In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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Ein Garten ist Lebensqualität. – Ein Garten kann uns ernähren, er ist eine Quelle körperlicher und seelischer Gesundheit. In der modernen Welt ist ein eigener Garten meist ein Luxus, den sich, besonders in Ballungsräumen, nur wenige leisten können. Auch das Anbauen der eigenen Lebensmittel ist heutzutage ein Konzept, das nur Wenigen aus erster Hand bekannt ist, da alles, was wir benötigen, durch den Lebensmittelhandel sehr leicht zugänglich ist. Doch es besteht ein gravierender Unterschied zwischen Obst und Gemüse aus Eigenproduktion und käuflich erworbenem. Gemeint ist die Art und Weise, wie wir unser Essen wertschätzen. Die moderne Art Lebensmittel zu konsumieren ist eine sehr entfremdete: Man geht in einen Supermarkt, legt einen Salat auf das Laufband und bezahlt dafür einen bestimmten Betrag. Wir wissen oft nicht, woher unser Essen kommt, kennen nicht die Umstände, unter denen es gewachsen ist, sein gesamtes Entstehen und Vergehen. Wir empfinden es meist nur als ein Objekt, dessen gesamte Existenz auf seinen Kaufpreis reduziert werden kann, es tritt uns als “Ware” gegenüber, der wir uns nicht verbunden fühlen.¹ Das trägt dazu bei, dass es uns immer schwerer fällt, unsere Lebensmittel wertzuschätzen, dankbar dafür zu sein und sie mit Achtsamkeit zu würdigen und dementsprechend zu behandeln. Diese erlernte Geisteshaltung überträgt sich auch auf andere Bereiche unseres Handelns und führt zu einer folgenschweren, unachtsamen Behandlung der Natur und von uns selbst. Um dieser Entfremdung entgegenzuwirken, muss man die “Ware” und ihre Entstehung begreifen. Im Falle von Lebensmitteln ist dies am besten erreichbar durch Eigenproduktion. Doch wie kann man es möglich machen, dass auch Menschen in Großstädten, Menschen ohne Zugang zu einem Stück Land, einen eigenen Garten bewirtschaften können? Meine Antwort auf diese Frage ist, MŌRI. MŌRI ist ein Indoor-Farming-System für jede Form von Haushalt, welches sowohl den Anbau von Gemüse als auch von Speisepilzen ermöglicht. Es ist ein Produkt, das die Menschen zu mehr Achtsamkeit in ihrem Leben inspirieren soll, es soll für die Vielfalt und die Faszination an der Natur und für die Aspekte von Nachhaltigkeit, Gesundheit und den Bezug zum eigenen Essen sensibilisieren. Um dies zu erreichen, ist ein Wechselspiel zwischen Technologie und Natur, Wissenschaft und Sinnlichkeit, dem Digitalen und dem Analogen vonnöten. Es sei mir an dieser Stelle gestattet G. W. Friedrich Hegel zu zitieren von dem die Aussage stammt: “Philosophie ist ihre Zeit in Gedanken gefasst.”. Ausgehend davon erscheint es mir vernünftig zu behaupten: “Design ist seine Zeit in Formen gegossen.”. So möchte ich auch mein Projekt MŌRI verstanden wissen: Wichtige Themen und Problematiken, die charakteristisch für unsere Zeit sind und unser Denken und Handeln so nachdrücklich prägen werden in den Fokus gerückt, um unser Leben zu verbessern.