In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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Dokumentation des Kurses »A – Grundlagen Produktionsprozess Druck und Farbmanagement« bei Christine Mangelsdorf (WiSe 20/21)
Das Thema des Kurses lautete „Umwelt und Umfeld“. Mein erstes Interesse lag diesbezüglich auf Dorf-Industrie-Systemen/-Synergien, wie sie zum Beispiel in Schwedt (Raffinerie) oder Jänschwalde (Kohlekraftwerk) zu finden sind. Um das Projekt etwas zu fokussieren und umsetzbarer zu machen, suchte ich mir eine der wohl relevantesten und interessantesten dieser Kombinationen: Eisenhüttenstadt. Dort entstand ab 1951 nicht nur Industrie bei einem Dorf, sondern mittels einer Plan- und sozialistischen Idealstadt auch eine Stadt zur Industrie. Anhand der Entwicklung der Stadt lässt sich gut der Verlauf verschiedener Architekturstile in der DDR verbildlichen.
Die Architektur, Stadtzusammensetzung und Umgebung wollte ich mit fotografischen und kartografischen Mitteln untersuchen.
Die Ergebnisse meiner Recherchen finden sich im ersten Kapitel des Buches, in welchem ich die Geschichte der Region behandele. Einige gute Quellen sind folgend aufgelistet:
Wikipedia: Stalinstadt, Eisenhüttenkombinat Ost, Eisenhüttenstadt
Leibniz IRS: Architekten und Stadtplaner in Eisenhüttenstadt
verschiedene Texte aus aufbau west aufbau ost (Hrsg. Rosmarie Beier)
Barbara Schulz und Axel Drieschner: Verdeckt vom Mythos der „ersten sozialistischen Stadt Deutschlands“ (Gedenkstättenforum)
Tessa Högele: In keiner anderen Stadt spürt man den Sozialismus so sehr wie in Eisenhüttenstadt
Format: 20×20cm
Fadenheftung mit Hardcover (Gewebe + Umschlag)
Papier: Papyrus Premium Inkjet Matte Paper 120g/m², gestrichen, BB
Schriften: Alegreya Sans, Chakra Petch
Vorwort
Kapitel 1: Geschichte
Fürstenberg
Schönfließ
Eisenhüttenkombinat Ost
Stalinstadt
Der sozialistische Mensch
Eisenhüttenstadt
Kapitel 2: Die 16 Grundsätze des Städtebaus
Kapitel 3: Stadtrundgang
Fürstenberg
Schönfließ
Diehlo
Oder-Spree-Kanal
EKO-Gelände
WK I
WK II
WK III
WK IV
WK V
WK VI
WK VII
Um die fotografische Basis des Projekts zu erstellen habe ich mich auf zwei Exkursionen zu Fuß begeben um die Stadtstruktur möglichst natürlich zu erkunden. Auf dieser Grundlage konnte ich bereits das Layout anfangen und ein Narrativ schaffen. Um Lücken zu füllen, bestimmte Bilder zu ersetzen und einige abgelegenere Orte zu ergänzen fand die dritte Exkursion mit dem Auto statt um insgesamt flexibler, weitläufiger und schneller zu sein.
Als Kamera nutzte ich meine Panasonic Lumix GH4 mit folgenden Objektiven: Leica DG Summilux 12mm/f1.4, Leica DG Nocticron 42,5mm/f1.2, Leica DG Summilux 25mm/f1.4, Lumix G Vario 45-200mm/f4-5,6
Bei der ersten und letzten Exkursion habe ich zusätzlich eine Nikon F80 zuerst mit einem AF Nikkor 28-70mm/f3,5-4,5 und dann mit einem AF Nikkor 50mm/f1.8 verwendet. Diese Bilder plante ich allerdings nicht in der Publikation zu nutzen.
Datum: 28.11.2020
Zeit: 6:22h
Strecke: 17,5km
Datum: 05.12.2020
Zeit: 5:48h
Strecke: 17km
Datum: 21.02.2021
Zeit: 5:33h
Strecke: 51km
Im Rahmen des Kurses galt es einen Hochdruck zu erstellen, sodass ich für das Cover einen Linolschnitt anfertigte. Dieser sollte die Stadtkarten im Inhalt des Buches aufgreifen. Die Farbkombination bedeutet Folgendes: Rot für den Sozialismus (erste sozialistische Planstadt der DDR), Blau für Wasser (Oder und Oder-Spree-Kanal) und Schwarz für Ungewissheit (Einwohnerzahl und Aussichten). Der abgebildete Stadtkern wird von oben durch die Kurve der Einwohnerzahl von 1953 bis 2019 begrenzt beziehungsweise verschlungen. Um etwas mehr farbliche Dynamik zu erzeugen ist dieser Bereich und der Teil des Kanals mit Blau grundiert und erst danach mit Schwarz überdruckt.
