In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In dem Kurs „100 Schriften“ betreut von Prof. Christina Poth, haben wir uns mit den Schriftklassikern beschäftigt, die die Geschichte der Typografie prägen. Neben einigen Theoretischen Einheiten hatten wir die Möglichkeit sowohl ein Plakat als auch ein Heft zu gestalten. Somit haben wir einen groben Überblick über die Schriften erhalten und ein Gefühl für sie entwickelt.
Wie bereits oben angekündigt war unsere erste praktische Aufgabe ein Plakat mit Anwendungsbeispielen zu einem Schriftklassiker unserer Wahl zu gestalten. Ich habe mich für die Avenir entschieden. Sie zählt noch zu den jüngeren Schriften und wurde 1988 von Adrian Frutiger entwickelt. Die Avenir ist eine Seifenlose Schrift und wirkt sehr modern und minimalistisch.
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Als zweite Aufgabe sollten wir ein Heft zu einer Schrift unserer Wahl gestalten. Die einzige inhaltliche Vorgabe war einen Text, der aus der Sicht des Fonts geschrieben ist einzuarbeiten. Ob wir Fotografisch, grafisch, oder ganz ohne alles arbeiten war uns komplett freigestellt.
Unsere Publikation soll die Maße 176 x 250 mm haben und im Hochformat gedruckt werden. Die Seitenzahl und mit welchen Designelementen wir arbeiten, sowie die Art der Bindung ist uns überlassen.
Ich habe mich, anders als in dem Plakat Projekt dieses Mal für eine ältere Schrift mit Serifen entschieden. Nämlich für die Didot. Der Text handelt von dem Leben und dem Werdegang des Fonts. Ich habe der Didot sowohl ein Geschlecht als auch bestimmte Charakterzüge zugeordnet. Sie ist eine alte Frau, die in diesem Text auf ihr Leben zurückblickt und davon erzählt, wie sie in jungen Jahren schon ins Rampenlicht gerückt wurde und was das mit ihr gemacht hat.
Anfangs fühlte ich mich etwas eingeschränkt mit meiner Wahl, da die Didot meistens sehr schlicht und elitär dargestellt wird. Ich hatte mich davon beeinflussen lassen und einen Schwarz-Weißen Entwurf gemacht, mit dem ich allerdings gar nicht zufrieden war. Ich habe angefangen meine Schrift Wahl zu bereuen bis mir aufgefallen ist dass die Einschränkungen nur in meinem Kopf existieren. Nur weil die Didot immer einer bestimmten Ästhetik zugeordnet wird bedeute das nicht, dass ich mich dem in meiner eigenen Publikation unterordnen muss. Als habe ich meine bisherigen Entwürfe verworfen und ein neues Konzept ausgearbeitet. Ich wollte zeigen, dass es auch anders geht, auch wenn die Didot eine bestimmte strenge und Ernsthaftigkeit ausstrahlt, wollte ich den weichen Kern unter der harten Schale hervorheben und gleichzeitig mir selbst treu bleiben, indem ich Farben und Gestaltungselemente verwende, mit denen ich mich wohl fühle.
Um einen roten Faden zu entwickeln habe ich mich für eine minimalistische Farbpalette entschieden, die sich durch das ganze Heft zieht. Dabei gefiel mir die Kombination aus Blau und Rosa besonders gut. Blau, das doch etwas Elitäres hat, aber gleichzeitig auch Ruhe und Reife ausstrahlt. Und im dazu stehenden Kontrast ein Rosa, was eine eher naive und freundliche Wirkung hat. Die Kombination aus beiden hat die Didot, so wie ich sie in meinem Text beschrieben habe sehr gut wieder gespiegelt.
Für die Inhaltliche Gestaltung der Seiten habe ich mich weiterhin für eine Kombination aus etwas strengem und Naiven entschieden. Die Fließtexte sind ausschließlich mit der Didot selbst geschrieben, die Überschriften und Bild Ergänzungen sind jedoch handschriftlich. Generell habe ich mich bei der Gestaltung meines Fanzines von Magazinen inspirieren lassen, da die Didot sehr viel in Magazinen vertreten war und ich diesen Bezug herstellen wollte.
Außerdem hat es auch ein bisschen den Charakter einer Lobeshymne, was besonders am Anfang (dem Titel) und dem Ende (der letzten Seite) ersichtlich wird. So wollte ich die überaus große Relevanz des Fonts aufzeigen.
Mir war es außerdem sehr wichtig größten Teils eigene Bilder und Gestaltungselemente zu verwenden und so wenig wie möglich auf das Internet zurück greifen zu müssen, was mit bis auf das Bild von Firmin Didot sehr gut gelungen ist.
Das Faszien habe ich mit einer 5 Stich Bindung gebunden und anschließend beschnitten.
Zu guter Letzt sollten wir einen Instagram Post gestalten, der unser Heft bewirbt und anteasert. Ich habe mich für ein sehr schlichtes Design entschieden, da ich das Heft auch ziemlich clean gehalten habe und es sich so sehr gut ergänzt. Das Heft ist durch den nahezu gleichfarbigen Hintergrund im Einklang mit seiner Umwelt und der ganze Post strahlt eine Ausgeglichenheit aus.
In diesem Kurs habe ich erfolgreich ein Gefühl und einen groben Überblick über die Schriftklassiker gewonnen. Ich fand die Kombination aus diesem Kurs und dem Textsatz Werkstatt Kurs perfekt, und fühle mich jetzt viel sicherer bei der Wahl von Schriften.