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After Dark.

After Dark: Feuer, das ungeliebte Element In diesem Kurs beschäftigen wir uns mit dem Thema Feuer. Die Bearbeitung des Themas und unsere Herangehensweise sind frei. Ich beschäftige mich mit Asche, dem Produkt des zerstörerischen Prozesses des Verbrennens.

Asche ist ein totes, aber gleichzeitig reines und sehr nährstoffreiches Produkt, welches nach dem Verbrennen von organischem Material übrig bleibt. Seit jeher verwenden Menschen Asche weiter und nutzten sie zum Reinigen in zum Beispiel Seifen. Die Inka gaben Asche ihrer Nahrung hinzu, um diese besser bekömmlich zu machen. Heute findet Asche hauptsächlich Verwendung als Pflanzendünger. Denn Asche ist keineswegs ein „Abfallprodukt“, sondern besteht ausschließlich aus den Mineralstoffen des verbranntem organischen Materials.

Ich möchte die Asche recyceln und mit ihr ein neues Produkt erschaffen. Dabei ist mir die symbolische Bedeutung der Asche wichtig. Denn Asche ist einerseits ein toter Stoff, und bleibt zurück wenn das Feuer alles lebendige in einem organischen Stoff zerstört hat. Aber gleichzeitig ist Asche eben auch ein wertvoller Rohstoff, die wegen ihrer Inhaltsstoffe eben nicht nur Ende, sondern auch Neuanfang bedeutet. In der Natur zum Beispiel hinterlassen Waldbrände zwar auf den ersten Blick eine völlige Verwüstung, aber der Wald nutzt die frei gewordenen Nährstoffe für neues Wachstum. Manche Baumsamen brauchen sogar die Hitze des Feuers damit sich ihre Samenkapseln überhaupt erst öffnen können.

I. Aschepapier

Ich entscheide mich nach einigen Versuchen dafür aus der Asche Papier zu machen und sie so weiter zu verwerten. Papier dient als Grundlage für neue Ideen und ich plane das Aschepapier weiter zu verwenden. Als Vorlage dafür nehme ich Steinpapier, welches aus Steinmehl und einem Kleber besteht. Beides wird unter hohem Druck gepresst. Das Ergebnis ist ein robustes und wasserfestes Papier. Dieses Herstellungsverfahren übertrage ich auf meine Idee. Dafür mische ich Agaragar als Bindemittel mit Glycerin, Wasser und Asche. Das Ganze wird nun erhitzt und auf eine flache Oberfläche gegossen.

aschepapier.pdf PDF aschepapier.pdf

Aschepapier herzustellen ist möglich, aber mir fehlt an dieser Stelle die Möglichkeit das Papier mit genug Druck zu pressen. Das Papier ist zu dick und während des Trockenvorgangs wellt es sich oder reißt.

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II. Neues Leben

Ich möchte mit der eigentlich toten Asche weiterhin versuchen Neues zu schaffen und nehme die Idee diesmal wörtlich. AgarAgar wird in der Biologie eingesetzt um Nährböden herzustellen, mit dem man dann in Petrischalen Kulturen züchtet. Die Asche ist, zumindest in der Theorie ein perfekter Zusatz um den Nährboden mit zusätzlichen Mineralstoffen zu versorgen. Also stelle ich aus AgarAgar und Asche einen Nährboden her, gieße diesen in Petrischalen und bepflanze ihn. Und die Sporen und Pilze beginnen zu wachsen. Doch die Zeit drängt und ich möchte nachhelfen - und gebe Wasser in die Petrischalen. Am nächsten Morgen sind meine Nährböden inklusive Sporen und Pilzen vertrocknet.

petrischalen.pdf PDF petrischalen.pdf

Ich habe den Versuch auf Grund meiner Ungeduld manipuliert. Und stehe  als Folge dessen kurz vor der Abgabe ohne Ergebnis da.

III. FAIL

Auch wenn ich noch viele Ideen habe - es fehlt die Zeit um ein neues Projekt zu beginnen. Also beginne ich mich mit dem Prozess des Scheiterns auseinander zu setzen.

Beim Scheitern geht immer etwas schief und man erreicht nicht das gewünschte, oder eben gar kein Ergebnis. Als ich Synonyme für Scheitern lese fällt mir das Synonym „entdecken“ ganz besonders ins Auge.

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Ist Scheitern doch nicht das Ende? Im Zuge dieses Prozesses entdeckt man  wie etwas nicht funktioniert. Und macht damit den Weg frei für eine neue Idee.

Dann habe ich Asche nochmal genauer betrachtet. Chemisch gesehen besteht Asche aus Nährelementen. Allerdings ist Asche anorganisch. Das bedeutet dass der Kohlenwasserstoff aus der Asche entwichen, bzw. verbrannt ist, und somit keine chemischen Bindungen mehr stattfinden können. Asche ist, chemisch ausgedrückt anorganisch, also unbelebt. Asche an sich ist durch und durch Tod, aber wenn man anorganische Stoffe zu organischen Stoffverbindungen gibt erhöht das die Leitfähigkeit der organischen Stoffe und diese können schneller Verbindungen eingehen. Deshalb funktioniert Asche z.B. so gut als Dünger.

Beim Scheitern passiert etwas sehr ähnliches. Die Idee oder der Versuch, bzw. die Umsetzung ist gescheitert. Scheitern bedeutet aber gleichzeitig auch die Möglichkeit an genau diesem Punkt anzusetzen und zu verstehen warum ich gescheitert bin. Meine neu gewonnen Kenntnisse kann ich in eine neue Idee einfließen zu lassen. Was wichtig ist, ist wie ich mit dem Prozess des Scheiterns umgehe. Bleibe ich stehen und höre ich auf zu suchen oder überlege ich was ich gelernt habe und wie ich jetzt weiter machen kann?

Aber vor allem für die persönliche Entwicklung ist Scheitern ein wichtiger Prozess, denn nur so kann man an sich Lernen und Wachsen. Leider gibt es in unserer Gesellschaft kaum Platz zum Scheitern. Wir müssen immer funktionieren, wenn man sich in einer Krisenphase befindet nimmt man halt eine Tablette um nicht traurig oder unkonzentriert zu sein, und für ein paar Schritte zurück oder langsamer ist kaum Zeit und Verständnis.

Ich persönlich muss mich an diesem Punkt fragen woran ich überhaupt gescheitert bin. Vor allem lag mein Scheitern in diesem Falle daran, dass ich zu lange über das Thema, zu lange über meine Ideen und zu lange über meine Gedanken nachgedacht habe, bevor ich mit einer Umsetzung begonnen habe.

Mein Endprojekt ist eine Installation. Mit Hilfe von unsichtbarer Tinte ändert das Plakat unter dem Einfluss von Hitze/Feuer die Aussage. Die Tinte verbrennt, und wird dadurch sichtbar. Das Ende ist eben doch nicht so final wie man oft denkt und jedes Ende birgt auch einen Neuanfang.

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Ein Projekt von

Fachgruppe

Kommunikationsdesign

Art des Projekts

Studienarbeit im zweiten Studienabschnitt

Betreuung

foto: Prof. Sven Völker

Zugehöriger Workspace

After Dark

Entstehungszeitraum

Wintersemester 2019 / 2020

Keywords