In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Kursbeschreibung „Nach wie vor spielt der visuelle Sinn eine zentrale Rolle im Interfacedesign. Denn trotz vielfacher Innovation im Bereich multimodaler Interaktion ist die zentrale Schnittstelle zwischen Mensch und Computer nach wie vor der Screen - in allen Größen und Ausprägungen. Für die Konzeption und Gestaltung von Interfaces, Services oder auch physischen Artefakten ist jedoch die Analyse des Kontextes ausschlaggebend, da sich darauf basierenden Rahmenbedingungen für den Entwurf ableiten lassen können. In diesem Kurs liegt der Fokus auf Designmethoden und Darstellungstechniken zur Analyse des Kontextes.“
Im Rahmen des Kurses bestand die Aufgabenstellung darin, zwei Infografiken zu erstellen. Dafür sollten Daten zum Thema „Mensch(en) & Mobilität“ aufgezeichnet, Informationen dazu recherchiert und anschließend verständlich visualisiert werden.
Für Infografik 1 sollten wir im Wochentakt Daten zum Thema „eine Woche meines Lebens“ aufzeichnen. Infografik 2 sollte ein komplexeres und allgemeines Thema der Mobilität aufgreifen.
Prof. Constanze Langer hat uns im Kurs viel Input über Datenvisualisierung gegeben. Für die Datenerhebung habe ich zusätzlich umfangreiche Recherchen über „Mobilität in meinem Leben“ und Tracking-Tools über das Internet betrieben. Für die Ideenfindung für Mobilitätsdaten schrieb ich alle Einfälle in einer Art Brainstorming Map zusammen und suchte mir die Bereiche raus, die mich interessierten und bei denen es mir möglich war, die Daten täglich eine Woche lang zu tracken.
Folgende Daten habe ich aufgezeichnet: 1. die Anzahl meiner Schritte pro Tag 2. die Anzahl meiner zurückgelegten Stockwerke pro Tag 3. die Anzahl meiner zurückgelegten Kilometer zu Fuß pro Tag 4. meine tägliche Schlafdauer in Stunden 5. meine tägliche Wartezeit im Straßenverkehr bei gleicher Strecke (Fahrrad/Öffentlicher Verkehr) 6. meine finanziellen Ausgaben pro Tag, eingeteilt in Barzahlung, Kartenzahlung und Überweisung 7. außerdem habe ich jeden Tag zu dem Zeitpunkt ein Foto aus meinem Küchenfenster von den Witterungsverhältnissen aus der gleichen Position aufgenommen, zu dem ich nach Hause gekommen bin 8. meine täglich abgeschickten Nachrichten über WhatsApp, sortiert nach Ort, wo sich der Empfänger befand 9. meine tägliche App-Nutzung in Datenvolumen (getrackt über die App „My Data Manager“)
Ich habe alle Daten auf einfachen Zetteln dokumentiert, die ich mit Tabellen versehen habe.
Einen wichtigen Einfluss auf meine Entscheidungen hatte eine Infografik, die Prof. Constanze Langer uns als Beispiel zeigte. Darauf zu sehen war das Ergebnis eines Mädchens, die die Aufgabe schon bearbeitet hatte. In mehreren Abschnitten hatte sie eine Vielzahl von kleineren und eher oberflächlichen Datenvisualisierungen angeordnet.
Durch die Inspiration des Beispiel-Plakates beschloss ich auch viele verschiedene Daten aufzuzeichnen. Nachdem ich sie alle dokumentiert hatte, fiel es mir schwer, ein übergeordnetes Thema zu finden, weil die Daten so unterschiedlichen Themenbereichen zuzuordnen waren. Da schon drei Wochen vergangen waren und ich mir über einen Zusammenhang der Daten vorher nicht wirklich Gedanken gemacht hatte, stand ich nun vor einer Herausforderung. Welche Daten verwende ich für die Infografik und gibt es einen Zusammenhang? Ich entschied mich dazu, die Daten zu verwenden, die folgenden Parametern der Mobilität zuzuordnen waren: Breite, Weite, Höhe, Länge, Zeit, Gewicht und Strecke.
Nachdem ich die gesammelten Daten genauer unter die Lupe genommen und wir auch im Kurs die Daten besprochen haben, fiel auf, dass die Daten unter der Woche und die Daten am Wochenende große Unterschiede aufweisen.
Diese Erkenntnis wollte ich für meine Infografik nutzen und fertigte erste Skizzen mit Bleistift. Ich wollte die Daten in einer Gegenüberstellung zwischen Montag bis Freitag und dem Wochenende visualisieren.
Als erstes zeichnete ich ein Raster, das das Hochformat in sieben gleich große Teile teilte, die jeweils für einen Tag stehen. Der oberste Bereich zeigt sieben Fotoabschnitte der Witterungsverhältnisse, die insgesamt ein zusammenhängendes ganzes Bild ergeben. Darunter sind im Hintergrund die absoluten Werte der Daten für jeden einzelnen Tag zu sehen, die in einem Graph dargestellt werden können. Sie erklären dem Betrachter, woher die Durchschnittswerte der Wochenabschnitte kommen, die ich farbig auf gleicher Höhe platziere. Für die Visualisierung der Gegenüberstellung dient die Grenze der beiden Abschnitte als Basis, rechts und links davon gehen zwei unterschiedlich lange Balken hervor. Der unterste Bereich zeigt Daten, die nach Orten in Norddeutschland sortiert sind, weshalb hier eine Karte abgebildet ist. Die absoluten Zahlen der WhatsApp-Nachrichten, die ich innerhalb einer ganzen Woche verschickt habe, sind nicht innerhalb des Rasters visualisiert.
