In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In dem Kurs Motion Basis ging es dieses Semester um „Loops“, also Wiederholungen und Schleifen in der Animation. Dazu gab es 3 Teilaufgaben, ein animiertes Plakat mit Fokus auf die Typografie, ein Walk Cycle und ein Poodle Doodle (eine Art Miniatur-Erklärfilm a la Google Doodle). Das Thema interessiert mich sehr seit dem ich einem australischen Motion Designer (Ben Mariott, https://www.youtube.com/user/benmarriottart/videos) folge, den ich unglaublich inspirierend finde und der tolle Tutorials zum selber nachmachen hochlädt.
Bei der ersten Aufgabe wählte ich das Thema Horrorfilme der 60er und 70er und wollte ihnen, ein vielleicht etwas kitschiges, aber dennoch geupdatetes Filmplakat widmen. Ich bin ein großer Fan alter Horrorfilme, besonders weil ich analoge Filmeffekte von damals unglaublich für ihre Kreativität bewundere (z.B. Fledermäuse an Strippen, Spiegel oder so ziemlich jede alte Star Trek folge. Nach ein paar Stunden auf YouTube wählte ich „The Atomic Brain“ (der eigentlich „Montrosity“ heißt, aber seid der Fernsehausstrahlung blieb der neue Titel einfach besser hängen) aus dem Jahr 1963. Mit dem Projekt verlor ich mich leider nur etwas in dem Kitsch und mochte letztendlich den Entwurf fast mehr als das Endprodukt. Meine Begeisterung führte irgendwie dazu, das ich alles in dieses Projekt stecken wollte, angefangen von Filmausschnitten, Originalton, seltsame Effekte und ein Saber-Plugin das ich nicht mal beherrschte und worüber ich die Kontrolle verlor, von dem Fokus auf die Typografie ganz zu schweigen.
Auch wenn mich etwas geärgert hatte, das plötzlich eine neue Aufgabe aus dem nichts kam, kann ich im Nachhinein nur dankbar darüber sein. So ließ ich das etwas verwirrende Horrorplakat zurück (->Kill your Darlings!) und konzentrierte mich auf The Cure! Mir war ziemlich schnell klar, das ich einen handgeschriebenen, etwas wackligen und super punkigen Effekt haben wollte, was relativ einfach zu erreichen war. Ich habe eine Strophe in die 4 Zeilen zerlegt und jede auf eine A5 Seite geschrieben mit einem dicken Bleistift. Das habe ich für jede 3 mal wiederholt und dann in After Effects alles in einer Unterkomposition angelegt, das jedes ca. 3 Sekunden eingeblendet wurde. Dann legte ich nur noch eine Maske über die einzelnen Worte und war praktisch fertig. Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis, wo auch die Textur nochmal sehr geholfen hat.
Passwort: thecure
Dieses vereint alle 3 Texturen die ich getestet habe, sowie ganz ohne Textur in den linken, oberen Ecke.
Hier sieht man auf dem 2. Bild noch den Effekt den ich verwendet habe um den roten und blauen Schatten zu erzeugen. Ich find das er super dazu funktioniert und habe das Gefühl den Effekt auch sehr häufig zu sehen. Hier drunter ist das Endergebnis, mit dem ich ziemlich glücklich bin:
(Passwort ist wieder: thecure)
In der zweite Aufgabe ging es darum, einen Walk Cycle zu gestalten. Dadurch das der Fokus mehr auf Illustration liegt dabei, habe ich mich sehr viel wohler gefühlt und dadurch gleich ein etwas größeres Projekt gewählt. Ich wollte einen Skateboarder animieren, was zwar mehr als 12 Frames sind, aber trotzdem machbar sein sollte. Eine Vorlage fand ich auch, doch beim sehr genauen Rotoskopieren viel mir auf, das die Perspektive sich zu stark verändert um einen Loop daraus zu bauen.
Also baute ich mir selbst eine Vorlagen, in dem ich grob die Bewegung abskizzierte in Animate, um diese dann in After Effects mit einer Vektor-Illustration und dem Puppet-Tool nachzubauen und zu animieren.
