In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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Ziel des Kurses war es in mehreren kleinen Teilaufgaben sowie einer finalen großen Bildideen für verschiedenste Themen zu generieren. Dabei waren wir aufgefordert unserer Kreativität und Technik freien Lauf zu lassen. Gastvorträge / digitale Studio Visits von Javier Jaen und Eva Cremers haben uns kreativen Input und Inspiration geliefert.
Ziel der Aufgabe war es den eigenen Vornamen illustrativ umzusetzen und dabei einen persönlichen Aspekt des eigenen Lebens einfließen zu lassen. Ich habe dafür meine Herkunft ausgewählt. Ich bin in Russland geboren und bin zusammen mit meinen Eltern sehr jung nach Deutschland gekommen. Typische Dekorationselemente der russischen Kultur sind Holzgefäße, welche mit bunter Lasur in traditionellen Stil bemalt werden. Ich habe viele dieser Elemente zu Hause gehabt und sie als Inspirationsquelle für meine Umsetzung genommen. Zusätzlich habe ich die lateinische Schrift zu einer typografischen alten Schreibform des kyrillischen verzerrt. Die Umsetzung erfolgte digital in Procreate.
Die zweite Aufgabe orientiert sich an dem zeitgleich stattgefundenen Plakatwettbewerb „Mut zur Wut“. Über politische Plakate soll Wut über Missstände jeglicher Art zum Ausdruck gebracht werden.
Das von mir entwickelte Plakatmotiv befasst sich mit der politischen Situation in Myanmar. Seit dem Sturz der amtierenden Regierung durch das Militär Anfang des Jahres, hat sich eine zivile Protestbewegung formiert, welcher mit extremer Gewalt seitens des Militärs begegnet wird. Die Protestbewegung bedient sich einer Gestik, welche sie aus dem Film „Tribute von Panem“ imitiert. Die erhobene Hand mit drei gestreckten Fingern vereint die Protestierenden.
Mein umgesetztes Plakat setzt diesem Zeichen eine andere Handgeste der Gewalt gegenüber: die zur Schusswaffe geformte Hand.
Einer zum Protest erhobenen Hand stehen zahlreiche Hände der Gewalt gegenüber und umzingeln diese.
Der Farbkontrast in rot / schwarz verstärkt das Zeichen der Gewalt.
Die Umsetzung erfolgte digital in Procreate.
Zur Auflockerung nach dem intensiven politischen Thema, haben wir als Kurs die Aufgabe bekommen, ein Bildmotiv uzm Thema Esssen zu gestalten. Ich habe die Teilaufgabe für mich mit einem ansprechenden Bild zur Zubereitung des Gerichtes Ratatouille gelöst.
Ich habe mich auf die Farben rot und blau beschränkt und diese als Linien und Flächen angelegt, sodass spannende Kontraste für eine stimmige Komposition entstehen.
Auch diese Aufgabe habe ich mittels von Proceate gelöst.
Mit meinem Beitrag zur Teilaufgabe Biodiversität möchte ich auf das Insektensterben aufmerksam machen.
Eine Studie ehrenamtlicher Forscher hat 2017 belegt, dass die Biomasse von Fluginsekten in Deutschland innerhalb von 27 Jahren um drei Viertel zurückgegangen ist.
Ich habe bei der Aufgabe bewusst mit einer völlig anderen Technik gearbeitet. Die Insekten sind gestickt und anschließend abfotografiert und freigestellt. Dabei zeigen die lose heraushängenden Fäden den Schwund in der Masse der Insekten auf.
Ich hatte zunächst noch mit einem anderen Entwurf gearbeitet, welcher mich jedoch vor allem in der Umsetzung nicht überzeugt hat.
Eine Pizza versinnbildlicht ein Tortendiagramm, welches zeigt, dass 1 von 8 Millionen Arten global vom aussterben bedroht sind. Dabei beanspruchen wir als Menschheit Lebensraum und Ressourcen mit einer Selbstverständlichkeit, ohne auf die Auswirkungen zu reagieren. Die mit Tierfellen und Häuten belegte Pizza steht als Metapher für das gedankenlose Beanspruchen und Zerstören des Planeten und anderer Lebewesen.
Da ich kein eigenes Bildmaterial erzeugt bzw. fotografiert habe, habe ich es nicht geschafft, dass der Entwurf im finalen Stand meine Botschaft überzeugend rüberbringt. Das Bild sieht mir noch zu sehr nach „Edeka“ - Werbung aus und irritiert den Betrachter. Eventuell hätte ein selbst fotografiertes Bild eine andere Wirkung.