Die digitale Darstellung designte ich mit Adobe Illustrator, wo ich nur noch kleine visuelle Änderungen zur Skizze vornahm.
Die Infografik zeigt also mit vier verschiedenen Darstellungsformen „was mich in einer Woche bewegt“. Insgesamt sind es sieben Datensätze zu „Mensch(en) und Mobilität in meinem Leben“. Die Unterschiede zwischen den beiden Wochenabschnitten sind z.T. groß und interessant. Welche Informationen enthält die Infografik? Unter der Woche habe ich einen geregelten Ablauf und getakteten Zeitplan. Ich bin konzentriert bei der Arbeit und in der Fachhochschule. Ich komme nach Hause, wenn es hell ist. Ich gehe zweimal Joggen, wobei ich viele Schritte sammle. Ich verlasse oft das Haus und muss dabei viele Stockwerke laufen, genau wie in der Fachhochschule. Ich benötige mehr Schlaf als am Wochenende, um meine Leistungen nicht zu beeinträchtigen. Ich verbringe mit dem Fahrrad weniger Wartezeit im Straßenverkehr als mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Ich habe weniger freie Zeit, in der ich die WhatsApp-Nachrichten meiner Freunde beantworte. Am Wochenende ist das Gegenteil der Fall. Der unterste Bereich zeigt vor allem, dass ich, obwohl ich in Potsdam wohne und studiere, zurzeit noch mehr Kontakt zu meinen Freunden in der Heimat pflege.
Für die zweite Infografik sollten wir uns ein allgemeines Thema der Mobilität aussuchen. Für mich stand von Anfang an fest, dass es um das zurzeit sehr viel diskutierte Thema der elektrischen Autos gehen soll. Ich komme aus der Umgebung der Volkswagen-Stadt Wolfsburg und die Automobilindustrie ist schon immer ein bedeutender Teil in unserer Region. In den Nachrichten kommt das Thema der elektrischen Mobilität immer wieder auf und als ich mich ein bisschen in das Thema reingelesen habe, habe ich schnell bemerkt, dass die Akkuherstellung immer wieder in den Fokus rückt, da niemand weiß, wie es hier in Zukunft weitergehen wird. Ich hatte mir vorgenommen, den aktuellen Stand der Dinge genauer zu beleuchten. Dafür recherchierte ich noch weiter nach interessanten Informationen, die einen Zusammenhang bildeten und in einer komplexen Infografik verständlich dargestellt werden konnten. Die Recherche erfolgte über das Internet und Print-Magazine. Ich stellte alle Informationen über die E-Autos und deren Akkus geordnet in der Notizen-App „Notion“ zusammen, wodurch ich einen guten Überblick behielt.
Ich wollte mindestens drei Parameter in einer komplexen Form zusammenbringen. Entschieden habe ich mich für die Brutto-Kapazität deutscher e-Autos, das Herstellungsland und -firma der Akkus und den Absatz der Akku-Hersteller. Die Recherche kostete mich viel mehr Zeit als gedacht. Die Daten standen leider nicht aufgelistet in Tabellen, die ich direkt übernehmen konnte, sondern waren sehr versteckt in einzelnen Berichten zu finden. Da es zur Zeit noch nicht so viele E-Autos gibt, entschied ich mich auch die Modelle in die Grafik zu integrieren, die erst im Jahr 2019 auf den Markt kommen. Informationen über diese Autos zu finden war besonders schwer. Die Absatz-Werte fand ich glücklicherweise über Statista, wo ich allerdings keine aktuelleren Zahlen als aus dem Jahr 2016 fand.
Um die Visualisierung mit dem Thema zu verknüpfen, schaute ich mir den Aufbau eines Akkus genauer an und erkannte schnell, dass ich diesen für meine Grafik nutzen konnte. Ich skizzierte meinen ersten Entwurf auf Papier.
und nach einem Feedback von Prof. Constanze Langer verfeinerte ich noch einige Details, sodass ich direkt anfangen konnte, die Skizze bei Illustrator zu digitalisieren.
Zuerst ging es mir nicht um das endgültige Design, sondern nur um den Aufbau des komplexen Konstrukts und die finale Anordnung der Informationen. Das hat mich die meisten Stunden und Nerven gekostet. Im Endeffekt hatte ich auch ein bisschen Glück, dass sich die Verbindungen nicht überschnitten haben und sich ein einheitliches Bild ergab. Danach folgte die Anpassung des Designs. Ich entschied mich für die blaue und graue Farbe, weil die drei deutschen Konzerne Volkswagen AG, Daimler AG und BMW AG hauptsächlich blaue und silbergraue Elemente in ihren Logos haben.
Stolz präsentierte ich am Abgabetag mein Ergebnis ausgedruckt auf A3 und bemerkte schnell, dass es viel kleiner als die anderen Ergebnisse war, aber dennoch wahrscheinlich genauso viel Zeit in Anspruch genommen hatte.
Da ich für mein Ergebnis auch ein A1 Format ausdrucken wollte, musste ich vor der Werkschau das Plakat noch einmal überarbeiten. Da ich die Infografik nicht einfach vergrößern wollte, fügte ich noch zwei einfache Grafiken hinzu, um den freien Platz auszufüllen und mit allgemeineren Informationen den Kontext zu erklären.
Das Endergebnis zeigt eine aufwändige Infografik über die Lithium-Ionen-Akkus als Herzstück der E-Autos auf A1-Papier. Der Betrachter erfährt, wie viel so ein Akku im Vergleich zum ganzen Auto eigentlich wert ist, dass der Elektromotor aus nur 2,5% so vielen Teilen besteht wie ein Vierzylinder-Ottomotor und wie sich das auf die Arbeitswelt auswirken könnte und zu guter Letzt die komplexen Verhältnisse zwischen Akku und Hersteller.