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DIE KREATUREN DES PERSISCHEN GOLFS

In der iranischen Kunst wird zwischen der Periode vor der Islamisierung durch die Araber und der Zeit danach unterschieden. Viele Aspekte der frühen iranischen Kunst veränderten sich, wurden erneuert, jedoch auch zerstört oder verboten. Es gab zu dieser Zeit mehrere Bücherverbrennungen. Davon waren zahlreiche altiranische Geschichten, Manuskripte, Legenden und Fabeln betroffen, sodass nur wenige Menschen die ursprüngliche Geschichte heute kennen. Im Iran gab es drei Fälle der Bücherverbrennung: Nach der Islamischen Invasion im Jahr 642. nach der mongolischen Invasion im Jahr 1255 und zur Pahlavi Zeit. Der Fokus meiner Masterarbeit ist mündlich überlieferte Literatur. Sie gehört zum Kulturerbe jedes Landes. Geschichten, die aus der Vergangenheit überliefert wurden, sind auch in der Gegenwart von Bedeutung und müssen für die Zukunft bewahrt werden. Der Begriff des Erbes bedeutet zeitliches Fortbestehen über Generationen hinweg. Dieses Erbe, kann immer wieder neu interpretiert werden und unterliegt einem stetigen Wandel. Geschichten und Legenden sind für jedes Volk, für jede Kultur überaus wichtig.

Gerade mündlich überlieferte Geschichten erzählen von Traditionen, Bräuchen und Lebensweisen. Sie geben einen Einblick in das zeitgenössische Sein und Denken einer Kultur. Sigmund Freud behauptete, ”The Myth was a collective Projection of the processes taking in the Place unconscious mind, a sort of shared dream between human.” Die Kommunikation zwischen verschiedenen Zivilisationen hatte viele Auswirkungen auf die Mythen einer Kultur. Kulturen, die sich fern oder nah von einander befanden (sowohl zeitlich als auch geografisch), verzeichneten ähnliche Erfahrungen in ihren Mythen, Legenden und Geschichten. Durch interkulturelle Kontakte wurden diese Mythen an verschiedene Orte übertragen. Die Iraner reisten über das Meer an verschiedene Küsten. Diese Reisen in verschiedene Länder führten zu einer Mischung aus indischen und arabischen Bräuchen, Kultur und Aberglauben, welche von den Mythen und den fantastischen Kreaturen des Persischen Golfs beeinflusst wurden. Die Geschichten haben verschiedene Fassetten, und hinter jeder Kreatur gibt es viele Erklärungen und Ursprünge.

„Am Anfang war weder das Nichts noch das sein; es gab weder das Reich des Weltenraums noch den Himmel, der sich jenseits von ihm weitet. Was rührte sich? Wo? Unter wessen Schutz? Und gab es abgrundtiefe Wasser?“

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Iran - the originality of this country has been changed a lot by art und culture over the years. Iranian art is divided into the period before arabs islamised the country and after. Many aspects of early Iranian art changed, got replaced or even destroyed or banned because of the islamization. There were many book burnings at this time and a lot of old Iranian stories, manuscripts, legends and myths were lost. Today only few people know about them.

The focus of my masters thesis are those stories, especially about the mystical creatures of the Persian Gulf. They have been mostly spread by word and unfortunately there are few or no written records of them. Stories like this are part of the cultural heritage of a country. They are important even today and must be preserved for the future.

The word legacy describes the existence of something among many generations. The legacy of those stories is constantly changing and they can always be interpreted in a new way. Stories and legends are truly important for every culture and nation. Orally spread stories in particular tell of traditions, customs and ways of life. They give insights into the contemporary being and thinking of a culture. Sigmund Freud said: ”The Myth was a collective Projection of the processes taking in the Place unconscious mind, a sort of shared dream between human.” Communication between different civilizations has had many effects on the myths of a culture. Cultures that were distant or close to each other (both temporally and geographically) had similar experiences in their myths, legends and stories. Through intercultural contacts these myths were transferred to different places. The Iranians traveled across the sea to various coasts. These journeys to different countries led to a mixture of Indian and Arab customs, culture and superstitions, which were influenced by the myths and fantastic creatures of the Persian Gulf. The stories have different facets, and behind each creature there are many explanations and origins. I have tried to transport these differences with the design of this book.

