In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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11EG-B Elementares Gestalten - Basics | Sommersemester 2020 Ein Elementare Grundgestaltungskurs von Prof. Klaus Keller. Mithilfe von Naturstudien lernte ich sukzessiv das Handwerk kennen und wie das kontinuierliche Arbeiten meine Sicht der Objekte veränderte. Aufgrund von COVID-19 fand dieser Kurs online über Zoom statt.
Nach einer Einweisung in der uns Kursinhalte, Aufwand und unsere erste praktische Übung erklärt wurden, ging es an die Arbeit:
Zu Beginn habe ich mich beim Zeichnen an einem ausgewählten Zweig versucht, ohne das große Ganze zu erfassen. Ich fing am Astende an und wagte mich immer weiter vor, wobei ich beim Setzen meiner Striche recht bestimmend war. Ich empfand die Schwierigkeit hier das Objekt wirklich auch dreidimensional darzustellen.
Mein Arbeitsmaterial wechselte ich im Verlauf nicht, wodurch die Strichstärke immer gleich blieb. Beim Arbeiten fiel mir noch nicht auf, dass ich sehr verkrampft an meinem Arbeitsplatz saß und sich dies auch in meiner Zeichnung widerspiegelte.
Einige Tage später versuchte ich mich erneut an dem Objekt und nun mit Kohle meiner Arbeit mehr Ausdruck zu verleihen. Doch leider fehlte mir hier noch die nötige Erfahrung mit dem Material, um dem Zweig die nötige Tiefe zu geben, die ich beabsichtigt hatte. Dennoch wurde ich schon etwas entspannter beim Zeichnen.
Nach dieser Aufwärmübung versuchte ich mich noch einmal am Bleistift, um die Empfehlungen meiner Mentoren zu integrieren, feinere Linien zu verwenden und mehr nach der richtigen Linie zu suchen. Dies half mir besser das Objekt in seiner Gänze zu sehen, dennoch tastete ich mich hier wieder von Astende zu den feineren Ästen.
Hier begann ich mit der Stärke der Bleistifte zu spielen und damit den Schattenverlauf zu integrieren, um Höhen und Tiefen darzustellen. Die Knospen ließ ich an dieser Stelle zur Vereinfachung weg, damit ich mich mehr auf die Form der Äste konzentrieren konnte.
In der darauffolgenden Woche bemerkte ich, dass ich schon etwas lockerer an die Übung heran ging. Ich arbeitete mich mit kleinen Strichen an die langen Zweige heran. Allerdings entschied ich mich zu früh für die Details, obwohl ich noch nicht das Ganze erfasst hatte.
Um nicht nur auf meinen Ast zu schauen, wechselte ich das Objekt, um anhand von Gräsern durchgängige Linien zu zeichnen. Ich probierte mich daran, weiter ins Detail gehen und meine Zeichnung abzuschließen. Die ersten Versuche Plastizität hineinzubringen, gelang mir hier noch nicht so gut, da ich noch nicht mit dem nötigen Druck arbeitete.
Dennoch merkte ich, dass mir die Arbeit auf dem großen leeren Papier nicht mehr so große Angst bereitete, wie zuvor. Ich konnte entspannter an diese Übung herangehen und mich ausprobieren.
In der dritten Woche war ich schnell frustriert. Ich hatte mich zu sehr darauf versteift, den perfekten Strich zu finden, wodurch ich viel zu viel radierte. Dadurch war ich wiederum unzufrieden mit meiner Arbeit und konnte diese nicht zufriedenstellend beenden.
Im nächsten Schritt habe ich mich dazu gezwungen die Details wirklich auszuarbeiten und Schattierungen hinzuzufügen, die man aufgrund der geringen Druckstärke nicht so gut erkennen konnte.
Beim nächsten Mal Zeichnen kam ich schon besser zurecht. Allerdings habe ich mich zu sehr der Interpretation hingegeben, wodurch ich das Wesen des Astes stark veränderte. Ich stellte ihn nicht so fein und zart da, wie er eigentlich war, sondern eher stachelig und dick.
In den nächsten Übungen ging es darum Plastizität in unsere Arbeiten hineinzubringen und auch mit Kompositionen zu arbeiten. Ich konzentrierte mich vorrangig auf die Licht- und Schattensetzung auf dem Gemüse selbst. Dies gelang mir schon besser, dennoch musste ich weiter am Druck des Bleistiftes arbeiten, damit die Stellen wirklich dunkler werden. Auch sind die einzelnen Bereiche noch etwas hart gezeichnet.
Bei diesen eher schnellen Zeichnungen konzentrierte ich mich mehr darauf, die Zwiebel auch wirklich rund zu zeichnen. Bisher arbeite ich noch sehr gradlinig.
