In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Lust auf Reisen und neues zu Entdecken ohne die Wohnung zu verlassen? One Day in Vienna liefert dir den Städtetrip nach Hause und das In nur einer Box! Zusammen mit unserer App durchlebt der Nutzer multisensorische Erlebnisse umweltschonend in den eigenen vier Wänden.
In diesem Projekt versuchten wir eine neue Art des Reisens zu entwerfen, die sowohl umweltschonend als auch für Konsument*innen erfüllend ist.
Unser Vorschlag für ein solches Erlebnis soll letztendlich eine realitätsnahe Alternative zum Massentourismus und der Pauschalreise bieten, in dem man einen Städtetrip von zuhause aus genießen kann.
Dabei werden neben den klassischen Zielen einer touristischen Reise auch unerwartete oder untypische Erlebnisse geboten, die Klischees aufarbeiten sollen.
Unser Reiseerlebnis besteht aus zwei Komponenten. Einer Box, die alle physischen Dinge nach Hause bringt, und einer App die durch die Box führt und die digitalen Erlebnisse übermittelt.
Die Erlebnisse in der App werden durch einen QR-Code auf der Box freigeschaltet. Die App führt dann durch die Box, deren Inhalte nacheinander ausgepackt werden. Die Kombination beider Medien macht die Reise multisensorisch und multimedial erlebbar.
Die Box soll ein möglichst komplettes Reiseerlebnis zu Hause erlebbar machen. Daher haben wir versucht möglichst alle Sinne anzusprechen und eine große kulturelle Vielfalt abzudecken.
Um den Nutzer*innen ein reibungsloses und abwechslungsreiches Reiseerlebnis zu ermöglichen, ergänzen wir dieses durch eine App. Diese dient dazu, die Nutzer*innen zu inspirieren, das Reiseziel und die Inhalte zu personalisieren und ermöglicht den Zugriff auf multimediale Inhalte während des Erlebnisses, welche die Box und deren Inhalte ergänzen.
Beim Entdecken-Teil erkunden die Nutzer*innen die verschiedene Reiseziele – dabei können sie ganz klassisch gezielt nach bestimmten Städten suchen oder sich von anderen Inhalten der Box wie beispielsweise kulinarischen oder musikalischen Vorlieben inspirieren lassen.
Haben die Nutzer*innen eine Stadt für sich entdeckt, können sie die Reise nach ihren Vorstellungen individuell gestalten. So kann man zwischen mehreren Kochrezepten wählen, den eigenen Musikgeschmack angeben oder andere Interessen wie die Lust auf Skurriles äußern oder Unverträglichkeiten angeben. Die Box wird dann für jede Person individuell zusammengestellt und verschickt.
Mit dem Öffnen der Box beginnt auch die Reise in der App. Hier werden den Reisenden alle Erlebnisse Schritt für Schritt näher gebracht und der Zugriff auf multimediale Inhalte ermöglicht. Dabei berücksichtigen die Inhalte nicht ausschließlich die Vorlieben der Nutzer*innen, sondern bieten Ihnen auch Inhalte, die den eigenen Horizont und Sichtweise auf die jeweilige Stadt erweitern sollen, um Vorurteile und Klischees aufzuarbeiten.
Um ein möglichst breites Spektrum an Erfahrungen im Urlaubsort abzudecken haben wir folgende Erlebnisse konzipiert.
VR-Stadtrundfahrt
Der/Die Nutzer*in verwendet die mitgelieferte VR-Pappbrille um auf dem Handy eine virtuelle Stadtrundfahrt durch Wien zu erleben. Die Fahrt findet, für Wien typisch, mit einer Pferdekutsche, einem Fiaker, statt. Es werden die wichtigsten Sehenswürdigkeiten vorgestellt und wissenswertes vermittelt.
