Incom ist die Kommunikations-Plattform der Fachhochschule Potsdam

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Suizidal−Liebe

Konzeption, Entwurf und Produktion eines interviewbasierten/dokumentarischen Animationsfilms.

1. EINLEITUNG

Meine Motivation war das Thema Depression zu behandeln. Hauptaugenmerk liegt auf die Erstellung eines Videos mit starken emotionalen Ausdruck in Form von Illustration/Animation. Es soll nicht urteilen, sondern lediglich zum Nachdenken anregen.

Protagonisten Meine Geschwister und ich


Was wird erzählt Die Reaktion der Geschwister, die mit Geschichten über Selbstmorderfahrungen (von Bekannten und der ältesten Schwester) von mir konfrontiert werden.

Sound
 Aufnahme aus Telefonat

2. DAS PROJEKT / Anfänge / Interview

Sensibilität

Beim Wort Depression ist mir direkt das Thema Suizid eingefallen, mit dem ich mich schon oft befasst habe. Zu Anfang habe ich alle Suizidversuche aufgeschrieben, die ich von nahe stehenden Personen oder Bekannten mitbekommen habe. Ich überlegte, ob ich die Betroffenen interviewen wollte. Das Thema jedoch ist sehr sensibel und überhaupt nicht einfach. Ich wollte vor allem ihre Privatsphäre nicht verletzen. Also musste ich mir einen Weg überlegen, der die Betroffenen schützt.

Telefonat In einem Telefonat mit meiner jüngeren Schwester bat ich sie also die Texte vorzulesen. Unter anderem war eine Geschichte vorhanden, die unsere ältere Schwester betrifft. Ich stellte meiner jüngeren Schwester ein paar Fragen und war überrascht über die Antworten. Auf der gleichen Art verfuhr ich mit meinem jüngeren Bruder. Am Ende beschränkte ich mich auf unsere Familie, wobei nun die Sensibilität noch weiter zunimmt. Ich wollte auf jeden Fall vor allem meine Geschwister schützen.

SCRIPT

Mein Material bestand am Ende aus ca. 5 Stunden Telefongespräch, welche ich zunächst auf 20Minuten reduzierte, dann 10Minuten und am Ende fünf Minuten. Ich sortierte und beschränkte mich auf Aussagen, die der Thematik viel Raum gaben, Interpretationsmöglichkeiten offen ließen, aber dennoch ein Ganzes ergeben.

Viele Male überarbeitete ich das Script und die Reihenfolge der Aussagen um am Ende eine Art Poesie erschaffen zu haben. Inhaltlich habe ich am Ende ein Script erschaffen, welches einem persönlichen Thema viel Raum gibt.

Das Script ist ziemlich vielschichtig und in mehrere Arten eingeteilt: 1. Erzählend 2. Poetisch 3. Interview

Schwierigkeiten Die Schwierigkeiten bestanden darin: 1. Inhaltlich Personen zu schützen 2. Inhaltlich den Betrachter eine sinnvolle und interessante Erzählung zu bieten 3. Ton und Bild miteinander zu vereinen, ohne gegeneinander zu konkurrieren 4. Die viele verschiedenen Teile abzugrenzen

2. DAS PROJEKT / Moodboard / Storyboard

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Zu Beginn war wichtig ein Moodboard und Storyboard zu erstellen um der Vorstellung des Projektes so nah wie möglich zu kommen. Die Erstellung eines Storyboards fiel mir sehr schwer, da ich nicht gerne konzeptionell & vorausschauend arbeite. Am Ende war es doch sehr hilfreich um mir selbst vor Augen zu führen, wie viel Arbeit auf mich zukommen könnte und wie realistisch die Umsetzung in dem vorgegebenen Zeitraum wäre.

2. DAS PROJEKT / Styleframe / Herzstück

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„Manchmal will ich mir das Herz herausschneiden, wie schneidet man sich das Herz heraus?“ Dieser Text stellt meine persönliche Empfindung dar und soll mehrmals im Video auftauchen. Es soll das Herzstück des Ganzen werden.

