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Von Jutebeuteln und Gucci Taschen (Semiotische Betrachtungen)

Von Jutebeuteln und Gucci Taschen (Semiotische Betrachtungen)

Das Thema dieses Vortrags ist die Jute-Tasche als Symbol der deutschen Alternativ/Ökologiebewegung und als Zeichen einer ökologischen Denkschule für ein naturgerechtes Leben in der Moderne.

Darüberhinaus wird betrachtet, was aus der Jutetassche heute geworden ist und in welchen Bahnen und Formen sich ihre Symbolik und Metaphorik weiterentwickelt und entfaltet haben.

Vorbemerkung Bei diesem Text handelt es sich um das Manuskript für die Semesterendpräsentation des Masterkurses Designtheorie „Design als Prozess der Semiose“. Auf Fußnoten sowie explizierte Zitatangaben im laufenden Text wurde, zu diesem Zweitpunkt, verzichtet. Am Ende des Textes findet sich allerdings eine Liste der verwendeten Quellen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit).

In Hinblick auf meine Masterarbeit, ziehe ich jedoch in Betracht, das hier vorliegende Manuskript zu einem eigenen Kapitel weiterzuentwickeln und auszubauen.

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[Intro] Dieser Vortrag beschäftigt sich mit der Jutetasche als Symbol der deutschen Alternativ/Ökologiebewegung und als Zeichen einer ökologischen Denkschule für ein naturgerechtes Leben in der Moderne. Dabei findet auch eine Betrachtung darüber statt, was aus der Jutetassche heute geworden ist und in welchen Bahnen und Formen sich ihre Symbolik und Metaphorik weiterentwickelt und entfaltet haben.

Um besser zu verstehen was eine Tasche, und somit auch eine Jutetasche, überhaupt ist, möchte ich zurückschauen auf die Archetypischen Formen aus denen sie sich ursprünglich entwickelt hat.

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[Eine Art Werkzeug] Eine Tasche/Tüte ist im Kern eine Art Werkzeug. Also geformte/gestaltete Materie, durch die ein Potential für Veränderung – die Möglichkeit einer Transformation – entsteht.

Gestalterisches Handeln beginnt in just dem Moment in dem Menschen begannen Werkzeuge zu benutzen. Wann kam es zu diesem Moment?

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[A Space Oddysey] Im film „Space Odyssey“ gibt es eine Berühmte Szene von genau diesem Augenblick: Zwei Gruppen Anthropoider kämpfen gegeneinander. Einer der Anthropoiden findet ein zylindrisches Objekt. Hebt es auf, und benutzt es als Waffe gegen die anderen. In einem der wirkungsvollsten Kamaraschwenks der Filmgeschichte, wird der Stock in die Luft geworfen und verwandelt sich in ein Raumschiff…

In dem Moment in dem Menschen Stöcke in ihre Hände nahmen, begannen sie damit ihre Umwelt, durch Intelligenz zu verändern und eigene Umgebungen zu schaffen, was letztendlich bis zum Bau von Raumschiffen führte. Der Stock und das Raumschiff, in seiner unendlich viel größeren Ausdifferenziertheit und Komplexität, sind auf einer imaginären Zeitachse direkt miteinander verbunden.

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[Hands=Vessel] Doch ein Stock bildet nicht den einzigen Fluchtpunkt aus dem heraus sich Werkzeuge entwickelt haben. Kenya Hara hat in seinem Buch „Designing Design“ folgenden Gedanken beschrieben: „In dem Moment in dem unsere Vorfahren aufrecht gehen konnten standen ihnen plötzlich beide Hände frei zur Verfügung. Indem man beide Hände zueinanderführt entsteht die Form eines Gefäßes. Bestimmt haben unsere vorfahren Wasser aus Ihren leicht gefalteten Handflächen getrunken. Im leeren Raum den die ineinander verschränkten Hände formen liegt möglicherweise der Ursprung eines zweiten Werkzeuges – nämlich der Schale. Ein Stock und ein Gefäß. Man könnte den Beginn von Design (gestalterischem Handeln) an genau diesem Punkt verorten.“ (eignehändig übersetzt vom Autor aus dem Buch Designing Design)

Und so wie der Stock und das Raumschiff, liegen auch das Gefäß unserer zusammengefalteten Hände und der Jutebeutel auf einer gemeinsamen Achse. Und zwar genau deshalb weil beide Gehaltlosigkeit und verkörpern und eine Leere in sich tragen die aufgefüllt werden kann.

Nach Haras Ausführungen differenzierte sich das Urgefäß in eine Reihe von Behältnissen und Werkzeugen, wie z.B. Kleidung und Obdach, die ebenfalls Leere in sich tragen. Bis hin zur Sprache, die ein Behältnis für Emotionen und Gedanken bildet, Wörter und Buchstaben als Träger von Sprache und Bücher um Wörter und Buchstaben aufzubewahren. All dies sind ebenfalls Gefäße, genau wie, nicht zuletzt auch, unsere Jutetaschen und Einkaufsbeutel.

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[Schalen und Jutetaschen] Doch was macht eine Jutetasche zur Jutetasche? Was macht neben der Eigenschaft Leere in sich zu tagen den Kern ihres Wesens aus, wie wir Ihn warnehmen?

“Everything is an event on the skin” (Hermann Helmholtz) Die Bilder die wir uns von der Welt und ihren Dingen machen, werden durch die vielfätigen Reize bestimmt, die über unsere Sinnesorgane aufgenommen und an das Gehirn weitergeleitet werden.

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[Newborn] Sinneswahrnehmungen sind miteinander verbunden. Unser Lichtsinn (sehen) funktioniert nicht unabhängig sonder immer in Verbindung mit anderen Sinnen wie Fühlen und Hören. Denn unsere Sinne haben sich gemeinsam entwickelt. Wenn wir uns vor Augen führen, wie sich die Sinneswahrnehmungen bei Neugeborenen langsam entfalten, erhalten wir eine Vorstellung von den Wechselbeziehungen der Sinne untereinander:

Man sagt: „Babies können nicht sehen“. Aber das bedeutet nicht, dass sie Blind sind. Denn Licht tritt schließlich durch Ihre Retina und wird vom Sehnerv als Signal zum Gehirn weitergeleitet. Wenn Babies nicht sehen können liegt es also nicht daran, das Ihre Augen kaputt sind, sondern daran dass Ihr Gehirn mit den Signalen noch nichts anfangen kann. In demselben Maße wie diese Babies nicht sehen können, können sie auch nicht hören oder Geschmäcker voneinander unterscheiden. Ihrer Sinnesorgane funktionieren zwar, jedoch sind ihre Gehirne noch nicht in der Lage die Bedeutung der verschiedenen Sinneswahrneumungen zu interpretieren. Die Bedeutungen der Sinneseindrücke für das Kind erschließen sich erst nach und nach.

