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Ungewöhnliche Perspektiven

Das individuelle Buch: „ungewöhnliche Perspektiven“ ist das Ergebnis des Kurses: B Weiterführender Druckkurs von Christine Mangelsdorf. Ziel des Kurses war die Konzeption eines Printproduktes in Form eines Buches, Farbmanagement und Kontrolle bis zur Ausgabe in der Druckproduktion.

Einleitung

In diesem Projektkurs wurden Körper- sowie Lichtfarben, Farbmanagment und die Kontrolle bis zur Ausgabe Stück für Stück untersucht. In Kombination mit der digitalen Druckwerkstatt sowie der Buchbinderei entstanden zum Abschluss des Kurses gedruckte individuelle Bücher.

Die Thematik Farbe stand stets dabei im Vordergrund. Von Fotografien und Zeichnungen ausgehend, über digitale Farbräume, analoge wie auch digitale Druckverfahren entstand das individuelle Buch. 

Theoretische Abschnitte eröffneten Einblicke in Grundlagen der visuellen Wahrnehmung, Kontrastlehre und Farbsysteme. Ziel des Projektes war es die fotografischen und zeichnerischen Arbeiten aus dem Originalgetreu in einem Druckerzeugnis wiederzugeben.

Theorie (Drucklabor)

Im Drucklabor haben wir uns mit den Grundlagen der verschiedenen Druckverfahren in Verbindung mit Kenntnissen der Farbtheorie auseinandergesetzt. Es wurden Inhalte wie das Anlegen von Farbprofilen, Farbwahrnehmung, Farbsystemen, Lichtempfinden, Farbe in der Reproduktion, sowie theoretisches und praktisches Wissen über die Druckverfahren vermittelt. Die gewonnenen Kenntnisse diente mir später für die digitale Bearbeitung der Fotografien und den Skizzen. Dies erfolgte über das Adobe-Programm Photoshop. Ziel dabei war es, die Farben für das Druckprozess vorzubereiten.

Des Weiteren führte uns Frau Mangelsdorf in die verschiedenen Papierarten (Naturpapier, gestrichenes Papier) im Bezug auf die Umweltlabel ein. Es war sehr interessant zu sehen welche Label wirklich umweltfreundlich sind.

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Thema des Buches

Dieses Buch befasst sich mit außergewöhnlichen Perspektiven der Fotografie. Die Fotografien entstanden im Oktober des Jahres 2019 in Berlin mit einer Spiegelreflexkamera. Bezogen wurde sich dabei auf die Kunstrichtung des Konstruktivismus, im Bereich der Architektur und der Fotografie. Bekannt für die fotografische Stilrichtung sind „ungewöhnliche Perspektiven“, aber auch die abstrakt grafische (konstruktivistische) Wirkung der Aufnahmen.

Konstruktivismus

Der Konstruktivismus ist eine Stlichrichtung die weit gefächert ist, sie kommt in der Philosophie (Erkenntnistheorie), der Malerei, der Fotografie und der Architektur vor. Der Begriff Konstruktivismus leitet sich aus dem lateinischen „construere“: „aufbauen, errichten“ ab und bedeutet etwas zusammenfügen/konstruieren. Dabei konstruiert der Künstler ein Bild, wobei die Maßeinheiten der Elemente exakt vorgegeben sind. Oftmals gingen einem konstruierten Werk wochenlange Planungen und mathematische Berechnungen voraus. 

Der Konstruktivismus wird heute vor allem als kommunistisch propagandistische Kunstrichtung verstanden, die sich im revolutionären Russland entwickelt hat. Neben dem russischen Konstruktivismus, welcher in der Tat wesentlich durch den politisch engagierten Suprematismus geprägt ist, gibt es zwei weitere Formen: der europäisch-analytische Konstruktivismus und der praktisch-experimentelle Konstruktivismus. Der europäisch-analytische Konstruktivismus geht von der konkreten Malerei aus und hat sich in starker Nähe zum deutschen „Bauhaus“ und der niederländischen Künstlervereinigung „De Stijl“ entwickelt, während der praktisch-experimentelle Konstruktivismus zum größten Teil durch die moderne Architektur geprägt Definition & Phasen ist und in größerem Maßstab mit audiovisuellen und räumlichen Konstruktionen sowie mobilen Mechanismen arbeitet. Im Allgemeinen werden die europäisch-analytischen und die praktisch-experimentellen Richtungen als „Internationaler Konstruktivismus“ zusammengefasst.

