In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In dem Kurs „Aint't that good news.“ wird in Begleitung von Prof. Lisa Bucher eine neue Zeitungsrubrik für den Tagesspiegel erarbeitet, die den Leser über Klima- und Umweltthemen aufklären soll.
Als inhaltliche Grundlage dienen die von dem „Seeing Green.“ Kurs von Dr. Julia Meer erarbeiteten Inhalte. In einer Gruppenarbeit mit dem Kurs, werden redaktionsähnliche Arbeitsprozesse, wo Redakteure und Grafiker zusammenarbeiten, simuliert, um Inhalte für den Leser auf grafische Art und Weise Erfahrbar zu machen. Außerdem soll das Ergebnis multimedial für verschiedene Print- und Digitalmedien ausgearbeitet werden.
In dieser Dokumentnation werden alle Übungen und Gedankenschritte bis zum Endprojekt dokumentiert.
16. Aril 2020
Als erste Fingerübung sollten wir unsere ganz eigene „Gefühlte Grafik“ (Zeitrungsrubrik der Süddeutschen Zeitung) erstellen. Wir sollen damit uns und unsere Zeit in der Quarantäne vorstellen.
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Inhalt meets Gestaltung
23. April 2020
An diesem Donnerstag haben wir uns mit Projektpartnern aus dem Julia Meer Kurs „Seeing Green“ zusammengefunden. In einem mehrphasigen Auswahlverfahren legten die Studenten aus dem anderen Kurs Profile an und beschrieben kurz das Thema mit dem sie sich inhaltlich das Semester auseinandersetzen wollen. Als Antwort sollte unser Kurs ebenfalls Profile mit dem Schwerpunkt unserer gestalterischen Absichten und Backgrounds anlegen und ihre Profile betrachten. Sowohl die „Greens“- (Inhalt) wie auch die „News“-Gruppe sollten dann jeweils Nachrichten auf den jeweils anderen Profilen hinterlassen, wenn sie jemandes Profil/Thema besonders interessant finden. In der nächsten Phase galt es in mehreren Etappen alle vorausgewählten Studenten und Themen jeweils innerhalb von 10 Minuten kennenzulernen. Danach sollten die Gestalter sich für eines der Themen der „Greens“ entscheiden, das dann zur thematischen Vorlage für unsere Rubrik dienen soll und von dem/der Student*In der „Greens“ inhaltlich betreut wird.
Ich als Gestalter entschied mich dann mit Sophie Warmbrunn eine Rubrik zum Thema „Wie kann das Bedingungslose Grundeinkommen (BGE) dem Klima helfen?“.
Onboarding zur Produktwelt Tagesspiegel
30. April 2020
Der Kurs fand in Kollaboration mit dem Tagesspiegel statt, um die Rubrik in einem näheren Arbeitsumfeld bzw. ihre Bedingungen zu testen. Dafür hat Prof. Lisa Bucher ihre Kontakte herangezogen und überzeugte Manuel Kostrzynski, Art Director Digital, vom Tagesspiegel unsere Arbeiten kontinuierlich zu beurteilen und konstruktive Kritik zu äußern.
An diesem Donnerstag gab er uns ein großes Onboarding über den Tagesspiegel, wie der Verlag organisiert ist, womit sie neben der Zeitung ihre Einnahmen bestreiten, wer die Zielgruppe/Leserschaft ist, in welchen Formaten Artikel noch gedacht werden und dass der Tagesspiegel sehr offen für neue Formate ist. Wir haben rund um eine gute Übersicht bekommen, in welchem Rahmen unsere Rubrik spielt und worauf es alles zu achten gilt, wenn wir unsere Rubrik konzipieren.
mit Sophie Warmbrunn
Die Klimawende muss auf dem strukturellen Hinterfragen des kapitalistischen Wirtschaftssystems fußen, welches in erster Linie veranlasst hat Ressourcen der Erde nicht als etwas Schützenswertes und Endliches zu begreifen. Eine mögliche Herangehensweise, um klimafreundliche Lebensweisen zu verbreiten, heißt, diese auch erschwinglich und erreichbar zu machen für einkommensschwächere Personen und Haushalte. Klimaschädliches Verhalten zu vermindern, ist auch eine Frage nach finanziellen Mitteln, um Änderungen u.A. im persönlichen Konsumverhalten überhaupt zu ermöglichen.
