In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Im diesem Kurs haben wir uns einer Geschichte des italienischen Autors Italo Calvino angenommen. Basierend auf der Geschichte „Die Herkunft der Vögel“ aus seinem Buch „Cosmicomics“ gestalteten wir einen Comic nach unserem eigenen Verständnis und persönlichen Zeichenstil.
Es gibt viele unterschiedliche Formen und nicht DIE Norm für einen Comic. Sie unterscheiden sich in Bild und Sprache. Die Panels können unterschiedlich groß sein und auch von Comic zu Comic unterschiedlich angeordnet sein. Es macht dennoch Sinn sich ein grobes Raster aufzuzeichnen, aus dem sich die Panels resultieren. Auch farblich ist die Gestaltung nicht eingeschränkt. Es kann eine detaillierte schwarz-weiß Strichzeichnung gewählt werden, aber auch ein knalliger, flächer Zeichenstil. Künstler werden oft an ihrem Zeichenstil wiedererkannt. So kann man auch an Comics sehen, welche Künstler dahinter steckt und werden zur Symbolfiguren einiger Comicgeschichten.
Die Kombination von Text und Format ist auch variabel. Der Text kann beispielsweise in typischen Sprechblasen stehen, mitten im Bild oder gar ganz weg fallen. Um einem Panel mehr Dynamik und Spannung zu verleihen ist es typisch das Stilmittel „Onomatopoesie“ zu verwenden – die Wortbildung durch sprachliche Nachahmung von Geräuschen und Lauten.
Wenn man den Comic rein als sequentielle Erzählungen aus Bild und Text versteht, reicht seine Entstehung bis in die Steizeit zurück. Eine eindeutige Definition des Comics, ist schwierig zu finden, denn neben den Geschichten aus Text und Bild gibt es auch Comics ohne Worte. So wird erst ab den 1890 Jahren von Comic-Formen gesprochen, die in den USA im Zeitungswesen entstanden sind. Die Pressekonzerne legten den Zeitungen ein „Comic Strip“ bei als humuristische Beilage. Der Zeichner Richard Felton Outcault gilt als Begründer des modernen amerikanischen Comics, der mit seinem Comic „Yellow Kid“ erstmals die Sprechlase als Kommunikationselement etablierte. Durch den Boom der Comics und auch bald Comic Bücher, wurde der Comic Code eingeführt, der für Kontrolle sorgen sollte und gleichzeitig die Gestaltung der Comiczeichner stark einschränkte. So entstand eine Bewegung von Comic Künstlern, die sich vor der Gesellschaft zurückzog und im Untergrund freientfalten konnte. Zum Teil setzten sich die Künstler mit ihren eigenen physischen und psychischen Dasein auseinander. Im Jahre 1960 hatte Robert Crumb durch seinen autobiografische Comicroman ein neues Genre des Comics erschaffen. Auf dieser Grundlage enstanden dann auch Vorläufer der Graphic Novel.
Die Comicbranche ist heute vorrangig ein nostalgisches Geschäft wie Klaus Schikowskis in seinem Buch „Der Comic. Geschichte, Stile, Künstler“ feststellt, das sich mit 120 Jahren Comicgeschichte befasst. Denn die Auseinandersetzung mit dem Medium Comic ist heute meist eine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Dennoch gibt es zahlreiche neu veröffentlichte Comics (www.comicguide.de)..) Zusätzlich erscheinen viele aktuelle oder historische Comicstrips nachgedruckt in anderen Formaten.
Seit den 1990er Jahren werden Comics als deutsche Literatur veröffentlicht und finden sich heutzutage im Feuilleton wieder.
Der Zeichner, Autor und Theoretiker Scott McCloud veröffentlicht theoretischen Werke zum Thema Comic, in denen er in Form eines fortlaufenden Comics die Theorie des Mediums Comic erzählt. Neben den theoretischen Werken, erschien 2015 McClouds Graphic Novel „The Sculptor“.
Er ist eine einflussreiche Person des 21. Jahrhunderst in der Comicbranche.
Bevor wir uns der Gestaltung widmeten, ging es am Anfang primär um reine Textarbeit: den Text lesen und gliedern. Um einen Text visualisieren zu können, ist es wichtig Schwerpunkte herauszufinden, die für die Geschichte ausschlaggebend sind. Mit Hilfe der Textbearbeitung konnten wir dann eine Struktur aufbauen, eine grobe Anzahl an Panels daraus ableiten und einen Dummy erstellen. Im Laufer des Prozesses blieb es aber nicht nur bei einem Dummy, da sich die Panelanzahl und Seitenzahl immer wieder veränderten. Es stellte sich für mich aber als schwierig heraus, direkt am Anfang ein Format festzulegen, da ich noch keine fertigen Bilder hatte und auch noch nicht wusste, wie ich den Text konkret einbauen wollte. Dennoch, hat mir der Dummy, das mein ganzes Storyboard beinhaltete extrem geholfen, einen Überblick über meine Arbeit zu bekommen. So konnte ich nach und nach meine Panels abarbeiten und eventuell kürzen, wenn das Kapitel zu lang wurde.
