In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Das Ziel dieses Kurses bestand darin, sich mit dem großen Themenkomplex der bewegten Grafik auseinander zu setzen. Es galt 3 Teilaufgaben zu bewältigen von denen sich jede in ihrer Aufgabenstellung und der Form der Ausarbeitung unterscheiden sollte. Zusätzlich sollte das Oberthema „Loop“ die Rahmenbedingungen für die Bearbeitung der einzelnen Aufgaben bilden.
Einen Walkcycle kreieren.
Die erste Aufgabe bestand darin, sich einem natürlichen Bewegungsablauf zu widmen. Wann sieht ein Bewegungsablauf für das menschliche Auge flüssig aus? In wie viele Einzelbilder muss ein Bewegungsablauf unterteilt werden und vor Allem in welche? Diese Fragen galt es zu klären.
Ich wollte versuchen einem A das laufen beizubringen. Optische Grundlage sollte ein so genanntes „Throw Up“ bilden. Throw Up´s sind eine sehr schnelle, fluffige und einfach gehaltene Form von Graffiti Buchstaben. Da diese Throw Up´s auf Grund ihrer schnellen und aus der Hand oder dem Körper heraus gezogenen Linienführung eine sehr organische Grundstruktur besitzen, ist es häufig auch ein leichtes ihnen einen gewissen Charakter zu verleihen.
Es sollte also ein freundliches, durch die Gegend laufendes A werden.
Als Medium für die Ausarbeitung entschied ich mich zu erst einmal für Stift und Papier. Ich wollte analog arbeiten um die Linienführung und den Flow zu erhalten. Der erste Schritt sollte sein, ein Verständnis für die Verwandlung von einem Körper zu einem anderen zu entwickeln. Bereits hier fand ich interessante neue Ansätze, die auch in stillen Grafiken zukünftig eine Bedeutung spielen könnten…
Weiter ging es mit dem Versuch das A zum laufen zu bringen. Mit Hilfe eines Leuchttisches konnte ich die Skizzen für die spätere Stop Motion Animation schnell generieren, damit ging es anschließend rüber zu Photoshop, wo ich im weiteren Verlauf die Einzelbilder kolorierte und anschließend zusammenfügte. An diesem Punkt hätte ich sehr gerne noch weiter an meinem A Charakter zugebracht und die Geschichte noch weiter gesponnen, jedoch war es auf Grund der nächsten Aufgabe erst einmal an der Zeit Abschied zu nehmen und sich anderen Dingen zu widmen.
Runde 2 sollte noch tiefer in die Thematik einsteigen. Die Aufgabe bestand darin, sich einer Person oder einem Ereignis zu widmen und dieses visuell und natürlich bewegt darzustellen. Wie ein Google Doodle eben…
Bereits während des laufenden Semesters innerhalb des Unterrichts und der Tutorien wurde die Auseinandersetzung mit Adobe After Effects immer tiefgreifender. An gewissen Punkten konnte ich auf Grund des ersten Umgangs mit dem Programm häufig nicht mehr mithalten. Ich entschied mich die zweite Aufgabe nun mit After Effects zu lösen, um den Umgang mit dem Programm zu verbessern.
Thematisch trat ich eine Weile auf der Stelle und entschied mich dann auf Grund der aktuellen Lage einen Doodle zu entwerfen, der die akuten Brände in Australien zum Thema macht.
Dieses beeindruckende, wenn auch gleich erschreckende Foto sollte den Mood für die Bearbeitung des Doodles liefern.
Nach ersten Skizzen entschied ich die Bearbeitung in After Effects fortzusetzen. Hier begann ich mit dem zentralen Motiv, dem Rauch und dem Feuer. Aus Tutorials und vielen praktischen Übungen konnte ich den Rauch immer weiter verfeinern. Das Feuer erzeugte ich größtenteils mit der großen Effekt Palette von After Effects. Stück für Stück bildete sich so eine kleine Szenerie aus, in der immer mehr Ebenen übereinander geschachtelt wurden. Besonders die hier immer mehr in Vordergrund schreitende Arbeitsweise der einzelnen Unterkompositionen in After Effects sollte eine große Hilfe sein.
Während der Bearbeitung versuchte ich auf diverse Weisen die Typografie etwas aufzupimpen. Leider sollte es als Gesamtbild aus meiner Sicht nicht sehr gut zusammen funktionieren, da mich die Kombination etwas an die Reklame für einen Adventure Park oder an Jurassic Park erinnerte.
Aus der Struktur des Kurses heraus, war diese Aufgabe eigentlich die Erste. Da meine Lust mit Typografie zu arbeiten am größten war, mir Anfangs jedoch noch die Skills fehlten um etwas gutes zu produzieren, schob ich diese Aufgabe auf das Ende des Semesters. Zusätzlich sollte ich durch einen heftigen Datenverlust so gut wie alle Skizzen und angefangenen Projekte aus der ersten Hälfte des Semesters verlieren.