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[Mother] Ein neugeborenes saugt instinktiv an den Brüsten der Mutter, trinkt ihre Mich, hört ihre Stimme und spürt ihre Haut. Dabei baut das Kind einen Erfahrungsschatz auf, bis die visuellen Stimuli der Mutter, das Schmecken ihrer Milch, das Hören ihrer Stimmer, das Berühren ihrer Brüste zusammengenommen Bedeutungen erhalten und wahrgenommen werden. So entsteht Bewusstsein und Bedeutung. Dabei entwickelt sich das Wahrnehmen von Sehen, Hören, Schmecken, Fühlen Riechen gleichzeitig. Hören, Fühlen und Sehen sind also miteinander Verbunden weil sie gleichzeitig heranreifen.

Das erinnert daran wie dreidimensionale Objekte mit Hilfe beider Augen wahrgenommen werden. Erst in dem Augenblick in dem der komplexe visuelle Eindruck, der durch die Augen eingefangen wurde, vom Gehirn interpretiert wird, entsteht das Bild einer lebendigen räumlichen Form. Auch wenn Sinneseindrücke aus mehreren Sinnesorganen zusammengesetzt und vom Gehirn miteinander verzahnt werden, entsteht ein neues Bild. Immer und immer wieder

Darüber hinaus können Menschen Erfahrungen simulieren, ohne diese Erfahrungen tatsächlich zu machen. Wir können uns beispielsweise vorstellen, wie es schmecken würde and diesem Tisch, an dem wir sitzen, zu lecken. Unsere Vorstellung wäre nicht weit von der eigentlichen Erfahrung entfernt. Dies ist nur möglich, weil wir seit unserer Kindheit eine enorme Zahl sensorischer Erfahrungen gesammelt und in Wechselbeziehung zueinander gesetzt haben. Unsere Erfahrungen und Erinnerungen daran die Welt zu lecken, zu berühren, und zu riechen, sowie die Bedeutungen, die wir an diese Erfahrungen knüpfen, bilden den Hintergrund unserer Sinne.

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[About Form] Aus dem Forschungsfeld der Sinneswahrnehmungen stammt eine berühmte Fragestellung: Wenn eine Person, die von Geburt an blind ist, plötzlich wieder sehen könnte und sowohl einen Würfel als auch eine Kugel vor sich sähe, wäre er oder sie in der Lage beide Formen voneinander zu unterscheiden, ohne diese zu berühren? Die Forscher glauben, dass dies nicht möglich ist. Denn die Bedeutung eines visuellen Eindruckes, der das allererste Mal wahrgenommen wird, steht in noch keinerlei Verbindung zu anderen Sinneswahrnehmungen. Die Bedeutung der Lichtreize, die von unseren Augen eingefangen werden, konnten noch nicht bewertet und in Verbindung mit anderen Sinneswahrnehmungen gebracht werden. Erst wenn wir die unterschiedlichen Formen auch berühren, riechen oder schmecken, entsteht eine Verbindung mit den anderen Sinnesreizen. Erst dann können wir die die unterschiedlichen Lichtreize deuten und bedeuten, was letztendlich die Vorraussetzung dafür ist, SEHEN zu können.

Das Bild einer Jutetasche wird im Gehirn, durch das Zusammenwirken einer Vielzahl von Sinneseindrücken und der Erinnerungen an vorhergehende Erfahrungen, generiert. Um also den Wesenskern einer Jutetasche herausschälen zu können, müssen wir uns den einzelnen sensorischen Stimuli, aus denen sich die Erfahrung „Jutetasche“ zusammensetzt, sowie deren Bedeutungen einzeln nähern.

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[Information Architecture] Nach Kenya Hara erzeugt jeder gestaltete Artefakt eine Informationsarchitektur im Bewusstsein des Betrachters. Der Aufbau dieser Architektur setzt sich aus den Reizen zusammen, die durch die jeweiligen sensorischen Wahrnehmungskanäle fließen. Die Reize, die durch die Sinneswahrnehmungen von Licht, Berührungen, Geräuschen Geruch und Geschmack bzw aus deren Mischung entstehen, setzen sich im Gehirn des Betrachters zusammen und erzeugen das was wir ein Bild nennen.

Das Material aus dem diese Struktur im Gehirn generiert wird, setzt sich dabei jedoch nicht nur aus den Reizen die von Außen einfließen zusammen; sondern gleichermaßen auch aus den Erinnerungen die durch die äußeren Reize hervorgerufen werden. Möglicherweise liefern die Erinnerungen sogar den Großteil des Materials aus dem das Bild erzeugt wird.

Ein Bild ist also immer eine Art Kombination aus und Verbindung von äußeren Stimuli, die durch die Sinne übertragen, sowie den Erinnerungen die durch diese Reize hervorgerufen werden.

Artefakte zu gestalten bedeutet, nach Hara somit, sich aktiv am Prozess der Entstehung eines Bildes zu beteiligen. Denn die gestalterische Erzeugung eines Bildesaggregats im Kopf des Betrachters erfolgt in aller Regel vorsätzlich und auf kalkulierte Art und Weise.

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[Acupoints] Hara nähert sich dem oben erläuterten Phänomen auch anhand eines Gedankenmodells in dem er beschreibt, dass sich das menschliche Gehirn sowie seine Errinerungs- und Wharnehmungsbausteine nicht nur im Schädel befänden, sondern über den gesamten Organismus, fast wie Akupunkturpunkte, verteilt seien…

Im folgenden möchte ich nun darüber spekulieren aus welchen einzelnen wahrnehmungsspezifischen „bulding blocks“ die Jutetasche sich im einzelnen zusammensetzt.

Form

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Die Jutetasche hat eine kompakte quadratische Grundform. An ihrem oberen Ende sind zwei Laschen, als Tragehenkel, angefügt.

Die Grundform ergibt sich aus zwei quadratischen Jute Naturfasertextilstücken. Die Textilstücke sind deckungsgleich übereinandergelegt und an jeweils drei Kanten zusammengenäht. Die beiden oberen nicht zusammengenähten Kanten bilden eine Öffnung in einen leeren Raum. Aus der Gehaltlosigkeit dieses Raumes leitet sich der gefäßartige Charakter der Jutetasche ab. Die Gehaltlosigkeit der leeren Tasche erzeugt ein Vakuum – ein Potenzial Dinge im Zwischenraum der Textilstücke zu verstauen, aufzubewahren und zu schützen. Aus der Öffnung leitet sich auch die Orientierung der Tasche ab. Dabei markiert die Öffnung die Obenseite der Tasche. Denn befände sich die Öffnung an der Seite oder Unterseite könnte der Inhalt der Tasche unter Umständen herausfallen.

Die Naht, durch welche die beiden Textilstücke miteinander verbunden sind, verläuft im Innenraum der Tasche. Sie ist von außen nicht sichtbar. An der Außenkante, an der beide Textilstücken aufeinander treffen, ist das Textil umgeschlagen. Das Material fließt, wenige Zentimeter, ins innere der Tasche, wo es dann miteinander vernäht ist. Beide Textilstücken werde von außen fast als ein Stück wahrgenommen. Entlang der Außenkante ergibt sich lediglich eine Fuge, die durch zwei kleine Radien an der Umschlagkante des Materials gerahmt ist. Die Fuge verläuft entlang drei Seiten der quadratischen Grundrom.