Nach der ausgiebigen Auseinandersetzung des Textes, ging es darum einen Zeichenstil zu entwickeln bzw. uns auf unseren persönlichen zu einigen. An dieser Stelle hilft es Stile zu recherchieren und sich im Netz oder im Alltag berieseln zu lassen. Daraufhin konnten wir unser eigenes Moodboard erstellen, das auf unser zukünftiges Comic zugeschnitten ist. Manchen hilft es sehr, um eine Richtung zu finden, manche macht es nur noch mehr entscheidungshemmender, da sie sich nicht entscheiden können.
Mir wurde in meinem Kolloquium zwar gesagt, ich sollte mal etwas ganz anderes machen, bin dann aber noch wieder in meinem Stil geblieben und fühle mich darin sehr wohl. Es fiel mir am Anfang schwer einen ganz anderen Stil zu wählen und hatte mich dadurch sehr blockiert gefühlt.
Einen Comic zu gestalten, ist auch etwas ganz anderes für mich!
Somit geht es wieder in Richtung Collagen und knalligen, kontrastreichen Farbgebungen.
Durch das Moodboard habe ich gemerkt, dass ich meinem eigenen Stil treu bleiben und mich nicht verbiegen möchte.
Ich habe die Charaktere im Collagenstil angelegt, die Hintergründe als schwarz-weiß Muster. Ich mag den Kontrast der farbigen Charakter als echte Fotografien zu den abstrakten einfarbigen Hintergründen. Das gibt der Geschichte einen visuellen Charakter. Da die Geschichte zwei Welten beschreibt, sind nur die Hintergründe der ersten Welt in den Schraffuren gezeichnet. Diese stellen die langweilige Welt ohne Überaschungen dar. Um die neue, unentdeckte Welt von der alten abzuheben, ist diese in zarten Farbabstufungen hinterlegt.
Der Kurs ist eine Kombination aus Illustration und Typografie. Es ging es bei der Gestaltung des Comics nicht allein um unseren Zeichenstil, sondern auch um den Einsatz der Schrift.
Ich habe mich für zwei Schriften entschieden. Der beschreibende Fließtext in den Panels und die Randinformationen des Buches sind in der Adobe Garamond eingesetzt. Der Titel, die Kapitel, Inhaltsverzeichnis und die direkte Rede in den Panels sind in der DIN Condensed mit einer 15° Schrägen. Die Schräge gibt dem Comic seine Spannung und Komik wieder.
Die Gestaltung ist keine klassische im herkömmlichen Sinne, sondern eine abstrakte und außergewöhnliche Art einen Comic zu gestalten. Der Collagenstil bringt die ohnehin phantastische Geschichte von Calvinoauf eine abwechlungsreiche und spannende Art ideal zum Ausdruck. Die farbenfrohe und kontrastreiche Ausarbeitung spiegelt die Spannung und Überraschungen der Geschichte wider.
Lasst Euch überraschen und in den Bann der Geschichte ziehen.
Ich wünsche viel Spaß beim Lesen und Betrachten!
Ich hatte zurvor noch keinen Comic gelesen und auch noch keinen gestaltet. Die Ideenfindung und die Gestaltung der Charaktere hat mir ziemlich gefallen. Es war eine ganz ein neue Art der Gestaltung für mich.
Es hat mich aber teilweise sehr viel Nerven gekostet, weil es ein sehr langwieriger Prozess ist und nicht mit einem coolen Entwurf getan ist. Nicht, dass andere Arbeiten auch Zeit kosten, aber ein Comic ist nicht an einem Wochenende gemacht.
Erstens ist es aufwendig den gleichen Zeichenstil durchgehend auf mehrere Panels und Seiten beizubehalten und zweitens kostet es auch sehr viel Zeit. Ich musste mir ein ordentliches Zeitmanagement erstellen, damit ich zum Abgabetermin ein fertig gedrucktes Comic in der Hand halten und präsentieren konnte.
Es bedeutet also nicht nur, dass der Comic digital fertig ist zum Abgabetermin. Ich musste auch die Produktionszeit für den Druck musste mit einkalkulieren.
Ich hatte mich bei mehreren Druckereien informiert bezüglich Produktionszeit und Kosten. Da gab es viele Möglichkeiten, die sehr variierten. Von 1–14 Tagen und 25–200 Euro.
Im besten Falle organisiert man sich direkt am Anfang und muss sich bewusst werden, wieviel Budget und Zeit man hat.
Es war aufjeden Fall eine super Erfahrung und ich habe viel theoretischen Wissen erlangt zum Thema „Comic“.
Ich bin sehr zufrieden mit meinem Comic ( Ein paar Dinge würde ich, aber noch ändern, wenn ich noch mehr Zeit gehabt hätte). Ich muss aber auch zugeben, dass ich in naher Zukunft keinen Comic mehr gestalten würde, weil leider die Anstrengung gegenüber dem Spaß überwog.
Aber man soll niemals nie sagen!
Vielleicht werde ich doch noch mal der Herausforderung gestellt.