So könnte das Bedingungslose Grundeinkommen u.a. dem Klima helfen:
Voraussetzung für die Konzepte
Um zu erklären, wie das Klima mit dem Grundeinkommen zusammenhängt, kommt man leider nicht daran vorbei zu aller erst das Grundeinkommen zu erklären. Die Schwierigkeit des Themas ist es, dass es viele verschiedene Modelle des Bedingungslosen Grundeinkommens gibt und zusätzlich mehrere Modelle der Finanzierung.
Dies setzt für ein statisches Format, wie man es klassisch aus dem Print kennt, eine menge Vorwissen des Lesers voraus und würde bei der Rubrik zu einer menge Zusatzinformationen führen.
Lösungsansatz
Seit Menschen gedenken werden Informationen über Erzählungen verbreitet. Noch bevor die Menschheit sesshaft wurde, konnten Erfahrungen mit Hilfe von Erzählungen und Geschichten ein kollektives Gedächtnis aufbauen. So konnten unter anderem Lösungswege für gefährliche Situationen von Generation zu Generation weitergegeben werden. Diese Narrativstruktur zieht sich bis heute noch durch! Wir merken uns besonders gut Erzählungen, bei denen man durch negativen Ereignisse geht, sie überwindet und somit ein positives Ende haben. Anders als durchweg positive Geschichten, da sie zu wenig unser Leben in einen gefährlichen Kontext stellen.
Wir versuchen negative Erfahrungen stets aus dem Weg zu gehen. Das gilt für z.B. Raubtiere damals, so wie die typischen Heldengeschichten heute! Unser Gedächtnis hat sich auf negative Details von Geschichten spezialisiert, da es überlebenswichtig war und uns heute noch vor Gefahren schützt.
Dies führte unser Konzept dahin, dass wir einen negativen Kontext schaffen wollten, den es dann wiederum durch die verschiedenen Modelle des Grundeinkommens zu entkommen oder von ihm zu lernen gilt.
Wir wollten also eine Geschichte erzählen! Wie, war zu dem Zeitpunkt noch nicht klar.
Organisation via Miro Board
Die Webapp „Miro“ half uns während des Corona-Semester ein virtuelles Whiteboard zu erstellen, auf dem wir all unser Wissen zum Thema „Grundeinkommen und Klima“ sammelten und darüber hinaus zeitgleich bearbeiten konnten (im Bild oben – „Thematisches Onboarding“). Auch half es uns zu eroieren welche bereits vorhandenen erzählerischen Konzepte es schon gibt, die unsere Geschichte als inspiration dienen können (sowohl konzeptionell als auch visuell) und aufzeigt welche Ideen für uns interessant sein könnten (oben - „Visuelle Ideen“). Anschließend fassten wir diese erzählerischen narrativen Konzepte in einer Kurzform meta zusammen. Ein Beispiel war es statt Menschen Tiere zu nehmen, um gesellschaftliche Themen wie bei der Graphic Novel „Maus“ zu erörtern, ohne auf stereotype Menschenbilder zurückzugreifen (oben – „Sammelstelle“). So hatten wir eine gefilterte Übersicht von Konzepten, die wir für unser Format und unsere Geschichte adaptieren konnten. Im letzten Schritt überlegten wir uns dann Erzählformate unserer Geschichte, die wir bis dahin noch nicht hatten und fassten folgende Optionen zusammen:
Hier fasste ich die auf dem Miroboard skizzierten Formate nocheinmal in gezeichneter Version für eine Digitale Präsentation am 07. Mai 2020 zusammen. Dies half mir vor allem dabei die Konzepte unverfänglich durchzuspielen und für mich zu testen.
