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Möbel für alle - Selbstherstellung von nachhaltigen Möbeln

Möbel für alle - Selbstherstellung von nachhaltigen Möbeln

In meiner Arbeit habe ich mich mit dem Entwicklungsprozess eines Möbelstücks auseinandergesetzt, das nicht nur die oft unterschiedlich definierten Anforderungen von Nachhaltigkeit erfüllt, sondern auch den Käufer aktiv bei Aufbau oder Veränderung des Objekts mit einzubeziehen sollte. Durch ein einfaches und klar strukturiertes Konzept sollten die Produktion einer größeren Stückzahl erleichtert und platzsparende Bedingungen bei Aufbewahrung und Transport geschaffen werden. Bei intensiverer Beschäftigung mit dem Thema zeigten sich durch die Vielzahl der gestellten Ansprüche zunehmend Schwierigkeiten, alle Eckpunkte zu einer praktikablen Lösung zu verbinden. Trotzdem wurden gerade diese Anforderungen zu bereichernden Elementen, welche den Weg durch mehrere Themenbereiche bis zum fertigen Modell ebneten. Es zeigte sich schnell, warum nachhaltige Möbel in der heutigen Massenproduktion à la IKEA noch weitestgehend Neuland sind - die Vielzahl der Anforderungen, die ich an mein eigenes Produkt stellte, war schwer zu einer realisierbaren Lösung zu vereinen. Die Berücksichtigung all dieser Aspekte war wichtig für die Entwicklung meines späteren Produkts. Diese Arbeit dokumentiert die Bewegung von einem anfänglichen Thema hin zur Planung und Fertigung eines Objekts. Bei der Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Problembereichen hat sich dabei auch die ursprüngliche Idee und damit das endgültige Design verändert und entwickelt. Ich hoffe einen kleinen, aber innovativen und inspirierenden Ansatz für zukünftige Konzepte des Produktdesigns geschaffen zu haben. Alle Einschränkungen und Schwierigkeiten, die das Thema beinhaltet, haben meinen Weg zum fertigen Möbelstück entscheidend geprägt. Denn wie schon Johann Wolfgang von Goethe wusste: „Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen“.

Inhalt und Aufbau der Arbeit

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Meine Arbeit zum Thema „Möbel für alle“ beinhaltet zunächst einen Theorie- und Rechercheteil, in welchem ich das umfassende Thema Nachhaltigkeit beleuchte und anschließend Inspirationen und Referenzprojekte aus dem Bereich Design aufzeige. Im folgenden dokumentiere ich die schrittweise Entwicklung und Realisierung der daraus hervorgegangenen Idee. Die praktische Umsetzung des Modells ist anschließend anhand von Bildern nachvollziehbar. Abschließend werden gewonnene Erkenntnisse reflektiert und ein Rückblick auf den persönlichen Entwicklungsprozess aufgezeigt.

Theorie- und Rechercheteil

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Von der Idee zum Objekt

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Entwicklung des Prototypen

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Bau des Prototypen

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Funktion

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Finaler Prototyp

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Reflexion

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„Irrtum ist das notwendige Instrument der Wahrheit.“

-Novalis

Wer sich intensiver mit der kreativen Entwicklung moderner Möbel auseinandergesetzt, wird das Thema dieser Arbeit schnell einer Modifikation unterziehen wollen.

Möbel für alle! mit einem Ausrufezeichen als Forderung zur Herstellung großer Stückzahlen mit günstigen Produktionskosten und gleichzeitig umweltfreundlichen Materialien?

Oder mit einem Fragezeichen als Ausdruck der Zweifel daran, dass ein Spagat zwischen diesen Eckpunkten überhaupt gelingen kann? Vielleicht auch noch Möbel für alles, um anzudeuten, dass man dem Objekt eine multifunktionelle Eigenschaft mit auf den Weg in den immer wertvoller und damit kleiner werdenden Wohnraum geben möchte. Und gibt es das alles nicht schon? Kann man nicht von jedem Ort unseres Landes in relativ kurzer Zeit die Lager und Verkaufshallen der einschlägigen Möbelgiganten erreichen und sich preiswert den Kofferraum mit zahllosen Einrichtungsgegenständen füllen?