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verwendete Fotografien

Es werden in diesem Buch Fotografien dargestellt, die sich mit dem Aspekt der ungewöhnlichen Perspektive befassen. Ich habe versucht in der Fotoreihe eine andere Sicht der Dinge darzustellen, die man sonst nicht zu Gesicht bekommt. Es hat mich sehr inspiriert, die Gebäude/Objekte aus einer starken Untersicht zu zeigen. Es wird dabei eine Weite und räumliche Tiefe vermittelt. Auch die Detail-Fotografie hat bei mir einen großen Einfluss genommen. Bei den meisten meiner Fotografien zeige ich einen Ausschnitt eines Gebäudes, um deren Merkmale hervorzuheben. Die folgenden fotografische Aspekte kommen in den verschiedenen Fotografien vor: Fluchtpunkte, überlappende Objekte, wiederholende Elemente (Reihung, Gruppierung), geometrische Formen, Gesetz der Ähnlichkeit und Ausschnitte. Verwendet wurde dabei ein Weitwinkelobjektiv. Um die Gestaltungsmerkmale (Linien & Flächen) der Fotos zu verdeutlichen, befindet sich auf der Seite neben der Fotografie eine dazugehörige Skizze. Diese wurde mit Wachsmalstiften angefertigt.

Wirkung

• Untersicht: Objekte wirken größer, endlos, spannend
   durch andere Perspektive, Kontrast zwischen Himmel und Objekt

• Reihung: Bildelemente sind in einer Reihe, wirken geordnet, ruhig
   und strukturiert

• Bildausschnitt: Beschränkung auf das Wesentliche

• Fluchtpunkt: Weite, Dynamik

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Layout

Das Buch-Layout wurde in InDesign als Broschüre angelegt. Da diese am Ende eine Fadenbindung bekommen sollte, war zu beachten, dass alle Seiten/Druckbogen in der richtigen Reihenfolge sind. Die gedruckten Seiten werden am Ende wie bei einer Rückstichheftung in einander gelegt und gebunden.

Die eingebetteten Fotografien (TIFF) in InDesign wurden vorher in Adobe Photoshop bearbeitet. Es war darauf zu achten, dass die Farbeinstellungen dem Druckpapier (gestrichen, ungestrichen) angepasst sind und die Proof-Ansicht aktiviert ist.

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Proof & Druck

Für den Proof sowie für den Druck wurden die Daten als PDF X3 exportiert mit dem eingebetteten Farbprofil Ice RGB und Iso coated v2 (gestrichenes Papier).

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Bindung

Für die Fadenheftung wurden die Druckbogen in nach der Reihenfolge einander gelegt und gefalzt. Wichtig für diesen Prozess ist es, dass die Laufrichtung des Papiers zum Bund ist, da es sich ansonsten nicht leicht falzen lässt und die Seiten sich beim End-Produkt nicht gut aufschlagen lassen.

Nach dem Falzen wurde das Buch in eine Buch-Presse gelegt. Dadurch wurde die vorherige Falzung (per Hand mit Falzbein) nochmal nachgepresst. Anschließend wurde einen Tag später die Fadenheftung vorgenommen mit dem folgenden End-Beschnitt.

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Fazit

Ich fand es sehr interessant mich intensiver mit der Stilrichtung des Konstruktivismus zu beschäftigen. Mir ist wieder aufgefallen, in wie vielen Bereichen der Stil vorkommt. Sei es in der Philosophie (Position der Erkenntnistheorie), der Malerei, der Fotografie oder der Architektur. 

Ich finde es zudem sehr schön in dieser Arbeit den fotografischen und architektonischen Bereich miteinander zu vermischen.

Des Weiteren bedanke ich mich für die stetige Unterstützung von Christine Mangelsdorf. :)

Ein Projekt von

Fachgruppe

Werkstattpraxis

Art des Projekts

Studienarbeit im ersten Studienabschnitt

Betreuung

foto: Christine Mangelsdorf

Entstehungszeitraum

Wintersemester 2019 / 2020