On the one hand, this work is intended to promote communication and understanding between cultures, and on the other hand, it is intended to reinterpret the traditional stories and preserve them for posterity. My master thesis combines two types of media: On the one hand the handmade book design and on the other hand new media like digital storytelling in an online platform. The former is the next step of this project. I designed a book that you can interact with to visualize different facets and perspectives of stories.

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• Warum sollten die besagten Geschichten und Fabeln vor dem religiösen Verbot und dem Vergessen bewahrt werden?

• Welchen Einfluss haben Bücherverbrennungen zu verschiedenen Zeiten auf Literatur (Geschichten, Fabeln und Mythen)?

• Sind Mythen und Fabeln aus Aberglauben und menschlicher Angst geboren oder haben sie einen literarischen und kulturellen Ursprung?

• Welche Parallelen gibt es zwischen den Legenden verschiedener Kulturen?

• Wie bewahren die Menschen die Mythen und Kreaturen?

In der hier vorliegenden Studie werden mündliche Geschichten, die einen großen Teil der Folkloreliteratur ausmachen, mit der Mythologie verglichen, die ein weiterer Teil der Kultur ist. 

Mythen sind wie ein Spiegel, der Bilder aus den zurückliegenden Jahrtausenden aufzeigt – Mythen sprechen und bringen menschliche Kultur aus fernen Zeiten in unsere Gegenwart. Und sie geben uns die Möglichkeit, an den Gedanken und Lebensgewohnheiten von uns unbekannten Menschen teilzuhaben. In diesem Sinne habe ich ein Buch entworfen, weil Bücher ein wichtiger Bestandteil aller Gesellschaften sind. Sie erzählen sehr ausführlich von Traditionen oder Überlieferungen und sie sind ein ausgesprochen langlebiges Medium, können dabei aber immer neue Formen annehmen. Ich möchte ein Buch entwerfen, mit dem man interagieren kann und das in Kombination mit einer Online-Version eine Geschichte erzählt. Tatsächlich wachsen wir alle mit Mythen und Märchen auf, wenngleich die junge, durch den Computer sozialisierte Generation die Originalmärchen und -mythen meist gar nicht mehr kennt und sie nur mehr in ihrer nachbearbeiteten, digitalisierten und trivialisierten Form als Trickfilm, Disney- und Telemärchen erlebt.

Der Fokus dieser Arbeit liegt hauptsächlich auf der mündlichen Literatur. Dazu gehören aber auch Volkslieder und -tänze, Märchen, Sagen, Legenden, Feste oder Bräuche. Sie alle sind Teil eines Kulterbes, das aus der Vergangenheit überliefert wurde, Einzug in die Gegenwart gehalten hat und für die Zukunft bewahrt werden soll. Der Begriff des Erbes impliziert das zeitliche Fortbestehen über mehrere Generationen hinweg. Darüber hinaus ist ein Erbe keinesfalls statisch zu verstehen. Vielmehr unterliegt ein Erbe einem stetigen Wandel und muss immer wieder neu interpretiert und angenommen werden.

Das Thema der kulturellen Verständigung hat momentan einen sehr aktuellen Bezug und ist in einer Zeit, die geprägt ist von zunehmender Abschottung und Misstrauen gegenüber anderen Kulturen, wichtiger denn je. Einerseits soll diese Arbeit die Kommunikation und das Verständnis der Kulturen untereinander fördern. Andererseits sollen aber auch die Geschichten vor dem religiösen Verbot und dem Vergessen bewahrt und einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden.

GRUNDLAGEN

DIE GESCHICHTEN

Die Grafik zeigt außerdem, dass der Ursprung der fantastischen Literatur der Mythos ist. Die nicht-metaphysischen Spielarten der Fantastik, wie Science Fiction und Horror, stammen von der mythologischen Tradition ab. In der Gruppe der metaphysischen Literatur sind Fabeln und Märchen ein Teil von Mythos. Die Sagen weisen einen sehr großen Bereich aus, den sie mit dem Mythos gemeinsam haben und sie entwickeln sich in der Regel direkt aus mythischen Motiven.

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DIE MYTHEN

Der Mythos ist nicht nur eine Art von Geschichte, sondern eine Fiktion, die über die Welt erzählt. Es gibt keine bestimmte Erklärung über Bedeutung und Definition von Mythen. Die meisten Wissenschaftler*innen, die sich mit dem Mythos beschäftigten, glauben, dass ein genaues Definieren nicht möglich ist. Aber man kann ihn charakterisieren.