Die Cover-Gestaltung erfolgte mit Blender (da ich dort sowieso die Karten erstellte) und wurde mittels eines AxiDraw V3/A3 auf die Linolplatten geplottet.
Die Kapiteltrenner bilden den kartografischen Gegenpart zu der fotografischen Dokumentation. Sie sollen eine Übersicht sein und der Orientierung helfen. Es entsteht die Möglichkeit die Bilder einzuordnen, Relationen herzustellen und die Struktur zu verstehen, was bei einer Planstadt von besonderer Relevanz ist.
Der Stadtrundgang besteht aus getrennten Unterkapiteln, welche ebenfalls ihre eigenen Grafiken haben. Hier werden die im Folgenden behandelten Gebiete visuell hervorgehoben. Um einen Überflug anzudeuten und den Kontrast zu den obigen Kapiteltrennern zu erhöhen habe ich mich hier entschieden von der orthografischen Projektion wegzukommen und die Karten in einer 3D-Ansicht zu zeigen.
Beim Layout entschied ich mich für zwei Spalten (Zwischenschlag: 6mm), da mir das für ein Buch mit hauptsächlich Bildern als durchaus sinnvoll erschien und mir bei der Gestaltung der Doppelseiten genug Freiheit und gleichzeitig klare Konsistenz bot.
Am rechten Rand habe ich jeweils das aktuelle Kapitel vermerkt, sodass beim Durchblättern das Gesuchte möglichst schnell gefunden werden kann.
Der Bundsteg ist mit 6mm selbst für die Fadenheftung etwas knapp bemessen, jedoch größtenteils akzeptabel. Auch der Außensteg hätte mit 10mm durchaus ein wenig mehr verdient gehabt (siehe Produktion). Der Kopf- bzw. Fußsteg beträgt 10mm und 12,6mm.
Die Textschrift ist Alegreya Sans (12pt) mit den Schnitten Light Italic als Auszeichnung und Black (18pt) für die Überschriften. Als geometrischen Kontrast (->Planstadt) wählte ich Chakra Petch, welche unter anderem bei den Kapiteltrennern, Seitenzaheln, Kapitelüberschriften und auf dem Cover Anwendung fand.
Jeder Abschnitt des Stadtrundgangs weist die selbe Struktur auf. Die erste und letzte Doppelseite werden durch ein beidseitiges Foto ausgefüllt. Alles dazwischen ist frei gelayoutet. Bilder über eine Doppelseite finden jedoch bis auf zwei Ausnahmen sonst keine Verwendung. Diese Ausnahmen sind das Rathaus und der Hochofen.
Eine der wohl größten Herausforderung bei dem Projekt war das Drucken im Drucklabor der FH. Dies wollte ich machen, weil es nunmal im Sinne des Kurses war und sich der Fine Art Print für so ein Fotobuch perfekt anbietet. Ein großer Dank gilt diesbezüglich Lena Zagora.
Ich habe mit dem Epson SureColor SC-P5000 gedruckt. Leider gab es nur zwei Druckprofile zum Ausprobieren, die allerdings einen so minimalen Unterschied gemacht haben, dass ich es mir nach 10 Minuten draufstarren auch eingebildet haben könnte. Was aber bei meinem Testdruck sehr deutlich wurde, war der Grünstich, welcher natürlich besonders in den Schwarz-Weiß-Bildern des Geschichts-Kapitels sehr unangenehm auffällt. Wir hatten ebenfalls mit dem nebestehenden Drucker getestet, welcher diese Problem nicht hatte, aber dafür eine Farbe nur noch in geringen Maßen vorhanden war und somit nicht klar war, ob es für das Projekt reichen würde.
Für den Drucktest habe ich folgende Bildausschnitte gewählt: ca. 5% schwarz mit Struktur, mittelgrau, ca. 5% weiß mit Struktur, mind. ein Farbmotiv (ggf. mit einer wichtigen Farbe) und ein SW-Bild.
Das nächste Problem ergab sich dadurch, dass der Drucker ständig Blätter doppelt und dreifach einzog, selbst nach entlüften des Stapels und antistatischer Behandlung. Ich druckte zuerst alle Vorderseiten und danach alle Rückseiten. Dadurch nahm ich an, dass der Doppeleinzug bei den Vorderseiten ja nicht so schlimm sei. Jedoch stellte sich beim Drucken der Rückseiten heraus, dass dadurch die Vorderseiten leicht verrutschte und somit die Passung nicht mehr stimmte. Das ist natürlich in der Heftung sichtbar.