Oder bietet nicht der nahegelegene Baumarkt alle Möglichkeiten die Entwicklungsprozesse mit einem unendlich erscheinenden Angebot an Werkzeug und Materialien gleich selbst in die Hand zu nehmen?

Sicher wird es nicht das Möbelstück geben, das alle oben genannten Anforderungen erfüllt und auf jedes Bedürfnis und jeden Geschmack befriedigend eingehen kann.

Aber es gibt sicher eine Zielgruppe an Benutzern, die sich weder zu der standardisierten Massenproduktion, noch zu der radikalen Heimwerker-Variante hingezogen fühlt.

In der Vergangenheit hat es immer abhängig von Zeit, Alter und sozialer Stellung bestimmte Trends bei der Möblierung des persönlichen Wohnraums gegeben.

Zwei typische Positionen einer Einrichtungskultur stellen auf der einen Seite die mit Hohlblocksteinen und Spanplatten gestalteten studentischen Wohngemeinschaften der 60er und 70er Jahre dar, deren Konsumverzicht und „Do it yourself“ -Einstellung eine Gegenreaktion auf die bisher vorherrschende „deutsche Gemütlichkeit“ in den Wohnzimmern ihrer Eltern ausdrückte.

Diese andere Seite kaufte ihr Mobiliar oft als fertige Komplettlösung, die sowohl Prestigeobjekt als auch Stimmungskatalysator für eine ganze Generation symbolisierte.

Sicher wird man in der heutigen Zeit ähnlich konträre Bereiche innerhalb unserer Wohnkultur entdecken können, wenn auch unter einer völlig anderen, modernen Oberfläche. Zwischen diesen Randgruppen entwickeln sich immer Ansprüche und Bedürfnisse, die weder vom Baumarkt noch vom Massenprodukt befriedigt werden können. Es geht um „Möbel für alle“ in diesem, zunächst noch unscharf abgesteckten Bereich. Aber ein Möbelstück wird heute als Transportmittel für Stimmung und Prestige allein nicht bestehen können. Unter dem etwas diffusem Begriff der Nachhaltigkeit sind die Anforderungen an schadstoffarme, ökologisch und gesundheitlich unbedenkliche und recycelbaren Produkte deutlich gestiegen.

Auch die Produktionsbedingungen sind von zunehmenden Interesse und tragen zur Kaufentscheidung bei.

Gerade in diesen Bereichen haben eine Vielzahl von Nachrichten über Missachtung von Umweltschutz und Mitarbeiterrechten das Vertrauen vieler Menschen in Massenprodukte vermindert und sie dadurch alternativen Entwicklungen zugänglicher gemacht.

Multifunktionale Elemente können in einer Zeit immer teurer werdenden Wohnraums zunehmend an Bedeutung gewinnen und in Kombination mit dem Konzept der Nachhaltigkeit einen wichtigen zusätzlichen Schwerpunkt in der Produktentwicklung bilden.

Diese Arbeit kann und will nicht die vielfältigen Ansprüche und Erwartungen innerhalb der oben ausgeführten Eckpunkte bündeln und in einem perfekten Produkt realisieren.

Um einem befriedigendem Ergebnis möglichst nahe zu kommen ist ein andauernder Prozess der Reibung zwischen Idee und Machbarkeit notwendig, der nie wirklich zu Ende ist. Dies war ein Reisebericht durch die Umsetzung einer Idee und eine Dokumentation der damit verbundenen Schwierigkeiten.

Die hierbei entdeckten Sackgassen und Kompromisse sind Teil des Ergebnisses.

Die vollständige Arbeit hier...

Bachelor Arbeit Yannick Dittrich.pdf PDF Bachelor Arbeit Yannick Dittrich.pdf

Ein Projekt von

Fachgruppe

Produktdesign

Art des Projekts

Bachelorarbeit

Betreuung

foto: Prof. Marion Godau foto: Prof. Jörg Hundertpfund

Entstehungszeitraum

Sommersemester 2017