Galaxy Soaper

Einleitung

Händewaschen.

Eine der wohl am häufigsten durchgeführte Handlung im Jahr 2020. Es beseitigt nicht nur Dreck sowie Viren und Bakterien sondern sorgt auch präventiv vor ansteckende Krankheiten. Das weiß jedes Kind. Sollte es, aber tut es das auch?  

Was tun, wenn Kinder nicht wissen, wie man sich richtig die Hände wäscht? Auf welche Art und Weise schafft man es sie für das Thema Hygiene zu sensibilisieren?

Und wie können wir als Designer*innen eine Lösung für diese Probleme schaffen?

Prozess

Zu Beginn des Kurses haben wir uns die theoretischen Grundlagen erarbeitet.

Nach einer langen Researchphase sowie das Ausschließen verschiedener Themen, entschieden wir uns für ‘Nähe schaffen trotz Abstand zu Zeiten von Corona’. Dabei fanden wir es besonders interessant uns mit der Zielgruppe von Kindern zu befassen und einigten uns auf ihr Umfeld des Kindergartens. Wir nahmen Kontakt zu einer Kita in Brandenburg auf. Leider war das Ergebnis der Kontaktaufnahme nicht positiv, da die Kita ein neutrales Umfeld für die Kinder sein und bleiben sollte, sollte das Thema Corona dort nicht zusätzlich thematisiert werden. (Antwort der Kita siehe E-Mail)

Dies schlug uns in unserem Prozess um einige Schritte zurück. Nach erneutem Gespräch mit der Kita, fanden wir heraus, dass das Problem darin liegt, dass dass Kinder nicht wissen wie man sich richtig die Hände wäscht.

So entstand unser neues Themenfeld und unsere ‘How might we’- Frage:  

Wie können wir es schaffen Kindern (4-6J) beizubringen sich richtig die Hände zu waschen?

Konzept

In Hinblick auf unser finales Konzept konkretisierten wir die wichtigsten Ziele, die unser Produkt erfüllen sollte.

Das Happening findet täglich nach jedem „draußen spielen“ statt, da dies circa einmal am Tag passiert und sich dort die Gruppe gemeinsam, in Begleitung einer Erzieherin, die Hände wäscht.

Dabei stießen wir auf folgende Herausforderungen: Zunächst die Aufmerksamkeit der Kinder für das Thema Hygiene zu erlangen, und die Wissensvermittlung praktisch und interessant zu gestalten. Insbesondere war es das Ziel ihnen das Wissen zu vermitteln, dass Schmutz, Bakterin und Viren nicht immer sichtbar sind. Der Lernvorgang sollte jedoch nicht trocken und theoretisch sein, sondern die Zielgruppe sollte aktiv mit einbezogen werden.

Die Aufmerksamkeit der Kinder zu gewinnen gelang uns indem wir mit fluoreszierender Seife und Schwarzlicht arbeiteten. Um die Hände lang genug unter fließendes Wasser zu halten und eine bessere Hygiene zu gewährleisten, integrierten wir einen Countdown mithilfe von 20 LED’s, welche im Sekundentakt nacheinander aufleuchten und nach 20 Sekunden das Waschen der Hände unter fließendem Wasser abgeschlossen ist. Nun sind die Kinder dazu angehalten ihre Hände unter dem Schwarzlicht erneut zu kontrollieren, ob noch leuchtende Farbe an ihren Händen haftet.

Ein erfolgreiches Händewaschen ist erreicht, wenn unter dem Schwarzlicht nichts leuchtet.  Mit dem Einsatz der fluoreszierenden Seife und des Schwarzlicht lösten wir das Problem der Wissensvermittlung, dass Bakterien und Viren nicht immer sichtbar sein müssen.

Der LED Countdown dient einzig und allein als Medium für ein besseres Zeitgefühl und soll die Kinder möglichst nicht vom Säubern der Hände ablenken.

Um eine Langzeitwirkung zu erzielen, haben wir ein Puzzle entworfen, welches ein Comic abbildet. Die Geschichte handelt von Emily, die mit ihren Freunden Hydro, Soapy und Prof.Lampe den Kampf gegen Bakterien und Schmutz ansagen.  Das Ziel dabei ist es, dass dieser Comic die Kinder nicht vergessen lässt, dass Dreck nicht immer sichtbar sind und die Komponenten Wasser und Seife eine wichtige Rolle spielen.

Das Puzzle können die Kinder gemeinsam vervollständigen indem sie nach jedem erfolgreichem Händewaschen ein Puzzlestück bekommen, welches an der Wand im Badezimmer, nach erfolgreichem Zusammenstellen, angebracht wird.

Die Kita bekommt temporär den Seifenspender mit Seife und Puzzle (mit Wanderhalterung) gestellt. Die Erzieher*innen installieren nun den Seifenspender im Badezimmer und bereiten das Puzzle zur Vervollständigung vor. Dies erfolgt indem die Erzieher*innen die Puzzleteile in den Seifenspender über ein kleines Fach/Öffnung hinzufügt. Das Puzzle beträgt eine Größe von 500 Teilen, dies sollte bei einer Gruppe von ca. 15 Kindern innerhalb von 6 Wochen vervollständigt sein.