Koch-Erlebnis
Um das kulinarische Wien zu den Nutzern nach Hause zu bringen werden alle benötigten Zutaten in der Box geliefert. Wir haben uns für ein veganes aber sehr typisches Wiener Gericht entschieden - Krautfleckerl. Es handelt sich hierbei nicht um das Klischeehafte Wiener Schnitzel, sondern eine regionale Hausmannskost. Die App führt in mehreren Schritten durch die Zubereitung. Währenddessen können Podcasts oder Musik abgespielt werden.
Podcasts und Musik
Podcasts von und mit Wiener Einwohnern sollen einen realistischen Einblick in die Wiener Lebenswelt bieten. Hier können auch Themen wie Gerechtigkeit, Politik oder Umweltschutz angesprochen werden und der Reisende wird so mit regionalen Herausforderungen vertraut gemacht. Klischees können aufgearbeitet werden und ein tieferer Einblick in kulturelle Gegebenheiten wird vermittelt. Die Podcasts würden exklusiv für unsere Reise erstellt werden, sodass man hierdurch Kunden gewinnen könnte.
Eine Stadt wie Wien lebt natürlich auch vom Tourismus. Deshalb möchten wir mit unserer Box auch die regionalen Bands unterstützen, die durch fehlende Touristen weniger Einnahmen haben. Wir bieten daher Playlists und Alben regionaler Künstler*innen in der App an.
Museen
Unsere Zielgruppe interessiert sich bei Reisen sehr für Ausstellungen und Museen. Als wichtiger kultureller Bestandteil einer Stadt sollte auch diese Kategorie in unserer Box nicht fehlen. Daher bieten wir in der App virtuelle Museumsbesuche an. Diese könnten, je nach Anbieter, mit der VR-Brille oder durch durchscrollen einer Website abgedeckt werden. Unser Angebot umfasst dabei Gallerien, Museen und Ausstellungen verschiedener Themen.
Besonderes und Unerwartetes
Noch untypischer wird unsere Reise mit kleinen Ausflügen zu unbekannten Touristischen Zielen. In kaum einem Städtetrip ist wohl eine Besichtigung des Wiener Zentralfriedhofes eingeplant. Auch Reisen in die Wiener Unterwelt können in der App erlebt werden. Diese besonderen Ziele machen die Box noch einmal einzigartiger.
Souvenirs
Souvenirs gehören zu jeder Reise dazu. Und die regionalen Unternehmen leben davon. Um diese auch mit der virtuellen Reise in der Box zu unterstützen liefern wir in der Box verschiedene Gebrauchsgegestände als Souvenirs mit. Wir legen dabei Wert auf die Umwelt, weswegen wir keine Postkarten mitschicken die später im Müll landen könnten. Wir möchten regionale Manufakturen unterstützen die Dinge produzieren wie Seife, Kaffee oder Bücher. Natürlich handelt es sich dabei um typisch Wienerische Gegenstände.
Der Prozess gliederte sich in viele Unterpunkte, bei denen jeder dazu beitragen sollte ein genaueres Bild für unser Vorhaben zu schaffen.
Da unser Grundgedanke einer Reise in der Box schnell feststand wollten wir Ausrichtung, Inhalte und Erwartungen unserer Zielgruppe durch eine Umfrage fundieren. Wir erstellten dazu einen Online-Fragebogen in dem wir für uns wichtige Punkte überprüften.
Wir erhoben dabei demografische Daten, wie Alter und Bildungsstand, sowie allgemeine zum Thema Reisen und spezielle zur Box-Reise.
Daraus konnten wir Schlussfolgerungen ziehen die uns bei der Konzeption als Leitfaden dienten.
Auf den Interviews basierende Datensätze haben wir reflektiert und zu unserer Persona „Sandra, 33“ zusammengefasst, die ein Spiegel der Leute ist, die unsere Box bestellen würden.
