Incom ist die Kommunikations-Plattform der Fachhochschule Potsdam

In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre

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Analysemethoden im Interfacedesign

Hier findest du meine Auseinandersetzung mit dem Thema der Datenvisualisierung, sowie der Analyse von Mensch & Kontext.

Kursbeschreibung

Nach wie vor spielt der visuelle Sinn eine zentrale Rolle im Interfacedesign. Denn trotz vielfacher Innovation im Bereich multimodaler Interaktion ist die zentrale Schnittstelle zwischen Mensch und Computer nach wie vor der Screen – in allen Größen und Ausprägungen. Für die Konzeption und Gestaltung von Interfaces, Services oder auch physischen Artefakten ist jedoch die Analyse des Kontextes ausschlaggebend, da sich darauf basierenden Rahmenbedingungen für den Entwurf ableiten lassen können. In diesem Kurs liegt der Fokus auf Designmethoden und Darstellungstechniken zur Analyse des Kontextes.

Auf der Suche nach dem Daten-Ich

»Ich und meine Daten«, so hieß das erste Thema dieses Kurses. Wir sollten Daten über uns selbst und unsere Umgebung erheben, seien es Mobilitäts-, Kommunikations-, oder persönliche Daten.

Da ich ständig versuche herauszufinden, was mich glücklich macht und wovon dieses Gefühl einen guten Tag zu haben abhängig ist, wollte ich 30 Tage lang genau diese Abhängigkeiten messen. Dabei habe ich täglich die selben Fragen beantwortet, von denen ich dachte, sie würden meine Stimmung beeinflussen.

Wie geht es mir heute?
Hoch- & Tiefpunkte

Mit wie vielen Menschen habe ich Kontakt?
Personen und Dauer

Warum zerbreche ich mir den Kopf?
Was beschäftigt mich und in welcher Situation?   

Wie viel Schlaf brauche ich?
Mein Schlafrhythmus und wann ich mich ausgeschlafen fühle

Gibt es dort einen Zusammenhang?
Was macht mich glücklich?

Visualisierung

Meine ersten Skizzen, um die Daten in einen Zusammenhang zu bringen:

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Für die Visualisierung überlegte ich mir eine Datenkodierung der einzelnen Themenbereiche und Color Codes für die Untergruppierungen dieser (z.B. Menschengruppen, Gründe des Kopfzerbrechens).

Schnell merke ich, dass meine Visualisierung eine »Entschlüsselung« brauchte, die anzeigte, wie gut jeder Tag nun war. Diese ist auf dem finalen Plakat zu sehen. Ich verrechnete die Daten jedes Tages miteinander und visualisierte anhand eines Balkendiagramms, welches verbunden mit meinen kodierten Daten ist, wie gut jeder Tag war. Ich wollte analysieren, welche Tag der beste war und diesen genauer betrachten. Zusätzlich fügte ich weitere Fakten und Durchschnittswerte hinzu, welche sich aus meinen Daten ablesen ließen.

Finales Plakat

Das Endergebnis sollte auf einem A1 Plakat dargestellt werden.

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Da ich zu diesem Zeitpunkt noch keine Erfahrung mit Drucken gemacht hatte, ging ich davon aus, dass meine dünnen Linien auf einem A1 Plakat aufgrund der Größe sichtbar wären. Leider war dies nicht der Fall, weshalb ich sie per Hand nachzeichnete.

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Abschließend lässt sich sagen, dass ich sehr viel Spaß daran hatte mich mit den verschiedenen Möglichkeiten der Datenvisualisierung zu beschäftigen, Daten zu erfassen und diese in einen Zusammenhang zu bringen. Im Nachhinein hatte ich zusätzlich gerne noch Daten zu meiner Motivation und Produktivität getrackt. Allerdings ist das Erfassen von Daten über sich selbst über einen längeren Zeitraum auch recht anstrengend, wenn dies nicht automatisch über einen Computer passiert.

Mensch & Kontext verstehen

Für die zweite Aufgabe des Kurses sollten wir mit Hilfe eines Interviews die Wünsche, Bedürfnisse und Sorgen einer Person analysieren und verstehen.
Hierfür kontaktierte ich meine Mutter, die aufgrund der Pandemie stark in ihrem Arbeitsfeld eingeschränkt wurde. Sie arbeitet als Sozialpädagogin mit Kindern. Die Entwicklungsförderung geschieht hierbei vor allem in Gruppen durch verschiedenste Übungen und Spiele.

Das Problem: Seit Beginn der Pandemie ist ihr diese Arbeit nicht mehr erlaubt, es gibt keine Hilfe für die Probleme der Kinder und dem Verein für den sie arbeitet geht das Geld aus.

Da ich für diese Problematik in so kurzer Zeit leider nicht mehr tun kann, als eine Maske zu tragen und meine Kontakte einzuschränken, schaute ich auf ihre neue Arbeitsstelle. Denn sie hatte zum WS 20/21 eine Lehrstelle an einer FH angenommen. Für diesen musste sie ihre Komfortzone verlassen und Online Meetings vor einer Kamera halten. Hinzu kamen internetbasierte Arbeitsumgebungen und Kommunikationsplattformen, welche sie lernen musste zu bedienen.