Die erarbeiteten Konzepte treffen auf den Kurs
07. Mai 2020
Um die Wichtigkeit des Themas zu verstehen, muss der Leser zu allererst die zu „erklärenden Inhalte/Ebenen“ begreifen, in dem die Argumente greifen. Angefangen beim BGE, welches als eigenstehendes Thema schon sehr groß und komplex ist und die Basis bzw. den Kontext der Geschichte definiert. Wenn der Leser diesen Kontext verstanden hat, kann man die die Klimathemen in dieser Themenwelt platzieren.
Eine weitere Herausforderung war es, dass die Argumente zu dem Thema (warum der Erhalt eines BGEs dem Klima helfen kann) viel in vielen verschiedenen Situationen stattfinden können. So muss der Leser sich in eine Situation hineindenken können, in der er*sie sich vielleicht in einer Bildungsferneren und Einkommensschwächeren Situation befindet. So muss sich jemand vorstellen können, Arbeitsaufwand zu investieren, beweisen zu müssen, dass man für den Erhalt der Sozialleistungen geeignet ist. Dafür gehen leider derzeit schon sehr viele Kapazitäten für eben beschriebene Bedarfsgruppen drauf. Hinzu kommt der Sozialgesellschaftliche Druck, Arbeit so schnell wie möglich finden zu müssen. Dass Produkte mit einem schlechteren Ökologischen Fußabdruck, leider erschwinglicher sind und das Reisen mit dem Flugzeug günstiger ist als mit der Bahn zu fahren. Es gibt noch mehr Argumente, Situationen und Handlungsspielräume die zu einem Thema werden, die vereinfacht werden würden, wenn bestimmte Bedarfsgruppen das BGE erhielten.
Uns wurde also klar eine Geschichte zu erfinden, in der der Protagonist in einer Welt lebt (Worldbuilding), in dem es kein BGE gibt (Dystopie), jedoch eine Welt mit BGE besucht (Utopie), um ihre Vorteile und Nachteile erkennt. Die Handlung des Besuchers, wäre auch in eine andere Richtung denkbar gewesen. Jemand aus dem BGE-Land besucht jemanden in dem es keinen BGE gibt, würde dann jedoch dystopischer und negativer erzählt werden.
Das erste Konzept sollte klassische die Geschichte über einen Comic erzählen. Dies hatte den Vorteil, dass es ein gewohntes Format ist und ihre Verbreitung im Newsletter, Zeitung und der Webseite stattfidnen kann.
Das zweite Konzept erzählt die Geschichte über ein Spiel. Es ist ein Entscheidungsbaum, bei dem es eine Ausgangssituation gibt. Diese Ausgangssituation wird dann übers würfeln verschieden aufgelöst. Die Idee war es den Leser in Situationen zu versetzen (Simulation), in der man diese mit dem BGE oder ohne dem BGE lösen kann. Das schöne an Entscheidungsbäumen ist, dass man sich immer am ende fragt, wie es wohl gewesen wäre, wenn man anders gewürfelt hätte und der Leser setzte sich so mit der Materie auf eine exploratiorisch auseinander.
Beim dritten Konzept wollten wir die Geschichte mit Hilfe eines Podcasts erzählen. Das hat den Vorteil, dass man sehr viele Informationen in kürzester Zeit vermitteln kann. Außerdem kann der Leser/Hörer passiv am Geschehen teilnehmen. Um diesen Podcast sind viele weitere visuelle Aufhänger/Teaser möglich.
Letztendlich würden alle Teaser, gut über den Newsletter, in den Printmedien, der Webseite ihre Verbreitung finden, aber auf den Telegram Kanal verweisen. Ein Epsiodenarchiv wäre auf der Webseite auch denkbar.
Ein Einblick in das redaktionelles Arbeiten bei der Süddeutschen Zeitung
14. Mai 2020
Ein weiterer Kontakt von Prof. Lisa Bucher, der uns einen tiefen einblick in das Arbeiten in einer Redaktion gewehrte war Bernd Wilhelm, der sich von Praktikant zum Layoutchef bei der SZ hochgearbeitet hat. Wir lernten etwas über die Zeitungsformate, Redaktionelles Arbeiten, Verlagssoftware und über die Journalistische Arbeit in Verbindungen mit Datenbanken, die sich unter anderem von den Nachrichtenagenturen gespeist und gerankt werden.
