In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Das ökologische Bewusstsein hält immer größeren Einzug in die Gestaltung und die Zusammensetzung unserer Konsumgüter. Ziel dieses Kurses sollte es sein für unseren Kooperationspartner TSI eine neue ökologische Reinigungsmarke zu entwickeln, unter deren Namen eine Reihe verschiedenster Haushaltsgüter auf den deutschen Markt gebracht werden sollten.
Um eine eigene Marke entwickeln zu können, muss zuerst einmal geschaut werden, welche Marken es auf dem Markt bereits gibt und wie diese Marken und Artikel sich in der Kommunikation mit dem Konsumenten verhalten. Marktanalyse ist das Stichwort! Welche stilistischen Mittel werden verwendet? In welchen Farben tritt die Gestaltung auf? In welchem Kontext steht der Name der Marke mit dem angebotenen Produkt? Welche Verpackungsmittel werden verwendet? Wie etabliert sind die Produkte auf dem Markt? Was ist Vergangenheit, Zukunft und was ist der Stand der Dinge?
Innerhalb der Zusammenarbeit mit TSI wurden immer wieder gemeinsame Meetings abgehalten, bei denen Rahmenbedingungen klar gemacht und Fragen geklärt werden konnten. Hierbei wurde abgesteckt, welche Rahmenbedingungen für die Kreation der neuen Marke beachtetet werden mussten, wie auf welchem Markt das Produkt verkauft werden sollte und wer die potenzielle Käuferschaft darstellt. Des weiteren galt es auch verpackungstechnische Spezifikationen kennenzulernen sowie Gebindegrößen, Farben und Formen abzustecken.
Unter der Berücksichtigung der Marken- sowie Marktanalyse und unter Einbeziehung aller Rahmenbedingung seitens TSI und Co. galt es nun eigene Ideen an den Start zu bringen. Ich schoss mit meiner Idee des Markennamens „Wolke“ voll ins Blaue…
Die Idee für den relativ trivialen und einfach zu verstehenden Markennamen fand ich von Beginn an klasse. Mir ging es im Kern darum, eine Marke zu kreieren, die auf den ersten Blick als etwas zu identifizieren ist, das zum einen in Verbindung mit der Natur steht und von jeder Altersklasse oder Stellung in der Gesellschaft gelesen werden kann.
Wir alle schauen in die Wolken und wir mögen sie, denn sie begleiten uns tagtäglich. Wolken sind es, die auf natürliche Art und Weise die Natur reinigen. Diese Idee sollte meine Einzige bleiben und ich entschloss mich nur mit einem Namensvorschlag ins Rennen zu gehen.
Die Präsentation der Namensidee wurde zusammen mit TSI abgehalten. Hier konnte jeder von uns bereits vor allen anderen sowie im Kontext mit dem Unternehmen erproben, wie der Name ankommt. Das Feedback in Bezug auf die neue ökologische Reinigerin „Wolke“ fiel etwas enttäuschend aus, jedoch beschloss ich nach langem Überlegen trotzdem zu meiner ersten Idee zu stehen und diese weiter auszuformulieren. Die wichtige Erkenntnis des Feedbackgespräches bestand darin, dass ich aufpassen musste, nicht in eine zu fluffige Richtung zu rutschen, um eine Variabilität des Markennamens aufrecht zu erhalten. Es galt also mit der Gestaltung wettzumachen, was der Name allein nicht konnte.
Da ich an meiner Namensidee festhielt, galt es nun, die vorherigen Skizzen in ein Markenzeichen zu verwandeln. Ich begann bereits jetzt direkt in einem Verpackungsaufkleberformat zu gestalten, um mehr Gefühl für den Look und die Proportionen zu bekommen. Die Idee bestand darin, bereits jetzt im Markenzeichen Elemente zu entwickeln, die im späteren Verlauf der Verpackungsgestaltung hilfreich sein können.
