In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Meine Projektdokumentation zum Kurs - mit dem Schwerpunkt der Nachhaltigkeit
Erste Gedanken
Nachdem mir anfangs kaum kreative Ideen zur Thematik „Nachhaltigkeit“ in den Sinn kommen wollten, sprudelten diese wenig später nur so vor sich hin. Ich beschäftigte mich kurz mit dem Begriff der Nachhaltigkeit selbst und erkannte das darin enthaltene Potential. Sollte ich soziale Problematiken in den Vordergrund rücken, mich mit der Wirtschaft befassen oder mich doch möglichst nah im Bereich der Umwelt bewegen? Am besten wäre es natürlich alle Aspekte gleichermaßen zu verbinden, doch wie ich mich kenne wird es am Ende eher sozial und/oder ökologisch.
Ideenfindung
Nun denn. Ich liebäugelte einen Moment lang damit, Plakate zu diversen Ismen (Rassismus, Speziesismus, Sexismus, Nationalismus, Religionismus...) zu gestalten, doch gefielen mir meine darauffolgenden Ideen mehr. Immer wieder kamen mir Kochbücher mit ökologischem Schwerpunkt und Ratschläge für Hundemenschen in den Sinn. Da es aber bereits unzählige Kochbücher und Hunderatgeber gibt und ich lieber etwas gestalten wollte, das nicht ganz so verbreitet ist, kombinierte ich meine zwei favorisierten Themen kurzerhand. Kochen und Hunde... Nein, ich wollte keine Hunde kochen. Ich dachte da eher so an ein Rezeptbuch mit veganen Hundeleckereien.
Konkretisierung
Ja perfekt! Mit einem solchen Rezeptbuch kann ich kreativ werden, meine eigenen Interessen ausleben und vertreten und endlich mal zusammentragen, was ich ohnehin schon vor langer Zeit zusammentragen wollte. Ich kann es nutzen, um zumindest ansatzweise aufzuklären, um zum Umdenken anzuregen und um anderen zu helfen etwas selbst in die Hand zu nehmen. Außerdem kann ich damit nicht nur Hunde, sondern auch deren Menschen glücklich machen.
Mit dieser Motivation beginne ich das Projekt doch gerne! Nun fehlen mir nur noch ein schlagkräftiger Titel, Ordnung in meinem Kopf und somit auch in dem entstehenden Buch, genaue Vorstellungen von Design, Material und Inhalt... Und und und!
Entwerfen der Motive
Die Motive für den Linoldruck wollte ich möglichst simpel und klar erkennbar halten. Ich entschied mich schon früh für zwei verschiedene Motive und setzte diese dann zeichnerisch mit meinem Tablet um.
Übertragen der Motive auf die Linolplatten
Mit dem Linolschnitt selbst wollte ich nicht so recht warm werden. Es kostete mich viel Mühe und Kraft, ordentliche Linien zu ziehen und dabei nicht abzurutschen. Am nächsten Morgen dann erinnerte mich der Muskelkater im Arm daran, dass meine Technik ausbaufähig war.
Es kommt Farbe ins Spiel!
So dachte ich… Doch schon früh lehrten mich die unzähligen Fehldrucke, dass Guache als Farbwahl wohl nicht die beste Idee war. Später probierte ich mich an Ölfarben und auch da wollte es mir einfach nicht gelingen. Als ich mich dann vom Gedanken bunter Drucke verabschiedete und etwas Leinöl vorweg auf die Platten strich, kam ich meinem Ziel nun endlich näher!
Von Reiben, über Streichen bis hin zu Drücken, Rollen, Tupfen und Ziehen waren vielerlei Versuche von Nöten, bis ich eine für mich passende Technik gefunden hatte. Am Ende benötigte ich Geduld und ein gutes Timing.
Mein Ergebnis
Es schaut zwar ganz anders aus, als ich es mir ursprünglich dachte, doch bin ich durchaus zufrieden. Falls ich am Ende noch etwas Zeit über haben sollte, werden sicher noch weitere Exemplare folgen.
Ein Kochbuch lebt letztlich von geling sicheren Rezepten. Da ich bislang stets nach Gefühl backte, musste ich nun dafür sorgen, dass konkrete Mengenangaben aus meinen Erfahrungen entstehen. Also hieß es: Backen, Backen und nochmals Backen.
Ich entschied mich für simple Mengenangaben in Form von Tassen, Löffeln und Prisen, um es auch Nichtbackenden leicht zu machen.
Um später auch schöne Fotos für mein Buch schießen zu können, färbte ich meine Kekse zum ersten Mal auch ein. Es ging erstaunlich gut.
Meine Verkosterin war mehr als begeistert von all den Keksen!
Mein Ziel war es, alle Bilder selbst kreiert zu haben. Somit hatte ich noch einiges zu tun.