Im Fokus sollte in dieser Aufgabe stehen, sich mit der Bewegung von Typografie zu beschäftigen. Ich wollte gerne mit einer Schrift die im vergangenen Semester entstanden war weiterarbeiten: „Stencil Cargo 1451“.
Erste Ideen beschäftigten sich bereits mit der Auseinandersetzung mit den einzelnen Teilen der Schrift. Auf Grund der Stencil Cuts besitzen die Glyphen viele Schnitte. Die einzelnen Teile können somit unabhängig voneinander animiert werden.
Anfangs versuchte ich ein „gutes“ Plakat zu gestalten, bevor ich dieses im Nachgang in After Effects überführen wollte, um es dort zu animieren. Da ich jedoch zu Beginn des Kurses nicht über ausreichend Kenntnis über das Programm verfügte, stand ich auch dort vor einer Wand und wusste nicht Recht weiter. Nach der Erstellung des Google Doodles, hatte ich jedoch ausreichend Kenntnisse gewonnen um hier weiter zu arbeiten.
Trotz des Datenverlustes, sind noch ein paar Handyfotos mit ein paar Arbeitsständen und digitalen Skizzen erhalten geblieben.
Die im letzten Semester für das Magazinprojekt „Hypergraphie“ entstandene Schrift hatte ich mit einem Lasercutter aus Pappe ausgeschnitten und anschließend wieder aufgesprüht, eingescanned und in eine vollwertig laufende Schrift verwandelt. Hierbei habe ich mir bereits dort die übrig gebliebenen Puzzleteile der einzelnen Glyphen aufgehoben, um hiermit irgendwann einmal etwas zu gestalten.
Der Zeitpunkt war jetzt. Thema des zu gestaltenden Plakats sollte wieder die Hypergraphie, der manische Schreibzwang, sein. Gemeinsam mit Freunden plane ich aktuell ein Graffiti- und Kunstfestival im August diesen Jahres in Potsdam. Hierfür sollte das Plakat entstehen. Auch der zweite Teil meines Magazins soll dort bestenfalls veröffentlicht werden. Die visuelle Identität besteht bereits und wurde somit aus der bereits bestehenden Schrift neu interpretiert.
Aus meinem großen Buchstaben Puzzle baute ich also eine neue Schrift zusammen. Interessant ist hierbei, dass ich lediglich die Minuskeln für den Bau neuer Versalien verwendete, so entstanden völlig neue Buchstaben, die in ihrer Formspache jedoch an die Stencil Cargo 1451 erinnern.
Auch ein stilles Plakat erarbeitete ich hierbei parallel, jedoch kann ich hier auf Grund kleinerer Änderungswünsche noch nicht veröffentlichen. Das Plakat soll anschließend im besten Fall sowohl digital, als auch gedruckt, für das Festival im August werben.
Für das bewegte Plakat stand für mich im Fokus, jedem Buchstaben einen Charakter zu geben. Hierbei versuchte ich mir die Keyframes genauer anzuschauen und zu versuchen, verschiedenste Bewegungsabläufe natürlicher zu gestalten. Ich lernte eine Menge über das Timing der Keyframes und deren „Easing“.
Zu erst einmal muss ich sagen, dass mir der Kurs unglaublich viel für den weiteren Weg gebracht hat. Derzeit sehe ich es eher als mein Ziel, besser in der Schrift und Plakatgestaltung zu werden. Das bewegte Plakat ist aus meiner Sicht noch einen Schritt voraus, den ich gerne in kommender Zeit wieder aufgreife, jedoch aktuell noch nicht vollends verfolgen kann und möchte. Viele Aspekte auf dem Weg der Bearbeitung einer Animation haben mir geholfen, um auch meine stille Gestaltung voran zu bringen. Hierbei war es äußerst schön Skizzen zu entwickeln, die nicht nur einen Gegenstand in Zustand 1 oder 2 zeigen, sondern auch alle Zwischenschritte die nötig sind, um von 1 zu 2 zu kommen. Gerade diese Zwischenschritte oder auch die Kette von Ereignissen, können durchaus auch unbewegt sehr schön sein.
Des Weiteren habe ich unglaublich viel über das Programm After Effects lernen dürfen und kann nun auch dieses Programm in Prozesse mit einbeziehen.
Bei der Auseinandersetzung mit dem Thema Loop konnte ich ebenfalls sehr viel über die Bewegungsabläufe lernen. Ich realisierte, dass meine Denkweise einer Idee einer Animation immer nur den Weg von etwas zu etwas anderem beinhaltet. Der Loop sollte hierbei immer die doppelte Arbeit der Idee darstellen, denn Loop bedeutet: „Von etwas zu etwas anderem und zurück“. Natürlich hört sich das alles etwas verwirrend an, jedoch war es eine witzige Erfahrung immer wieder zu spüren, dass ich den Prozess eines Loops vor dem Kurs nur zur Hälfte gedacht hätte, nun weis ich es besser.