Incom ist die Kommunikations-Plattform der Fachhochschule Potsdam

In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre

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DomeMod und Dometester

Domemod und Dometester sind zwei Gestaltungswerkzeuge, die es erleichtern für das Medium Fulldome zu gestalten.

ACHTUNG Diese Software wird nicht mehr weiterentwickelt. Die neue Version des Domemods lebt als Online-Werkzeug hier weiter: domemod Für mehr Informationen, besuchen Sie bitte die github-Projektseite.

Hintergrund

Der DomeMod und Dometester sind aus der Beschäftigung mit der Gestaltung für das Medium Fulldome entstanden. Der zugehörige Kurs cutup.20 - fulldome und immersive medien wurde im Sommersemester 2010 von Professor Klaus Dufke, im Bereich Kommunikationsdesign an der FH Potsdam betreut. Der Kurs war auf die Kooperation zwischen der Fachhochschule und der Urania in Potsdam ausgerichtet. Das Planetarium der Urania wurde im Sommer 2010 mit der Fulldome-Technik ausgestattet. Das bot den konkreten Anlass, sich mit Erzähl- und Gestaltungsweisen dieses Mediums auseinander zu setzen.

»Der Hintergrund der Installation des Powerdomes in Potsdam ist eine innovative Kooperation zwischen dem Fachbereich Design der Fachhochschule Potsdam und des Urania e.V. Potsdam. Die FH Potsdam wird in den nächsten Jahren kontinuierlich Inhalte und Visualisierungen erarbeiten, die dann auch im öffentlichen Kontext eingesetzt werden können. Eine Kooperation zwischen Fachhochschule und Urania ist eine ideale Verbindung einer wissenschaftlichen Einrichtung mit populärer Bildungsarbeit, die sich in diesem Falle besonders an Kinder und Jugendliche richtet. Einen besonderen Schwerpunkt von Seiten der Fachhochschule bilden dabei interaktive Informations- und Geovisualisierungen.« (aus der Pressemitteilung)

DomeMod

Die Applikation Domemod ist ein Werkzeug, das die räumliche Darstellung von verzerrten Standbildern ermöglicht. Zur Zeit unterstützt sie Panoramabilder, und hierbei insbesondere kuppelprojektionspezifische (»Domemaster«) Formate. Der Bildinhalt wird auf räumliche Körper projiziert. Der Benutzer sieht eine stufenlose Interpolation, d. h. den Übergang zwischen den vordefinierten Körpern. Die Navigation dieses sog. Mesh erfolgt, indem man es frei im Raum verschiebt und rotiert. Zusätzlich kann man visuelle Hilfsmittel anzeigen lassen: ein Gitter, die Projektionsstrahlen und das Projektionszentrum, die Grundkörper, sowie das Eingabebild. Der Projektionsspunkt ist verschiebbar; dadurch kann man die Entzerrung beeinflussen. Man kann zusätzlich die applikationsinternen, relevanten numerischen Parameter direkt am Bildschirm ablesen.

Die Applikation ist ein Hilfsmittel bei der Erstellung von Inhalten für digitale Kuppelprojektionen. Der Eindruck statischer Kompositionen lässt sich so auch ohne Zugriff auf eine physische Kuppel rasch überprüfen.
In breiterem Sinne sollte das Software-Tool (auto)didaktische Ziele bedienen. Die ursprüngliche Idee ist der Vergleich von verschiedenen kartografischen Kartennetzentwürfen mit einer wahren räumlichen (Hemi)Sphäre. Die Beschäftigung mit dem Übergang von der cartesianischen in den sphärischen, polaren Raum ist fast zum theoretischen Selbstzweck des Autors geworden; die Erfahrungen sollten auf jeden Fall in eine spätere Arbeit eingebettet werden. Wie bei jedem Visualisierungstool kann der Benutzer ohne größere mathematische Kompetenzen direkt Erkenntnisse gewinnen, und gewisse Ver- und Entzerrungprozesse in ihrer Dynamik erkunden.

Dometester

Auf dem Domemod basierend wurde das Tool Dometester entwickelt. Ein Programm, welches für Fulldomes / Planetarien ausgelegte Filme abspielt. Es projiziert ein entsprechend angelegtes sogenanntes Domemaster in eine virtuelle Kuppel. So kann die Verzerrung und weiteres getestet werden.

