In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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11At Atelier | Wintersemester 19/20 In diesem Atelier Kurs haben ich mithilfe von Pigmenten, Acrylbinder und jeder Menge Papier das Mischen verschiedenster Farben erlernt, wie diese Farben zueinander stehen und wie man deren Wirkung zu seinem Vorteil nutzen kann.
Der Kurs startete damit, dass wir Farbtrios erstellten. Wir sollten dann entscheiden, ob sie eher bunt oder farbig aussehen. Bei der Entscheidungsfindung fiel mir die Auswahl schwer, da ich mit meinen Ergebnissen nicht ganz zufrieden war. Dafür legte ich mir neue Trios an.
Bunter Farbklang
Farbiger Farbklang
Ich hatte zu Beginn noch etwas Schwierigkeiten meine Farben so anzumischen, wie ich es beabsichtigt hatte. Sie wurden zu dünn und wässrig und hatten nicht die richtige Intensität. Die Farben wieder neu anzumischen fiel mir dann nicht schwer, weil ich meine Erfahrung durch andere Hobbies einbringen konnte.
Bis zur nächsten Woche sollten wir uns auf die Suche nach Farbtrios in Natur und urbanen Raum machen. Hier einige meiner Funde.
Bunte Fotos
Farbige Fotos
Nun galt es mithilfe verschiedener Kontraste, eine vierte Farbe zu unseren anfangs ausgewählten Farbtrios zu finden, ohne deren farbige bzw. bunte Wirkung zu verändern.
Dabei halfen uns die verschiedenen Kontraste: Hell-Dunkel Kontrast, Kalt-Warm Kontrast, Intensitätskontrast, Simultankontrast, Sukzessivkontrast, Komplementärkontrast und Quantitätskontrast. Mir hat das Erstellen der Karten gefallen, weshalb ich gleich einen ganzen Stapel davon anfertigte. Dabei konnte ich auch mein Problem mit der Intensität der Farben, was ich bei der vorherigen Übung hatte, lösen. Nun musste ich mich nur noch für eine Farbe entscheiden, welche ich für die nächste Aufgabe benötigte.
Als Zusatzfarbe für mein buntes Farbtrio entschied ich mich für die Farbe Grün. Ich hatte das Gefühl, dass das kalte Grün die starken Farben blau und rot etwas dämpft. Durch die neue Anordnung gelang es mir den Kontrast im Farbklang zu halten und durch den Mengenkontrast, konnte ich das starke Rot soweit eindämmen, dass ich es nicht mehr als störend empfand.
In meinem farbigen Farbklang verfolgte ich ein ähnliches Ziel. Durch das helle blau hatte ich Kontraste nun wieder verschoben und der Mengenkontrast sorgte wieder dafür, dass die Farben besser miteinander harmonierten.
Für diese Aufgabe wählte ich ein großes Format. Alle Kästchen haben die gleiche Höhe von 8 cm. Ich versuchte generell bei dieser Aufgabe nicht groß darüber nachzudenken, wo ich welche Farbe einsetzte. Mir war es wichtig, dass ich mich von meinem Gefühl leiten ließ. Hierbei mischte ich diverse verschiedene Farbnuancen meiner vier Ursprungsfarben zusammen. Keine Farbe sollte dabei der anderen gleichen. So entstand aus den teilweise doch sehr bunten Farben ein harmonisches Bild. Lediglich bei der Farbe Gelb ist die Anzahl der Nuancen gering. Dies war auch dem Mangel an Zeit geschuldet.
Ich hatte meine Pinsel an diesem Tag vergessen und mich aus dem Sammelsurium des Ateliers bedient, was dem Bild allerdings nicht geschadet hat. Dadurch habe ich nun verschiedene Pinselgrößen benutzt. Ich habe mein Farbklang hier noch einmal leicht überarbeitet. Aus dem Graublau wurde ein Violett, was ich schöner fand. Diese Arbeit gefällt mir am besten und hat mir am meisten Spaß gemacht, da ich hier einfach intuitiv den Pinsel schwingen konnte. Dazu habe ich das Bild hin und wieder gedreht, wodurch ich das Chaos auf das Papier bringen konnte.
