In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In dem Kurs Redaktionelle Gestaltung 0.2 - Wieso? Weshalb? Warum? war es das Ziel seine eigene Publikation zu gestalten. Dabei konnten wir frei über das Thema, die Drucktechnik, die Gestaltung und die Produktion unserer Publikation bestimmen. Es gab nur sehr wenige Richtlinien, wie z.B. die Vorgabe mindestens 40 Seiten zu gestalten. Innerhalb des Kurses analysierten wir bereits existierenden Publikationen und setzten uns mit der Schriftwahl, mit Rastern, dem Verhältnis von Text und Bild, der Wahl des Formats und der Dramaturgie auseinander. Ebenfalls beschäftigten wir uns mit Buchbindungen, Papier und verschiedene Drucktechniken.
Ich entschied mich für ein persönliches Thema bei dem ich nicht viel Recherchieren musste, sondern auf meine eigenen Erfahrungen zurückgreifen konnte. Vor zwei Jahren lief ich meine erste Fernwanderung auf dem West Highland Way in Schottland. Dieser erstreckt sich von einem kleinen Ort namens Milngavie 154 km nach Fort William. Neun Tage ging es mit meinem vollgepackten Rucksack, Zelt und Campingausstattung diese wunderschöne Wanderroute entlang. Ich dokumentierte meine Wanderung damals mit Fotos und Tagebucheinträgen und konnte diese nun zum Teil als Quelle und für die Bildgestaltung meiner Publikation nutzen. Ziel war es eine Broschüre mit Tipps zur Vorbereitung auf den West Highland Way zu erstellen, die ebenfalls aber auch von meinen eigenen Erfahrungen berichten soll. Mit meiner Publikation möchte ich anhand von meinen Fotografien, Texten und der Buchgestaltung bei den Lesern Lust an der Wanderung wecken. Es soll eine lockere Broschüre mit einem ausgeglichenen Text und Bildverhältnis werden, die einfach zu lesen ist. Sie soll dennoch viele Informationen beinhalten und eine leichte Handhabung aufweisen. So kann man sie ohne Probleme auf die Wanderung mitnehmen und diese als Hilfestellung auf dem Weg verwenden.
Die Publikation hat 48 Seiten und ist in zwei Teile aufgeteilt. Die ersten 12 Seiten beinhalten allgemeine Informationen zur Wanderung und dienen der Vorbereitung. Die restlichen Seiten sind in neun Etappen unterteilt und beschreiben den Weg, den ich gelaufen bin. Zur Auflockerung und Trennung der Kapitel tauchen immer wieder Bilder auf, die sich auf einer Doppelseite erstrecken. Zwischendurch gibt es auch Seiten mit Tipps, die mit einem Wegweiser des West Highland Ways, gekennzeichnet sind.
Wichtig war es mir, dass meine Publikation leicht durchzulesen ist und die gestalterischen Elemente einen roten Faden aufweisen. So tauchen verschiedene Elemente zum Verständnis des Lesers wiederholt auf.
Dazu zählen :
– FLATTERSATZ für den ersten Teil der Broschüre und für die Tipp-Seiten
– BLOCKSATZ für die Erzählungen der Etappen
– SERIFEN SCHRIFT (BASKERVILLE) für alle Haupttexte
– SERIFENLOSE SCHRIFT (AVENIR NEXT) für alle Tipp-Seiten, Infokästen, beschriftete Fotos
– WEGWEISER mit Foto auf den Tipp-Seiten
– INFOKÄSTEN
– ÜBERSCHRIFTEN einheitlich gestaltet
– GRAUTÖNE aus dem Cover in Grafiken und Schriften wieder aufgegriffen
Meine Gestaltung orientierte sich an einem 12 Spalten Raster. Für die Größe meiner Broschüre entschied ich mich für das Format A5, damit der Wanderführer ohne Probleme in den Rucksack passt. Bei dem Papier fiel meine Wahl auf das Metapapier Extrarau Weiß, was den Naturcharakter meines Themas unterstreicht. Ich ließ meine Publikation mit der Indigo Drucktechnik bei der Buch- und Offsetdruckerei H. Heenemann drucken.
Bei meinem Cover habe ich mich für ein Foto von meinen Lieblingsabschnitt auf der Wanderung entschieden. Die Rückseite ist in einem schlichten Grau gehalten, mit einem kleinem, minimalistischen Logo, das ich selbst entworfen habe. Die Idee war hierbei, vielleicht einmal eine Serie von verschiedenen Fernwanderungen mit gleichen Logo zu gestalten.
Ich habe sehr viel aus diesem Kurs mitnehmen können und fühle mich nun um einiges sicherer in der Gestaltung und dem Produktionsablauf einer Publikation. Da ich zuvor noch kein Buch selber gestaltet habe und auch noch nie zuvor mit Indesign gearbeitet habe, bin ich sehr zufrieden mit meinem Endergebnis! Es war ebenfalls eine große Herausforderung die Texte selber zu schreiben aber ich hatte eine große Freude mein Konzept umzusetzen und im Prozess viele Fortschritte zu sehen. Gerne würde ich beim nächsten Mal mein Buch selber binden, da ich mit der Bindung von Heenemann unzufrieden war. Dies lag aber auch daran, dass ich mich für eine Klebebindung entschieden hatte und diese Bindungsart nicht für eine Broschüre geeignet ist. Leider hat man so Schwierigkeiten beim Durchblättern. Nächstes Mal würde ich mich für eine Klammerbindung oder Fadenbindung entscheiden und meine Fotos etwas heller Bearbeiten, da diese zum Teil recht dunkel geworden sind.