Nach dem erfolgreichen Zusammenstellen des Puzzle wird der Seifenspender an die nächste Kita weitergegeben. Während das vervollständigte Puzzle an der Wand in der Kita hängt und den Kindern eine permanente Erinnerung an das Thema Händewaschen gibt.

Mit unserem Lösungsansatz steigern wir nicht nur die Lernkurve der Kinder durch gemeinsames Arbeiten sondern decken zusätzlich auch folgende 4 Lerntypen ab: haptisch, visuell, kommunikativ und auditiv. Zudem ist der Seifenspender nicht nur überall integrierbar sondern jedes Kind kann sein/ihr Wissen weitergeben.

Comic

Inhaltsangabe

Emily und ihr Freund Hydro versuchen seit einiger Zeit gegen die bösen Bakterien auf der Erde anzukämpfen. Da sie diese nicht so leicht erkennen können, fällt es ihnen schwer ihre Gegner ausfindig zu machen und beseitigen zu können.

Was Emily und Hydro allerdings nicht wissen, ist, dass auf einem anderen Planeten bereits das Duo Soapy und Prof. Lampe den Kampf gegen die Bakterien angesagt haben und versuchen dagegen anzukämpfen.  Durch ihre Fähigkeiten schaffen es die beiden die Krankheitserreger zwar sichtbar zu machen, haben aber im direkten Kampf gegen sie nur wenig Chancen.  Auf der Suche nach weiteren Lösungen reisen Emily und Hydro auf verschiedene Planeten und treffen dabei letztendlich auf Soapy und Prof. Lampe.  Sie tauschen sich über ihre Fähigkeiten aus, lernen voneinander und schmieden einen Plan mit dem sie den Kampf gemeinsam gegen ihre Freinde, den Schmutz und Bakterien gewinnen.

Prototyp/Technik

Nachdem wir in der Theorie unser Konzept durchdacht haben, ging es an die praktische Umsetzung.

Den elektrischen Seifenspänder bauten wir mit Hilfe eines Mikrocontrollers und einem einfachen Programm. Hauptbestandteile der Hardware war der Arduino Uno Mega, ein Ultraschallsensor, ein Servomotor und die 20 Schwarzlicht-LED.

Die Schleife startet sobald der Ultraschallsensor eine Entfernung misst, die weniger als 10 Zentimeter beträgt. Daraufhin wird der Servomotor ausgelöst, welcher die Seite aus dem Seifenspender drückt.  Parallel dazu beginnen nun alle LED’s für 7 Sekunden aufzuleuchten, dieses Zeitfenster soll es den Kindern ermöglichen sich richtig die Hände einzuseifen und diese unter dem Schwarzlicht anschauen zu können.  Nachdem diese Schleife beendet ist, beginnen alle LED’s nacheinander im 20 Sekundentakt aufzuleuchten, in dieser Zeitspanne sollen sich die Kinder ihre Hände gründlich unter dem Wasserhahn säubern. Sobald alle 20 Lampen aufleuchten sind die Kinder mit dem Waschvorgang fertig. Jetzt haben sie nun 5 Sekunden Zeit unter dem Licht ihre gewaschenen Hände zu kontrollieren.

Am Ende dieses Waschvorgangs würde noch die Ausgabe des Puzzlestück, welches aus dem Seifenspender kommt, erfolgen.  Dies ist leider bis zum jetzigen Zeitpunkt aufgrund von fehlender Hardware noch nicht integriert.

AUSBLICK

Unser Prototyop befindet sich momentan noch in der Anfangsphase, bisher fehlt die Integration der Puzzleausgabe und das Testen mit der Zielgruppe sowie die Erstellung des Comic's. Somit wären die nachfolgenden Schritte das Testen des Prototyp 1 mit der Zielgruppe sowie das Einholen von Feedback und die Überarbeitung des Prototypen 1. Außerdem müsste sich mit der passenden Hardware für die Integration der Puzzleteile auseinandergesetzt werden.

FAZIT

Trotz der ungewöhnlichen Situation in diesem Semester durch die Corona-Pandemie und der damit verbundenen Kontakteinschränkungen gelang es dem Kurs ausgesprochen gut die Kommunikation und Teamarbeit ohne weitere Komplikationen zu vollziehen.

Auch wenn sich durch die Pandemie erst unsere Idee erschloss, hatten wir gerade in der Researchphase mit einigen Problemen zu kämpfen. Hauptproblem war der Zugang zu unserer Partnerkita, wodurch es uns leider nicht möglich war Gespräche und Interviews mit unserer Zielgruppe vor Ort zu führen um darauf aufbauend unseren Prototyp zu entwickeln. Wir mussten also stark auf den Nachrichtenverkehr mit ErzieherInnen über soziale Medien und der eigenen Research aus öffentlichen Quellen aufbauen. Darauf aufbauend entwickelten wir unser Konzept und einen ersten Prototypen. Nach weiterem Kontakt mit unserer Kita mussten wir allerdings feststellen, dass wir diesen abermals, auf Grund der verbauten Technik, leider nicht vor Ort testen konnten ohne selber anwesend zu sein.

In Anbetracht dieser Umstände sind wir dennoch sehr zufrieden mit unserem Ergebnis. Gerade das Feedback von Henrik, der Gruppe und den Gästen brachte uns immer wieder einen Schritt weiter und macht uns gespannt darauf wie unser Produkt ankommt wenn wir die Gelegenheit zum testen bekommen.