An der offenen Oberkante der Tasche sind die beiden Textilstücke ebenfalls einige Zentimeter nach innen umgeschlagen. Im Gegensatz zu den anderen drei Kanten, sind die umgeklappten Textillaschen hier jedoch nicht miteinander vernäht, sondern, als Saum, mit dem Ursprünglichen Textilstück verbunden. Dadurch ergibt sich entlang dieser vierten Kante die Öffnung in den Innenraum der Tasche. An den Rändern der Öffnung, entlang der Umschlagkante, verlaufen ebenfalls zwei kleine Radien, die sich aus der Stärke des Jutematerials ergeben. Die Verbindungsnaht des Saumes zum ursprünglichen Textilstück ist von Außen sichtbar. Sie verläuft beidseitig entlang der gesamten Taschenbreite, einige Zentimeter unterhalb der Oberkante der Tasche. Hierdurch wird eine Art Lippe entlang der Taschenöffnung geformt.

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[Mouth] Die Horizontale Naht unterstreicht die Öffnung der Tasche, durch die der leere Innenraum zugänglich wird. Die beiden umgeklappten Oberkanten formen somit eine Art Mundöffnung für die Tasche.

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[Form] Die zwei Tragehenkel sind aus demselben textilen Jutematerial wie der Rest der Tasche geformt. Die Grundform der Tragehenkel besteht aus einem länglichen Rechteck. Das Rechteck ist etwa zwei Fingerbreit breit und zwischen 20 und 30 Zentimeter hoch. Das obere und untere schmale Ende einer rechteckigen Lasche ist mit einem der quadratischen Textilstücke, die die Grundform der Tasche bilden, innenseitig an der umgeschlagenen oberen Kante vernäht (so dass ein Bogen entsteht). Die Verbindungspunkte sind deckungsgleich und zentriert an der Tasche, auf Höhe zwischen der Umschlagkante der Taschenöffnung und oberer Saumnaht, angeordnet. Das Material der Henkellaschen, das sich zwischen den endseitigen Verbindungspunkten befindet, ragt etwa 10 bis 15 Zentimeter, als schlaufenartiger Henkel aus der Öffnung der Tasche heraus. Es zeichnet sich jedoch keine Verbindungsnaht auf der Außenseite der Tasche ab. Die lippenartige Mundöffnung der Tasche wird also nicht durch weitere Nähte unerbrochen.

Durch die mittige und beidseitige Anordnung der Henkel sowie der quadratischen Grundform der Tasche entsteht eine vertikale Symmetrieachse. Die Symmetrie der Tasche erzeugt dabei eine sowohl visuelle als auch ganz praktische Balance und Stabilität. Wird die tatsche an beiden Henkeln getragen ist sie perfekt ausbalanciert. Ein Kippen in die eine oder andere Richtung scheint ohne äußeres Zutun kaum möglich.

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[Jutebeutel: Interface] Die Henkel bilden die Schnittstelle (eine Art Interface) über die die Tasche „bedient“ wird. Erst die Tragehenkel machen die Tasche zur Tasche. Ohne sie würde es sich beim Objekt um einen Jutesack handeln.

Größe und Form der schlaufenartigen Henkel korrespondieren mit Größe und Form einer menschlichen Hand. Die Henkel können gegriffen werden, indem man mit den Fingern in die Henkelschlaufe hinein taucht und die Handfläche schließt. Der Daumen verbleibt dabei, als stabilisierendes Element, außerhalb der Schlaufe. Das zweifingerbreite Textilband des Henkels verläuft im Inneren der geschlossenen Hand- und Fingerflächenflächen. Die Breite und Dicke des Bandes ist so gestaltet dass es sich ideal in den zur Verfügung stehenden Handinnenraum einschmiegt. Die Gestalt der Schlaufen ist als Aufforderung (affordance siehe Norman) zu verstehen mit der Hand in die Taschenhenkel zu Greifen.

Die Funktionsweise der Tasche wird durch Form, Anzahl und Anordnung der Tragehenkel indexikalisch erläutert. Beide Henkel können entweder zusammen mit einer Hand zusammengefasst, oder aber jeweils einzeln mit einer unserer beiden Hände gegriffen werden. Beim Greifen der Henkel durch zwei unterschiedliche Hände werden die Laschen in unterschiedliche Richtungen voneinander weg bewegt. Da sie mit dem Rest der Tasche verbunden sind, folgen die Seitenflächen der Tasche der Handbewegung und die Taschenlippen werden an der oberen Taschenseite auseinander gespreizt. Die Tasche öffnet sich. Nun können Gegenstände in Ihr Inneres gelegt werden. Werden beide Taschenhenkel mit nur einer Hand gegriffen, bewegen sie sich in entgegengesetzter Richtung aufeinander zu. Die Öffnung der Tasche schließt sich. Ihr Inhalt ist geschützt.

Darüber hinaus verleihen die Henkelschlaufen der Tasche ein inhärentes „mobiles Moment. Der Inhalt der Tasche ist immer mobil. Er kann, indem die Tasche mit der Hand gegriffen wird, von A nach B geschafft werden.

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[dynamic curves] Die quadratische Grundform der Jutetasche, sowie die Form der Henkelschlaufen sind jedoch alles andere als perfekt. Vielmehr folgen die kleinen Unregelmäßigkeiten der äußeren Taschenkanten, der Nähte und Fugen einem lebendigen Ideal.

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[Urwüchsigkeit] Die Tatsache, dass es sich bei der Taschengrundform eben nicht um ein 100 prozentiges Quadrat handelt und die Nähte und Materialfugen nicht schnur gerade verlaufen, verkörpert eine bewegte, sich schlingernde Urwüchsigkeit. Dies ist insofern von Bedeutung, als dass sich die Jutetasche – wie im Folgenden noch erläutert werden wird – zu einem Symbol für ein naturgerechtes und umweltadäquates Leben in der Moderne entwickelte; bzw. zum Symbol für einen Lebensentwurf in Harmonie zur Natur und all ihren Unzulänglichkeiten.

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[Surfaces] Allerdings tragen insbesondere die Außenkanten noch weitere Qualitäten in sich: Die zusammengenähten und umgestülpten Kanten der zwei quadratischen Grundform sind nämlich auf eine Art und Weise verarbeitet, die der Tasche eine enorme Oberflächenspannung verleiht. An den Außenkanten folgen die Flächen, bevor sie in der Fuge zusammenlaufen, einer dynamischen Kurve. Fast so als würde man ein dünnes Metallstück an den Enden zusammen biegen. Hier entsteht der Eindruck spannungsgeladener Vitalität, Kraft und Stabilität in urwüchsiger Harmonie. Dabei handelt es sich um visuelle Eigenschaften die dem bewahrenden und schützenden Charakter des Gefäßes Jutetasche entgegenkommen und ihn unterstreichen. Auch die Silhouette der quadratischen Grundform folgt spannungsgeladenen Kurven, durch die eine kompakte Dynamik und Stabilität zum Ausdruck kommt.