Der Mehrfacheinzug wurde durch eine zu geringe Grammatur des Papieres begünstigt. Ein weiteres Problem dessen ist, das sich das Papier bei einem derartigen Farbauftrag gewellt hat. Dies ist nach langem trocknen zum Glück nicht mehr ganz so auffällig oder komplett verschwunden. Die flächigen Farben besonders in den Kapiteltrennern sind auch durchaus gut geworden.
Diese geringe Grammatur hatte ich auf Grund von ursprünglichen Falschinformationen bezüglich der Möglichkeiten des Druckers gewählt. Das Papier war dazu auch schon gekauft und die FH hat kein beidseitig beschichtetes Papier in Breitbahn, auf das ich hätte wechseln können.
Insgesamt habe ich zwei Tage im Drucklabor verbracht und auf Grund der möglichen Termine eine Woche verloren. Was feststeht ist, dass ich keine Projekte dieser Art mehr an der FH drucken werde. Dazu ist mir meine Zeit doch zu viel wert. Es hat mich definitiv überrascht, wie unzuverlässig, ungenau und teilweise einfach schlichtweg funktionsuntüchtig eigentlich professionelle Geräte (und Software!) sein können. Naja, möglicherweise eine gewollte Realitätssimulation…
Mit der Bindung des Buches bin ich insgesamt überaus zufrieden, auch wenn nicht alles gut ging. Es war das zweite Buch, was ich jemals gebunden habe und diesmal zu Hause und lediglich mit dem Internet als Hilfe.
Beim Endbeschnitt habe ich leider nicht daran gedacht statt meines Endformats von 20cm eher 1-2mm mehr anzugeben (dafür hat man ja die Beschnittzugabe), sodass die Kapitelüberschriften rechts teilweise doch sehr knapp am Rand hängen (aber zum Glück nie angeschnitten sind). Ich hätte natürlich auch schon im Layout daran denken können dem etwas mehr Platz einzuräumen.
Das Hardcover musste ich ein zweites Mal bauen, da ich mich beim ersten etwas in den Bemessungen vertan hatte. Das grade Einkleben des Buchblocks in das Hardcover ist mir schlussendlich auch nicht ganz so geglückt. Der Klassiker des Buchbindens, aber dafür braucht man einfach Erfahrung. Zum Glück wird das durch den Umschlag etwas versteckt.
Beim Umschlag bin ich absichtlich von der vorher angefertigten Reproduktion mit Proof abgewichen, da ich das Blau und damit den obigen „Haupttitel“ etwas mehr hervorheben wollte, weil der sonst etwas untergegangen wäre. Das Schwarz habe ich ebenfalls nochmal weiter abgedunkelt, das Rot hingegen hätte final noch einen Tick mehr Sättigung vertragen. Insgesamt wirken die Farben auf dem Glossy-Papier aber wirklich toll.
Es gibt zwei grundlegende Methoden Farben zu mischen:
Bei der additiven Mischung addieren sich die einzelnen Farben zu weiß auf. Schwarz ist die Abwesenheit von Farbe. Dies entspricht dem Verhalten von Licht, weshalb man auch von Lichtfarben spricht. Hierzu gehört RGB.
Das Gegenmodell sind die Stofffarben, die durch subtraktive Mischung entstehen. Mit mehr Farben wird sich dem schwarz angenähert. Das weiß entspricht dem Trägermedium (Papierfarbe). Hierzu gehört CMYK.
Es existiert ebenfalls eine Kombination: die autotypische Farbmischung. Da sich die Farbe beim Drucken auf dem Medium nicht richtig mischen lässt wird sie in sich mehr oder weniger überschneidenden, lasierenden Farbpunkten mit unterschiedlichen Größen aufgetragen. Durch die Überlagerung mischen sie sich subtraktiv und durch den Einfluss des Lichts, welches letztendlich zur Wahrnehmung der Farbe als Ganzes im Auge führt mischen sie sich additiv.
Beide Begriffe werden mehr oder weniger synonym verwendet.
Das Farbsystem bezeichnet die Systematik, welche zu der Anordnung von Farben führt. Diese kann mathematischer Natur und dementsprechend kontinuierlich sein oder eine diskrete Ansammlung, wie sie bei Farbkatalogen zu finden ist.
Das Farbmodell ist der durch die Systematik entstandene Farbraum. Dies beinhaltet auch die Art und Weise der Darstellung von Farborten. So kann RGB auch als HSV oder HSB repräsentiert werden. Es werden immer mindestens drei Koordinaten benötigt um einen Farbort im Farbmodell oder -raum zu beschreiben.