Auf den ersten Blick wurde hier die Videoplayer-Metapher aufgegriffen. Das Interface am unteren Rand des Bildes bietet die bekannten Symbole und Steuerelemente. Dadurch wird an eine bekannte Umgebung angeknüpft. Wenn es nun aber darum geht, die räumliche Wirkung der Domemaster zu erfahren, kann der „Bildschirm“, die Fläche auf dem das Video abläuft, in dem Raum bewegt werden. Es kann die Perspektive von verschiedenen Besuchern in der Kuppel eingenommen werden.

Für die feinere Untersuchung bietet die Software dann die Möglichkeit das Bild anzuhalten. Was wieder auf der bekannten Videoplayer Metapher fußt. Zusätzlich kann nun aber ein Koordinatensysten auf das Bild gelegt werden. Sowie auch ein Point-of-View-Layer, der die verschiedenen Sichtfelder der Besucher anzeigt. Dadurch wird auf eine der Besonderheiten des Fulldome-Mediums eingegangen.

Insgesamt ist das Programm für die schnelle Überprüfung eines Filmes ausgelegt, wenn keine physische Kuppel zur Hand ist. Es ist ebenfalls bewusst schlank gehalten, damit die Arbeit des Gestalters an sich in den Vordergrund rückt und sich die Software selber zurück halten kann.

Motivation: Stärkere Demokratisierung der Fulldome Gestaltung

Fulldome-Produktionen sind eine aufwendige und teure Angelegenheit, deshalb ist es noch schwer, sich wirklich kreativ und frei zu entfalten. Die technischen Besonderheiten wirken oft einengend. Es ist äusserst selten, Zugang zu einem Fulldome Setting zu bekommen. Die eigenwillige Projektionsform erfordert ebenfalls besondere Gestaltungsabläufe und -expertiesen.

Die beiden Werkzeuge DomeMod und Dometester möchten es dem Gestalter vereinfachen, kreative Arbeiten für den Fulldome zu gestalten. Im Idealfall kann der Gestalter gleich an Ort und Stelle, auf seinem Rechner, seine Ideen ausprobieren. Denn Zugang zu einem Fulldome zu bekommen, ist nach wie vor schwer.

Es soll mit Hilfe der Werkzeuge ein Verständnis für die geometrische Verzerrung in der Kuppel nähergebracht werden. Ebenfalls soll die räumliche Wirkung ganz einfach getestet werden, um sich auf die wirkliche Erzählkunst konzentrieren zu können.

Die Idee, Werkzeuge für eine gestalterische Befreiung von vorherrschender Software zu entwerfen, vertritt John Maeda, der es am besten zusammenfässt: „I am not a big fan of digital painting tools, but like many designers, I need to use them regularly and am subject to all of their annoying idiosyncracies. I often want to do something that the tool cannot support because of limitations involved in programming a commercial tool. When that occurs, I write a tool to best suit my intentions and then throw it away after I am done.“ (John Maeda: Design By Numbers, S. 173)

Zwei Studenten von Maeda, Casey Reas und Ben Fry dachten das weiter und entwickelten die Programmiersprache und Plattform [Processing](http://www.processing.org „Processing“), mit dessen Hilfe der DomeMod und Dometester entstanden sind.

Die Motivation also, Werkzeuge bei der Hand zu haben, die der Kreativität Flügel aufsetzt, war der Antrieb hinter den beiden Tools. Gerade in der noch jungen Fulldome-Szene möchten wir die Gestaltung und somit auch Erzählung positiv vorantreiben.

DomeMod Bildergalerie

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Dometester Bildergalerie

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Download

[DomeMod](http://dl.dropbox.com/u/3551924/fhp/domemod_022.zip „Domemod“)

Für PC-Nutzer: es kann sein, dass die Applikation den Java JRE braucht.

[Dometester Mac](http://dimitarruszev.com/apps/archive/domemod_old/DomeTester.zip „Dometester Mac“)

[Dometester Win](https://dimitarruszev.com/apps/archive/domemod_old/DomeTesterWin.zip „Dometester Win“) Dank für die Windows Version an [Stephan Thiel](http://www.stephanthiel.com/ „Stephan Thiel“).

[Beispiel-Footage für den Dometester - Tobis Fingerübung. (c) 2010 Tobias Friese](http://dimitarruszev.com/apps/archive/domemod_old/fue2_Tobias_half_h264.zip „Beispiel-Footage für den Dometester - Tobis Fingerübung. (c) 2010 Tobias Friese“)

Ein Projekt von

Fachgruppe

Interfacedesign

Art des Projekts

Studienarbeit im zweiten Studienabschnitt

Betreuung

foto: Prof. Klaus Dufke

Entstehungszeitraum

Sommersemester 2010