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Die für mich interessantesten Geschichten handeln von den Legenden und mystischen Kreaturen des Persischen Golfs. Diese wurden meist mündlich überliefert, sodass es leider sehr wenige Aufzeichnungen gibt. Da ich mich besonders für diese fast in Vergessenheit geratenen Geschichten interessiere, habe ich viel recherchiert. Dafür habe ich unter anderem ältere Menschen im Iran zu ihren Erinnerungen an diese Geschichten befragt.

Ich habe mich für eine mündliche Befragung entschieden, weil manche meiner interviewten Personen sehr alt sind. Sie kommen aus kleineren Dörfern, in denen es kein Internet gibt. Daher haben meine Bekannten ihre Stimmen aufgenommen. Zudem möchte ich gerne erwähnen, dass die jüngere Generation ebenfalls gerne an der mündlichen Befragung teilgenommen hat.

Für mein Projekt habe ich 100 Leute interviewt. Ich habe 64 schriftliche Befragungen zurückbekommen und 17 Personen haben mir Sprachnachrichten geschickt. 12 Personen habe ich über Skype interviewt. DasAuffälligste an der Beantwortung der Fragebögen war, dass manche Befragten mein Thema verspottet haben. Sie dachten, dass es sich dabei nur um Aberglauben dreht und dass man in einer modernen Welt nicht an so etwas denken muss. Ich habe versucht, unterschiedliche Altersgruppen aus verschiedenen gesellschaftlichen Schichten zu interviewen. Manche religiösen Leute haben mich kritisiert, da einige der von mir genannten Charaktere einen religiösen Hintergrund haben. Sie sind heilig und sie sollen daher nicht wie ein Monster oder eine Kreatur genannt werden. Sie sehen es als eine Beleidigung ihres Glaubens.

HAUPTTEIL

DIE GESCHICHTE DES IRANS

PERSERREICH

Als Perserreich oder Persisches Reich wird das antike Großreich der Perser bezeichnet, das von Thrakien bis nach Nordwestindien und Ägypten reichte. Es bestand in unterschiedlicher Ausdehnung von etwa 224 bis 651 n. Chr. neupersisches Reich der Sassaniden. Es handelt sich bei diesem Namen um eine Fremdbezeichnung, da der einheimische Name zu allen Zeiten eine Variante des Begriffs Iran war.

SASSANIDEN

Das Sassanidenreich, gegründet von der letzten altpersischen Abfolge, existierte zwischen 224 bis 651 n. Chr. Das Sassanidenreich war das zweite persische Großreich des Altertums. Der Name des Reiches leitet sich von der letzten vorislamischen persischen Abfolge der Sassaniden ab ab. In dieser Zeit zogen erfahrene Seeleute an weit entfernte Orte. Die Meere waren besser bekannt, daher gab es keine Angst mehr, auf See umzukommen. Und die Schifffahrt war in dieser Zeit auf dem Höhepunkt. Deshalb haben sie dem Persischen Golf besondere Aufmerksamkeit geschenkt.

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DER PERSISCHER GOLF

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Die Kultur und die Traditionen der Küsten- und Inselbewohner des Persischen Golfes sind anderen Provinzen des Irans nur wenig ähnlich. Grund dafür ist die Nähe zum Meer und geringer Kontakt zu anderen Orten des Landes. Der Persische Golf war in der Antike ein sehr bereister Ort, in dem immer verschiedene Völker einwanderten. Diese kulturell und traditionell unterschiedlichen Völker verständigten und vermischten sich im Laufe der Zeit miteinander. Andererseits reisten die Einwohner der Umgebung des Persischen Golfes in weit entfernte Länder und brachten hiermit Teile der Kultur und Traditionen dieser Länder mit. Im Laufe der Zeit vermischten sich diese mit der eigenen Kultur und beeinflussten und veränderten die Kultur der einheimischen Stämme.