Das L*a*b*-Farbsystem wird beispielsweise durch den Helligkeitswert L*, welcher senkrecht auf den zwei Farbebenen a* (Grün bis Rot) und b* (Blau bis Gelb) steht beschrieben.
Der Farbraum beschreibt alle von einer Methode (Bildschirm, Drucker, Scanner etc.) darstellbaren Farben. Dieser Farbraum steht in Relation zum angestrebten Farbmodell jener Methode und bezieht sich auf das real Umsetzbare. Der Farbraum als Körper (Gamut) ist anteilig oder vollständig im Farbmodell enthalten.
Die Farbräume unterschiedlicher Farbsysteme sind ebenfalls ineinander enthalten. So liegt besipielsweise sRGB in AdobeRGB und AdobeRGB in WideGamut. Alle Farbsysteme werden in Relation zum CIE L*a*b*-System beschrieben, welches die menschliche Wahrnehmung abbilden soll.
Dies bedeutet das bestimmte Farborte eines größeren Farbraums in einem kleineren nicht abgebildet werden können. Dieser Fall Bedarf einer verlustbehafteten Konvertierung.
CMYK ist im Vergleich zu RGB noch etwas begrenzter. Deshalb kann beim Druck durch Verwendung von Volltonfarben oder veredeltem Papier der Farbraum erweitert werden.
Farbkataloge oder -bibliotheken sind diskrete Farbsysteme. Diese werden als Volltonfarben (im Gegensatz zu Prozessfarben, die durch Mischung entstehen) eingesetzt und fungieren als Farbraumerweiterung. Die verbreitesten dieser Systeme sind HKS, Pantone und RAL.
Farbprofile beschreiben den Gamut eines individuellen Farbeingabegeräts (Scanner, Kamera) oder Farbausgabegeräts (Bildschirme, Drucker). Sie werden mit Hilfe von Spektralfotometern oder Farbfeldern eingemessen. Um einen Softproof durchzuführen werden ebenfalls ICC-Profile verwendet. Sie dienen der Simulation des Ausgabemediums und können sich besipielsweise auf die Art oder das konkrete Papier beziehen. Beim Softproof kann zur Farbraumsimulation mittels des Profils ebenfalls die Papierfarbe (also der Weißpunkt) simuliert werden. Auch wenn die Farben umgewandelt wurden bleiben die Mischungsarten zwischen der Softproof-Anzeige und dem letztendlichen Druck unterschiedlich und damit ein Proof (farbverbindlicher Digitaldruck) weiterhin notwendig. Der Softproof muss in der jeweiligen Software eingestellt werden. Alle gängigen Layout- und Bildbearbeitungsprogramme haben diese Möglichkeit.
Die Farbtemperatur gibt die Lichtfarbe zwischen Rot und Blau an und wird in Kelvin gemessen. Eine hohe Temperatur (9000K) wirkt dabei bläulicher und eine niedrige (3000K) gelb- oder rötlicher. In der Bearbeitung und Reproduktion sind die Werte für Tageslicht besonders relevant. In der Druckproduktion sind 5000K die bevorzugte Farbtemperatur. Dies bedeutet, dass das Farbeingabe- und ausgabegeräte auf diesen Wert kalibriert sein sollten. Zusätzlich gilt es möglichst das Umgebungslicht dem anzupassen (mit einer Helligkeit auf mittelgrau) und zu reproduzierende Objekte dementsprechend zu beleuchten.
Zu unterscheiden ist die reine Farbtemperatur zum Normlicht, welche eine bestimmte Spektralkurve aufweist mit einem festgesetzten Weißpunkt. Dazu gehören D65 (6504K) und D50 (5000K).
Es handelt sich beim Binding um die Konvertierung in den Ziel- bzw. Druckfarbraum (also meistens RGB zu CMYK). Beim Eearly Binding werden Bilder und Grafiken bereits beim abspeichern konvertiert. Sinnvoller ist es allerdings das Intermediate Binding zu benutzen und die Medien solange wie möglich (bis zum PDF-Export) in ihrem Ausgangsfarbraum zu belassen. Beim Late Binding wird erst in der Druckerei konvertiert.
Die vier wichtigsten Druckverfahren sind Hochdruck, Tiefdruck, Flachdruck, Durchdruck und der Digitaldruck.
Beim Hochdruck weist die Druckform Erhebungen auf, welche die Farbe tragen und auf das Medium abdrucken. Dies ist das älteste Verfahren und findet beispielsweise beim Linolschnitt oder dem klassischen Buchdruck mit Lettern statt.
