In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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Micronarrative Loops war das große Oberthema dieses Kurses,
dementsprechend ging es darum kleine Geschichten bzw. Inhalte zu generieren, die sich dann ins Endlose schleifen lassen können.
Es wurden anfänglich und auch immer wieder im Laufe des Kurses Bewegungssequenzen sowohl in Schrift, Bild als auch Ton untersucht und ein breiter Input verschiedenster Loops geschaffen.
In verschiedenen Disziplinen sollten die Studenten selbst mehrere Loops erstellen. Im Folgenden finden sich meine Versionen davon: Typoplakat, Walk Cycle und Doodle.
Diese Teilaufgabe befasst sich mit dem Kreieren eines bewegten Veranstaltungsplakates. Besonders wichtig: Hierbei soll kein Bildmaterial im Vordergrund stehen, der Umgang mit Schrift ist hier Hauptaugenmerk. Ein typographisches Plakat eben. Folgende Information soll auf dem Plakat zu finden sein :
Interpret - The Cure
Veranstaltungsort - Waldbühne Berlin
Datum - (Freitag) 13.12.2019
Textzeilen - (Pflicht) It's Friday I'm in love / (sowie eine weitere freiwählbare Textzeile aus selbigen Song)
Als Inspiration habe ich mir verschiedene in ihrer Ästhetik relevante Plakate angesehen (Buch: Fucked Up + Photocopied: Instant Art of the Punk Rock Movement by Christopher T. Miller, Bryan Ray Turcotte)
Auch die Fotoserie (https://cvltnation.com/portraits-of-80s-teenagers-walls/)) hat mich stark inspiriert - vor allem auch typographisch - die plakative Font wie Futura auf dem abgebildeten BOYS DON'T CRY Poster im Teenagerzimmer. Ich wählte URW Form sowie Impact Label als Schriftart für eine DIY-Note.
Daraufhin startete ich einige Plakatentwürfe (siehe PDF / 9 Seiten + PDF einseitig) und entschied mich dabei den Entwicklungsstrang des letzten Entwurfes mit der Farbgebung von den Restlichen weiterzuverfolgen.
(Für die korrekte farbliche Darstellung bitte in den Vollbildmodus gehen!)
Mit dem „Rahmen“ meines Plakatentwurfs war ich soweit zufrieden, anfangs war ich noch nicht ganz sicher, wie ich die Liedzeilen animieren sollte. Zunächst habe ich mich für die Neo Sans Std Bold Italic als Font für den Zwischenraum entschieden um das Ganze etwas moderner zu machen. Dann habe mir viel Zeit für Tutorials und Herumprobieren genommen.
Ich habe dann die Textblöcke von „enough of“ und „this stuff“ in ihrer Breite skaliert, sodass sie sich gegenseitig wegdrängen. Den Wechsel zwischen hell und dunkel innerhalb der Schrift habe ich nicht mit Masken erzielt, sondern mit Füllmethoden die den Photoshop-Ebenenstilen gleichen.
Für die Wellen die die Schrift durchzucken habe ich mit dem Effekt „turbulentes Versetzten“ gearbeitet, ergänzend habe ich die Ebene in drei Teile geteilt und manuell nach links und rechts geschoben und dann ausgeblendet. Ehrlich gesagt habe ich einfach ewig Effekte ausprobiert und so lange an den Reglern geschoben, bis es mir gefallen hat.
Als Hintergrundstruktur habe ich noch ein ein .jpg eingefügt und ihn mit weicher Maske in meinen ursprünglichen Hintergrund verblendet.
Zum Schluss habe ich die Animationsabläufe einfach dreimal aneinander gereiht.
Beim Walk Cycle, also einer Sequenz eines sich bewegenden Charakters, musste ich sofort an die Ästhetik der 90er Jahre MTV Cartoons denken. Mit meinem eigenen Projekt wollte ich einen ähnlichen Charme erzeugen, nicht zu perfekt und im Scribble Look. Da ich mich gedanklich schon in 90er Musik und Animationen Welt befand, hörte ich die 1996 Platte Ænema der Band Tool und malte dazu. Dadurch bekam mein Charakter eine schlurfende Gangart und entsprechenden Gesichtsausdruck.
