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Inhuman Beatbox

Ein im Rahmen eines Keyboard-Hacks, im Kurs „Physical and Virtual Interfaces“ bei Prof. Reto Wettach, entstandenes Projekt mit dem Titel „Inhuman Beatbox“ – durch „schlagen“ (beat) des Würfels (box) werden Human Beatbox Samples am Mac abgespielt, der Faktor Mensch spielt eine untergeordnetere Rolle als beim normalen „human beatboxing“.

Idee und Entstehung

Die Idee zu dem Projekt kam eher zufällig durch einen guten Freund von mir, der für mein Empfinden recht talentiert beatboxen kann (wofür ich ihn auch schon des öfteren ein wenig beneidet habe).

Entsprechend habe ich mich gefragt, ob man nicht ein einfaches „Instrument“ entwickeln könnte, das jedem die Möglichkeit bietet, ähnlich cooles Sounds und Beats zu generieren.

Umsetzung

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Allein durch den Namen Beatbox war schnell klar, dass es eine kleine handliche Box werden sollte, die durch leichte „Schläge“ auf die Seitenflächen die Beats triggern sollte.

Nach einigen groben Skizzen zur Konstruktion des Inneren der Box, der Verkleidung und einer groben Auflistung der Benötigten Materialien, ging es entsprechend an die Beschaffung dieser und den Bau.

Für den Bau wurde benötigt: - Keyboard Platine - 6 Taster (Ähnlich denen einer Maus) - 1 mm starke Polysterol-Platte (weiß) - 2 mm starker Kupferdraht - Hartschaum Block

Grundgerüst: Hartschaum Würfel Ein Würfel mit ca. 8 cm Kantenlänge, der soweit ausgehölt ist, dass quasi nur noch die ca. 1,5 cm starken Kanten stehen, stellt das Grundgerüst der Beatbox dar. Hier ist entsprechend eine Aussparung für eine Platine eingearbeitet, damit diese sichern und festen Halt im inneren hat. (Siehe Bild)

Damit auf jeder Seite ein Taster halt findet, befinden sich an jeder Seite zwei ca. 8 cm lange Drahtverstrebungen, auf denen ein Taster mittig auf der Würfelseite platziert ist.

Verkabelung Diese Taster sind dann mit der Platine verlötet worden (bzw. vorher verlötet und nachher auf die Verstrebungen aufgesteckt worden). Jeder Taster entspricht dadurch einem Tastenschlag des Keyboards. Dadurch, dass sechs Tasten nötig sind, habe ich mich entschieden, alle sechs Taster im Eingang über den gleichen Pin laufen zu lassen, so sind auf der Platine nur sieben Lötstellen notwendig (im Vergleich zu 12 mit 6 mal je einem Ausgang und Eingang). Dies spart entsprechend Platz und Arbeit.

Verkleidung Nach dem Verlöten und Zusammensetzen des Inneren schnitt ich enstprechend die Verkleidung aus der 1 mm starken Polysterol-Platte zu, schnitt an einer Seite entsprechend die Aussparung für den Port und fixierte die Verkleidung sauber mit Tesa-Film um nachträglich noch korrigieren zu können.

Programmierung Die Aktionen für die sechs Seiten des Würfels wurden in Processing umgesetzt. Nach einigem googlen gelang es letztlich jeder Taste eine Beatbox Soundfile aus dem Internet zuzuteilen. Zusätzlich wird auf dem Bildschirm eine sehr simple Farbanimation bei jedem drücken einer Seite dargestellt um neben dem auditiven Feedback noch ein optisches Feedback zu erhalten.

Resumee

Das Projekt hat mir gerade jetzt am Anfang meines Studiums sehr geholfen.

Durch den doch sehr aufwändigen Bau-Anteil von ca. 10 Stunden (5 Stunden davon in der Modellbauwerkstatt mit sägen, fräsen, bohren, schleifen etc., 5 Stunden mit Verkabeln und Löten) war ich „gezwungen“ mich mit etwas auseinander zu setzen, das ich vorher noch nicht gemacht hatte. In kaltes Wasser geworfen hat das Bauen vermutlich länger gedauert als für jemanden, der bereits geübt im Umgang mit den Werkstattmaschinen ist und öfters gelötet hat, trotzdem sehe ich gerade diese Zeit als sehr wertvoll an – dadurch kann ich bereits jetzt auf einiges an Erfahrung für folgende Projekte zurückgreifen.

Auch mit Processing hatte ich vorher noch keine Erfahrung. Jetzt nach dem Projekt jedoch schon eine gute Grundlage für die Zukunft.

Probleme bei der Umsetzung Probleme kamen besonders bei der Programmierung zum Vorscheinen. Ursprünglich war die Idee auf dem Bildschirm halbsekündige Videos abzuspielen, auf denen das Gesicht meines Freundes zu sehen ist, während er die Samples einspielt. So sollte eine schnelle Abfolge durch schnelles schlagen der Beatbox Seiten einen zusätzlichen Spaßfaktor darstellen, da gerade so eine schnelle Abfolge von „Grimassen“ die beim beatboxen entstehen, sehr lustig aussehen. Leider hat aber dieses Videoplayback nicht funktioniert (letztlich gar nicht so schlimm, da mein Freund auch nicht allzu begeistert von der Vorstellung war, dass ihm fremde Leute auf das Gesicht starren und sich an seinen Grimassen belustigen), weshalb ich mich letztlich für eine reine Sound-Variante entschieden habe.

Für die Zukunft Ein besseres justieren der einzelnen Druckpunkte der Seiten ist nötig. Manche Seiten lösen sehr gut aus, manche brauchen mehr Druck. Hier wäre es noch nötig alles gleichmäßig zu verteilen.

Für die Handhabung wäre eine kabellose Variante sicher spannend, damit der Würfel schneller und einfacher in den Händen gedreht werden kann.

Ein Video der „Inhuman Beatbox“ folgt.

Ein Projekt von

Fachgruppe

Interfacedesign

Art des Projekts

Studienarbeit im ersten Studienabschnitt

Betreuung

foto: Prof. Reto Wettach

Entstehungszeitraum

Wintersemester 2011 / 2012

zusätzliches Material