Das Leben der Bewohner der südlichen Küsten des Persischen Golfes war oft von Angst, Furcht und Ungewissheit begleitet. Das Leben am Rande des Ufers, das Beobachten des Meeresspiegels in Hoffnung, dass sich die Wellen legen und sich das Wetter verbessert, das Warten auf die Zeit des Fischens und die Schwierigkeiten mit dem Überwinden des Meeres, die Angst um schlechte Fänge, Hunger, Hungersnot und mangelndes Trinkwasser, Krankheiten, Tod und das aussichtslose Warten auf das Ankern eines Schiffes, in der Hoffnung, dass der Mann des Hauses von einer monatelangen Reise ins Dorf zurückkehrt.Lange und gefährliche Reisen auf der endlosen und unruhigen See, das Suchen nach Perlen auf dem mysteriösen und geheimnisvollen Meeresgrund, die Müdigkeit nach harter Arbeit und die schweren und eintönigen Lebensbedingungen isolierten, deprimierten und vereinsamten die Küstenbewohner*innen im Laufe der Zeit.

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„Ich bin, du weißt es, Meer, dein Schüler und mag ich nie verleugnen, dass du mein Meister bist„

Das Meer ist eine der wichtigsten Schaffung in der Weltmythologie. Wasser galt bei den Persern als ein heiliges und göttliches Element. Wie auch die Sumerer, glaubte man im alten Persien an die schöpferische Rolle des Wassers, bei der Schöpfung der Welt. Zeuge dafür ist die Avesta, in der oftmals die Wichtigkeit und Heiligkeit des Wassers betont worden ist . Das Symbol des Meeres und des Wassers ist im antiken Persien unter den folgenden drei Kategorien einzuteilen. Diese werden als Predigt des Wassers und des Meeres in dieser Kultur bezeichnet:

• Die Göttin des Wassers und deren Symbole

• Das Märchen der Schöpfung – der Ausgangspunkt der Welt

(ein absteigender Bogen der Verlauf der Evolution)

• Reinigen, Heilen, Wiedergeburt und ewiges Leben.

Rückkehr zum Ursprung (ansteigender Bogen der Evolution

des Universums)

Die Welt ist reich an Wasser, unter der Erde, im Meer und in der Luft. Im Gegensatz zum Feuer fließt das Wasser zum Boden hinab und je nachdem wie der Boden ist, fließt es weiter und weiter und deshalb steht Wasser als Symbol für Geborgenheit und Ruhe. N

DIE ERSCHÖPFUNG DER ERDE

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Die Geographische Aufteilung der mythischen Welt in der Pahlavi Literatur Hormizd (Ahura Mazda) schuf die Welt aus seinem Haupt , ließ sie aussehen wie ein Ei und schuf die materielle Welt in ihr.

In den Sagen des Pahlavis heißt es, dass Hormizd selbst in den Himmeln haust. Als nächstes erschuf Hormizd das Wasser aus seinen Tränen. Seine dritte Schöpfung war die Erde, die er aus seinen Füßen schuf. Die Erde liegt rund, weit und mit ihren Tiefen und Höhen inmitten des Himmels. Die Erde ist wie ein Eigelb, das von dem Himmel, der das Ei ist, umringt wird . Ein Drittel der Erde schuf er aus hartem Stein. Dann schuf er das zweite Drittel aus Staub und den letzten Teil schuf er sanft und weich aus Erde. Er ließ die Berge von der Erde aufsteigen. Die Berge entstanden zum Anfang des siebten Jahrtausends der Schöpfung, als der Ahriman auf Himmel und Erde strömte und in Folge eines harten Bebens auf Erden die Berge entstanden. Tishtrya ließ den Regen auf die Erde fließen und der Wind verteilte diesen drei Tage lang weit über jeden Winkel auf Erden.

DIE MYTHOLOGISCHE GEOGRAFIE

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Die Orte der mythischen und imaginativen Welt sind völlig unabhängig von ihrer geographischen Lokalisierung in der realen Welt. Grund dafür ist, dass die mythische Geografie sich auf einen qualitativen, und nicht auf einen quantitativen Raum bezieht; dies heißt, dass von einen Raum die Rede ist der die Lage der einzelnen Regionen durch ihre inneren Beziehungen bestimmt , nicht durch äußere Koordinaten.

Die mythische Ordnung des Kosmos basiert auf einer ursprünglichen Ordnung, die nicht der physischen- und materialistischen-, sondern der imaginativen Welt angehört.

Wenn von der geistigen Realität die Rede ist, ist eine Realität gemeint die der Imagination zugänglich ist. Sie wird unabhängig von externen und physischen Räumen betrachtet. Das erwähnen von realen Orte der Erde in einem Mythos zeugt für die Vergänglichkeit der genannten Geographischen Orte in denen das mystische Zentrum der Erde erlebt wurde.