Da es eine weitere Aufgabe war, die Touchpoints und Interfaces im Umfeld der Person zu analysieren, beschloss ich, mir die von ihrer FH genutzte Plattform Stud.IP näher anzuschauen. Zusätzlich analysierte ich Incom und verglich die beiden Plattformen anschließend miteinander.

Hierbei betrachte ich folgende Aspekte:

  • Philosophie
  • Startseite
  • Funktionen und Ikonografie
  • Layout und Raster
  • Farben und Farbraum

Plattform Vergleich

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Bereits auf den ersten Blick fällt auf, dass die Philosophie von Stud.IP deutlich länger und kleinteiliger ist. Auffallend ist das Grundgerüst was durch die Orientierung an den Hochschulen geschaffen werde soll. Der Fokus liegt auf den grundlegenen wichtige Features die jeder nutzt und der 1:1 Abbildung der realen Strukturen. 
Der wohl größte Unterschied bei Incom ist der Faktor Motivation, welche durch ein ansprechendes Design geschaffen werden soll.

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Bei beide Plattformen spielt die Informationsvermittlung auf der Starseite eine wichtige Rolle. Stud.IP stellt jedoch die Individualisierung dieser in den Vordergrund. Widgets können hinzugefügt und entfernt werden.
Incom hingegen legt passend für ihren Anwendungsbereich an Design-Hochschulen den Fokus eher auf die Inspiration. Über die Spalte „Projekte“ sowie den Projekt Teaser werden die aktuellsten Projekte der Kommilitonen angezeigt und verleiten zum stöbern. Der Punkt Motivation aus der Philosophie wird klar angegriffen.

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Viele Funktionen überschneiden sich, wenn auch nicht identisch. Irritieren tuen jedoch die zwei verschiedenen Suchfunktionen auf Stud.IP, da keine klare Unterscheidung ihres Zwecks erkennbar ist. Bei Betrachtung der Icons des Schwarzen Bretts und der Community / Personen ist das intuitive Verständnis bei Stud.IP jedoch ausgeprägter im Vergleich zu Incom.

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Die Analyse der Layouts und Raster fiel mir schwer, da ich damit bis jetzt noch kaum Erfahrung habe. Trotzdem ließ sich bei Incom ein klares Muster erkennen; drei Spalten mit den Widgets, die von dem Projekt Teaser zusammen gehalten werden. Je nach dem wie groß diese dargestellt werden, entstehen außerdem weitere Spalten mit Weißraum.
Bei Stud.IP hatte ich mehr Probleme. Ich konnte zwar drei Abschnitte erkenne, diese ließen sich jedoch weder in gleichmäßige Spalten einteilen, noch war ihr Spaltenabstand identisch.

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Farben haben eine enorme Auswirkung auf unsere Wahrnehmung. Sie schaffen eine Atmosphäre und steigern den Wiedererkennungswert.
Stud.IP wirkt durch Blau als Sonderfarbton einerseits kompetent und seriös, anderseits aber auch kühl und distanziert.
Incom wurde Orange als Sonderfarbton gewählt sowie Gelb auf der Incom Startseite. Diese Farben wirken warm und lebendig und somit auch zugänglicher für Designer. Allerdings können diese Farben auch schnell
aufdringlich und unseriös wirken.
Auch bei Betrachtung der Grautöne ist bemerkbar, dass diese auf die Sonderfarben abgestimmt sind. Bei Stud.IP sind sie kühler mit einem leichten Blaustich, bei Incom wurden passend zum Orange und Gelb auch warme Grautöne gewählt.

Fazit

Der Kurs bot mir einen guten ersten Einblick in verschiedene Design- und Analysemethoden. In der ersten Aufgabe machte ich erste Erfahrung im Bereich der Datenerhebung und -visualisierung. Ich hatte sehr viel Spaß daran, mich mit den zahlreichen Möglichkeiten dieser zu beschäftigen und meine eigenen Daten in einen Zusammenhang zu bringen.

Das Interview der zweiten Aufgabe fand ich ebenfalls eine tolle Übung und war überrascht, wie viel ich über die Wünsche, Bedürfnisse und Sorgen einer mir so nahe stehenden Person noch herausfinden konnte. Auch wenn ich keine Lösung für das analysierte Problem bieten konnte, fand ich es spannend zwei Plattformen in den direkten Vergleich zu stellen und auf die selben Aspekte zu analysieren.

Insgesamt sehe ich noch Potenzial in den Ergebnissen beider Aufgaben, bin aber zufrieden mit dem Fortschritt den ich in diesem Semester gemacht und dem Wissen, welches ich dazugewonnen habe.

Ein Projekt von

Fachgruppe

Interfacedesign

Art des Projekts

Studienarbeit im ersten Studienabschnitt

Betreuung

foto: Prof. Constanze Langer

Zugehöriger Workspace

Analysemethoden im Interfacedesign — Mensch + Kontext

Entstehungszeitraum

Wintersemester 2020 / 2021

zusätzliches Material