In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Stop Motion Projektdokumentation
Direkter Link zu allen Animationsfilmen:
Von null bis zehn und von zehn bis null und von null bis zehn....
Konzept
Umsetzungsexperimente
Ausführung
Finalisierung
Konzept
Inspiriert von dem Werk Dance von Henri Matisse wollte ich einen Tanz von Figuren im Kreis animieren.
Umsetzung
Als Kreis sollte eine Fahrradspeiche die auf einem Glas lagert dienen, die so um ihre mittlere Achse rotieren kann.
Die Figuren entstanden im Prozess im Experiment mit Knete. Ursprünglich wollte ich Knetmodelle animieren und den Draht als Unterbau verwenden. Die Arbeit mit der Knete erübrigte sich aber da ich die falsche Knete gekauft hatte und diese nur sehr schwer formbar war. Also machte die Not mich erfinderisch und ich verschönerte meine Drahtmodelle mit mehr Draht und ein paar Steinen für die Köpfe.
Finalisierung
Die Arbeit mit den Drahtmodellen auf der Fahrradspeiche war nicht leicht. Der ganze improvisiere Aufbau mit Kamera und Licht war sehr wackelig und ich hatte nicht viel Kontrolle darüber, wie die einzelnen Bilder aussehen da ich von dem Winkel, von dem ich die Figuren bearbeiten konnte, das Display der Kamera nicht sehen konnte. Da das Rad sich drehte konnte ich mir nie sicher sein welche Figur noch im Bild sein würde. Mit jedem Schuss musste ich simultan alle Figuren etwas bewegen. Gleichzeitig verschob ich das Rad in immer gleichen Abständen (bzw. in exponentiell ab- und zunehmenden für den Pendeleffekt). Das war aufwändig für jede einzelne Aufnahme und da ich für konstante Lichtverhältnisse nur nachts arbeiten wollte machte ich drei Nächte durch bis ich so müde war und froh war, mit der kommenden Abgabe aufzuhören.
Digitale 2D Produktion
Mir war klar, dass ich ein Musikvideo machen wollte, weil es ein unfassbar freies Medium ist und mir eine zeitliche Struktur bietet, die meine Animation leitet. In meinem Freundeskreis suchte ich nach Musikern, die mit mir kollaborieren wollten. Ich bekam drei Wochen vor Abgabe die Musik von einem befreundeten Musik-Duo namens Tiny Giant zugesandt. Ich strukturierte meine verbleibende Zeit also in drei gleiche Teile von Konzept, Durchführung und Finalisierung.
“Tiny Giant is a Hanoi-based live music duo comprised of LinhHafornow and Tomes. Their music is a mixture of electronic beat production with layers of vocal looping, analogue synths and acoustic instruments. With every show they aim to create a spectrum of emotions, leading listeners on a journey through new sonic spaces.”
https://tinygianthanoi.bandcamp.com/community
Woche 1: Konzept und Storyboard
Nachdem ich von meinen Freunden Linh Hâ und Toby die Musik bekommen hatte, war ich hoch motiviert. Ich gestaltete Charaktere und Welten die zum Universum von Tiny Giant passten. Der ätherische Klang des Gesangs zusammen mit den elektronischen Elementen in der Musik gingen mit meinem Stil überein. Ich ließ mich von den Charakteren meiner Freunde, deren Live-Performances und den Lyrics in allen ihrer Tracks inspirieren und erschuf so eine kleine Geschichte mit zwei Charakteren die ich Szene für Szene mit einem Moodboard / Storyboard festhielt. Hierbei bediente ich mich an eigenen Bildern, die ich in der Vergangenheit malte oder zeichnete, aber auch an der Farben- und Kompositionswelt von Moebius, einem französischen Comic Künstler sowie an dem japanischen Animationsfilm Prinzessin Mononoke aus dem Studio Ghibli. Meine Konzeptplanung hielt ich in Englisch fest, damit ich mit Linh Hà im Austausch darüber sein konnte.
Am Ende der ersten Woche ahnte ich, dass das was ich plante in diesem Zeitrahmen und mit meinen begrenzten Fähigkeiten kaum zu bewerkstelligen war. Aber die Geschichte umschreiben oder aufgeben wollte ich auch nicht. Daher nahm ich mir vor einfach konstant für die verbleibende Zeit zu arbeiten und zu sehen, was dabei rauskommt. Das Gespräch mit anderen aus diesem Kurs und befreundeten (Animations-) Künstlern half mir dabei, die Fassung nicht zu verlieren.
Woche 2: Ausführung / Zeichnen
Ich animierte meine Figuren Frame by Frame auf dem iPad mit der App Procreate. Ich zeichnete die ganze Woche durch.
Woche 3: Finalisierung / After Effects
Mitte der dritten Woche war ich dann mit meinen Zeichnungen so weit, dass ich sie zusammenschneiden wollte. Ich legte mein Projekt auf 24 FPS und interpretierte meine gezeichneten PNG Sequenzen so, dass sie zum Takt der Musik passen würden. Die Rechnung ist auf der folgenden Folie zu sehen.
Ich hatte zu Kämpfen mit der Länge des Tracks. 5:12 Minuten sind sehr lange für eine Animation im Alleingang. Zum Glück waren viele der animierten Bewegungen Loop-bar und so konnte ich sie sehr strecken.
Im weiteren Verlauf des Zusammenschnitts war ich sehr froh, im MotionBasis08 Kurs von Prof. Dufke Vorerfahrungen mit After Effects gesammelt zu haben, die ich nun anwenden konnte. Auch schaute ich parallel dazu viele YouTube Tutorials von Ben Marriott. https://youtube.com/c/BenMarriott
Am Ende dieses Prozesses wurde ich müde und konnte auch aus Zeitnot nicht alles so umsetzten, wie ich es vorhatte. Es gibt ein paar Szenen die schnell und stümperhaft zusammengeschnitten sind aber auch andere, wo ich mich selbst positiv überrascht habe.
Ausblick und Fazit:
Das Finale Video ist nicht so geworden, wie ich es erwartet habe. Es ist anders, aber gut. Es ist größer und besser als meine bisherigen Animationsvideos, also für mich ein Erfolg.
Ich könnte mir vorstellen, dass meine Animationen als 1-Minütiges Video besser funktionieren würden. Die Musik auf eine Minute zu kürzen war mir aber nicht möglich.
In der Zukunft wünsche ich mir ähnliche Projekte nicht alleine, sondern als Team durchzuführen. Mir hat oft die geteilte Begeisterung und ein klares Gespräch über die vielen Entscheidungen gefehlt die man im Prozess hat. Auch der Arbeitsaufwand eines solchen Videos ist schwerlich alleine zu tragen. Dennoch bin ich sehr froh die letzten drei Wochen damit verbracht zu haben. Ich habe sehr viel gelernt und mir selbst Disziplin bewiesen.