In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Das Ziel des Projektes »Body in Motion« war das Aufbrechen des starren Bildes der Mensch-Maschine Interaktion, um zum freien Umgang mit unserer digitalen Umgebung anzuregen. Denn durch Microsofts Sensorleiste »Kinect« sind berührungslose Interaktionen im 3-Dimensionalen Raum auch im Alltag denkbar/möglich.
Wir wollten Kindern, die bereits zu viel Zeit mit Konsolen, vorm Computer oder Fernseher verbringen, den Anreiz geben, sich wieder mit ihren Sinnen bzw. analog zu beschäftigen. Da wir der Meinung sind, dass dies deren Entwicklung beeinträchtigt. Eine der ersten Ideen hierfür, war das Bespielen eines analogen Puzzles nach Fertigstellung mit einem interaktiven Film.
Wir fanden heraus, dass das Gehirn durch Erfahrungen, die durch den Austausch mit der Außenwelt zustande kommen, lernt. Allerdings sind hierbei die Erfahrungen, die das Kind vor elektronischen Geräten sammelt, keineswegs mit den Erfahrungen von analogen Dingen gleichzustellen. Dadurch, dass das Kind noch lernt wie die verschiedenen Sinne funktionieren(die Entwicklung mancher Sinne dauert 8 Jahre) bzw. lernt sie zu kalibrieren, kann es die schlechte Bild- und Tonqualität nicht ausgleichen und speichert daher unschlüssige Erfahrungen ab. Erwachsene Gehirne könne diese Lücken durch frühere und eindeutige(!) Erfahrungen ausgleichen.
Eine weitere Studie testete die emotionale Erregbarkeit von Kindern von der 1-4 Klasse. Diese Kinder klagten über hohen Schulstress und meinten sich erst am Nachmittag beim digitalen spielen entspannen zu können. Heraus kam, dass die Kinder rein physiologisch in der Schule kurz vor dem Tiefschlaf waren und später beim spielen gingen die Emotionen rauf und runter. Die Folge davon sind dösende und motivationslose Kinder in den Schulen.
Glücklicherweise gibt es in Potsdam bereits eine Einrichtung, die gegen den Trend, die Kinder vor dem TV abzuschieben, arbeiten. Das Extavium Potsdam ist ein wissenschaftliches Mitmachmuseum für Kinder. Im Vordergrund steht hierbei nicht das Lernen, sondern das Ausprobieren. Unsere Beobachtungen, die später in Interviews mit den Betreuern bestätigt wurden, zeigten, dass sich die Kinder beinahe überhaupt nicht für die digitalen Exponate interessierten, sondern sich lieber „instinktiv“ mit den analogen Dingen beschäftigten.
Als Grundlage für das Sonne, Mond und Planeten Exponat, diente ein verpixeltes Programm, welches den Kindern im Extavium unser Sonnensystem erklären sollte. Zu beachten war, dass die Exponate von mehreren Kindern gleichzeitig verwendet werden könnten, dass sich die Kinder die Beschreibungen selten durchlesen und dass ihnen etwas analoges geboten wird. Daher sollten die 3D-Planeten in unerreichbarer Höhe hängen und nur herunter kommen, wenn das Kind nach einem greift. Eine Erzähler-Figur spricht hierbei das Kind explizit an, erklärt wie das Exponat funktioniert und erläutert die Informationen zum Sonnensystem. Sobald ein oder mehrere Planeten abgenommen wurden, sind weitere Szenarien vorstellbar.
Als Prototyp-Methode wählten wir Stop-Motion. Hierfür bauten wir eine Miniatur des Exponats aus Pappe. Der Film visualisiert 2 Szenarien: Einmal das Erläutern der einzelnen Planten und zum anderen eine Art Spiel mit den Entfernungen der einzelnen Planeten zueinander. An der Beamer-Wand werden genauere Zusammenhänge visualisiert.