In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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Freies Projekt: Von der Idee zur eigenen Kollektion- wie viel Aufwand braucht man?
Auf der Suche nach einem freien Projekt bekam ich die Idee an eigener Kleidung zu arbeiten. Ich mache viele Accessoires in meiner Freizeit, allerdings hatte ich mir bis dato nicht zugetraut Kleidung zu erschaffen. Ich hatte eine Vorahnung, dass es aufwendig ist und dass man viele Probleme während des Prozesses haben wird. Es schien mir nun der geeignete Zeitpunkt mich an einem solchen Projekt zu probieren. Ein weiteres Ziel war es mich mit Effektgarn zu beschäftigen, da ich eine große Abneigung gegen solches hegte.
Als erstes erschuf ich ein Moodboard, danach skizzierte ich ein paar Skizzen mit den ersten Ideen. Diese habe ich dann weiter entwickelt und verbessert, bis ich mit den Projekten zufrieden war. Ursprünglich sollte es eine Kollektion mit 3 Teilen werden. Diese waren ähnlich aufgebaut und sollten aus dem gleichen Garn gehäkelt werden.
Mein Garn habe ich auf eBay gekauft. Für den oberen Teil sollte ein fellähnliches Garn verwendet werden. Die Auswahl war begrenzt und ich entschied mich für die Wolle Lanas Stop mit Felloptik, da der Effekt genau meinen Vorstellungen entsprach. Die Wolle war weich mit langen „Haaren“ und nach dem häkeln kann man nicht erkennen, dass es in der Tat gehäkelt ist.
Den unteren Teil sollte schwarz werden und aus reiner Baumwolle bestehen. Dazu sollte die Wolle leicht sein, da schon der andere Teil schwer und groß war. Entsprechend kam keines der handelsüblichen Garne in Betracht. Das einzig nutzbare Garn war “Konengarn” auch “Industriegarn” genannt.
Meine erste Wahl war eine Kone mit mercerisierter und gasierter Wolle. Diese erwies sich aber als steif und unelastisch. Für meine Proben habe ich doppelten Faden benutzt, war mit dem Ergebnis aber nicht zufrieden.
Ich bestellte daraufhin eine andere Kone (auch 100% Baumwolle), diese gefiel wesentlich besser. In einem ersten Versuch nutzte ich sie als 4-fach Garn. Leider konnte man durch die Proben durchsehen und ich nahm die Wolle dann mit 6-fachem Faden. Dazu benutzte ich die Häkelnadel Nr.4.
Vor dem Hintergrund dieser Versuche überlegte ich mir ein geeignetes Muster für den unteren Teil des Kleidungsstücks. Es durfte nicht zu große „Löcher“ haben oder zu komplex sein, da es die ganze Aufmerksamkeit bekommen und in zu großem Kontrast zu dem Fell-teil stehen würde.
Ich entschied mich für ein Pearl-Muster. (Oben abgebildet auf der linken Seite oben)
Parallel zu der Garnauswahl machte ich ein Schnittmuster. Dieses war aus Papier und stellte den Kragen und den unteren Teil des Oberteils dar.
Ich fing bei dem Kragen an. Ich benutzte dazu das Effektgarn und machte einen Maschenkreis. Bei jeder Runde addierte ich ca. 7 Stäbchen, so dass es nach außen Größer wird. Diese 7 Stellen markierte ich mit bunten Markern. Dazu benutze ich die Häkelnadel Nr. 7
Nachdem ich den Kreis gehäkelt hatte, schloss ich an beide Seiten elliptische Enden an und fügte den Kragen hinzu.
Es wurde deutlich, dass es nicht so aussah, wie ich es auf den Skizzen gezeichnet hatte. Dieser Teil war viel zu lang, vorne und hinten, und reichte fast zum Bauch. Also öffnete ich die elliptischen Enden wieder und behielt die Form eines Kreises.
Dann fing ich an mich dem schwarzen Teil zu widmen. Dieser ging leicht, aber langsam. Ich ging eine Reihe vor und addierte 14 Maschen an den Seiten für die Arme.
Mein Werk hat sich von unten nach oben gedreht also habe ich ganz spontan entschieden, dass ich unten Reliefstäbchen machen werde, damit es einfach nach unten fällt.