Vorher habe ich mir hier verschiedene Laufstile angesehen und ein Tutorial
https://www.youtube.com/watch?v=jBd_V_MbwIQ&list=PL0Ve9-xiPcysl8RwDiEHn8k7xTKlDinIP
In minutiöser Feinarbeit habe ich jeden einzelnen Frame handgezeichnet, zum nächsten durchgepaust und die Bewegung justiert, dann alles eingescannt und bei Photoshop zusammengefügt
Weil das „Flimmern“ in der Animation durch aus gewollt war, ergänzte ich meine Einzelbilder mit Textur in Klamotten und Haaren etc.
Die Bewegungssequenz fügte ich dann in After Effects ein, verwendete loopOut und generierte „Radiowellen“ noch um den Loop zu unterstreichen.
Ich habe mich entschlossen Margaret Hamilton zum Thema meines Doodles zu machen, einfach aus dem Grund, dass sie zu großen Teilen an einem weltweit berühmten historischen Event beteiligt war und trotzdem kaum bekannt ist. Sie gilt als die Begründerin der Software-Entwicklung. Bei der berühmten Mondlandung in den 1960ern war sie die Leiterin der Programmierer für das Apollo-11-Projekt. Ohne sie wäre eine Mondlandung vielleicht nicht möglich gewesen. Als der Bordcomputer der Mondfähre namens Eagle kurz vor der Landung Probleme bereitete, behielt das System dank ihrer Codes den Überblick. Sonst hätten Neil Armstrong und Buzz Aldrin die Heimreise antreten müssen.
Mein Doodle zeigt die vereinfachte Version der Geschichte Margaret Hamiltons durch die Darstellung von ihr neben einem Stapel der von ihr handverfassten Codes und - natürlich - der Mondlandung selbst.
Die Geschichte sollte simpel abgebildet sein: Ein großer Stapel von Hand geschriebener Code > Margaret selbst > Mondlandung!
Inspiriert von meinem Moodboard bei der Farbgebung habe ich die Elemente, die ich für mein Video brauchte von Hand gezeichnet, eingescannt und mit Photoshop und Illustrator weiterverarbeitet. Die daraus entstandenen einzelnen Elemente habe ich dann in meine After Effects-Komposition geladen und bewegt z.B. eine endlose Rotation der Sterne mit time* + unterschiedlichen Werten. Für Name und Geburtsdatum habe ich erneut die Neo Sans Std Bold Italic benutzt und sie einmal mit Maske und einmal in Typewriter-Optik und Verschieben der Deckkraft animiert.
Die blauen Sterne im Hintergrund habe ich mit dem „Particle World“ Effekt generiert. Die Vorstellung Margaret Hamiltons (wobei das Datum 17.08.1936 ihres Geburtstages ein zu feierndes Ereignis dargestellt wird wie bei einem Google Doodle) habe ich dann zur Demonstration der „Loopbarkeit“ein zweites Mal im Video spielen lassen.
Ganz grundlegend hatte ich zuvor schonmal mit After Effects gearbeitet, musste also nicht eine komplett neue „Sprache“ lernen.
Besonders bereichernd fand ich den großen Input an Künstlern/Grafikern, sowie dem Motiv „Loops“ an sich. Zu erkennen wo es überall zum Einsatz kommt bzw. wie allgegenwärtig es wirklich ist. Besonders große Freude hat es mir bereitet, meine Illustrationen „zum Leben erwecken“ zu können und somit durch neues Wissen um neue Möglichkeiten zu erweitern.
Auch die Schritte von ausschließlich Typographie und ausschließlich händischen Illustrationen beim letzten Projekt miteinander zu vereinen fand ich eine interessante Entwicklung. Ich bin zufrieden mit meinen Ergebnissen und bin flüssiger im Umgang mit After Effects geworden.
Zudem hat mir generell die Freiheit innerhalb der Aufgaben im Kurs gefallen und die Möglichkeit die daraus entstandenen unterschiedlichen Ansätze aller Kursmitglieder zu sehen.