Die Welt ist reich an Wasser, unter der Erde, im Meer und in der Luft. Im Gegensatz zum Feuer fließt das Wasser zum Boden hinab und je nachdem wie der Boden ist, fließt es weiter und weiter und deshalb steht Wasser als Symbol für Geborgenheit und Ruhe. Nach Oswald Wirth ist Wasser das Symbol des weiblichen Handelns und Sänfte im Gegensatz zum Feuer, das die männliche Kraft symbolisiert. Wasser hat eine heilende und medizinische Wirkung. Es ist ein zauberhaftes Element und das Gegenmittel aller Krankheiten. Wasser heilt, bringt die verlorene Jugend zurück und sorgt für das ewige Leben und die Unsterblichkeit. Das ist der Grund warum die Quelle des Lebens nicht für jedenzugänglich, und nicht über normale Wege zu erreichen ist. Diese Quelle wird von Dämonen bewacht und sie ist nur an bestimmten Orten zu finden, die man ohne die Hilfe von Geistern und Dämonen nicht finden kann.

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DIE PARALLELEN MYTHEN

Die historische Konfrontation zwischen den Zivilisationen hatten vielen Auswirkungen auf Mythen. Ferne und nahe Kulturen, sowohl zeitlich als auch geografisch, hatten ähnliche Erfahrungen mit Mythen, Legenden und Geschichten. Durch die Kontakte zwischen den unterschiedlichen Kulturen sind diese Mythen an verschiedenen Orten getragen worden . Die Iraner*innen reisten von verschiedenen Küsten über das Meer. Diese Reisen in verschiedene Länder führten zu einer Mischung aus indischen und arabischen Bräuchen, Kultur und Aberglauben, die nicht von den Mythen und Fantasie-Kreaturen des Persischen Golfs beeinflusst wurden.

Die Geschichten haben verschiedene Perspektiven und Facetten und von diesen Kreaturen gibt es viele Geschichten und Informationen. Aber auch die Legenden sind alle mysteriös und es gibt keine bestimmte Zeit und Ort für sie. Was oben gezeigt wurde, war die alte Karte, von dem Iran, welchen es früher mal gab.

DIE KREATUREN

„Wir erzählen also die Geschichten, um mit der Welt ins Reine zu 

kommen, um unser Leben in Einklang mit der Wirklichkeit zu bringen.“

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MYTHOLOGISCHES WASSERWESEN

Ich fange dieser Teil mit dem ersten lebendigen Wirbeltier an, der Fisch, der von Anfang seiner Existenz ans Wasser gebunden war. Ein Lebewesen, das den Menschen von Beginn an mit seiner bezaubernden Bewegung faszinierte. Der Fisch, der in den geheimnisvollen Tiefen des Wassers in einer Welt außerhalb des Atembereichs des Menschen lebte, in dem klaren Wasser, wessen Bedeutung für die Existenz des Menschen, der Tiere und Pflanzen nötig ist. Der Fisch begleitet als Symbol für Wasser die Gottheit des Wassers, Anahita, und bekommt als ein Zeichen für Fruchtbarkeit und Segen eine heilige Funktion.

DIE AMPHIBISCHE KREATUR

In vielen Mythologien und Legenden gibt es amphibische Kreaturen: geheimnisvolle Wesen, halb Fisch und halb menschlich. Verschiedene Kulturen verehrten oder fürchteten sie als Gottheiten oder Monster.

MEERESGOTTHEIT

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MUTTER DES MEERES

In den älteren Jahren gab es die Legende der Muttergöttin und ihres kleinen Kindes. Anahita ist eine von diesen Legenden im Persischen Golf. In der iranischen Mythologie gibt es zwei unterschiedliche Kreaturen im Meer, die aber gleiche Eigenschaften und Beschreibungen haben. Allerdings erzählen die

Menschen unterschiedliche Geschichten über sie. Diese Kreaturen sind Anahita, Bacheh Baningi (Baby-Wiege) oder Mutter des Meeres.

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Ich habe für drei Kreaturen drei unterschiedliche Karten entworfen, die ich in Umschlägen in Pull Strip Rahmen gelegt habe, die durch Ziehen eines Tabs abgehoben werden können. Der wichtige Punkt ist, dass die Betrachter*innen die Karten aus den Umschlägen auf der linken Seite nehmen und die in den Tunnelfalten (Akkordeon) auf der rechten Seite legen müssen. Durch die Öffnung des Akkordeons (Kulissenfalten) kann man durch das Loch die abgelegte Illustration der Kreaturen sehen. Es ist wichtig zu erwähnen, dass man die Karten tauschen kann.