Nach meinem ersten Backmarathon lichtete ich auf meinem Balkon also so einige Leckerchen ab.
Später nutzte ich Photoshop, um das vorhandene Weiß auch wirklich weiß werden und den ein oder anderen Krümel verschwinden zu lassen.
Anbei ein paar Beispielbilder.
Entstehung der Fotografien
Wer kein Studio daheim hat und auch keinen Schein für die Werkstatt, muss kreativ werden.
Für meine Fotos mit weißem Hintergrund arbeitete ich mit dem Tageslicht des frühen Nachmittags auf meinem Balkon. Ich nutzte weißes Papier auf einem weißen Tisch und sofern es mir gelang auch meinen Reflektor.
Im Nachhinein mussten die Fotos natürlich noch bearbeitet werden, um wirklich clean zu wirken.
Ich hatte schon vieles an Texten vorgeschrieben. Nun ging es ans Planen, Überarbeiten und Gestalten. Mein Bild vom Leckerchenbuch wurde langsam konkreter.
Die Arbeit mit InDesign stellte mich immer wieder vor kleinen Herausforderungen, doch nach und nach hatte ich den Dreh heraus und erreichte zumindest die Dinge, die mir vorschwebten.
Proof
Zunächst bearbeitete ich den Scan meines Linoldrucks am kalibrierten Bildschirm und fertigte einen Proof dessen an. Trotz dessen, dass die Farben auf dem Bildschirm mit den originalen Farben des Drucks übereinzustimmen schienen, war der Unterschied letztlich doch nicht zu übersehen. Der Proof jedoch stimmte.
Buchdruck
Vor dem finalen Druck hieß es: Seiten anpassen, Abfolge planen und Papier wählen. Ich hatte es mir ehrlich gesagt ein wenig leichter vorgestellt, da ich keinerlei Schnittmarken in meiner Planung berücksichtigt hatte und den Beschnitt lieber einer Maschine überlassen hätte. Nach einigem Hin und Her konnte es dann aber ans Drucken gehen und nach langsam Warten war ich begeistert von der Farbwiedergabe und der Beschaffenheit des Papiers.
Beschnitt des Papiers
Oft schon hatte ich Probleme beim Beschneiden von Papier. Mir rissen Kanten ein oder Ecken ab und es wurde insgesamt unsauber und wenig ansehnlich. Durch Zufall gelang ich an ein kleines Schneideset und erfreute mich dieser Gelegenheit.
Das Set erwies sich als absolute Rettung und ich hoffe, dass die Klinge möglichst lange scharf bleiben wird!
Verleimen der Seiten
Ich entschied mich für die Standardbroschur und bereitete die geschnittenen Seiten und die Gaze vor, um sie mit meinem übrigen Leim aus dem Buchbindekurs zu verleimen.
Anbringen des Covers
Nach einer Nacht des Trocknens konnten die Schutzseiten abgetrennt und das Cover angebracht werden. Leider hatte ich die Rillen etwas zu großzügig gesetzt, sodass ich den Rücken ein wenig zusammendrücken musste.
Letzter Schliff
Dank Friederike Goll konnte ich spontan die Seiten meines Buches in der Werkstatt an der Maschine beschneiden und erhielt somit ein wirklich gerades und rechtwinkliges Ergebnis, welches sich sehen lässt.
Im Kurs habe ich die Gelegenheit gehabt, den Entstehungsprozess eines Buches von Anfang bis Ende mitzuerleben und selbst zu gestalten. Viele Arbeitsschritte hatte ich mir zuvor weniger aufwendig und kompliziert vorgestellt. Dadurch, dass ich alles selbst durchgeführt habe, sind mir einige wichtige Details klar geworden und ich habe ein Verständnis für zu berücksichtigende Aspekte im Rahmen des Buchdrucks erhalten.
Die Begleitung und Leitung durch Christine Mangelsdorf war stets hilfreich und informativ. Ich habe mich gut aufgehoben gefühlt und immer eine Antwort auf meine Fragen erhalten.
Nun, da ich weiß, wie viel Aufwand hinter einem einzigen Buch stecken kann, hätte ich mir durchaus mehr Zeit für diesen Kurs gewünscht. Auf diese Weise hätte ich jeden einzelnen Schritt intensiver erleben und besser verinnerlichen können.
Letzten Endes hat es mir aber sehr viel Freude bereitet einen bereits länger gehegten Wunsch im Rahmen dieses Kurses in die Tat umzusetzen. Ich bin mit meinem Ergebnis sehr zufrieden und kann mir gut vorstellen in naher Zukunft ein weiteres Buch auf diese oder ähnliche Weise zu gestalten.
Hier ist es nun, mein fertiges Werk!
Durch die enorme Komprimierung (für Incom), hat die Qualität leider etwas gelitten. Doch diese kleinen „Mängel“ lassen sich leicht wegdenken.
Viel Spaß beim Durchblättern :)