Da die Mehrheit unserer Befragten in unserem Freundeskreis und daher auch in einer ähnlichen Altersgruppe sind, haben wir spekuliert, dass unsere Zielgruppe wahrscheinlich eher Menschen sind, die nicht mehr studieren und beruflich bereits fester im Sattel sitzen.
Diese Zielgruppe hat jedenfalls die Möglichkeit Urlaubsreisen häufiger als Studenten zu unternehmen und ist finanziell etwas besser aufgestellt.
Zudem ist der Umweltaspekt für die meisten Leute dann besonders wichtig, wenn sie es sich auch leisten können gut für die Erde zu sein.
Wer die Mittel hat kann sich Genuss leisten und darauf können wir als „Agentur“ gut bauen.
Wenn man damit beginnt, einen Service zu gestalten, muss man sich um mehr als die reine Funktionalität Gedanken machen. Dazu ist es unumgänglich, eine Customer Journey zu erstellen, um sich besser in die Nutzer*innen und deren Reise hineinzuversetzen und zu verstehen, was diese fühlen, denken und erleben. Innerhalb dieser Customer Journey gibt es verschiedene Touchpoints – Punkte, an denen die Nutzer*innen mit dem Service oder Produkt in Berührung kommen. Diese Punkte gilt es zu definieren und auszuarbeiten.
Beim ersten Touchpoint erfahren die Nutzer*innen zum ersten Mal von dem Produkt. In unserem Fall können das viele Orte und Medien sein wie beispielsweise Plakate am Bahnhof oder Instagram-Storys von Influenzier*innen.
Fühlen sich die Nutzer*innen angesprochen, möchten Sie sich über das Produkt informieren. In unserem Fall recherchieren sie und nutzen die App, um etwas herumzustöbern.
Beim dritten Touchpoint erhalten die Nutzer*innen das Produkt und interagieren damit. Dieser Teil ist besonders wichtig, da jede Lebenssituation- und umgebung individuell ist – dementsprechend flexibel müssen die Erlebnisse gestaltet werden.
Den letzten Touchpoint bildet die Rückgabe bestimmter Materialien wie bspw. wiederverwendbare Boxen, technisches Zubehör o.Ä. Auch das muss den Nutzer*innen klar und einfach kommuniziert werden, damit ein reibungsloser Ablauf, der auf die Bedürfnisse der Nutzer*innen zugeschnitten ist, stattfinden kann.
Anhand der Customer Journey können wir abschätzen, welche Schritte für einen Prototypen visualisiert werden müssen und fertigen anhand dessen ein Storyboard an, um einen Überblick über den Ablauf des Services zu bekommen.
Für die Gestaltung der Box haben wir das Ziel gehabt ein einladendes und „heimeliges“ Bild zu entwerfen, das Nutzer*innen zu einer entspannten Reise verhelfen soll.
Illustrationen die für die Vienna-Box entstanden sind eher simpel angelegt und orientieren sich an dem flächig-geometrischen Stil der Cartoons der 50er und 60er Jahre. Diese Stilrichtung strahlt unseres Erachtens viel von dieser „Home Sweet Home“-Atmosphäre aus, die wir uns für die Box wünschten.
Um Wien deutlich zu spüren wurde ein Farbschema entworfen, das die gesamte Box tragen sollte. Dabei steht jede Farbe für einen Aspekt der Stadt, die wir als besonders und Wien-typisch empfanden (Blau - Wassernähe, Grün - Natur im Umland, Ocker - historische Gebäude, Rot - politische Richtung).
Bei der Recherche zu passenden Farbschemata wurden auch Fotos und bereits bestehende Kampagnen der Stadt Wien zurate gezogen.
Ein Muster, das Konsument*innen beim Nutzen der Box stets begleiten sollte, ist eine minimale Version der Dachziegel des Stephansdoms in Wien, welche in unseren zuvor festgelegten Farben angelegt wurde.
Illustrationen von typischen Wiener Sehenswürdigkeiten dienen dazu den Nutzer*innen ein im Stil der Box immersiveres Reiseerlebnis zu schaffen.