AKKORDEONS, TUNNELFALTEN

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ANSCHERTO

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OANNES

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WASSERMENSCHEN

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MEERJUNGFRAU

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ÜBERNATÜRLICHE WESEN

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UNTERWASSERGEIST

„Ein Wassergeist ist ein mythologisches Wesen, das in vielen ethnischen Religionen, Sagen, Märchen oder Mythologien eine Rolle spielt. Wassergeister sollen sich in Gewässern oder in der Nähe von Gewässern aufhalten und werden zu den Naturgeistern und im Besonderen zu den Elementargeistern gezählt. Bei dem Unterwassergeist handelt es sich um eine Unterart von dem Wassergeist. Er stammt von der Dschinn Familie ab. Diese Wassergeister haben einen bedrohlichen Aspekt. Sie lassen die Taucher bewusstlos und ohnmächtig werden. Wenn der Körper oder die Hand des Tauchers von einem Dschinn im tiefen Meer berührt wird, trocknet der Körper des Tauchers aus. Zwei Befragte haben mir erzählt, dass Unterwassergeister in Wahrheit ein Wasserwald sind. Das ist eine Art von Baum im Wasser. Er heißt “Chandar”. Der Spross des Baumes wächst unter Wasser. Manchmal erscheinen sie nicht über Wasser, da sie nicht bis zur Wasseroberfläche gewachsen sind. Die Form des Laubs ist kompliziert und ineinander verdreht. Aus diesem Grund kann das Laub dieses Baumes die Körper der Menschen, insbesondere von Kindern, festhalten.

Leider konnte ich keine wissenschaftlichen Informationen über diesen Baum finden. Es gibt einen anderen Baum, der heißt “Hara oder Mangrovenwälder”. Die Eigenschaften sind genauso wie beim Chandar Baum. Ich schätze, dass sie sich ähnlich sind. Die Hara-Mangrovenwälder sind Mangrovenwälder im Süden des Irans, vor allem in der Nähe von und auf der Insel Qeschm im Persischen Golf. Der hellblättrige Avicennia marina (Hara-Baum) wächst in der Regel auf eine Höhe von drei bis sieben Metern. Das Salzwassergewächs versinkt regelmäßig in der Flut. Durch die Bewegung des Wassers werden die Pflanzensamen in ruhigere Teile des Gewässers getragen, wo sie dann keimen

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KONZEPTION UND METHODIK

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DIE KUNST DER SASSANIDEN

Ich möchte gern erwähnen, dass ich sassanidische Kunst als Konzept und Hauptreferenz für mein Design gewählt habe. Ich habe die Kunst der Sassaniden in Illustrationen und Design der praktischen Arbeit verwendet. Wie schon erwähnt, stammen viele Geschichten und Mythen von den Sassaniden. Deswegen habe ich versucht, die Eigenschaften sassanidischer Kunst wie Farben, Kompositionen, Motive und Symbole in dem Buch zu verwendet.

DESIGN UND GESTALTUNG

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PROZESS

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SCHLUSSTEIL

Mein Hauptziel in diesem Projekt ist es zu zeigen, wie die Menschen im Iran die Mythen und Kreaturen verstehen und in ihren Kopf visualisieren. Es geht aber auch darum zu verstehen, wie ich als visuelle Designerin dieses Verständnis in ein Bild übertragen und designen kann. Dabei ist nicht wichtig, dass die Vorstellung diese Menschen über diese Kreaturen wahr oder falsch sind. Ihre Wahrnehmungen von Kreaturen und Mythen ist wichtig und die Elemente, die bei der Definition dieser Kreaturen beschrieben werden, zum Beispiel der Dschinn mit Angst, die Meerjungfrau mit Betrug oder die Fee mit Schönheit.

In der vorliegenden Arbeit geht es um Mythologische Wasserwesen, weil das Wasser das zentrale Konzept iranischer Mythen ist, nicht nur für die Einwohner*innen, die im Zentral-Hochland oder in der Wüste lebten, sondern auch für die Bewohner*innen an der Küste. Der Fokus dieser Arbeit liegt auf den Legenden und mystischen Kreaturen des Persischen Golfs, die meist mündlich überliefert wurden, sodass es leider sehr wenige Aufzeichnungen dazu gibt. Da ich mich besonders für diese fast in Vergessenheit geratenen Geschichten interessiere, ist es wichtig, dass wir eine Lösung dafür finden, etwas zurückzuholen was wir im Lauf der Zeit verloren haben.