Beim Tiefdruck sind zu druckende Elemente in der Druckform vertieft. Nach dem Farbauftrag wird die überschüssige Farbe von den erhabenen Teilen entfernt. Mit hohem Druck wird das Papier auf die Form gepresst, sodass die Farbe auf das Papier übertragen wird. Anwendung findet dieser Prozess z.B. bei Radierungen oder beim Druck von Etiketten und Verpackungen.
Beim Flachdruck liegen die druckenden und nichtdruckenden Elemente auf der selben Ebene. Die nichtdruckenden Teile werden befeuchtet und stoßen somit die Druckfarbe ab (hydrophil), während die druckenden Teile auf verschiedene Weise fettfreundlich (lipophil) gemacht werden und die Farbe aufnehmen. Dieses Verfahren liegt der Lithografie und dem Offsetdruck zu Grunde.
Beim Durchdruck wird eine Schablone benutzt. Die ausgelassenen Stellen werden durch den Farbauftrag auf das Medium mit der darüberliegenden Schablone übertragen. Hierzu gehört der Siebdruck.
Beim Digitaldruck wird keine vorgefertigte Druckform benötigt. Die Daten werden direkt an den Drucker (Laser- oder Tintenstrahldrucker) übertragen. Dadurch wird der Druck für kleine Auflagen günstiger, flexibler und kann pro Exemplar individuell angepasst werden.
Die Wahl des Papiers sollte durch einige wichtige Eigenschaften bestimmt werden: Format, Laufrichtung, Grammatur, Opazität, Weißgrad, Farbstich und Oberflächenbehandlung.
Die üblichen Formate sind die DIN-Formate. In Abhängigkeit des Endmaßes und der Bindungsart muss das Format gewählt werden. Bei einer Fadenheftung muss auf einem Blatt eine Doppelseite sein, bei der Klebebindung hingegen nur eine Seite. Alternativ kann man von der Rolle drucken.
Die Laufrichtung ergibt sich aus der Ausrichtung der Papierfasern entlang des Bandes der Papiermaschine. Sie ist für ein gutes Blätterverhalten des Buches und eine langlebige Bindung von großer Bedeutung und sollte parallel zum Bund verlaufen. Bei Schmalbahn (SB) liegen die Fasern parallel zur langen und bei Breitbahn (BB) parallel zur kurzen Seite des Blattes.
Mit der Grammatur wird das Flächengewicht in g/m² angegeben. Sie kann als ungefähres Maß zur Stabilität eines Papieres verwendet werden. Die häufigste Grammatur ist 80g/m² (z.B. Kopierpapier), Pappe beginnt ab 225g/m².
Die Opazität gibt an, wie lichtundurchlässig ein gegebenes Blatt Papier ist. Dies ist besonders beim doppelseitigen Bedrucken zu berücksichtigen. Es ergibt sich eine gewisse Proportionalität zur Grammatur.
Der Weißegrad trifft eine Aussage über die Reflektionsfähigkeit für weißes Licht. Trotz des selben Weißegrads können zwei Papiere unterschiedliche Farbstiche aufzeigen und damit in der wahrgenommenen Weiße anders wirken.
Bei der Oberflächenbehandlung wird das Papier in der Produktion final verarbeitet. Dadurch können die Eigenschaften dem Verwendungszweck angepasst werden. Dazu gehört das Streichen (coating), Glätten, Verleimen oder Veredeln (z.B. glossy) von Papier.
Insgesamt bin ich mit dem Projekt sehr zufrieden, auch wenn ich gut und gerne nochmal von vorne anfangen könnte. Für den Sinn des Kurses (und um es an der FH zu drucken) war es vielleicht ein bisschen viel, aber dies hat sich halt so ergeben und war es mir durchaus wert. Es gab mir die Gelegenheit mich mit einer Vielzahl an Disziplinen zu beschäftigen und das Colormanagement in den Workflow zu integrieren.
Ein anderer Grund, wieso das Projekt etwas ausführlicher wurde, ist sicherlich ebenso die Abwesenheit des gemeinsamen Experimentierens und Analysierens verschiedener Druckeinstellungen, Papiere, Verfahren etc. Dies ist aber natürlich der Situation geschuldet.
Wir hatten im Kurs mehrfach über den Druck mit verschiedenen Lebensmitteln gesprochen, u.a. über Nudeldruck. Dies wollte ich unbedingt mal ausprobieren indem ich Spaghetti mit Stärke auf Lasagne-Blätter aufklebe um eine Druckform zu schaffen. Unten ist mein erster Versuch mit durchaus spannenden, initialen Resultaten.
1 Kommentare
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