend auf einem Rot-Grün-Kontrast sollten wir nun ein gerastertes Großformat füllen. Dafür nutzte ich eine tollen Kombination von Gina Robeck. Ein Kontrast zwischen einem Rot, welches eher ins Orange geht und einem sehr frischen, limonigen Grün.

Ich begann die Fläche mit einer größeren Bandbreite an Rottönen zu füllen und wollte Grün eher akzentuiert einsetzen. In meiner Ausarbeitung des Rasters orientierte ich mich an einer Diagonalen, welche sich durch kleinteiligere Frakturierung ausprägt.

Durch die Nutzung von Malmessern bei der Anmischung der Farbe konnte ich auch mein besagtes logistisches Problem überwinden. Mit den Messern ließen sich die Pigmente sehr gut vermischen. Außerdem konnte dies mit einem geringen Wasseranteil geschehen, sodass ich praktisch eine recht feste Stammmischung fertigte und diese mit dem Pinsel und etwas Wasser jeweils in eine Arbeitsmischung verdünnte.

Ich nutzte die Gelegenheit um an meiner Technik zu arbeiten und benutzte keine Maskierungen, sondern malte freihand. Ich denke, man sieht eindeutig, dass die untere Diagonale der drei kleineren, grünen Rechtecke zuletzt entstand. Dies erforderte aber natürlich ein recht hohes Level an Konzentration.


Mischung & Collage

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Ausgehend von einem Bildausschnitt sollten wir 5-8 Farben nachmischen und diese wieder in einer Collage basierend auf dem Bild zusammenbringen. Als Bild wählte ich das Cover von Craig Ward für Jon Hopkins Album Immunity aus (The Microscopic Art Of Jon The Microscopic Art Of Jon Hopkins' Immunity: How It Was Created).

Die größte Schwierigkeit ergab sich daraus, dass es sich nicht um diskrete Farbflächen handelte, sondern unscharfe Verläufe. Dadurch musste ich mir als Referenzpunkt für die jeweils anzumischende Farbe einen sehr kleinen Bereich auswählen. Doch allgemein funktionierte das überraschend gut. Ich kam recht schnell an meine gewünschten Farben, die auch zusammen toll wirken.

Ich entschied mich dafür die Collage durch Reißen (mit Hilfe eines Lineals) herzustellen und durch die Risskanten auch das Hintergrundweiß mehr mit einzubeziehen, was die Farbflächen nochmal schön hervorbringt.


Weiß

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In den letzten beiden zusammenhängenden Aufgaben setzten wir uns mit der Farbigkeit von Weiß auseinander. Dazu brachten wir einen weißen Gegenstand mit und suchten uns wieder einen Ausschnitt, den wir malten. Dabei sollte es nicht wirklich um das gegenständliche Malen gehen. Ich wählte dazu das Effektpedal Analog Drive von Elektron aus. Dieses hat einen sehr angenehmen, cremeweißen Ton. Ich platzierte das Objekt nah an einem Fenster, sodass eine Mischung von Kunstlicht und natürlichem Licht mit dem Einfluss des blauen Himmels darauf fiel.

Ich entschied mich mit den Malmessern, die ich zum Mischen der Farben benutzte, auch tatsächlich zu malen. Dies machte durchaus viel Spaß und ergab wieder spannende Texturen.

Im Ergebnis wirkt für mich die Farbigkeit von Weiß etwas übertrieben, sodass es eigentlich wieder weniger um Weiß geht, sondern eher Pastellfarben. Das liegt sicherlich zum Teil auch am Mangel von Referenzen bzw. Kontext innerhalb der Szene.


Weiß (Collage)

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Aus den verschiedenen Weißtönen, die wir für die vorherige Aufgabe anmischten, sollten wir eine Collage entwickeln. Ich wußte eigentlich direkt, dass ich etwas pixelartiges machen wollte. Allerdings war ich mir nicht sicher, was überhaupt. Also fing ich einfach oben links an und arbeitete nach einem recht klarem Ordnungsprinzip, welches diagonale Verläufe ergab. Während der, auf Grund der ca. 0,25cm² kleinen Pixel, sehr konzentrierten Arbeit fiel mir auf, dass ich eigentlich eine Repräsentation eines Liedes von Clint Mansell aus dem Soundtrack zur Black Mirror Folge San Junipero visualisiert hatte: Waves Crashing on Distant Shores of Time.


Referat: Farbe und Licht - James Turrell

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Ein Projekt von

Fachgruppe

Gestaltungsgrundlagen

Art des Projekts

Studienarbeit im ersten Studienabschnitt

Betreuung

foto: Maria Kleinschmidt

Zugehöriger Workspace

FARBE fr (WS21/22)

Entstehungszeitraum

Wintersemester 2021 / 2022