Zur Umsetzung der Aufgabe Character habe ich einigen Tassen aus meinem Schrank Sortiment eine zur Formgebung passende Geschichte angedichtet. Die Tassen sind abfotografiert und freigestellt. Die Typografie ist von Hand geschrieben. Die Zeichnung über die Tassen erfolgte in Procreate
Die finale Aufgabe hat einen längeren Bearbeitungszeitraum als die vorangegangenen. Das Thema Demokratie wurde aufgrund der anstehenden Bundestagswahl ausgewählt.
Ich habe eine Reihe von Plakaten entwickelt, welche als Motivation sich an der Wahl zu beteiligen, dienen. Dabei spiele ich mit der Redewendung „Den Senf dazugeben“ - Denn das ist es, was eine Wahlstimme abzugeben bewirkt. Dabei spiele ich auf Alltagsentscheidungen an. Denn jeder von uns trifft alltägliche Entscheidungen, die sich auch in der Politik widerspiegeln. Es geht darum aufzuzeigen, dass wir unseren eigenen Lebensstil und unsere Einstellungen in der politischen Landschaft wiederfinden können und deswegen in jedem Fall an der Wahl teilnehmen können, weil jeder von uns eine Meinung und Verantwortung hat.
Dabei habe ich buchstäblich mit Senf gearbeitet und piktogramatische Motive gezeichnet bzw. gespritzt aus der Tube. Die Plakate sind mit minimalistischen Mitteln gestaltet. Im Fokus steht das grelle Senf gelb sowie einige typografische Elemente.
Im Ideenentwicklungsprozess habe ich mich viel mit dem Thema Partizipation auseinandergesetzt. Eine meiner ersten Ideen, war es ein Poster zu gestalten mit dem der Betrachter interagieren kann.
In dem er beispielsweise einen Teil mitnimmt, wie als Abreiszettel, sich darauf mit Kugelschreiber verewigt oder oder auf anderem Weg seine Meinung verewigt. Denn der Austausch von einer Pluralität an Einstellungen und das miteinander ins Gespräch kommen darüber ist die Basis der Demokratie.
Im Volkspark Friedrichshain gibt es eine Möglichkeit durch Zigarettenstummel abzustimmen über einfache Fragen. Diese Inspiration ist der Aufhänger für die weitere Entstehung meiner Plakatreihe.
Ein großer Bestandteil vom Kurs bestand darin, sich mit den anderen Kursteilnehmer*innen über den Prozess der Ideenentstehug auszutauschen. Dabei war es sehr befreiend zu sehen, dass es einem Großteil der anderen wie mir ging und Ideen zu finden ein mühsamer Prozess sein kann, welcher mit Geduld und Frustration verbunden sein kann.
Auf der anderen Seite habe ich vor allem in den kurzen Aufgaben „einfach mal gemacht“. Aufgrund der knappen Zeit, habe ich nicht so sehr den Druck verspürt eine geniale Idee zu entwickeln und habe versucht einige sinnvolle Einfälle handwerklich ordentlich umzusetzen. Zu sehen, dass dabei immer was herausgekommen ist, womit ich persönlich zufrieden bin und was mir auch immer viel Spaß bereitet hat, war eine wichtige Erkenntnis. Oftmals bin ich zu streng mit mir und auch natürlich von den umwerfenden Bildideen, mit denen man tagtäglich digital konfrontiert wird überfordert. Die kleinen Übungen haben sehr geholfen diese Hürden hinter mir zu lassen und das wesentliche effizient umzusetzen.
Das Mitwirken an der finalen Ausstellung für das localize Festival in einem kleinen Team, war eine positive Erfahrung. Das gemeinsame Organisieren und Umsetzen war in vielerlei Aspekten sehr lehrreich. Fachlich über Materialbeschaffung bis hin zum ordentlichen Kaschieren aber auch insofern, dass eine detaillierte Organisation und Aufgabenteilung so ein komplexes Unterfangen machbar werden lässt. An der Stelle aber natürlich herzliches Dankeschön an Lisa Rienermann, die sich da ganz schön für uns ins Zeug gelegt hat, damit wir diese Möglichkeit bekommen !
Vielen Dank für den schönen lehrreichen Kurs :)