In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Was löst Musik im Inneren aus? Wie lassen sich musikalische Empfindungen typografisch darstellen? Diesen Fragen wurde über das Semester im Kurs «Produktionsprozess Druck» als persönliches Buchprojekt nachgegangen. Frei in Ausführung, Farbe und Form wurden Lieder nach eigenem Sinneseindruck typografisch visualisiert.
Parallel zu Einführungen im Bereich Color Management und Druckvorstufe wurde an der Konzeption eines Buches mit selbst gewähltem Thema gearbeitet. Über Konzeption, Durchführung und Kontrolle von Druckproduktionen sollte die farbverbindliche Ausgabe praktisch vertieft werden.
Da mich die Typografie, insbesondere im Bereich Musik, durch den ebenfalls belegten Kurs «Experimentelle Typografie» immer mehr begeisterte, wollte ich in meinem Buch in diesem gerade neu kennengelernten Arbeitsbereich experimentieren. Ein Song, der mir über Tage oder Wochen im Kopf geblieben ist, sollte so als eigene Einschränkung in maximal 2 Tagen visuell umgesetzt werden.
Format: 205 mm x 315 mm Druck Innenseiten: Fine Art Print Druck Cover: CMYK Material Innenseiten: Newspaper Proof, Tecco Portrait Material Cover: Munken Pure, Tonzeichenpapier Bindung: Japanische Fadenheftung Software: Adobe InDesign, Photoshop, Cinema 4D
Die Liedtexte werden entgegen dem Raster in den Anschnitt gesetzt. Zum einen erreicht man so die Dynamik die Seite umzublättern und zum anderen wird so das entstandene typografische Werk vom literarischen Werk abgegrenzt und eigenständig wahrgenommen.
Durch den Bruch des Fließtextes erarbeitet sich der Betrachter mit einzelnen Text-Fragmenten den eigenen Kontext. Zur Vertiefung der Texte dient eine Übersicht am Ende des Buches. Als Kontrast werden die Bilder großflächig über die Doppelseite dargestellt.
Die Innenseiten wurden auf dem Epson Stylus Pro 4800 im FHP Drucklabor gedruckt. Die in der Reproduktion schwierigste Seite «Black Honey - Dig» wurde im Vorfeld geprooft und als Teststreifen gedruckt. Während der Proof farblich stark abwich, konnten die Farben mit dem Zeitungspapier ohne weitere Korrekturen fast originalgetreu abgebildet werden.
Aufgrund des einseitigen Druckes des Rollendruck-Systems wurden die Seiten zunächst mittig gefalzt. Das Cover wurde mit Sprühkleber zuerst auf Grafikkarton und danach auf dem Einband befestigt. Durch den starren Karton und der Aussparung bei der Bindung erhält man trotz der sehr flexiblen Fadenheftung eine handfeste Haptik beim Öffnen des Buches. Nachdem das Buch zugeschnitten war, wurden die Löcher mit einem Papierbohrer gestanzt und zuletzt mit gewachstem Faden japanisch gebunden.
Aufgrund einer vorherigen Ausbildung als Mediengestalter erhoffte ich mir vom Kurs eine Auffrischung und Erweiterung des bereits Gelernten. Obwohl das Thema in der Ausbildung bereits sehr vertieft wurde, lernte ich vor allem in der praktischen Anwendung im Kurs viel dazu. Gerade durch die Abfolge von Eingabe, Farbkorrektur und Ausgabe (und den damit auftretenden Problemen) in eigener Anwendung erfasste man den gesamten Prozess des Color Managements. Die freie Projektwahl motivierte sich mit dem subjektiv sehr abstrakten, theoretischen Thema auseinanderzusetzen und mit anderen Interessensgebieten zu verknüpfen. Für denjenigen/diejenige, der/die später im Print-Bereich arbeiten möchte, ist der Kurs daher nur zu empfehlen!