Bei diesem Knoblauch merkte ich, dass ich in alte Muster verfallen war. Ich zeichnete wieder zu sehr, was ich sah, anstatt das Ganze zu erfassen und darauf aufzubauen. Dadurch habe ich mich stark in der Interpretation eingeschränkt.
Um mich von dem üblichen Umfeld zu lösen, versuchte ich zur nächsten Stunde einige andere Sachen auszuprobieren: Ich zeichnete auf dem Tisch und nicht mehr mithilfe der Staffelei. Diese Haltung sagte mir mehr zu und ich fertigte kleine Schnelle Skizzen in meinem Skizzenbuch an. Außerdem griff ich zum Buntstift, den ich auf jeden Fall nicht gut radieren konnte, um da etwas freier beim Suchen der Linien zu werden.
Ich experimentierte hierbei mit Pastellstiften, Bleistift und Bundstiften.
Mit dem Medium- und Modelwechsel kam ich sehr gut zurecht. Ich probierte dabei auch weitere Kompositionen aus und versuchte in meinen Zeichnungen realistischer und räumlicher zu werden. Dennoch separierte ich die Farbflächen noch zu sehr.
Ursprünglich sollte diese Zeichnung nur ein Test werden, doch beim Fertigstellen merkte ich, dass es doch ganz anderes geworden ist als gewollt. Ich benutzte viele verschiedene Farben, um Licht und Schatten zu setzten und überdeckte diese wieder und wieder. Außerdem setzte ich Komplementärkontraste ein. Dies ist eine meiner Lieblingsarbeiten aus dem Kurs bisher. Auch wenn vieles an dem Bild nicht realistisch geworden ist.
Diese Zeichnung folgte einige Zeit später, nachdem ich schon mehr mit Gouache gearbeitet hatte. Mir gelang es hier schon viel besser, die dunklen Stellen klar zu kennzeichnen, ohne dass sie zu sehr im Bild störten.
Zurück zum Bleistift sollten wir uns nun darauf konzentrieren schnellere Zeichnungen anzufertigen. Rund 15-20 Minuten pro Zeichnung. Zuerst fertigte ich einige schnellere Skribbels an, um eine geeignete Form zu finden, die ich dann im größerem Maßstab zeichnete. Dieser Apfel sollte nun auch im Raum dargestellt werden.
Zuerst habe ich mich an meinen Skizzen der letzten Woche weiter ausprobiert und diese mit Bleistift und anschließend mit Tempera Farben ausgearbeitet. Ich kam noch nicht so gut mit diesem neuen Medium zurecht. Außerdem fand ich nicht das richtige Verhältnis zu Wasser und Farbe, wie ich die Pinsel richtig halte und benutze, deswegen konnte ich mich hier auch noch nicht so gut darauf konzentrieren Licht und Schatten darzustellen.
Hier gelang es mir schon besser die Farben zu mischen und mehr die Plastizität zu erreichen, die ich anstrebte. Wobei ich hier mit den Farben recht grell geworden bin und der Schatten unrealistisch wirkt.
In diesem Bild wollte ich die einzelnen dunklen und hellen Bereiche separieren, wobei ich hier bei der Graustufung übertrieben habe und diese Teilweise zu hart erscheinen.
In meinen letzten Bild verwendete ich die Nass in Nasstechnik, um die einzelnen Bereiche nicht zu kantig werden zu lassen. Bei dem Apfel selbst gelang mir dies ganz gut, bei dem Schatten leider nicht. Dennoch gefiel mir hier die Herangehensweise sehr gut.
Insgesamt gefiel mir der Kurs sehr gut. Ich brachte nur wenig Erfahrung mit. Zuvor habe ich hin und wieder gezeichnet, aber den Fokus dabei auf das Zeichnen von Personen und stilistische Darstellung gelegt.
Dieser Kurs war für mich eine gute und schöne Herausforderung mich mit sehr vielen Dingen gleichzeitig zu beschäftigen. Mir wurde schnell klar, dass es nicht so einfach ist Gegenstände abzumalen und ich habe aus dem Kurs sehr viel Input mitnehmen können. Dem Kurs hat es meiner Meinung nach nicht geschadet online stattzufinden, weil man in seiner gewohnten Umgebung zeichnen konnte. Durch das abwechselnde Feedback von Prof. Keller und Friedrich konnten alle im Kurs gute Fortschritte machen. Mir gefiel auch, dass man im Workspace die Arbeiten der anderen Teilnehmer mitverfolgen konnte und daraus lernen konnte. Ich konnte durch den Kurs meine Angst vor dem weißen Blatt verlieren, lernte das Schauspiel auch zum Zeichnen gehört und mehr das Große Ganze und das Wesen von Objekten zu sehen und darzustellen. Mir hat der Kurs sehr viele Sachen gelehrt und ich werde mich auch in Zukunft weiter damit beschäftigen. An dieser Stelle nochmal Dankeschön für die großartige Unterstützung!