Incom ist die Kommunikations-Plattform der Fachhochschule Potsdam

In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre

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allgood

»allgood« ist unser Ergebnis des Kurses Crafting User Interfaces. #money #trust #financial education

Die Aufgabe

In unserem finalen Semesterprojekt sollten wir ein Produkt oder Service aus dem Finanzbereich erschaffen und dabei gleichermaßen „Trust“ aufbauen sowie die „Financial Education“ verbessern.

Die Aufgabenstellung war bewusst offen gehalten. Allerdings sollte die Arbeit konsequent auf Research, Interviews und User-Testings basieren und nicht einfach nur eine nette UI Spielerei im luftleeren Raum werden.

BEHANCE DOKU

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Das finale Produkt mit den wichtigsten Features ist auf Behance zu finden.

Desk Research / First Ideas

Zu Beginn des Projektes haben wir in drei verschiedene Richtungen Recherche betrieben. Kinder, Freelancer und Millennials schienen uns als Zielgruppen im Bezug auf “Trust” und “Financial Education” interessant. Um tiefere Einblicke zu generieren, wurde zunächst in alle Richtungen gleichermaßen recherchiert.

Das Thema Kinder schien vielversprechend und erste qualitative Interviews öffneten durchaus die Tür für weitere Exploration. Allerdings merkten wir schnell, dass wir kaum Zugriff auf Kinder im passen Alter haben – was unsere Aussichten auf erfolgreichen Research und kontinuierliches Usertesting erheblich verschlechterte. Außerdem wollten wir nicht einfach nur die nächste Taschengeldapp entwickeln.

Beim Thema Millennials wiederum befanden wir uns plötzlich selbst in der Zielgruppe. Wir starteten eine großangelegte Umfrage und animierten unser Facebook-Umfeld daran teilzunehmen. Trotz reger Beteiligung blieben die ganz großen Insights leider aus. Erste Ansätze, zum Beispiel einen Schutz vor Kreditkarten-Highjacking zu entwickeln oder die Bargeldversorgung per Brief zu lösen, haben wir nicht weiter verfolgt.

Im Bereich der Kreativ-Freelancer wurden wir dann schließlich fündig. In qualitativen Interviews identifizierten wir zunächst „Zahlungsverzögerungen“ und „Krankheitstage“ als typische Fallstricke im Freelancer Alltag. Für uns der Anstoß zu einem Research in dessen Verlauf wir erstmals mit dem Bereich Peer-2-Peer Versicherungen und dem holländischen broodfonds Modell in Kontakt kamen. Wir waren sofort begeistert von der Idee, Versicherung wieder durch die direkte Absicherung zwischen den Menschen zu lösen – und wollten das Konzept durch eine digitale Distribution und Verwaltung auf das nächste Level heben.

Eine tiefere Auseinandersetzung mit der P2P Landschaft und besonders die wissenschaftliche Publikation „Peer-to-Peer Geschäftsmodelle zur Absicherung privater Risiken – eine Exploration am Beispiel Wildschaden“ von Thomas Zwack half uns, die Thematik und entscheidende Erfolgsfaktoren besser zu verstehen.

Interviews / User Testing

Um herauszufinden, ob unser Ansatz für die Zielgruppe tatsächlich Sinn macht, haben wir sehr früh damit begonnen Interviews und User-Testings durchzuführen.

Innerhalb von vier kleinen Aufgaben haben wir unseren Freelance-Probanden rund um die Themen berufliches Netzwerk und private Absicherung auf den Zahn gefühlt.

Mit der ersten Aufgabe wollten wir einen groben Überblick über Größe und Vetrauen in das individuelle berufliche Netzwerk gewinnen. Dafür sollten die Testpersonen ihr Arbeitsumfeld skizzieren und kennzeichnen, welchen Personen sie 200€ leihen würden, welche Person sie vermutlich nie anlügen würde und wer in der selben Stadt tätig ist. Die Ergebnisse der Befragungen bestätigten optimale Voraussetzungen für eine peer to peer Versicherung. Der Trust untereinander war groß genug und die lokale Komponente war eher zweitrangig.

In zwei weiteren Aufgaben nutzten wir die Card-Sorting Methode, um bestimmte Leistungsaspekte der P2P Versicherung zu priorisieren. Dabei ging es konkret um die Frage, gegen was sich die Freelancer am ehesten absichern würden (Krankentagegeld knapp vor Rechtsschutz!) und was mit eventuellen Überschüssen aus dem gemeinsamen Topf passieren soll (Prämie reduzieren!).

Außerdem testen wir mit den Freelancern einen ersten Papier-Prototypen unserer App.

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Iterationen

Beim Landing Screen wurden viele Variationen ausprobiert. Es wurde versucht, eine geeignete Darstellungsform der Community zu finden, die nicht zu technisch aussieht und zur Interaktion anregt.

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Die richtige Farbpalette zu finden ist gar nicht so einfach. Deshalb haben wir extrem viele ausprobiert. Dabei sind Versionen entstanden, die nach FedEx, Hulk und am Ende mit grün-blau nach ganz typischen Versicherungen ausgesehen haben. Denn auch über Farbigkeit können wir uns von typischen Versicherungen absetzen.

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Bad Screens

Fail quickly and often. Um so schnell wie möglich mit Screens in die Konsultationen gehen zu können, haben wir schnelle und unsaubere Screens entworfen, um den Ablauf darzustellen. Doch dabei kamen nicht nur überladene, langweilige und verwirrende Screens heraus, sondern auch einige, die im Userflow komplett übersprungen werden konnten.

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Motion

Dass Bewegung auf Screens wichtig ist, war uns bewusst. Wie viel sie aber zur eigentlichen Experience beitragen, Übergänge klar machen und den Nutzer führen merkten wir, als wir den Klick-Prototypen und den Motion-Prototypen nebeneinander liegen hatten.

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Learnings

What's first?

Wir haben uns am Anfang eher damit beschäftigt, wie man sich krank melden würde und wie transparent die Diagnose sein muss. Die eigentlich wichtigere Frage danach, wie die Community zusammenkommt und aus wem sie besteht wurde dadurch vernachlässigt. Spätestens seit der Zwischenpräsentation haben wir gelernt, dass es gerade bei neuen Themen Sinn macht zunächst den Ausschnitt zu wählen, 
der die drängendsten Fragen beantwortet.

Identität

Im Prozess sind wir immer wieder an den Punkt gekommen, an dem wir instinktiv in die Welt bestehender Versicherungen abgedriftet sind – sowohl was die Farben als auch was die Features angeht. Wir haben gelernt uns immer wieder zu fragen: Was stellt dein Produkt dar? 
Und vielleicht noch wichtiger: Was nicht?

Konsistenz

Bestimmte Kernelemente wie das Netzwerk aus Kreisen oder die Videobewerbung standen relativ schnell fest. In der Ausgestaltung der App haben wir dann gelernt, dass es mehr Sinn macht diese wenigen, 
charakteristischen Bausteine und Pattern kreativ wiederzuverwenden, als ständig neue Elemente einzuführen.

Story

Wir mussten mehrmals schmerzlich feststellen, wie sperrig sich Themen wie „Peer 2 Peer“ und „Krankentagegeld“ vermitteln lassen. Die Einbettung unseres Use-Cases in eine einfache Geschichte hat uns dabei schließlich sehr geholfen. Die Story hat uns in der Entwicklung außerdem auch immer wieder vor gröberen Schnitzern und Logikfehlern bewahrt.