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[Softness] Gleichzeitig tragen die sich umschlagenden Flächen und gespannten Kurven etwas Weiches und Kissenhaften nach Außen. Alles in allem strahlt die Grundform also, zum einen eine naturwüchsige Kraft, Symetrie, Ballance und Stabilität aus, durch die ein Schutzraum nach Außen abgegrenzt wird. Zum anderen umreißt die gleichmäßige Weichheit der Kurven und Flächen – dem Bauch einer Schwangeren oder einem Vogelnest gleichend – einen bewahrenden Raum der Geborgenheit im Inneren.

Material

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Jute ist eine lange, weiche und glänzende Bastfaser aus den Stängeln der Corchorus-Pflanzen. Die Corchorus-Pflanzen gedeihen am besten in Schwemmland und stehendem Wasser und benötigen weder Dünger noch Pestizide. Ihr Anbau konzentriert sich vor allem auf Bangladesch und Nordindien.

Bei der Juteproduktion werden die Pflanzen zunächst 20 Tage lang geröstet. Nach dem Rösten werden die Fasern von Hand (meistens von Frauen und Kindern) ausgelöst, in fließendem Wasser gewaschen und getrocknet. Vor dem Spinnen werden die Fasern in der Regel mit einem mineralölhaltigen Öl behandelt um die Verarbeitung zu erleichtern. Als Naturfasern sind Jutefasern vollständig biologisch abbaubar. Sie besitzen einen goldenen und seidigen Glanz und sind durch ein hohes Wasseraufnahmevermögen und eine geringe Reißfestigkeit gekennzeichnet. Jutefasern haben eine hohe Dehnfestigkeit bei niedriger Dehnbarkeit. Sie lassen sich gut färben, sind jedoch sehr fäulnisanfällig und riechen streng.

Jutefasern werden u. a. für Verpackungsmaterialien (beispielsweise Säcke), grobe Garne und Teppiche verwendet. Jute gehört zu den „nachwachsenden Rohstoffen“ und ist mengenmäßig nach der Baumwolle die wichtigste Naturfaser.

Die Nutzung von Jute begann in Asien zunächst als Kochgemüse und als Faserquelle für den Eigenbedarf. Erst im 19. Jhd. begann in der schottischen Stadt Dundee, die maschinelle Verarbeitung der Faser. Erst hiermit erlangte Jute als Faserlieferant weltweite wirtschaftliche Bedeutung.

Diese Untersuchung setzt sich jedoch in erster Linie mit dem Umstand auseinander, dass Jutetaschen Ende der 1970er zum Symbol für die bewusste Entscheidung von Konsumenten gegen die Wegwerfgesellschaft und für soziale und ökologische Verantwortung avancierten. Die Betrachtungen ihrer Materialeigenschaften vollziehen sich hier vor allem vor diesem Hintergrund.

Die Umdeutung von Jutefasern, durch die deutsche Alternativ- und Umweltbewegung, hin zum Symbol für umweltgerechtes Handeln und Denken ist, meiner Meinung nach, nur auf Grundlage ihrer spezifischen Materialeigenschaften und Haptik sowie deren kulturgeschichtlicher Bedeutung und Symbolik erklärbar und nachzuvollziehen. Jutetaschen atmen, wie im Folgenden noch dargelegt werden wid, durch jede einzelne Faser ihres Gewebes Formen von Naturbezogenheit und naturadäquaten Prozessen.

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[Verpackungsmaterial] Bei der Jutetasche sind die Fasern zu einem dichten, groben und widerstandsfähigem, dabei jedoch atmungsaktiven Gewebe verarbeitet. Die Luftdurchlässigkeit des Materials erzeugt ein Innenraumklima in dem sich Naturprodukte sehr gut halten. Die Assoziationen mit Kaffee-, Kartoffel- und Sandsäcken drängen sich, vor diesem Hintergrund, nicht von ungefähr auf. Schließlich handelt es sich bei Jute um ein äußerst strapazierfähig Material, das seit je her für die Verpackung von Landwirdschaftlichen Erzeugnissen aller Art verwendet wurde.

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[Materialeigenschaften] Die Semantische Nähe von Jute zu natürlichen Prozessen und Naturerzeugnissen beschränkt sich jedoch nicht nur auf ihren historischen Hintergrund als Verpackungsmaterial. Denn auch die inhärenten Materialeigenschaften und Haptik der Jutetasche rufen vielfältige Naturbezüge hervor. Jutetaschen sind aus groben, unregelmäßigen und dichten Naturtextilfasern gewebt.

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[Materialassoziationen] In den Fasern selbst kommt eine ungebändigte, rohe, Naturwüchsigkeit zum Ausdruck, bei der sich Vergleiche mit der Rinde eines Baumes, der Struktur von Blättern oder Holz, auf dem Boden verstreutes Laub, Stroh, Sand oder Korbgeflechte aufdrängen.

Das Spröde und Ungeschliffene des Materials suggeriert eine Form der vorsätzlichen Naturbelassenheit. Beim Betrachten und Berühren des Textils wird der manuelle Herstellungsprozess – das Herauslösen der Fasern von Hand, das Trocknen und Spinnen – erlebbar. Im diesem Herstellungsprozess kommen ganz andere, ursprünglichere und naturadäquate Verarbeitungsschritte zum Tragen als bei der industriellen Fertigung moderner Hochglanzoberflächen.

Dementsprechend ruft auch die gelblich, seidig, schimmernde Farbe der Jutefasern romantische Bilder ursprünglicher Naturbelassenheit hervor. Nicht von Ungefähr wird Jute auch als „goldene Faser“ bezeichnet. Ihr transluzenter Schimmer erinnert an die Tiefe natürlicher Membranen, An den Glanz menschlicher Haut, an die stumpfe Weichheit trüben Honigs, an die gelbliche Tiefe von Bienenwaben sowie an die Ursprünglichkeit und den natürlichen Glanz von Flachsfasern.

Gleichzeitig offenbart sich im goldenen und seidigen Glanz der Jute eine bezeichnende Dialektik: Zum Einen, das Raue und Unzugängliche. Der spröde Charme des Ursprünglichen. Ein Symbol dafür, den Elementen – dem Dreck, dem Schlamm und der feuchten Kälte – ausgesetzt zu sein. Ein Symbol für den Kampf und die Anstrengungen der Natur unsere Lebensgrundlagen abzutrotzen sowie für all die damit verbundenen Unzulänglichkeiten. Zum anderen das Weiche und zart Schimmernde, eine geheimnisvolle Tiefe, die schlichte Makellosigkeit und Reinheit des Unberührten, die selbstverständliche Schönheit des Immer-schon-da-gewesenen. Hier kommt ein Gefühl natürlicher Ordnung zum Ausdruck, eine Ahnung von Harmonie, Einfachheit und Glück sowie dem Selbstverständnis und der Erfüllung, die ein vermeintlich naturgerechter Lebensentwurf mit sich bringt

Jute ist also, von seinen Materialeigenschaften her, beileibe kein einfaches, gefälliges oder leicht zugängliches Material. Es kostet Überwindung den Reizen der Jute erliegen. In ihr bündeln sich Bilder von den Mühen und Anstrengungen eines ländlichen, arbeitsintensiven und bescheidenen Lebens. Ein Leben das durch eine Vielzahl von Kompromissen, in Hinsicht auf persönlichen Komfort und Luxus sowie von großen Körperlichen Anstrengungen gekennzeichnet scheint. Ein Leben das sich jedoch dabei in selbstverständlicher und sinngebender Harmonie zur Natur zu vollziehen scheint.

