Incom ist die Kommunikations-Plattform der Fachhochschule Potsdam

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HCI - VIDAR

Ergebnisse des Kurse Human-Computer Interaction Design bei Prof. Dr. Frank Heidmann

Herausforderung

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„Eine Sekunde kann lang sein. 22 Meter zum Beispiel. Denn so lange dauert ein Blick auf den Tacho bei Tempo 80 km/h. 22 Meter, in denen Sie die Fahrbahn aus den Augen verlieren.“ (Quelle: bwm.de)

Beim Autofahren können Unfälle aus vielen Gründen resultieren. Einer davon ist die fehlende Konzentration des Fahrers auf die Straße, zum Beispiel beim Ablesen des Navigationssystems, der Tankanzeige oder des Tachos.

Ein anderes Manko ist die schlechte Sicht bei Nacht, Nebel oder Regen, wobei der Fahrer oft nur schemenhaft die Straßenbegrenzung, Fahrstreifen oder andere Verkehrsteilnehmer wahrnimmt.

Wir stellten uns der Herausforderung für beide Szenarios eine visuelle Hilfe für Autofahrer zu erarbeiten und zu testen.

Zielgruppe

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Unsere Zielgruppe ist streng genommen recht groß: Generell wollen wir jeden Autofahrer ansprechen. Im Speziellen entwickelten wir Szenarios zum Beispiel für Fahranfänger, die anfänglich oft schon mit der reinen Bedienung des Fahrzeugs überfordert sind und so leicht Straßenschilder oder Geschwindigkeitsbegrenzungen übersehen. Aber auch routinierte Fahrer, die Spaß an der Benutzung neuer Technik haben, rücken genau so in unseren Fokus, genau wie Vielfahrer, die sich ein komfortables und unaufdringliches Informations- und Sicherheitskonzept wünschen.

Related Work

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Im deutschsprachigen Raum beschäftigt sich der Fahrzeughersteller BMW stark mit Head-Up-Displays. So genannte HUD´s sind zum Beispiel in der aktuellen 7er Reihe verbaut. In Amerika gibt es Studien von General Motors, die das Tracking von Verkehrsschildern und Straßenverläufen mit einer Visualisierung auf der Frontscheibe testen.

Konzept & Informationsarchitektur

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Unser Konzept sieht vor, einerseits Anzeigen vom Armaturenbrett via eines Head-Up Displays in die Scheibe zu projizieren und somit lange und gefährliche Blicksprünge zu vermeiden. Überdies hinaus werden Straßenverläufe und Fahrstreifen digital aufgenommen und visuell auf der Windschutzscheibe hervorgehoben. Auch testeten wir ein Navigationssystem, dass die Routenführung als digitalen „roten Faden“ live auf die Straße legt

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Videoprototypen

Für erste Visualisierungen der Prototypen benutzten wir Videomaterial aus einer Fahrschulsoftware und legten unsere Animationen digital darüber. Um die verschiedenen Szenarien abzudecken entstanden über 20 kurze Clips.

Testing

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Um unsere Prototypen testen zu können, simulierten wir eine Fahrsituation im Eye-Tracking-Labor. Dabei wollten wir testen, wie die Probanden auf die Anordnung der Symbole reagieren, ob Blicksprünge reduziert werden und in wie fern der Fahrer von der Straße abgelenkt wird

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Ergebnisse

Die Tests und die Auswertung von Fragebögen ergaben, dass sich der Großteil der Probanden eine visuelle Hilfestellung im Fahrzeug vorstellen könnte und das ein System wie „VIDAR“ dazu geeignet wäre.

Negativ wurde die Anordnung der Symbole empfunden. Unser Gedankengang war, die große Anzahl der Symbole zu kompensieren, dass diese auf der Frontscheibe an den Stellen eingeblendet werden, wo sie auch real existieren. Also Geschwindigkeitsschilder rechts oben oder Straßenschilder oben mittig. Die Tests ergaben, dass sich die Probanden ein Areal wünschen, in dem die Icons gesammelt aufgeführt sind

Redesign

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Als Konsequenz aus den Tests ordneten wir die Symbole in einem „Dashboard“ neu an. Dabei experimentierten wir erst mit einem grafischeren Entwurf, landeten dann aber schlussendlich bei einem leichten, typografischen Design.

Außerdem entwickelten wir weitere Szenarien, die von Probanden vorgeschlagen wurden, zB. eine visuelle Sperre an Einbahnstraßen.

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Zusammenfassung und Ausblick

Bei unserem Projekt konnten wir feststellen, dass der Bedarf nach visuellen Hilfen in Autos besteht und von den meisten Nutzern als positiv und hilfreich wahrgenommen werden.

Weitere und ausgedehntere Tests mit Prototypen wären auf jeden Fall sehr aufschlussreich. Auch würde eine noch realere Testumgebung, zB in einem echten Auto mit projizierten HUD, noch bessere Ergebnisse liefern.

Ein Projekt von

Fachgruppe

Interfacedesign

Art des Projekts

Studienarbeit im ersten Studienabschnitt

Betreuung

foto: Prof. Dr. Frank Heidmann

Entstehungszeitraum

Wintersemester 2010 / 2011