Ein Highlight des Kurses war, dass es zu diesem Zeitpunkt eine Ausstellung von Vincent van Gogh im Museum Barberini in Potsdam gab, die wir besuchten.
Wir bildeten zuvor Teams für Vorträge. Mit diesen konnten wir ein besseres Verständnis für Vincent Van Goghs Leben, seine Schaffensphasen, seiner Farblehre und ihn im Vergleich zu anderen Künstlern zu betrachten.
Ich habe mich der frühen Phase seines Lebens vor Kunst gewidmet. Mich fasziniert dabei, aus welcher Intention heraus er anfing sich künstlerisch ausdrücken zu wollen. Für Vincent begann dies recht spät. In seinen Bildern wollte er zu Beginn die einfache Arbeit der Menschen darstellen. Er wollte einen Bezug zu ihnen schaffen und es ermöglichen, dass jeder sich mit seinen Werken identifizieren kann.
In den Briefen an seinen Bruder versuchte er versuchte ihm klar zu machen mit ihm zusammen zu malen. Er versuchte ihn klar zu machen, welche Bereicherung dies für sein Leben sein würde. Sein Traum war es mit seinem Bruder zusammen in einem Künstlerhaus zu arbeiten. Zu Vincent Van Goghs Lebzeiten wurden seine Bilder noch sehr selten, zu verhältnismäßig geringen Preisen verkauft und erfreuten sich erst nach seinem Tod.
Die Bilder einmal live zu sehen empfand ich als sehr gute Ergänzung zu diesen Vorträgen und zum Kurs; beschäftigte sich Van Gogh doch viel damit, welche Wirkung Farben zueinander haben.
Bei der letzten Aufgabe wusste ich schon genau, dass mein Fokus auf der Farbe blau liegen sollte. Es sollte sich wie ein Verlauf in Richtung Gelb/ Orange entwickeln. Leider ist mir nicht überall der Verlauf gelungen. Für mich symbolisiert dieses Bild eine Gefühl, als wenn man taucht. Die Sonnt scheint am Himmel. Himmel und Wasser gehen ineinander über. Das Bild strahlt für mich dadurch eine Ruhe aus, die man nur unter Wasser erfährt.
Neben den ganzen Werken, die wir anfertigten, haben wir auch ein Skizzenbuch zum Verstreichen überflüssiger Farben angefertigt. Eigentlich hatte ich kein Problem meine Farben aufzubrauchen. Ich benutzte dies mehr um zu prüfen, ob ich die richtige Farbe gemischt hatte. Außerdem tätigte ich dort meine ersten Versuche, bevor ich auf das große Format gewechselt habe.
Der Kurs mit Eva hat mir sehr gut gefallen. Ich habe meine Angst verloren große Formate zu nutzen und verstanden, dass diese Formate mir eine gewisse Freiheit geben, um ein besseres Verständnis für Farben und deren Wirkung zu bekommen. Generell hat sich Eva immer für alle Zeit genommen, um offene Fragen zu klären. Ihr gutes Feedback konnte ich immer gut umsetzen und hat meine Arbeit aufgewertet und mein Verständnis gefestigt. Das selbstständige Arbeiten hat dazu beigetragen, dass man sich gut auf den Kurs einlassen konnte, ohne zu großen Druck zu verspüren ein perfektes Ergebnis zu erzielen. Durch die Abschlusspräsentation konnte man seinen Entwicklungsverlauf im Kurs sehr gut Revue passieren lassen. Das hat mich bestärkt auch in Zukunft weiter mit Farben, seien sie bunt oder farbig, zu experimentieren. Ich werde das Atelier sicherlich noch das ein oder andere Mal aufsuchen. Eventuell werde ich auch einen aufbauenden Kurs belegen, um meine Kenntnisse zu vertiefen. Dieser Kurs ist eine hervorragende Ergänzung zu den sonst sehr computerlastigen Interfacedesign-Arbeiten.