In diesen Assoziationswelten verdichten auch sich die Hoffnungen und Ägnste der deutschen Alternativ- und Ökologiebewegung, die sowohl in radikalen Naturromantisierungen als auch in Visionen eines naturadäquaten, durch Verzicht geprägten, Lebens ihren Ausdruck fanden und finden.

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[Hessian Cloth]

Im englischen werden Jute Fasern auch als Hessian cloth bezeichnet, in Anlehnung an Uniformteile Hessischer Soldaten im 19.Jahrhundert. Jute ist allerdings viel zu grob, als dass es als Kleidungsmaterial in Frage käme. Seine Rauheit würde mit großer Wahrscheinlichkeit unangenehme Hautirritationen auslösen.

Bezeichnenderweise kamen juteartige Materialien jedoch bei religiösen Bußpraktiken zum Einsatz. Hierbei wurden Textilen aus Pferde- und Ziegenhaaren oder eben aus Bastfasern zu härenen Bußgewändern verarbeitet. Diese grobe, auf der Haut stark scheuernde Kleidung wird von Gläubigen als Zeichen der Demut und Bußgesinnung getragen. Die Selbstkasteiung erscheint dabei, zum einen, als eine Form der (körperlichen) Askese, die zur Beschränkung oder Abtötung der Triebhaftigkeit und Sinnlichkeit(„Abtötung des Fleisches“) auf sich genommen wird. Mit dem Ziel, innerlich frei zu werden für Höheres. Gleichzeitig ist Kasteiung jedoch auch Ausdruck von Buße und Sühne. Hier geht es um das Zufügen von Schmerzen und Leid als Bußpraktik. Speziell im Christentum erfolgt die Kasteieung auch im Sinne eines körperlichen Mit- oder Nachvollzugs des Leidens Christi. Kasteiungspraktiken im Sinne der Askese finden sich jedoch in fast allen Kulturen.

Steigen wir nun in die tieferen Sedimente der deutschen Umwelt/Alternativbewegung sowie der dazugehörenden Argumentationsmotive und Assoziationslogik, kommen eine Reihe bemerkenswerter Parallelen zum Vorschein: Müssen wir nicht alle kollektiv Buße tun für den Moderneschock den die Menschheit herbeigeführt hat sowie für den andauernden Raubbau und Plünderung unserer natürlichen Ressourcen und Lebensgrundlagen? Führt der weg zu einem heilem, umweltadäquaten und erfülltem Dasein in Harmonie und Balance zur Natur nicht über den steinigen, beschwerlichen Pfad der Askese, des Verzichtes der Schmerzen und des Leids?

Versucht man das Zeichenuniversum der frühen Ökologiebewegung jedoch aus Kants Kategorischem Imperativ, als umweltadäquates Naturgestz, abzuleiten, führt das Askesemotiv allerdings geradewegs ins Leere. Denn Kant wendet sich gegen jedwede Mönchsasketik, da diese den Frohsinn, der die Tugend begleite, nicht bewirken könne, und nicht ohne geheimen Hass gegen die Tugendlehre geschehe. Man solle, nach Kant, jedoch fröhlichen Gemüts seine Pflichten erfüllen, denn was man ohne Lust mache, das habe keinen inneren Wert.

Meiner Meinung nach lässt sich diese „Frohsinn-Tugend-Pflicht“ Dialektik anschaulich am Beispiel des Aufstiegs und Falls der Jutetasche als Symbol der deutschen Umweltbewegung beschreiben.

Die Jutetasche brachte in den 1980er Jahren naturromantische Motive und Ursprünglichkeitssehnsüchte zum Ausdruck, die als Antwort auf einen Moderneschock, seit dem 19 Jahrundert, zu deuten sind und zum Teil durchaus dogmatische Formen annahmen. In jungster Zeit erleben wir jedoch eine Rücknahme des romantischen Natur- und Ursprünglichkeitsdogmas, zu Gunsten eines eher Konsum- und Lebensstilorientierten Nachhaltigkeitsgedankens. Der Wandel von Jutebeuteln zu Guccitaschen scheint symptomatisch für diese Entwicklung.

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[Plastic] Der Bedeutungswandel von Jute, in den 1980er Jahren, hin zum universellen Symbol einer fortschritts- und konsumkritischen Ökologiebewegung, ist ohne die Plastiktüte als Symbol der Konsum- und Wegwerfgesellschaft nicht vorstellbar. Zuerst musste die Plastiktüte als Symbol konstruiert werden, bevor sich Jute als dessen Antithese herausbilden konnte.

Die Plastiktüte wurde 1953, als eine Art Fangnetz für die Warenjagt, erfunden. Sie ist zeitlich eng mit der Herausbildung moderner Konsumgesellschaften verknüpft und steht insbesondere auch mit den spezifisch deutschen „Freuden des Wirtschaftswunders“ in engster Verbindung. Durch die täglich millionenfach ausgeübten Konsumpraktiken, etablierte sie sich als unverwechselbares Kennzeichen der westlichen Wohlstandsgesellschaft.

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[Juterepublik] In den Siebzigern entzündeten sich dann jedoch die aufkeimenden gesellschaftlichen Konflikte (Stichwort: Studentenproteste & RAF) auch am leicht entflammbaren PVC. „Ein böser Geist schien in die Plastiktüte zu fahren, der nur mit der Jutetasche ausgetrieben werden konnte.

„Jute statt Plastik“ wurde zum Slogan einer ganzen Generation engagierter Christen, politischer Jugendlicher und Studenten. Der Spruch traf den Nerv der Zeit. Die Jutetasche wurde zum Symbol gegen die Wegwerf-Mentalität die die Plastiktüte fortan verkörperte„ ...und gegen den blinden Fortschritts-, Technologie und Wachstumsglauben der 50er Jahre sowie der Moderne und all ihrer Monstrositäten im Allgemeinen.

Die quadratische Einkaufstasche aus grobem Jutestoff, etwas muffig riechend, und mit dem Aufdruck »Jute statt Plastik« kam 1978 auf den Markt. Sie wurde durch die Firma GEPA vertrieben. Die GEPA ist ein Unternahmen das Produkte aus armen Ländern verkauft und dafür Sorge trägt, dass mehr Geld als gewöhnlich an die Hersteller zurückfließt . Diese “Fairtrade„ genannte Idee stammt aus den siebziger Jahren, und erfreut sich noch immer ungebrochener Beliebtheit – der faire Handel wächst wie nie zuvor.

