In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
eine zeichnerische exploration zwischen innerem widerstand und 'lockerheit und präzision' mit ephemeren momenten der freude …
die invertierten zeichnungen von marc brandenburg fluoreszieren unter dem licht der ausstellungsinstallation und zeigen vieles zwischen glam und trash. akribisch angelegte schwarzflächen wechseln mit im licht blau erscheinendem weißraum: menschen auf demonstrationen, details, objekte, images und ikonen der popkultur, barocke räume, die in die unendlichkeit entschwinden. behausungen, behüllungen von obdachlosen mit fantastischen faltenwürfen.
aber dieser aspekt hinterläßt einen pfaden beigeschmack: die kunst von marc brandenburg, die dokumentiert, beobachtet und in ihrer inversion aspekte zum vorschein bringt, die in der alltagswelt im bilderrausch untergehen – on display in einem repräsentationsraum der deutschen bank. die ein teil jenes neoliberalen wirtschaftssystems ist, das den unmut, die ungleichheit und die armut hervorbringt, gegen die demonstriert wird, die menschen dazu zwingt, auf der straße zu gehen und manche auch dort zu leben. und das gefühlt immer stärker in den letzten jahren.
die deutsche bank zeigt die letzten hüllen derer, denen nichts mehr anderes blieb in einem leistungsorientierten, globalisierten, gentrifizierten gemeinwesen, in dem immer weniger freiraum für das heterotope, alternative, dem (post-)punk der westberliner jahre, dem bloßen sein bleibt.
und da zeigt sich die gesellschaftliche funktion von kunst jenseits von finanzwirtschaftlichem streben nach prestige und repräsentation: dinge umzukehren, einen anderort zu erschaffen, der zustände beschreibt und lesbar macht und einen ort zu öffnen, an dem reflektion stattfinden kann, über das was eigentlich gar nicht funktioniert in dieser durchsanierten welt des scheins, konsums und overtourism.