Die Kursteilnehmer lassen andere Studenten an ihren Hands-On Erfahrungen teilhaben.
28. Mai
Die Kursteilnehmer lassen andere Studenten an ihren Hands-On Erfahrungen teilhaben.
04. Juni
Die Heinrich Böll Stiftung hat zu einem online Webinar eingeladen. Spezifischer gesagt zu einem Webinar bei dem „Archiv Grünes Gedächtnis“, das sich der Archivierung der Parteiinhalte verschrieben hat. In einer von Julia Meer aufgesetzten Schnitzeljagd, durften wir den Umgang mit der Recherche des Archivsinterface erlernen. Am Ende wurden alle Kursteilnehmer als King of the Schnitzel gekührt.
Alle Kursteilnehmer sollten den Vertretern des Tagesspiegels vor dem Termin ein Handout zukommen lassen, so dass wir ein Feedback zu unseren Konzepten erhalten können.
11. Juni 2020
Das Handout für die Vertreter des Tagesspiegels für ein Onboarding des Themas und des Konzeptes.
Für diese Begegnung habe ich zusätzlich eine Präsentation zur Erklärung der Geschichte und des Konzeptes vorbereitet.
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Die kollaborativen Kursergebnisse der beiden Kurse „Seeing Green“ von Dr. Julia Meer und „Ain't that good news.“ von Prof. Lisa Bucher werden Manuel Kostrzynski vom Tagesspiegel vorgetragen.
09. Juni
Hier geht es zum Telegram-Kanal: https://cutt.ly/8o31aJb
Neo Potenziale ist eine multimediale Auseinandersetzung mit dem Bedingungslosen Grundeinkommen (BGE). Es wird die Frage gestellt, wie die Einführung des BGE einen Schritt zu einem gesellschaftlich verankerten Klimaschutzunterfangen darstellen könnte. Entstanden aus dem Wunsch heraus, diese Themen in einen fantastischen Science-Fiction-Kontext zu setzen, wird in Neo Potenziale eine Welt erschaffen, die bekannte politische Realzustände und Problematiken reflektiert und überhöht. Die Protagonist*in Neo ist ein Wesen auf der Suche, überarbeitet und ohne Zukunftsvorstellungen – bis sie von Mop aufgezeigt bekommt, dass es Möglichkeitsräume gibt, die Selbsterfüllung und gesellschaftliches Miteinander vereinen. Diese Auseinandersetzung der beiden wird in einem Podcast festgehalten, der als Medium den Messenger-Dienst Telegram utilisiert. Dieser Kanal wird wiederum von einem weiteren Charakter, Plume, bespielt, der hier als Bindeglied zwischen Hörer*innen und den Macher*innen fungiert. Es werden Sticker, Bilder, Textnachrichten und Einspieler gepostet, die Neo Potenziale multimedial vervollständigen.
Hier gibt es die Sticker für deine Telegram-Messenger:
https://t.me/addstickers/NeoPotenziale
Ein Beispiel wie die Illustrationen zum Podcast genutzt werden können um den Podcast auf Instagram zu bewerben.
Beispiele wie der Podcast auf der Webseite des Tagesspiegels einen Platz finden könnte.
Um den Podcast aufzunehmen haben Sopie Warmbrunn und ich uns mit Leitern, Decken und Wäscheklammern eine Aufnahmehöhle gebaut. Die erste Folge des Podcasts wurde von Warmbrunn geschrieben und geschnitten. Die Stimme von Neo ist von Sophie Warmbrunn und die Stimme von Mop ist meine.
Die kleine Melodie zu Anfang des Podcasts habe ich eigens für den Podcast auf dem OP1 geschrieben.
Unser Miroboard am Ende des Projektes.
Kennwort: Goodnews
Für das Klimasemester 2020 das die FHP gemacht hat, sollte für den Kurs eine Zusammenfassung erstellt werden, um sie auf folgender Webseite auszustellen:
https://klimaschau.fh-potsdam.de/de/aint-that-good-news
Ich habe mich bereiterklärt ein Video von den Ergebnissen aller Teilnehmer zusammenzuschneiden.
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