Incom ist die Kommunikations-Plattform der Fachhochschule Potsdam

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Vom Zeichen zur Marke

Die hier dokumentierten Arbeiten und Arbeitsprozesse sind im Fachorientierungskurs „Vom Zeichen zur Marke“ bei Prof. Matthias Beyrow entstanden. Im Sommersemester 2019 ging es darum, sich an einem Redesign der Marke RICOLA zu probieren.

– Motivation und Erwartungen – Nach der wunderbar-gekonnten Präsentation des Semesterthemas – Ricola – in der Themenvorstellung, konnte ich gar nicht anders, als diesen Kurs zu belegen. Trotz meiner bewussten Entscheidung für Interfacedesign, wollte ich wenigstens ein Semester lang meiner alten Liebe frönen und einen klassischen Kommunikationsdesignkurs mitmachen. Erwartet habe ich zu erfahren, wie Gestalter im weiten Feld des Corporate Design arbeiten.

analyse

Am Anfang stand die Analyse. Bevor ich etwas, alles, nur ein Detail änderte, wollte ich wissen und vestehen, was es eigentlich war. So erwarb ich im lokalen dm die relevanten Ricola-Verpackungen: Schachtel, Tüte und Dose, maß diese aus und schnitt sie auseinander. Danach betrachtete ich die Ricola-Webseite. Die 13 Kräuter, aus denen das klassische Ricola besteht, werden von der Firma selbst detailiert behandelt, weswegen ich die Kräuterfotos von Anfang an in meine Materialsammlung aufnahm.

Abschließend schaute ich mir die Sortenkennzeichnung an. Eine der wichtigsten Teilaufgaben des Redesign war es, die Familienähnlichkeit der Produkte erfolgreich zu visualisieren. Idealerweise sollte ein Zeichensystem entwickelt werden, das auf alle Sorten – auch die Mischsorten – anwendbar ist.

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ideenfindung

In der Ideenfindungsphase habe ich mich selbst dazu gezwungen, ausschließlich analog zu arbeiten entgegen meinem inneren Impuls Ideen direkt in InDesign umzusetzen. Ich hatte diese Empfehlung unzählige Male gehört und in Fachzeitschriften davon gelesen. Und so erstellte ich meinen ersten Vorlagenbogen mit einer um 50% skalierten Ricola-Schachtel und holte die Farbstifte raus. Diese Entscheidung habe ich nicht bereut. Es hat auch großen Spaß gemacht im Takt der Livemusik in der Villa Neukölln zu skribbeln.

Zusätzlich entwickelte ich aus den 13 Kräutern sowie der einzelnen Sortenzutat (z.B. Cranberry, Gletscherminze, etc.) eine umfangreiche Farbpalette – schön anzuschauen und ein Horror zu verwalten.  

Nach dem Einzelfeedback fiel die Entscheidung auf ein Zeichensystem, das über Farbflächen Informationen zoniert und dem Bonbon eine Art Bühne bietet.

iPad Pro 11 & Sketchbook App

In den Semesterferien habe ich das digitale Zeichnen mit einem Stift auf dem iPad ausprobiert und muss sagen, dass ich mir doch sehr gut vorstellen kann, in der Ideenfindungsphase dieses digitale Tool zu benutzen…

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digitale umsetzung & variantenbildung

Durch eine einzige krumme Linie auf meinem Entwurfsbogen konnte ich mich von der starren Zonierung in der Horizontalen lösen. Auf dieser Befreiung aufbauend, überredete ich mich liebevoll die digitale Umsetzung in Illustrator zu machen, da ich mich mit dem Programm wesentlich schlechter auskenne, als mit InDesign. Aber ich wollte lernen mit Vektoren zu arbeiten und die organischen Formen meines Entwurfs boten sich gut dafür an.

Sobald die erste grobe Aufteilung festgelegt war, entwickelte ich mehrere Varianten mit sich ändernden Details und Farben. Außerdem probierte ich das System an zwei weiteren Sorten aus.

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redesign

Die finale Idee sah vor, dass die einzelnen Sorten durch unterschiedliche Farbkombinationen – aus der erarbeiteten Farbpalette – sortentypisch ausgezeichnet werden. Die „organische“ Wellenform, die in abstrahierter Form an fließenden Sirup angelehnt ist, bietet ein flexibles System, das für jede Sorte und Verpackungsart optimal angepasst werden kann. Die Lösung funktioniert dadurch sowohl für reine als auch für Mischsorten des Bonbons. 

Die detaillierte Umsetzung des eigentlichen Redesign fand aufgeteilt auf mehrere Wochen in Form eigenständiger Ausarbeitung und offenem Feedback statt. Aus dem Feedback zu den Arbeiten der Kommiliton*innen habe ich genau so viel lernen können, wie aus dem Einzelfeedback zu  meiner eigenen  Arbeit.

Als erstes gestaltete ich die Schachtel der Originalsorte und wandte dann das Zeichensystem auf die  anderen Verpackungen an. Nach mehreren Versuchen die Verpackungen in 3D zu rendern, habe ich eingesehen, dass meine Fähigkeiten dazu noch nicht ausreichen. Darüber hinaus wurden wir im Kurs stets dazu ermutigt, durch reduzierte Mittel eine 3D-Anmutung darzustellen, ein Ansatz, der mir gut gefiel.

Durch die Arbeit an diesem Projekt habe ich sehr viel technisches Know-How dazugelernt – teils autodidakt mit YouTube teils durch Kommiliton*innen. Danke dafür an dieser Stelle.

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plakate

Als Abschlusspräsentation sollte ein oder mehrere A2-Plakate angefertigt werden. Eine neue Aufgabe mit anderen Herausforderungen als das Redesign. Ich habe zwei Plakate angefertigt: Ein Plakat, das dokumentarisch die Ausarbeitung aller Elemente darstellt und ein „Show-Plakat“, welches das farbenfrohe, neue Design präsentiert.

Ein key learning im Arbeitsprozess am Plakat war die Wahl einer passenden Druckerei. Ohne zuverlässige Partner kann ein optimales Ergebnis einfach nicht erreicht werden.

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persönliches fazit

Abschließend kann ich sagen, dass ich meine Entscheidung, diesen Kurs zusätzlich zu belegen, nicht ein Mal bereut habe und sich für mich die Mehrarbeit sehr gelohnt hat. Die Marke Ricola, der Umfang der Aufgaben, die Form des Feedbacks haben mir allesamt sehr gut gefallen und ich habe inhaltlich, technisch und menschlich viel dazugelernt. Danke.

Aus dem Blickwinkel einer Interfacedesignerin kann ich festhalten, dass das Gestalten von Zeichensystemen ebenso gut auf die Arbeit an Interfaces anwendbar ist, wie z.B. die Grundlagen der (Print)Typografie.

Ein Projekt von

Fachgruppe

Kommunikationsdesign

Art des Projekts

Studienarbeit im ersten Studienabschnitt

Betreuung

foto: Prof. Matthias Beyrow

Entstehungszeitraum

Sommersemester 2019

Keywords