Die fertigen Zeichnungen streben wieder den geometrischen, reduzierten Stil an, der sich auch in den übrigen zeichnerischen Gestaltungselementen wiederfinden lässt.
Eines der Erlebnisse, die in der Box enthalten sind, ist das Kochen einer typischen Wiener Mahlzeit. Zwar ist es angedacht, das Rezept Schritt für Schritt in der App einsehen zu können, trotzdem ist hier ein Vorschlag für eine Poster-Variante, die in der Box hätte liegen können.
Diese Version wurde verworfen, da das komplett digitale Rezept letztendlich durch keinen Papierverbrauch umweltfreundlicher ist.
Bei der Konzeption eines Produktes wie diesem ist es wichtig den Sprung zum Prototypen nach all der Planung und Recherche nicht zu verpassen. Daher haben wir erste Versuche mit der Frage „wie würden wir unser fertiges Produkt am besten präsentieren?“ gestartet.
Das Prototyping hilft wirklich sehr dabei genau zu reflektieren, was bereits da ist und welche Verbesserungen noch nötig sind.
Nachdem wir die Maße und den Aufbau der Box durch einen Papp-Dummy in Erfahrung gebracht haben konnten wir ein 3D Renderin der Box erstellen. Hierbei wird auch die Effiziente Nutzung von Material und Platz deutlich und der Fokus auf ein umweltfreundliches Auftreten.
Der Trailer ist ein kleiner Werbefilm der die Funktionsweise und die USP an die Nutzer*in vermitteln und dadurch das Kaufinteresse wecken soll. Er dient aber auch als Kurzform der Präsentation.
Ein Werbeplakat für die „One Day in Vienna“- Box soll das Interesse potenzieller Kund*innen durch seine Simplizität wecken. Das Ganze soll im Stil der Box erfolgen. Um auf weitere Inhalte bzw. auf die App zugreifen zu können stehen der zielführende Link und QR-Code in der Ecke.
Unsere Box hat in ihrer aktuellen Konzeption schon großes Potential CO2 zu vermeiden. Auch wenn eine echte Reise nie ganz ersetzt werden kann bietet sie viele Erlebnisse einer klassischen Städtereise. Wir legen besonderen Wert auf die Aufklärung von Stereotypen und bieten Zugang zu Kultur für kleines Geld. Außerdem unterstützen wir regionale Unternehmen und bieten barrierearme Erlebnisse.
In der Zukunft könnten weitere Städtereisen konzipiert werden, es könnten auch Reise-Patenschaften etabliert werden. Die Barrierefreiheit könnte ausgebaut werden. Erstrebenswert wäre auch Teile der Einnahmen in regionale kulturschaffende Projekte zu investieren.
Gerade durch die digitale Lehre ergaben sich bei diesem Projekt neue Möglichkeiten. Die Zusammenarbeit mit der Universität für angewandte Kunst in Wien öffnete die Fenster zu neuen Fachbereichen und deren Blick auf den Design-Prozess – diese Möglichkeit zur interdisziplinären Arbeit erweiterte unsere Sichtweise und ließ uns gezielt die Stärken der verschiedenen Team-Mitglieder einsetzen. So konnte jede*r die eigenen Fachkenntnisse einbringen. Durch den ständigen digitalen Austausch konnten wir Ideen präsentieren und Gedanken austauschen, was einen schnellen und (nahezu) reibungslosen Prozess ermöglichte. So erhielten wir nicht nur fortlaufend konstruktive Kritik, sondern auch Einblicke in die Arbeits- und Denkweise unserer Kommoliton*innen, was die Gruppenarbeit erleichterte und angenehm gestaltete.
Insgesamt sind wir mit dem Ergebnis unserer Arbeit zufrieden, besonders da die gute Zusammenarbeit und das Erforschen neuer Gebiete Hunger auf mehr macht.