Die Jutetasche selbst wurde (von Frauen) in Bangladesch genäht und kostete 1,50 Mark das Stück. Kirchliche Arbeitsgruppen verteilten sie, im Auftrag der GEPA, in deutschen Fußgängerzonen und Innenstädten. Dabei wurde keine Tasche verkauft, ohne auch Informationen – über die Näherinnen von Bangladesch und die in den siebziger Jahren bedrohlich nah scheinenden Grenzen des Wachstums (Stichwort Club of Rome)- mitzuliefern.

Die GEPA, drei Jahre zuvor von kirchlichen Organisationen gegründet, wurde von der großen Nachfrage überrascht. In den folgenden zehn Jahren verkaufte GEPA gut fünf Millionen Taschen. Die Jutetasche wurde zum Sinnbild der Alternativbewegung, die Grünen zogen mit ihr in den Bundestag ein. Auf dem groben Stoff verewigten die unterschiedlichsten Bewegungen ihre politischen Forderungen: Von „Jute statt Plastik“ über „Südafrika wird schwarz“, „Atomkraft - Nein Danke“, „Nicaragua libre“ bis zu „Frieden schaffen ohne Waffen“.

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[Stil vor Talent]

Allerdings blieb die Jutetasche ein Symbol der achtziger Jahre. Denn ihr Symbolwert hatte sich irgendwann überholt. In den Neunzigern stand die Jutetasche für eine vergangene Ära. Als Stilsünde wurde sie ausgiebig verspottet.

Ihr Gebrauchswert wurde letztendlich durch die leichtere Baumwolltasche ersetzt. Dies vollzog sich allerdings ohne jede ideologische Überzeichnung. Im Gegenteil: Mit dem Aufdruck Aldi oder Lidl ist der Baumwollbeutel eher ein Zeichen des sozialen Abstiegs. Seit kurzem wird er allerdings auch verstärkt von modebewussten urbanen Trendsettern getragen. Allerdings vor allem als ironisches Zitat bzw. Zeichen. Damit sich der Baumwollbeutel für diese Menschen als Modeaccessoire überhaupt qualifiziert, muß das ironische Moment allerdings, durch verschiedene kreative Aufdrucke, auch möglichst unmissverständlich zum Ausdruck gebracht werden...

[no picture] Letztendlich verkörpert die Jutetasche ein stark idealisiertes, romantisches und, in gewisser Weise auch naives, Naturbild sowie eine Haltung gegenüber der Moderne und des technischen Fortschritts, die sich, in dieser Form, als nicht mehrheitsfähig herausgestellt hat.

Ihre askese- und verzichtsorientierte Symbolik, im Sinne einer naturbezogenen Rückwärtsgewandtheit, ließ sich umso weniger aufrechterhalten, je mehr die damalige Protestbewegung in die Mitte der Gesellschaft zu rücken begann und sich das bundesdeutsche Wohlstandsversprechen – aller Grenzen des Wachstums zum Trotz – auch für diese Generation weitgehend erfüllte.

Im selben Maße, in dem sich das Jutetaschenklientel verbürgerlichte, verlor die ursprüngliche Symbolik der Jutetasche an Bedeutung. Denn die Ängste, Hoffnungen, und Sehnsüchte der Menschen wurden im Zuge dieser Entwicklung neu formuliert. Im Gegensatz zu Bioläden, beispielsweise, ist die Jutetasche dieser Entwicklung jedoch nicht gefolgt. Im Folgenden ein Beispiel aus einem Artikel der Wochenzeitung die Zeit:

„Sie hießen Schwarzbrot, Schrot und Korn oder Mutter Erde. Sie waren oft ein bisschen eng und dunkel, rochen nach feuchtem Lehm und Vergorenem - die Bioläden, die in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts in Deutschland aus dem Boden schossen. Wer hier seinen vegetarischen Tartex-Brotaufstrich erstand, bekam eine ordentliche Portion Gesinnung mit in die Jutetasche gepackt...

...Moderne Ökogeschäfte heißen Basic, Eat organic oder Vollcorner und haben wenig gemein mit ihren Vorgängern der Pionierzeit. In den schicken, geräumigen Biosupermärkten, die derzeit in größeren Städten ihre Pforten öffnen, gibt es Lifestyle statt Gesinnung, Genuss statt Askese.

Hier mäandert der IT-Manager mit seinem Einkaufswagen lässig durch die Regalzeilen aus poliertem Metall, grabbelt nach getrockneten Ökotomaten in biologisch produziertem Olivenöl, nach einer Flasche Bio-Bordeaux und einem Töpfchen mit garantiert ungespritztem Basilikum, packt alles in seinen Designerrucksack und schlürft vielleicht noch einen Cappuccino mit Kaffee aus fairem Handel im Biobistro. Eine ganz neue Klientel tummelt sich in den durchgestylten Öko-Outlets: junge Familien, wohlhabende Singles, dynamische Rentner - darunter nicht wenige, denen man Interesse an ökologischer Lebensweise bislang wohl nicht nachgesagt hätte. Die Biobranche ist angekommen in der konsumgeneigten Spaßgesellschaft des 21. Jahrhunderts.“

...die Jutetasche jedoch, blieb im Zuge dieser Entwicklung auf der Strecke

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[Lohas] Es scheint als konstituiere sich, in den modernen Bioläden, eine neue grüne Mitte, welche die neubürgerlichen Eliten der Großstädte aufsaugt, die Beamten und Angestellten. Ökologisches Denken scheint sich schleichend über die hippen Altbauviertel bis in die Vororte der deutschen Mittelschicht auszubreiten. Die Protagonisten der Bewegung entwerfen dabei vor allem neue, pragmatisch orientierte Konsumansätze als Antwort auf moderne Beschleunigungserfahrungen sowie auf diffuse Wohlstands- und Abstiegsängste.

Was das Vorortbürgertum reizt, ist ein romantisch verklärtes Bild grüner Visionen aus den Anfangszeiten der Friedens- und Umweltbewegung“ ...jedoch ohne den erhobenen Zeigefinger der damaligen Verzichtsappele. Es ist die „Mystik eines entschleunigten Lebens jenseits von Wirtschafts-, Finanz- und Ökokrise.“ Eine Art „konservatives Regrounding“, dass seinen Reiz für all jene entfaltet, die sich dem liberalen Projekt entfremdet fühlen.