Ich hatte eine gewisse Idee, wie ich mir den Look der Verpackung vorstellte. Aus diesem Grund fing ich nach einigen Versuchen der typografischen Gestaltung an, eine Bildmarke zu kreieren. Ich wollte ein Markenzeichen, das sich aus Wort und Bildmarke zusammensetzt. Typografisch ging ich gezielt in eine handgeschriebene und anschließend ausbalancierte Richtung, um locker und einladend zu wirken. Der Unterstrich der Wortmarke verwandelte sich in einen „Swoosh“. Dieser sorgt für mehr Dynamik und macht die Möglichkeit auf, aus der Ebene des Markenzeichens hinaus in die Ebene der Verpackung zu gestalten.
Nachdem die äußerst diversen Ideen aller Kursteilnehmer:innen vorgestellt wurden und an vielen Ecken und Enden diskutiert und korrigiert wurde, kamen wir mit TSI zu einem weiteren Meeting zusammen um letzte Unklarheiten bezüglich der verschiedenen Reinigungsprodukte zu klären. Es galt nun Festlegungen zu treffen welche Produkte gestaltet werden sollten und wie diese Verpackungen aussahen, um anschließend mit der Gestaltung der finalen Verpackungen beginnen zu können.
Zu gestaltende Gebinde:
Allzweckreiniger, Bad Reiniger, Color Waschmittel, Geschirrspültaps, Klarspüler, WC-Reiniger
Wie bereits beschrieben wollte ich gerne eine Verpackung gestalten, bei der das Markenzeichen in einer engen Verbindung mit der Gestaltung der Verpackung steht. Ich entschied innerhalb des Prozesses, dass ich die Bildmarke der Wolke aus dem Format der restlichen Verpackungsgestaltung heraus gucken lassen wollte. Der spätere Sticker sollte also separat ausgeschnitten werden. Als Medium des Stickers wollte ich gerne ein Naturpapier verwenden, um eine natürliche und weiche Haptik auf dem Gebinde herzustellen.
Unterhalb der Wort- und Bildmarke befindet sich der bereits beschriebene swoosh von dessen Ursprung aus ein Tropfen nach unten über das gesamte Gebinde verläuft. Dieser Tropfen schafft eine Art „entgegen“ kommen bei dem Betrachter und suggeriert und unterstreicht die Dynamik des Reinigungsmittels. Die Fläche des Tropfens bildet die Grundlage für die Aufbringung der zentralen Information über den Inhalt der Flasche. Unterhalb des Etiketts befindet sich als Fußzeile ein Bereich, indem allerlei Informationen untergebracht sind, die in Verbindung mit der Natur und dessen Verträglichkeit stehen. Eine zusätzlich eingeführte Pastellrange aus Regenbogenfarben schafft eine farbliche Abtrennung der verschiedenen Produkte untereinander und schärft noch einmal den Fokus auf den Inhalt der Flasche und somit das Produkt selbst.
Das letzte Treffen mit der TSI sollte ein Bombardement an Abschlusspräsentationen sein, von denen die TSI im Nachgang die Markenrechte käuflich erwerben konnte. Darüber hinaus sollten mehrere Studenten für besonderen Fleiß eine Aufwandsentschädigung erhalten. Nach einem langen und ausgiebigen Treffen konnten hier alle ihre finale Etikettgestaltung vorstellen und die Gewinner ihre Trophäen ernten.
Insgesamt war dieser Kurs mit der Kommunikation und dem ständigen Austausch mit der TSI sehr wirtschaftlich orientiert und auf jeden Fall eine super Erfahrung, um einen größeren Blick nach draußen in die Welt und weg von der Hochschule zu machen. Trotz der Tatsache, dass ich Lust hatte mal eine Verpackung zu gestalten, habe ich über den Verlauf des Kurses auch wieder einmal festgestellt, dass die Gestaltung von Konsumgütern und Massenprodukten auf jeden Fall nicht oben auf meiner Liste steht.