Neben der animierten Illustration, fügte ich einen Streifen-Effekt über das T-Shirt hinzu. Schon beim Rotoskopieren hatte ich mit Transparenzen experimentieren wollen, nachdem ich eine Vorlage gesehen hatte, wo die Hose nicht abgebildet war, aber alles andere so klar, das man die Bewegung trotzdem ganz klar verstand. Dadurch das meine Illustration simpel ist, wollte ich nicht ganze Teile weglassen, aber die Streifen fügen für mich etwas mehr Bewegung hinzu. Die Haare und die Staubwolke entstanden mit dem Welleneffekt. Außerdem legte ich eine Beton-Textur darüber und wollte etwas Bewegung in der Gesamtposition. Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Der Bewegungsablauf funktioniert gut als Loop, ich habe ihn hier nur etwas verändert das Outro einzubauen.
Für die dritte Aufgabe wählte ich Jules Verne, als Thema meines Doodles und wollte 3 seiner Werke einbinden: „In 80 Tage um die Erde“, „20.000 Meilen unter dem Meer“ und „Reise zum Mittelpunkt der Erde“. Inspiriert von anderen kreisförmigen Animationen wollte ich alles so anordnen, das man alle Themen verbindet, in dem man erst eine Bewegung um die Erde hat und dann eine Art Zoom in ihr Inneres zum Meeresgrund und zum Mittelpunkt selbst. Es sollte dadurch auch etwas Ornamentales erhalten. Die Illustrationen legte ich ringförmig an und kolorierte sie mit Aquarellfarben. Der Stil ist sehr „märchenbuchhaft“ geworden, tendenziell sogar kitschig, was gar nicht meinem Stil sonst entspricht, aber ich dachte das es gut zu den Geschichten passen würde und die Bewegung in der Animation alles moderner aussehen lassen würde. Ich hab dann alle Illustrationen in Photoshop auf Kreisen ringförmig angeordnet, um dann in After Effects die Rotation und Skalierung zu animieren. Ich saß lange an dem Projekt, habe viel hin und her probiert und war nur mäßig überzeugt davon. Ich habe dann nochmal beschlossen Schatten hinzuzufügen, sodass es mehr Tiefe erhält und eine Papier-Textur darunter gelegt. Mit der Musik, die für mich passt, weil ich eine Drehorgel damit assoziiere, bin ich letztendlich ganz zufrieden damit. Ich denke das es definitiv etwas ungewöhnlich ist in seiner Form.
Da ich vorhabe mich auf Motion Design zu spezialisieren und schon vorher mich mit After Effects und Animate beschäftigt hatte, vielen mir vom technischen Anspruch die meisten Aufgaben nicht allzu schwer, allerdings haderte ich viel mit meinem Stil. Die erste Aufgabe war erst viel zu viel, weil ich alles testen wollte und Videomontage benutzen wollte, genau wie Saber-Effekte mit Typografie. Das 2. Ergebnis ist viel simpler und funktioniert viel besser. Aber besonders bei der 2. Aufgabe wollte ich mich selbst herausfordern und nicht, wie mir in der Regel viel angenehmer, ins analoge wechseln. Doch eigentlich bin ich kein Fan von dem „cleanen“ Look von digitalen Illustrationen, aber letztendlich, mit den vielen kleinen Spielereien und der Textur ist es mein liebstes Ergebnis. In der letzen Aufgabe wählte ich wieder einen analogen Stil für die Illustrationen, in Kombination mit einem digitalen Layout, was ich insgesamt ganz gut finde. Ich denke, das ich so weiter testen werden muss und von Projekt zu Projekt lernen muss zu entscheiden, wie viel digital oder analog werden kann, welcher Workflow für mich funktioniert und trotzdem möchte ich nach wie vor die Abwechslung drin behalten. Aber gerade wenn ich jetzt zurückblicke, weiß ich, das ich sehr viel Zeit und Aufwand in alle Projekte und diese Dokumentation gesteckt habe, weil mir Motion Design so am Herzen liegt. Und wenn ich alle meine Arbeiten hier zusammen sehe, bin ich froh darüber, den ich habe viel gelernt und freue mich auf die nächsten Projekte.