In früheren Zeiten war die Debatte vor allem politikorientiert, gesellschaftskritisch und umweltfixiert. Die neue grüne Mitte jedoch ist global, konsum- und lebensstilorientiert und versucht soziale, ökonomische wie ökologische Belange zu verbinden. Gleichzeitig trägt sie eine starke konservative Konnotation, im Sinne einer bürgerlichen Entschleunigungs- und Gerechtigkeitsehnsucht, und geriert sich damit in weitaus höheren Maß mehrheitskompatibel. In ihrem Dunstkreis ist ein buntes Konglomerat von Menschen versammelt: Die Bandbreite reicht von überzeugten Umweltaktivisten alter Schule, über die nachwachsende Post-Krisen Generation bis hin zu verunsicherten, sich nach Ruhe sehnenden, Mittelschichtlern sowie den vielen, am grün-ökologischen Zeitgeistchic partizipierenden LOHAS (lifestyle of health and sustainability, gesunder und nachhaltiger Lebensstil).

Die Jutetasche als kritisches Symbol spielt in diesen Kreisen keine tragende Rolle mehr. Der tiefere Grund hierfür liegt, meiner Meinung nach, darin begründet, dass der sich der Ökologiegedanke, durch eine Neukonfiguration seiner ursprünglichen Motive, in zwei Richtungen weiterentwickelt hat, die durch die Jutetassche nicht mehr adäquat zum Ausdruck gebracht werden konnten: Bei den beiden unterschiedlichen Richtungen handelt es sich zum Einen um eine Art lebensstil- bzw. konsumorientierten Ökohedonismus und zum Anderen um einen sozial und nachhaltig ausgerichteten, konkreten Handlungspragmatismus.

Der konsumorientierte Hedonismus ist eng mit dem Fairtrade-Gedanken der GEPA verbunden, der, ausgehend vom Jutebeutel, sich zu einer globalen Bewegung gemausert hat. Die Symbolik dieses Stranges ersetzt die asketischen Verzichtsappele der ursprünglichen Umweltewegung durch einen lebendigen, lebensstilorientieren Materialismus, unter dem Gebot ethischen Konsumierens. Es handelt sich um eine Art kapitalistische Inszenierung des Helfens. Ethische orientierte Konsumpraktiken sind zum festen Bestandteil des westlichen Lebensstils geworden. Beispielsweise wird bei Starbucks verkündet:

«Wenn Sie bei uns einen Cappuccino kaufen, ist er teurer, weil Sie nicht nur den Cappuccino kaufen, sondern auch die Ethik, denn ein Teil des Gewinns geht an…„

Der Philosoph Slavoj Žižek entgegnet hierauf sinngemäß:

„Schön, dass wir nicht mehr gegen Konsum sein müssen. Konsum selbst wird zum Kampf, für Ökologie, Antirassismus, was auch immer. Diese Verlogenheit hasse ich… Es ist eine Sache zu sagen: «Lasst uns hungernden Kindern helfen.» Etwas ganz anderes aber ist es zu sagen: «Ist es nicht wunderbar, wie gut man sich fühlt, wenn man hungernden Kindern hilft?» Und das hasse ich. Diese Selbstgerechtigkeit.“

Žižek bezeichnet die moderne Form des Konsums mit Charity- bzw. Fairtrade-Charakter als Ideologie der Depolitisierung, da Konsumenten durch ihren Konsum ihre eigene politische Verantwortung auf Unternehmen übertragen, im Vertrauen darauf, es würde schon etwas passieren. (Siehe hierzu auch [First as Tragedy, Then as Farce](http://www.youtube.com/watch?v=hpAMbpQ8J7g “First as Tragedy, Then as Farce„))

Auch in Hinblick auf die Weiterentwicklung von Kants Kategorischen Imperativ hin zu einem umweltadäquaten Naturgesetz, scheint diese Entwicklung genauso wenig zielführend wie die dogmatisch-bußfertigen Askeseappelle der frühen Umweltbewegung. Nichtsdestodennochtrotz erfreuen sich die Konsumpraktiken mit Fairtrade-Charakter ungebrochner Popularität.

[Salvierende Formeln?] Dabei lässt sich sogar ein – wenn auch sehr weitgefasster- Bogen schlagen von den religiös geprägten Sühne- und Bußpraktiken hin zur Ideologie des ethischen Konsums:

Bemerkenswerter Weise hat Carl Amery, in Bezug auf die Umweltkrisen der 1960er und 70er Jahre, bereits in seinem Buch „Das Ende der Vorsehung. Die gnadenlosen Folgen des Christentums“ von 1972. folgende These vertreten:

„Das jüdisch-christliche Weltverständnis und damit das Christentum allgemein sei hauptverantwortlich für die Zerstörung der Natur. Ausschlaggebend dafür ist nach Amery zum ersten der bedingungslose Anthropozentrismus dieser Tradition, der durch die Gottebenbildlichkeit manifestiert wird. Der Mensch steht unendlich viel höher als die anderen Geschöpfe, er ist das Ziel der Schöpfung. Die Sonderstellung des Menschen wird im göttlichen Herrschaftsauftrag, dem dominium terrae (Gen 1,26–28), legitimiert. Zudem wird in jüdisch-christlicher Tradition die Natur von ihrem Schöpfergott getrennt, also entsakralisiert; das Numinose wird ihr genommen. Der Mensch muss keine Ehrfurcht mehr vor ihr haben. Diese Grundlegungen überstanden nach Amery die Säkularisierung und gingen in atheistische und kommunistische Überzeugungen ein…“ Zitat: Susanne Fleischer auf http://www.etf.cuni.cz/~comenius/Nemecky/sbornik/plenum.html
abgerufen am 23. Feb. 2011

Amery selbst hat hierzu, in seiner Rolle als Vordenker der politischen Ökologie, im Buch „Klimawechsel. Von der fossilen zur solaren Kultur.“ folgendes festgehalten:

„… Die schizoide Politik… möchte ich religionsgeschichtlich erklären: mit der salvierenden Formel. Die Religionen leben davon, nicht nur das Christentum, alle… …Genau diese salvierende Formelsprache wenden wir jetzt in der Ökologie laufend an. Getrennte Müllcontainer, Duale Systeme, Ökomüslisemmeln, das Biotop vor dem Kernkraftwerk, möglichst viele „way-of-life“- Begriffe werden mit dem Präfix „öko-“ versehen. Das läuft auf das Gleiche hinaus wie die Ablassbriefe im Mittelalter. Du hast zwar gehurt und betrogen, Bruder, hast vielleicht auch jemanden umgelegt, aber: Es gibt ja die salvierende Formel. Die Kirche hat diesen Thesaurus zur Verfügung gestellt.„

Hermann Scheer antwortet darauf im selbigen Buch:

“Für eine solche salvierende Formel halte ich auch die Fixierung auf die Energieeffizienztheorie, die, energiesoziologisch unrealistisch, doppelten Wohlstand bei halbierten Naturverbrauch verspricht, was übersetzt heißt, allen wohler, Natur und Mensch, und niemandem weh, Strukturwandel ohne Konflikt. Eine salvierende Formel ist auch wenn die solare Weltwirtschaft als bloß idealistisches Ziel hingestellt und empfohlen wird, doch ganz pragmatisch erst einmal mit dem Übergang zum Erdgas zu beginnen. …manchen gilt Erdgas sogar als ökologischer Renner. …Diejenigen die so argumentieren, schieben die Tatsache einfach beiseite, dass dieses Erdgas bei Förderung und Transport ebenfalls eine Klimabombe allerersten Ranges ist. Und noch eine weitere Formel dieser Art, die für die Umweltdebatte typisch ist, kann man wieder in dem jüngst erschienenen Buch des amerikanischen Psychotherapeuten Thom Hartmann mit dem Titel „Unser abgebrannter Planet“ nachlesen: die Formel, dass sich erst das Bewusstsein ändern müsse, bevor sich die Strukturen ändern könnten. Obwohl Hartmann alle Gefahren der fossilen Energien deutlich erkennt, schreibt er: „Unsere Energiequellen sind nicht so wichtig wie unser Weltbild.“ Aber das Weltbild ändert sich nie abstrakt, nie ohne praktische Basis. Beides Bedingt sich wechselseitig.„

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[Garten] Demgegenüber erscheint die zweite Richtung des konstruktiven Pragmatismus vielversprechender: Hierbei gingen Teile der ursprünglichen Ökologiebewegung – vor allem auf dem Feld der erneuerbaren Energien – mehr und mehr vom bloßen Protest zur eigenständigen Umgestaltung der gesellschaftlichen Verhältnisse über. Eine pragmatisch gewordene Umweltszene bildete das Gravitationszentrum einer neuen „Kultur“ sozialökologischer Projekte, in denen sich „Erfindungen“ wie z.B. Umweltwerkstätten, Car-Sharing oder Projekte und Initiativen im Bereich regenerativer Energien verbreiteten.

Aufgrund der anschaulichen Praxis und ihres exemplarischen Charakter blieb die soziale Reichweite solcher Projekte, in der Regel nicht nur auf den inneren Zirkel der Ökologiebewegung beschränkt. Dabei stehen die Praktiker des konstruktiven Ansatzes nun allerdings vor ganz neuartigen Problemstellungen: Denn sofern sie sich nicht nur auf eher symbolische Aktivitäten beschränken wollen, müssen sie dafür sorgen, dass eine auch quantitativ relevante Verbreitung nachhaltiger Praktiken und Lebensentwürfe in einem überschaubaren Zeitraum und nicht erst in utopischer Ferne bewerkstelligt werden kann. Ein Anspruch dem der konstruktiv pragmatische Ansatz, meiner Meinung nach, in nur ganz seltenen Fällen wirklich gerecht wird.

Unabhängig davon zeichnet sich die pragmatische Wende – insbesondere im Spannungsfeld erneuerbarer Energien – durch ein entspanntes Verhältnis zu neuen Technologien, im Besonderen, und der Moderne, im Allgemeinen, aus. Im Unterschied zur ursprünglichen Ökologiebewegung wird hier auf die üblichen Naturromantisierungen und ideologischen Überhöhungen verzichtet. Stattdessen üben sich die Pragmatiker an konkreten Lösungsanätzen, oft mit greifbarem, lokalem Nutzen. Statt die ganze Welt auf einmal zu retten werden die Kräfte darauf konzentriert, ihre unmittelbare Umwelt zum positiven hin zu transformieren.

Exemplarisch für die modernekompatiblen Naturbilder der pragmatischen Wende steht der Berliner Prinzessinengarten am Moritzplatz. Hier wurde eine 6000 qm große Brachfläche gemietet und in eine ökologische und soziale urbane Landwirtschaft verwandelt. Der so entstandene Garten produziert zum Einen lokal Lebensmittel. Zum anderen ist er ein Ort urbanen Lebens, an dem Menschen gemeinsam arbeiten, lernen und entspannen. Das idealisierte, sehnsuchtsgetränkte Naturbild der Jutetasche wirkt, gegenüber der symbiotischen Wechselbeziehung des Prinzessinengartens mit dem urbanen Raum, heute ähnlich anachronistisch wie John Constables Landschaftsbilder aus dem 19.Jahrhundert.

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[Postcards from a green Future] Abschließend scheint es, als nähern sich die Menschen einem tatsächlich nachhaltigen und tragenden umweltadäquaten Lebensentwurf in erster Linie durch Trail-und-Error- mäßiges Ausprobieren, Verwerfen und neu Ausprobieren. In den vergangenen 40 Jahre kam es dabei zu starken Pendelausschlägen zwischen Askese und Luxus, zwischen romantisch überhöhten, utopischen Naturidealen und pragmatischen lokalen Projekten, mit jeweils ihren eigenen spezifischen Unzulänglichkeiten. Mit Blick auf die Zukunft ergeben sich neuartige Lösungsräume voraussichtlich auf einer Art mittleren Pfad. Wie sich dieser Pfad jedoch ganz konkret ausdifferenzieren könnte, bleibt weiterhin offen...

Diskusion.

Diskusion.

Quellen:

  • http://philippe-wampfler.com/2010/12/12/die-obszonitat-des-helfens-warum-%C2%BBjeder-rappen-zahlt%C2%AB-zum-kotzen-ist/
  • http://www.fr-online.de/kultur/debatte/gottesdienst-linker-allgemeinplaetze/-/1473340/4445198/-/index.html
  • http://festessen.blogsport.eu/2011/02/07/zizek-zu-cultural-capitalism-und-fair-trade-products/
  • http://mdujakovic.wordpress.com/2010/12/19/slavoj-zizek-uber-konsum-und-charity/
  • http://denkanstoesse.de/Gesellschaft/35-Zeichenlehre%20der%20Gefahr
  • http://de.wikipedia.org/wiki/Atomsemiotik
  • http://www.deutsches-museum.de/information/vortraege/kolloquien/kolloquien-0910/
  • http://www.welt.de/lifestyle/article1734965/So_war_das_mit_der_Jutetasche.html
  • http://www.zeit.de/politik/2010-01/usa-wirtschaftslage
  • http://www.zeit.de/2006/24/Selbst-schuld-Oekologie_xml
  • http://www.zeit.de/2008/20/II-Wirtschaft_-Verbrauchermacht
  • http://www.zeit.de/politik/ausland/2010-09/gruene-bilanz-bundestagswahl
  • http://www.zeit.de/2007/15/Plastiktuete
  • http://www.zeit.de/2002/16/200216_z-biosupermarkt.xml
  • http://www.zeit.de/2006/24/Selbst-schuld-Jutetuete_xml
  • http://de.wikipedia.org/wiki/Jute
  • Designing Design, Kenya Hara (http://www.amazon.com/Designing-Design-Kenya-Hara/dp/303778105X/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1298491444&sr=8-1)
  • “Auf dem Weg zur Energiewende Die Entwicklung der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien in Deutschland”, Rüdiger Mautz, Andreas Byzio, Wolf Rosenbaum

slides

Ein Projekt von

Fachgruppe

Theorie

Art des Projekts

Studienarbeit im Masterstudium

Betreuung

foto: Prof. Dr. phil. Rainer Funke

Zugehöriger Workspace

Masterkurs Designtheorie

Entstehungszeitraum

Wintersemester 2010 / 2011

zusätzliches Material

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