Es ist immer für mich interessant, die Wahrnehmungen und das Bild mit anderen Kulturen zu verknüpfen und zu vergleichen. Die Mythen haben keine einzigartige Identität in einer bestimmten Kultur, sondern werden in unterschiedlichen Kulturen weitergegeben. Deshalb habe ich durch die Illustrationen und Designs nicht nur ein Bild von den Vorstellungen der Charaktere im Iran Idee bekommen, sondern auch von anderen Kulturen. Die Menschen aus unterschiedlichen Kulturen hatten viele Gemeinsamkeiten im Kern der Mythen und Geschichten, die alle ein wichtiges Ziel haben, dass sie in ihrem Kern einheitlich sind.

Es gibt einen wichtiger Punkt in der Rolle der Kreaturen, dass sie positiver oder negativer wahrgenommen werden. Bevor abrahamitische Religionen die Vorherrschaft übernahmen, waren die Figur und Rolle von diesem übernatürlichen Wesen als Gott sehr positiv. Nach den abrahamitischen Religionen wurde die Rolle des Wesens dieser Mythen besonders im Hinblick auf die Kreaturen geändert, da deren Anhänger*innen nur an einen einzigen Gott glauben.

• Die Geschichten über die Kreaturen und Monster sind aus Aberglauben

   mit Ursprung in der Religion, der Kultur oder Tradition entstanden.

• Sie entstanden aus Angst vor tatsächlichen Tieren.

• Manche Seemänner litten an bestimmten psychischen Krankheiten,

   aufgrund der Isolation auf See und der harten Arbeit.

• Einige der Kreaturen sind Götter älterer Religionen. (Diese Kreaturen

   haben ein bestimmtes Aussehen, aber es gibt verschiedene Ursprünge,

   die Geschichten darstellen, die ich als Konzept nutzen möchte.

   Diesen Unterschied zeige ich mit meinem Design.)

• Furcht.

NÄCHSTE SCHRITTE

Ich werde an diesem Projekt weiterarbeiten, indem ich, wie ich gesagt habe, zwei Arten von Medien kombiniere. Auf der einen Seite ist das Buchdesign und auf der anderen Seite die neuen Medien. Neue Medien sind ein zukünftiger Schritt von diesem Projekt. Dieses kulturelle Thema sollte durch Digitalisierung wieder lebendiger für Kunst, Wissenschaft und Bildung nutzbar werden. Eine zukünftige Phase des Projekts könnte zwei Teile haben; der erste ist Publikumserfahrung mit dem digitalen Projekt und der zweite die Produktion von visuellen Inhalten des Projekts. Das Projekt könnte mit einem interaktiven Design in Web oder einer Online Plattform umgesetzt werden.

Die Beispiele dafür sind „Gamifizierung“, „Storytelling“ oder eine Mischung von Beidem. Noch eine andere Idee könnte digitale Installation sein. Dieses Projekt könnte wie eine Installation an öffentlichen Plätzen, wie Buch Fairs, Museen und Festivals interaktiv präsentiert werden. Die interaktiven Installationen könnten mit den Techniken „Touch Wall“ oder „Kinect“ umgesetzt werden. Eine sehr interessante Idee für das Projekt ist auch Generative Kunst. Generative Kunst ist eine Form des Designs, dessen Endprodukt nicht unbedingt wichtig ist, sondern der Entstehungsprozess und Ideen. Das Werk oder Produkt entsteht durch das Abarbeiten einer prozessualen Erfindung.

VIELEN DANK!

meiner Familie

Prof. Marion Godau

Prof. Franziska Morlok

Friederike Goll

Golriz Eemaelpour

Kris Siepert

Mehrdad Rahimi

Noch viele andere Freunden und Bekannten..

Ein Projekt von

Fachgruppe

Sonstiges

Art des Projekts

Keine Angabe

Betreuung

foto: Prof. Franziska Morlok foto: Prof.Dr. Marion Godau

Entstehungszeitraum

SoSe 19 – WiSe 19 / 20

Keywords