Zum einen wollte ich grafisch experimentieren, zum anderen wollte ich einem Stil gerecht werden, den ich mir seit einiger Zeit angeeignet hatte um mir selbst zu zeigen, dass dieser Stil auch im Bewegtbild funktioniert.

Im Laufe der Zeit musste ich das Herzstück mehrfach stilistisch ändern, um es funktionsfähig für das Puppett-Tool zu machen und zum Rest passt.

2. DAS PROJEKT / Entwürfe

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Im Laufe der Beschäftigung mit dem Interview versuchte ich mit unterschiedlichen Ansätzen zu arbeiten. Die Schwierigkeit bestand für mich darin, sowohl meinen ästhetischen Anforderungen gerecht zu werden als auch vor allem die Tonspur zu unterstützen. Ich tendierte immer dazu sehr detailliert zu illustrieren und immer mehr Bewegung in die Animation reinzubringen. In den Animatics wurde dann aber schnell klar, dass die Animationen oft zu bewegt waren und nur noch vom Interview ablenkt. Das Interview an sich sei schon herausfordernd genug für den Zuschauer, deswegen musste ich das Bewegtbild reduzieren.

Außerdem war mir wichtig eine Welt zu erschaffen, um vor allem bei einem Stil zu bleiben, der das Video zusammenhält. Inspiriert war ich von Francis Bacon, auf den ich ,Dank Prof. Klaus Dufke, gestoßen bin. Diese Inspirationsquelle hat mir sehr geholfen dem ganzen Video einen Rahmen zu geben.

3. FINALE

Zum Ende des Semesters entstand ein fertiges Video. Ich brauchte ein wenig Abstand von dem Video um am Ende noch ein letztes Mal das Video zu reflektieren um einen letzten Feinschliff zu machen. Das ist die finale Version.

Fazit

Ich zweifelte nie daran dieses Projekt zu realisieren, doch in der Umsetzung ergaben sich solche großen Schwierigkeiten, die mich fast verzweifeln ließen. Trotzdem glaube ich, mit dem Video vor allem inhaltlich eine Wirkung erzielt zu haben. Meine Erwartung war, den Betrachter mit diesem Video eine Anregung zum Nachdenken zu geben und hoffe, dass ich dies auch bewirkt habe.

Stilistisch bin ich nicht 100% zufrieden, weil ich meine Anforderung sehr hoch setzte. Ich glaube, man hätte noch intensivere Bilder erzeugen können. Am Ende waren die Bilder aber eher zweitrangig, da das gesprochene Interview viel wichtiger war. Angesichts der Zeit, plus Belegung anderer Kurse muss man ja auch Kompromisse eingehen.

Vor allem technisch habe ich in der Zeit einiges gelernt. Zum Einen ausschließlich digital zu zeichnen und mit mehreren Programmen (AE, PR, PS) gleichzeitig in einem Flow zu arbeiten (mein absoluter Favorit war die Entdeckung des Puppett-Tools). Zum anderen zu Planen und Schritt für Schritt an die Umsetzung heranzugehen.

Meine Aussicht ist, weiter an dem Thema in Form von Animationsfilmen zu arbeiten. Ich kann mir vorstellen an einer „Suizidal“-Reihe zu arbeiten, die sich in der Art und Weise mit dem vorliegendem Video ähnelt.

Danke an alle, die mir während des Semesters beistanden und an mich glaubten, dieses Video zu realisieren und vor allem zu beenden!

Ein Projekt von

Fachgruppe

Kommunikationsdesign

Art des Projekts

Studienarbeit im ersten Studienabschnitt

Betreuung

foto: Prof. Klaus Dufke foto: Prof. Hans-Jörg Kotulla

Zugehöriger Workspace

MotionStandard.03: Das Dokumentarische im Animationsfilm

Entstehungszeitraum

Sommersemester 2017